Elsa-Produktion läuft trotz drohender Insolvenz weiter
Beim Grafikkarten- und ISDN/DSL-Spezialisten Elsa wird die Produktion trotz der drohenden Insolvenz fortgesetzt. "Das Tagesgeschäft läuft weiter", sagte ein Sprecher des Unternehmens gegenüber dpa. Die Auftragsbücher seien voll; der Vorstand arbeite mit Hochdruck an der Lösung der Finanzprobleme. Nähere Einzelheiten wollte er aber nicht nennen. Derweil kocht in diversen Newsdiensten und Diskussionsgruppen im Internet die Gerüchteküche hoch: Von Nvidia bis Siemens werden diverse Firmen als mögliche Retter gehandelt, ohne dass es bisher handfeste Informationen über einen möglichen neuen Investor gäbe. Elsa droht die Zahlungsunfähigkeit, nachdem vergangene Woche sieben von acht Banken Kreditlinien in Höhe von 28 Millionen Euro gekündigt hatten. Eine weitere Bank will einen Kredit von 10 Millionen Euro nicht über den 30. März hinaus verlängern. Der Vorstand von Elsa prüft gegenwärtig, ob ein Insolvenzantrag gestellt werden muss.
Das Unternehmen hat jüngsten Angaben zufolge 480 Mitarbeiter, davon allein rund 350 am Stammsitz Aachen. Der Vorstand der Elsa AG besitzt 72 Prozent der Unternehmensanteile. Die Mitteilung über die Finanzprobleme führte zu einem Kursrutsch auf unter einen Euro. Der Elsa-Aktie erholte sich inzwischen leicht und stand am frühen Nachmittag mit 2,56 Prozent im Plus bei 0,80 Euro. Die Website von Elsa, die seit Freitagnachmittag abgeschaltet war, ist derweil wieder am Netz, wenn auch mit schlechter Performance und nur sporadisch erreichbar. Die URL wird direkt auf die IP-Adresse 194.175.18.166 umgeleitet, die offensichtlich im internen Elsa-Netz über UUNet erreichbar ist -- im Unterschied zur ursprünglichen Adresse 80.87.168.136, die dem für Elsas frühere Web-Präsenz zuständigen Internet-Dienstleister Synaix gehört. Bei Elsas neuer Internet-Präsenz verweist der Bereich für den Download von Treibern und Software weiterhin auf die TUs in Chemnitz und Berlin. (jk/c't)
www.heise.de/newsticker/data/jk-12.02.02-004/