Quelle: http://www.emerging-markets-trader.de
Um die viel kritisierte Verwendung der gigantischen Währungsreserven zu verbessern hat sich China's State Administration of Foreign Exchange (SAFE) entschieden, die Mitarbeiterzahl der so genannten „Reserven-Management-Abteilung“ um 30 auf knapp 200 zu erhöhen. Heruntergerechnet wird dann jeder neue Mitarbeiter die Verantwortung für 5 Mrd. USD an Fremdwährungsreserven tragen.
Spüren könnten wir den neuen Wind in Chinas Reservenmanagement zum Beispiel an der Zapfsäule: So fordern immer mehr Experten, die Reserven zum Aufbau gigantischer strategischer Rohstofflager zu nutzen. Vor allem die Lagerung von Rohöl könne das Land vor zukünftigen wirtschaftlichen und politischen Krisen schützen.
In offiziellen Kreisen kursiert schon die Zahl, dass innerhalb von 5 Jahren 100 Mio. Barrel Öl eingelagert werden sollen, doch einigen Lenkern geht diese Maßnahme nicht weit genug. Um sich vor jedwedem Druck aus dem Ausland zu schützen – so ihre Argumentation - sei es notwendig bis zum Jahr 2020 Lagerstätten zu bauen, die den gesamten Ölbedarf für 90-120 Tage abdecken. Setzen sich diese radikalen Forderungen durch, so würde dies bei einem geschätzten Jahresbedarf von 450 Mio. Tonnen im Jahr 2020 also bedeuten, dass China die Öllager innerhalb der kommenden 13 Jahre auf 815 - 1087 Mio. Barrel Öl erhöhen müsste!
Unrealistisch ist diese Zahl nicht, denn auf Basis des heutigen Ölpreises würde die Maßnahme inkl. der Lagerstätten deutlich weniger als 10% der heutigen Fremdwährungsreserven beanspruchen. Das entspricht dem „Äquivalent“ von 20 Mitarbeitern in der „Reserven-Management-Abteilung“ der SAFE.
Einen vollen Tank wünscht Ihnen,
Ihr
Florian Schulz
Chefredakteur Emerging-Markets-Trader
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