FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Entwickler von Computerspielezubehör, endor , hat mit seinem Börsengang am Dienstag die Märkte enttäuscht. Bei sehr geringen Umsätzen pendelte sich die Aktie am Nachmittag bei einem Kurs von 7,65 Euro ein und lag damit rund 15 Prozent unter dem Ausgabepreis von 9,00 Euro. Der marktbreite Index CDAX gewann im Vergleich 0,17 Prozent auf 496,77 Punkte. Nach Darstellung der Betreuerbank Baader Wertpapierhandelsbank wurden einschließlich der Mehrzuteilungsoption (Greenshoe) 120.000 Aktien platziert.
Das Debakel sei absehbar gewesen, sagte ein Händler am Frankfurter Aktienmarkt. Wenn selbst große und solide Firmen Probleme mit ihrem Börsengang hätten, dann würden riskante Nebenwerte noch mehr abgestraft. Ein anderer Händler zeigte sich äußerst verblüfft über die geringe Größe des Börsengangs. Es sei verwunderlich, dass das Unternehmen nicht andere Maßnahmen zur Beschaffung von neuem Geld genutzt habe.
ENDOR-CHEF BLEIBT GELASSEN
Endor-Vorstandschef Thomas Jackermeier reagierte gelassen auf den schwachen Börsenstart. 'Entscheidend ist, wo wir mit dem operativen Ergebnis am Jahresende landen werden', sagte Jackermeier im Gespräch mit der Finanznachrichtenagentur dpa-AFX. Er gehe von einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von rund 500.000 Euro aus.
Für das Gesamtjahr rechnet Jackermeier damit, dass der Umsatz deutlich über den 2,85 Millionen Euro des vergangenen Jahres liegen wird. Den Nettoerlös aus dem Börsengang in Höhe von rund 650.000 Euro will Jackermeier in die Entwicklung eines neuen Lenkrads für die neue Konsolengeneration Playstation 3 und XBox 360 investieren.
ALTAKTIONÄRE VERKAUFEN
Die enttäuschende Kursentwicklung am Tag der Erstnotiz führte Baader-Prokurist Thomas Aldenrath unter anderem auf das derzeit sehr schwierige Umfeld für Neuemissionen zurück. Außerdem hätten einige Altaktionäre die Gelegenheit des Börsengangs genutzt, um Papiere zu verkaufen. 'Der Kursrückgang hat nichts mit den fundamentalen Daten von endor zu tun', sagte Aldenrath.
Der Anteil Jackermeiers an endor sinkt nach Unternehmensangaben durch den Börsengang von 52,24 auf 47,10 Prozent. Dagmar Hansens Anteil geht von 11,15 auf 10,15 Prozent zurück und der Andras Semseys von 1,08 auf 0,98 Prozent. Der Streubesitz steigt von 35,53 auf 41,77 Prozent.
Das Unternehmen aus Landshut hatte die Aktien in einer Spanne von 8,50 bis 11,50 Euro angeboten. 100.000 Aktien kamen aus einer Kapitalerhöhung, der Rest aus dem Bestand der Altaktionäre. Endor entwickelt und vermarktet Zubehör für Computerspiele wie etwa Lenkräder für Spielkonsolen und Spieler-Mäuse. Das Unternehmen wurde 1997 gegründet, beschäftigt derzeit neun Mitarbeiter./jb/mf/