Mittwoch, 26. November 2003
Eindeutige Zeichen fuer Antizykliker
von unserem Korrespondenten Eric Fry in New York
Die steigenden Aktienkurse an der Wall Street haben auch zu einer
kleinen Erholung des Dollarkurses gefuehrt. Diese Zwillings-Rally hat
im Gegenzug den Goldpreis wieder etwas zurueckkommen lassen. Und auch
die Anleihenkurse sind etwas gefallen - die Rendite der 10jaehrigen
US-Staatsanleihen stand am Dienstag bei 4,23 % nach 4,15 % letzten
Freitag (fallende Anleihenkurse bedeuten steigende Renditen).
"Sichere Haefen" wie Gold und Staatsanleihen sind nicht mehr so sicher, wenn die Aktienkurse steigen. Allerdings sind Aktien dann sehr gefaehrlich, wenn die Investoren "sichere Haefen" suchen. Exzessiver Optimismus der Investoren signalisiert oft den Beginn eines groesseren Selloffs am Markt.
Und der Optimismus der Investoren ist derzeit wieder sehr hoch: So stieg der UBS Index des Investoren-Optimismus im November auf ein 20-Monats-Hoch von 93 Punkten.
Die Investoren werden extrem zuversichtlich, bevor der Markt faellt ... und sie werden extrem pessimistisch, bevor der Markt eine Rally hinlegt. Das erinnert mich an den "Sell Side Indicator".
Und der funktioniert so: Die groessen Brokerhaeuser an der Wall Street feuern ihre Analysten, die auf der Baerenseite stehen, genau dann, wenn ein grosser Kurseinbruch unmittelbar bevorsteht, und sie feuern ihre Analysten, die auf der Bullenseite stehen, normalerweise genau dann, wenn eine grosse Rally kurz bevorsteht. Laut diesem Indikator
koennte der Aktienmarkt jetzt auf das Ende der derzeitigen Rally zusteuern.
In den 1990ern waren es Analysten wie Abby Joseph Cohen, die ihre unglaublich positiven Prognosen abgaben. Abby Joseph Cohen wurde regelrecht prominent, und ihr Arbeitgeber, Goldman Sachs, profitierte davon.
"Kurz bevor die Spekulationsblase im Maerz 2000 platzte", so der "Bull & Bear Investor", feuerten zahlreiche Brokerhaeuser der Wall Street ihre am pessimistischsten Analysten."
So wurde bei Merrill Lych der Baer Clough durch die sehr bullisch eingestellte Christine Callies ersetzt. Sie empfahl den Kunden von Merrill Lynch noch das ganze Jahr 2001 ueber, Aktien zu kaufen, obwohl der Markt da zusammenbrach.
Und im Herbst 2002 wurden die bullisch eingestellten Analysten Alas, Applegate und Galvin gefeuert - und weniger spaeter begann die massive, neue Rally, die bis heute anhaelt.
Heute sind die Investoren sehr optimistisch, und Analysten, die auf der Baerenseite stehen, haben es nicht leicht - sie muessen sich mit wuetenden Massen anlegen. Hmmm ... das sind eindeutige Zeichen fuer antizyklische Anleger.
Grüße
NL
Eindeutige Zeichen fuer Antizykliker
von unserem Korrespondenten Eric Fry in New York
Die steigenden Aktienkurse an der Wall Street haben auch zu einer
kleinen Erholung des Dollarkurses gefuehrt. Diese Zwillings-Rally hat
im Gegenzug den Goldpreis wieder etwas zurueckkommen lassen. Und auch
die Anleihenkurse sind etwas gefallen - die Rendite der 10jaehrigen
US-Staatsanleihen stand am Dienstag bei 4,23 % nach 4,15 % letzten
Freitag (fallende Anleihenkurse bedeuten steigende Renditen).
"Sichere Haefen" wie Gold und Staatsanleihen sind nicht mehr so sicher, wenn die Aktienkurse steigen. Allerdings sind Aktien dann sehr gefaehrlich, wenn die Investoren "sichere Haefen" suchen. Exzessiver Optimismus der Investoren signalisiert oft den Beginn eines groesseren Selloffs am Markt.
Und der Optimismus der Investoren ist derzeit wieder sehr hoch: So stieg der UBS Index des Investoren-Optimismus im November auf ein 20-Monats-Hoch von 93 Punkten.
Die Investoren werden extrem zuversichtlich, bevor der Markt faellt ... und sie werden extrem pessimistisch, bevor der Markt eine Rally hinlegt. Das erinnert mich an den "Sell Side Indicator".
Und der funktioniert so: Die groessen Brokerhaeuser an der Wall Street feuern ihre Analysten, die auf der Baerenseite stehen, genau dann, wenn ein grosser Kurseinbruch unmittelbar bevorsteht, und sie feuern ihre Analysten, die auf der Bullenseite stehen, normalerweise genau dann, wenn eine grosse Rally kurz bevorsteht. Laut diesem Indikator
koennte der Aktienmarkt jetzt auf das Ende der derzeitigen Rally zusteuern.
In den 1990ern waren es Analysten wie Abby Joseph Cohen, die ihre unglaublich positiven Prognosen abgaben. Abby Joseph Cohen wurde regelrecht prominent, und ihr Arbeitgeber, Goldman Sachs, profitierte davon.
"Kurz bevor die Spekulationsblase im Maerz 2000 platzte", so der "Bull & Bear Investor", feuerten zahlreiche Brokerhaeuser der Wall Street ihre am pessimistischsten Analysten."
So wurde bei Merrill Lych der Baer Clough durch die sehr bullisch eingestellte Christine Callies ersetzt. Sie empfahl den Kunden von Merrill Lynch noch das ganze Jahr 2001 ueber, Aktien zu kaufen, obwohl der Markt da zusammenbrach.
Und im Herbst 2002 wurden die bullisch eingestellten Analysten Alas, Applegate und Galvin gefeuert - und weniger spaeter begann die massive, neue Rally, die bis heute anhaelt.
Heute sind die Investoren sehr optimistisch, und Analysten, die auf der Baerenseite stehen, haben es nicht leicht - sie muessen sich mit wuetenden Massen anlegen. Hmmm ... das sind eindeutige Zeichen fuer antizyklische Anleger.
Grüße
NL