RealNetworks denkt an Einstieg ins Porno-Geschäft
So richtig weit her ist es mit dem Bezahlen für Inhalts-Angebote im Internet ja noch nicht, auch wenn US-Marktstudien zumindest eine steigende Akzeptanz nahelegen. Da schauen viele Dienstleister möglicherweise mit Neid auf eine Branche, die selbst im Internet boomt -- denn auch im Netz der Netze gilt: Sex sells.
Was schon deutsche Anbieter dazu verleitete, an das kostenpflichtige Angebot von Pornos im Internet zu denken, stellt sich nun auch als Möglichkeit für RealNetworks dar. Der Pionier für Audio- und Video-Streaming im Internet, der mit den kostenpflichtigen Versionen seiner Software nicht genügend Geschäfte machte und seine Offerten auf Online-Inhalte erweiterte, für die ein Obolus fällig wird, denkt daran, einen eigenen Porno-Kanal anzubieten.
Dave Richards, Vice President Consumer Systems bei RealNetworks, nannte das gegenüber dem US-Newsdienst CNet, der selbst Inhaltspartner von Real ist, US-typisch verschämt adult programming (Erwachsenen-Programm) -- und dies ist für RealNetworks beileibe kein absolutes Neuland. Immerhin bezahlen schon diverse Online-Anbieter von Sex-Sites der Firma Lizenzgebühren, um die Streaming-Server von RealNetworks nutzen zu dürfen. Bislang aber hielt RealNetworks selbst immer Abstand von dem "Schmuddelkram".
Nun will Richards es nicht ausschließen, dass es einen entsprechenden Kanal im SuperPass-Service geben könnte, über den RealNetworks Inhalte online an bezahlende Abonnenten verteilt. Zwar stehe eine Einführung nicht unmittelbar bevor, aber man werde sicher verschiedene Ebenen von Programmangeboten haben. Darunter werde eben möglicherweise auch ein Erwachsenen-Kanal sein, meinte Richards in dem Interview.