Stockholm (Reuters) - Der schwedische Telekomausrüster Ericsson hat im ersten Quartal 2003 einen höheren Verlust als von Analysten erwartet ausgewiesen und zugleich seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr gesenkt. Darüber hinaus will der Konzern weitere Stellen abbauen. Analysten zeigten sich zumeist nicht überrascht von dem Ergebnis. Die Aktien zogen vorbörslich an.
In den ersten drei Monaten des laufenden Jahres sei saisonbereinigt vor Steuern ein Verlust von 3,5 Milliarden schwedischen Kronen (gut 383 Millionen Euro) nach einem Minus von 5,2 Milliarden Kronen vor einem Jahr entstanden, teilte der Konzern am Dienstag in Stockholm mit. Analysten hatten im Schnitt einen Verlust vor Steuern von 3,3 Milliarden Kronen erwartet. Der Umsatz habe auf 25,9 (Vorjahr 37,0) Milliarden und der Auftragseingang auf 27,1 (41,9) Milliarden Kronen abgenommen. Den Cash-Flow weist Ericsson mit plus 0,7 Milliarden Kronen nach einem Minus von 4,1 Milliarden Kronen aus.
Das makroökonomische Umfeld sei unsicherer geworden, und die kurzfristige Nachfrage habe sich abgeschwächt, erklärte Ericsson-Chef Carl-Henric Svanberg in einer Stellungnahme zum Quartalsergebnis. Deshalb müssten zusätzliche Maßnahmen ergriffen werden, fügte er hinzu. Bis Ende 2003 will der Konzern die Zahl der Beschäftigten auf 52.000 reduzieren und 2004 weiter auf 47.000 Mitarbeiter.
Den Markt für Mobilfunksysteme in diesem Jahr beurteilt Ericsson pessimistisch. Dieser könnte 2003 in US-Dollar gerechnet um mehr als zehn Prozent schrumpfen. Gleichzeitig könnte der Gesamtumsatz von Ericsson in schwedischen Kronen gerechnet stärker als der Gesamtmarkt abnehmen. Dennoch bekräftigte der Konzern seine Prognose, im zweiten Quartal den Umsatz leicht zu steigern und im Jahresverlauf in die Gewinnzone zurückzukehren. Dabei werde Ericsson seinen Marktanteil bei Mobilfunksystemen halten.
"Wir sind nicht wirklich überrascht, dass das Unternehmen weiter Kosten senkt. Auf der Plus-Seite sind die Bruttospannen, der Auftragseingang und der Umsatz", sagte Mikael Laseen von Nordiska. Sein Kollege Thomas Langer von West LB Panamure fügte hinzu, die Zahlen lägen im Rahmen der Erwartungen. "Es gab keine dramatischen Überraschungen", sagte Langer. Dagegen bezeichnete Urban Elekund vom Haus Redeye den Quartalsbericht als überraschend gut. Die Aktien zogen vorbörslich auf der Handelsplattform Instinet deutlich um acht Prozent auf 6,70 Kronen an.
mfg ath