Schnapp! macht die Bärenfalle Wie geht es weiter?
Von Uli Berger
Die Welt hat sich am 11. September 2001 geändert. Nichts ist mehr wie vorher. Die Terroranschläge in den USA haben die Erdbevölkerung erschüttert. Angst vor weiteren Attacken oder einem dritten Weltkrieg rast durch die Köpfe. Die Einwohner von New York stehen wie ein Fels in der Brandung und demonstrieren Zuversicht - trotz allem Leid in Manhattan.
Es klingt zynisch, wenn hier die Zukunft der US-Wirtschaft erörtert wird - angesichts der vielen Menschenleben, die durch die Selbstmord-Attentate dahin gerafft wurden. Aber das Leben muss weiter gehen, sonst hätte der Terror über die zivilisierte Welt triumphiert.
Stürzt die USA jetzt in eine Wirtschaftskrise, und setzt sich der Kursverfall an den Börsen fort? Um diese Frage zu beantworten, hier kurz die aktuelle Lage: Die Leitbörsen brachen nach den Terroranschlägen kräftig ein. Der Dow Jones, der breiter gefasste S&P-500 und der Index der Technologiebörse Nasdaq markierten neue Jahrestiefststände. Auch der Dollar - der sichere Welthafen - hat gegenüber Yen und Euro an Wert eingebüßt. Entspannung kommt dagegen vom Ölpreis. Die Organisation Erdöl exportierender Staaten (OPEC) sicherte den USA Unterstützung zu. So lässt die OPEC trotz des Rückgangs des Ölpreises die Fördermenge konstant.
Schnapp! macht die Bärenfalle Krisenmanager Greenspan Alan Greenspan, Chef der US-Notenbank Fed, eilte der Börsengemeinde zu Hilfe. In einer konzertierten Aktion mit der Europäischen Zentralbank (EZB) wurden die Leitzinsen gesenkt. Damit wurde das Finanzsystem mit Geld geflutet. Greenspan stellte wieder einmal seine Fähigkeiten als Krisenmanager unter Beweis. Marktbeobachter rechnen bereits am 2. Oktober - auf der nächsten Sitzung der Fed - mit einer weiteren Senkung um 50 Basispunkte.
Die jüngsten Gradmesser der wirtschaftlichen Lage in den USA zeichnen ein düsteres Bild. Das Verbrauchervertrauen sackte deutlich in den Keller. Allerdings scheinen die Terroranschläge nicht der Grund für den Einbruch zu sein. So ist der Money-Magazine-Index des Fernsehsenders ABC bereits vor den Attentaten eingebrochen - in der Woche vom 17. September stieg der Index dagegen leicht an. Es deutet alles darauf hin, dass die US-Wirtschaft durch die Terroranschläge keinen Knacks erhalten hat. Der Knacks war schon vorhanden, der Konjunkturabschwung vorprogrammiert. Einige Politiker und Wirtschaftsvertreter wollten das nicht wahrhaben und verbreiteten Zweckoptimismus.
Schnapp! macht die Bärenfalle Bären in der Überzahl Die Kurseinbrüche an den Aktienbörsen scheinen die Panikverkäufe ausgelöst zu haben, die das Tief einer Abwärtsbewegung markieren. Das signalisiert auch die Statistik der Investors Intelligence, in der die amerikanischen Börsenbriefe den Lagern der Bären und Bullen zugeordnet werden. Mittlerweile sind nur noch 34 Prozent bullish und 42 Prozent bearish. Bei diesem Kontraindikator ist noch zu beachten: Die Statistik kommt ein bis zwei Wochen verzögert. Die nächste Auswertung könnte somit noch höhere Bären-Werte liefern. Da die Investors Intelligence davon ausgeht, dass die Mehrheit immer falsch liegt, ist das ein positives Signal für die Bullengemeinde.
Auch die US-Wirtschaft sollte in Kürze wieder den Pfad des Wachstums beschreiten. Entwarnung an der Inflationsfront, eine freundliche Geldpolitik, die Steuerkürzungen und das 40-Milliarden-Paket des Kongresses gegen den Terror - das alles deutet auf eine baldige Erholung der Wirtschaft hin. Dennoch: Ob eine Rückkehr zu den alten Wachstumsraten gelingt, ist noch nicht absehbar.
Abwarten heißt die Devise
Ein Einstieg in den Aktienmarkt ist deshalb aktuell noch nicht ratsam. Abwarten lautet die Devise. Zeit zum Einstieg bleibt genug. Genauso sollte bei bestehenden Aktienpositionen verfahren werden. Verkaufen wäre in der aktuellen Situation das Dümmste. Warten Sie, bis wieder mehr Klarheit herrscht. Und vergessen Sie niemals bei all dem Börsenkram: Genießen Sie ihr Leben!
Von Uli Berger
Die Welt hat sich am 11. September 2001 geändert. Nichts ist mehr wie vorher. Die Terroranschläge in den USA haben die Erdbevölkerung erschüttert. Angst vor weiteren Attacken oder einem dritten Weltkrieg rast durch die Köpfe. Die Einwohner von New York stehen wie ein Fels in der Brandung und demonstrieren Zuversicht - trotz allem Leid in Manhattan.
Es klingt zynisch, wenn hier die Zukunft der US-Wirtschaft erörtert wird - angesichts der vielen Menschenleben, die durch die Selbstmord-Attentate dahin gerafft wurden. Aber das Leben muss weiter gehen, sonst hätte der Terror über die zivilisierte Welt triumphiert.
Stürzt die USA jetzt in eine Wirtschaftskrise, und setzt sich der Kursverfall an den Börsen fort? Um diese Frage zu beantworten, hier kurz die aktuelle Lage: Die Leitbörsen brachen nach den Terroranschlägen kräftig ein. Der Dow Jones, der breiter gefasste S&P-500 und der Index der Technologiebörse Nasdaq markierten neue Jahrestiefststände. Auch der Dollar - der sichere Welthafen - hat gegenüber Yen und Euro an Wert eingebüßt. Entspannung kommt dagegen vom Ölpreis. Die Organisation Erdöl exportierender Staaten (OPEC) sicherte den USA Unterstützung zu. So lässt die OPEC trotz des Rückgangs des Ölpreises die Fördermenge konstant.
Schnapp! macht die Bärenfalle Krisenmanager Greenspan Alan Greenspan, Chef der US-Notenbank Fed, eilte der Börsengemeinde zu Hilfe. In einer konzertierten Aktion mit der Europäischen Zentralbank (EZB) wurden die Leitzinsen gesenkt. Damit wurde das Finanzsystem mit Geld geflutet. Greenspan stellte wieder einmal seine Fähigkeiten als Krisenmanager unter Beweis. Marktbeobachter rechnen bereits am 2. Oktober - auf der nächsten Sitzung der Fed - mit einer weiteren Senkung um 50 Basispunkte.
Die jüngsten Gradmesser der wirtschaftlichen Lage in den USA zeichnen ein düsteres Bild. Das Verbrauchervertrauen sackte deutlich in den Keller. Allerdings scheinen die Terroranschläge nicht der Grund für den Einbruch zu sein. So ist der Money-Magazine-Index des Fernsehsenders ABC bereits vor den Attentaten eingebrochen - in der Woche vom 17. September stieg der Index dagegen leicht an. Es deutet alles darauf hin, dass die US-Wirtschaft durch die Terroranschläge keinen Knacks erhalten hat. Der Knacks war schon vorhanden, der Konjunkturabschwung vorprogrammiert. Einige Politiker und Wirtschaftsvertreter wollten das nicht wahrhaben und verbreiteten Zweckoptimismus.
Schnapp! macht die Bärenfalle Bären in der Überzahl Die Kurseinbrüche an den Aktienbörsen scheinen die Panikverkäufe ausgelöst zu haben, die das Tief einer Abwärtsbewegung markieren. Das signalisiert auch die Statistik der Investors Intelligence, in der die amerikanischen Börsenbriefe den Lagern der Bären und Bullen zugeordnet werden. Mittlerweile sind nur noch 34 Prozent bullish und 42 Prozent bearish. Bei diesem Kontraindikator ist noch zu beachten: Die Statistik kommt ein bis zwei Wochen verzögert. Die nächste Auswertung könnte somit noch höhere Bären-Werte liefern. Da die Investors Intelligence davon ausgeht, dass die Mehrheit immer falsch liegt, ist das ein positives Signal für die Bullengemeinde.
Auch die US-Wirtschaft sollte in Kürze wieder den Pfad des Wachstums beschreiten. Entwarnung an der Inflationsfront, eine freundliche Geldpolitik, die Steuerkürzungen und das 40-Milliarden-Paket des Kongresses gegen den Terror - das alles deutet auf eine baldige Erholung der Wirtschaft hin. Dennoch: Ob eine Rückkehr zu den alten Wachstumsraten gelingt, ist noch nicht absehbar.
Abwarten heißt die Devise
Ein Einstieg in den Aktienmarkt ist deshalb aktuell noch nicht ratsam. Abwarten lautet die Devise. Zeit zum Einstieg bleibt genug. Genauso sollte bei bestehenden Aktienpositionen verfahren werden. Verkaufen wäre in der aktuellen Situation das Dümmste. Warten Sie, bis wieder mehr Klarheit herrscht. Und vergessen Sie niemals bei all dem Börsenkram: Genießen Sie ihr Leben!