Rekord-Crash bei Evergrande: Aktie fällt auf Pennystock-Niveau
Evergrande-Aktien sind nach einer 17-monatigen Unterbrechung im Hongkonger Handel um bis zu 87 Prozent gecrasht. Was ist passiert?
Evergrande-Aktien stürzen um 87% ab.
Fast 2,4 Milliarden US-Dollar Börsenwert vernichtet.
Evergrande meldet Verlust von 5,38 Milliarden US-Dollar.
Gläubigerversammlungen verschoben, um Bedingungen zu prüfen.
Die Aktien des am höchsten verschuldeten Immobilienunternehmens der Welt, der China Evergrande Group, stürzten bei der Handelseröffnung am Montag um bis zu 87 Prozent auf bis zu 22 Hongkong-Cent ab, bevor sie mit einem Wertverlust von 77 Prozent den Handel schlossen. Der Crash vernichtete fast 2,4 Milliarden US-Dollar an Börsenwert.
Die Titel wurden erstmals seit dem 21. März 2022 wieder gehandelt. Wie Reuters berichtet, hätte Evergrande mit einem Delisting rechnen müssen, wenn Aussetzung des Handels 18 Monate gedauert hätte. "In Zukunft wird es sowohl für das operative Geschäft als auch für die Performance der Aktie weiterhin schwierig sein", zitiert Reuters Steven Leung, Direktor der UOB Kay Hian-Bank in Hongkong.
Am Sonntag hatte Evergrande sein Zahlenwerk geöffnet und für die sechs Monaten bis Ende Juni einen Verlust von 39,25 Milliarden Yuan (5,38 Milliarden US-Dollar) gemeldet. Im Vorjahreszeitraum waren es noch 86,17 Milliarden Yuan gewesen. Die Einnahmen beliefen sich auf 128,81 Milliarden Yuan, gegenüber 89,28 Milliarden Yuan im Juni 2022.
Laut Bloomberg hat Evergrande die für den heutigen Montag angesetzten Gläubigerversammlungen verschoben. Das Unternehmen plant nun, die Versammlungen Ende September abzuhalten und begründet dies mit dem Wunsch, den Gläubigern die Möglichkeit zu geben, die Bedingungen der so genannten Schemata "zu prüfen, zu verstehen und zu bewerten" und ihnen mehr Zeit zu geben, die jüngsten Entwicklungen, einschließlich der Wiederaufnahme des Aktienhandels, zu berücksichtigen.
Das Gesamtvermögen von Evergrande belief sich im Juni auf 1,74 Billionen Yuan, einschließlich der gesamten Barmittel, Barmitteläquivalente und Barmittel mit Verfügungsbeschränkung in Höhe von 13,4 Milliarden Yuan.
Das Unternehmen steht im Mittelpunkt einer Krise im chinesischen Immobiliensektor, die seit Ende 2021 zu einer Reihe von Zahlungsausfällen geführt hat. Nächsten Monat werden die Gerichte über den Plan von Evergrande zur Umstrukturierung von Offshore-Schulden im Wert von fast 32 Milliarden US-Dollar entscheiden.
Quelle: wallstreetONLINE Zentralredaktion