-Hypothekenkrise
Schnäppchenjäger stützen Häusermarkt
Die Preise fallen und fallen - und das lockt endlich Käufer an: In den USA mehren sich die Fälle, in denen zwangsvollstreckte Häuser wieder Abnehmer finden. Volkswirte fragen sich jetzt, ob der Tiefpunkt bei den Hauspreisen erreicht ist.
Der Preisverfall auf dem amerikanischen Immobilienmarkt lockt Schnäppchenjäger an. Das spiegelt sich in den jüngsten Zahlen des Maklerverbandes National Association of Realtors wider: Der Index für die schwebenden Hausverkäufe kletterte im Juni auf Monatssicht um 5,3 Prozent - die Analysten hatten durchschnittlich mit einem Rückgang um 1,0 Prozent gerechnet.
Der dritte Anstieg 2008 ist eine gute Nachricht für den Häusermarkt. Denn: Schwebende Hausverkäufe sind ein Frühindikator für tatsächliche Käufe und Verkäufe - und damit auch ein wichtiges Konjunkturbarometer. Von der Stabilisierung der Hauspreise hängt die Vermögenssituation der privaten Haushalte ab. Verliert das Eigenheim an Wert, geht das zulasten der Hypothekenschuldner, die wiederum weniger für den Konsum ausgeben können. Zusätzlich belastend wirken hohe Energie- und Lebensmittelpreise und die im Juli auf 5,7 Prozent gestiegene Arbeitslosenquote. All das drückt auf die Stimmung der Verbraucher. Laut dem privaten Forschungsinstitut Conference Board sind die US-Haushalte so skeptisch wie seit 16 Jahren nicht mehr.
Hoffnung auf Stabilisierung der Hauspreise
Volkswirte interpretierten die schwebenden Hausverkäufe als Lichtblick, aber noch nicht als Trendwende: "Die Stabilisierung ist aus unserer Sicht eher kosmetisch. Hier handelt es sich um Schnäppchenjäger, die zwangsversteigerte Häuser aufkaufen", sagte Dimitry Fleming, Volkswirt bei ING. Die Zahlen belegen die These: Im Juni handelte es sich bei 40 Prozent der Hausverkäufe um Immobilien, die zuvor zwangsvollstreckt worden waren. Zum Vergleich: Im Vorjahr waren es noch fünf Prozent gewesen. "Rechnet man die Zwangsvollstreckungen heraus, dann bleiben die Aussichten trübe", sagte Fleming. Laut Berechnungen des Datendienstes Realtytrac legten die Zwangsvollstreckungen im zweiten Quartal um 121 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu. Bei rund 740.000 Immobilien sei das der Fall, so Realtytrac.
Allerdings konnte die Experten den Daten auch Positives abgewinnen: "Wenn die Gesamtverkäufe zulegen, sollte das Überangebot zurückgehen. Und das ist die Grundvoraussetzung für eine Bodenbildung bei den Preisen", sagte ING-Volkswirt Fleming. Die wäre dringend erforderlich: Der S&P-Case-Shiller-Hauspreisindex fiel im Mai um 15,8 Prozent. Das ist der größte Einbruch, seit der Index 2001 aufgelegt wurde. Der Index misst die Entwicklung der Hauspreise in 20 Großstädten.
www.ftd.de/boersen_maerkte/aktien/...H%E4usermarkt/395898.html
Schnäppchenjäger stützen Häusermarkt
Die Preise fallen und fallen - und das lockt endlich Käufer an: In den USA mehren sich die Fälle, in denen zwangsvollstreckte Häuser wieder Abnehmer finden. Volkswirte fragen sich jetzt, ob der Tiefpunkt bei den Hauspreisen erreicht ist.
Der Preisverfall auf dem amerikanischen Immobilienmarkt lockt Schnäppchenjäger an. Das spiegelt sich in den jüngsten Zahlen des Maklerverbandes National Association of Realtors wider: Der Index für die schwebenden Hausverkäufe kletterte im Juni auf Monatssicht um 5,3 Prozent - die Analysten hatten durchschnittlich mit einem Rückgang um 1,0 Prozent gerechnet.
Der dritte Anstieg 2008 ist eine gute Nachricht für den Häusermarkt. Denn: Schwebende Hausverkäufe sind ein Frühindikator für tatsächliche Käufe und Verkäufe - und damit auch ein wichtiges Konjunkturbarometer. Von der Stabilisierung der Hauspreise hängt die Vermögenssituation der privaten Haushalte ab. Verliert das Eigenheim an Wert, geht das zulasten der Hypothekenschuldner, die wiederum weniger für den Konsum ausgeben können. Zusätzlich belastend wirken hohe Energie- und Lebensmittelpreise und die im Juli auf 5,7 Prozent gestiegene Arbeitslosenquote. All das drückt auf die Stimmung der Verbraucher. Laut dem privaten Forschungsinstitut Conference Board sind die US-Haushalte so skeptisch wie seit 16 Jahren nicht mehr.
Hoffnung auf Stabilisierung der Hauspreise
Volkswirte interpretierten die schwebenden Hausverkäufe als Lichtblick, aber noch nicht als Trendwende: "Die Stabilisierung ist aus unserer Sicht eher kosmetisch. Hier handelt es sich um Schnäppchenjäger, die zwangsversteigerte Häuser aufkaufen", sagte Dimitry Fleming, Volkswirt bei ING. Die Zahlen belegen die These: Im Juni handelte es sich bei 40 Prozent der Hausverkäufe um Immobilien, die zuvor zwangsvollstreckt worden waren. Zum Vergleich: Im Vorjahr waren es noch fünf Prozent gewesen. "Rechnet man die Zwangsvollstreckungen heraus, dann bleiben die Aussichten trübe", sagte Fleming. Laut Berechnungen des Datendienstes Realtytrac legten die Zwangsvollstreckungen im zweiten Quartal um 121 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu. Bei rund 740.000 Immobilien sei das der Fall, so Realtytrac.
Allerdings konnte die Experten den Daten auch Positives abgewinnen: "Wenn die Gesamtverkäufe zulegen, sollte das Überangebot zurückgehen. Und das ist die Grundvoraussetzung für eine Bodenbildung bei den Preisen", sagte ING-Volkswirt Fleming. Die wäre dringend erforderlich: Der S&P-Case-Shiller-Hauspreisindex fiel im Mai um 15,8 Prozent. Das ist der größte Einbruch, seit der Index 2001 aufgelegt wurde. Der Index misst die Entwicklung der Hauspreise in 20 Großstädten.
www.ftd.de/boersen_maerkte/aktien/...H%E4usermarkt/395898.html