Rückschlag für die Thailänder Börse
rt. Singapur, 25. Mai
Der grösste thailändische Bierkonzern, Thai Beverage, der im vergangenen Jahr einen Umsatz von 92,1 Mrd. Baht (B.) erzielte, was rund 3 Mrd. Fr. entspricht, hat am Donnerstag 4,89 Mrd. Aktien an der Singapurer Börse placiert. Durch das nach Singapore Telecommunications zweitgrösste IPO (Initial Public Offering, Börsengang) an der Singapore Exchange (SGX) fliessen dem Unternehmen, das mit der Marke Chang rund 60% des Biermarkts und mit diversen Whiskysorten 74% der Spirituosenverkäufe in Thailand kontrolliert, 1,37 Mrd. sing. $ (1,05 Mrd. Fr.) zu. Der Ausgabepreis der Aktien von $ 0.28 wurde am unteren Rand der Erwartungen angesiedelt, was mit dem widrigen Börsenumfeld der vergangenen Tage in Verbindung stehen dürfte. Der Handel mit den Papieren, die nach Angaben der SGX um drei- bis viermal überzeichnet worden sind, soll am 30. Mai aufgenommen werden.
Dass das Unternehmen, das grösser als der lokale Bierbrauer Asia Pacific Breweries ist, Singapur ausgewählt hat, hat nicht nur mit der weit grösseren Bedeutung der hiesigen Börse und mit den regionalen Ambitionen auf dem jährlich um 6% flott wachsenden asiatischen Biermarkt zu tun. Der Schritt über die Landesgrenze steht auch im Zusammenhang mit den Hindernissen, die dem Going Public in Thailand im Wege standen. Seit Bekanntwerden der Pläne im vergangenen Jahr haben nämlich buddhistische Kreise, Studenten und andere Aktivistengruppen, die in der Börsenplacierung ein unmoralisches Verhalten sehen, lautstark gegen das IPO protestiert. Diese Kreise befürchteten eine massive Ausweitung der Werbung für alkoholische Getränke. Die Abwanderung und das Unvermögen, Thai Beverages dennoch für die Bangkoker Börse (SET) zu gewinnen, haben diese Woche den Rücktritt des SET-Präsidenten nach sich gezogen.
