Börsenausblick: Doppel-Rally geht in neue Etappe
Der Aufwärtstrend an den Aktienmärkten geht weiter. Auch in dieser Woche rechnen die Strategen mit steigenden Kursen. Die ungewöhnliche Entwicklung der vergangenen Tage dürfte anhalten: Trotz Aktienhausse steigen auch die Kurse der Anleihen.
"Die Investoren achten bei den Bonds auf die zuletzt schwachen Konjunkturdaten. Außerdem treibt der feste Euro die Bonds an. Am Aktienmarkt werden dagegen die guten Unternehmensergebnisse beachtet", erklärt Laurent Fransolet, Rentenstratege bei JP Morgan die doppelte Rally.
Beflügelten in den vergangenen Tagen überraschend gute Quartalsergebnisse aus den USA die Märkte, so rückt jetzt die deutsche und europäische Berichtssaison langsam in den Vordergrund. Trotz schwacher Fundamentaldaten sind die Experten bei den Gewinnen durchaus hoffnungsvoll. "Die Restrukturierungsmaßnahmen greifen. Das hat man schon bei SAP gesehen", sagte Roland Ziegler, Stratege der ING/BHF-Bank. Der Walldorfer Softwarekonzern übertraf mit seinem am Gründonnerstag verkündeten Quartalsgewinn die Prognose der Analysten.
Allerdings könnten nach den Zuwächsen der vergangenen Woche besonders in Deutschland zum Start des nachösterlichen Handels Gewinnmitnahmen einsetzen. Schließlich hatte der Dax die verkürzte Handelswoche mit 7,5 Prozent im Plus beendet, während der Stoxx 50 2,9 Prozent zulegte. Der Nasdaq Composite stieg um 4,4 Prozent, der Dow Jones-Index dagegen nur 1,4 Prozent. Die US-Kursbarometer starteten am Ostermontag mit leichten Gewinnen in die neue Woche. In den USA wurde im Gegensatz zu Europa gehandelt.
Investoren kehren zurück
Dass der Dax derzeit deutlich besser in Schuss ist als sein großes Pendant in Übersee, erklärt sich zum Teil in den deutlich stärkeren Abschlägen, die der Index in den Monaten zuvor kassiert hatte. "Leerverkäufer haben Werte wie die Allianz lange Zeit nach unten getrieben. Nun müssen sie ihre Aktien wieder zurückgeben und sich daher eindecken", sagte Ziegler. Auch die anstehenden Dividendenzahlungen trieben Investoren in die Dax-Titel.
Georg Elsässer von HSBC Trinkaus & Burckhardt schreibt die starke Entwicklung des deutschen Leitindexes auch der erfolgreichen Kapitalerhöhung der Allianz zu. Der Handel mit Bezugsrechten auf die neuen Aktien des Versicherers war am Mittwoch gestartet. "Sie wurde überaus positiv aufgenommen. Das war nicht zu erwarten", sagte Elsässer. Dies sei auch ein Zeichen dafür, dass sich die Stimmung am Markt aufgehellt habe.
Dax-Anstieg bis 3200 möglich
Sowohl HSBC Trinkaus & Burckhardt als auch die ING BHF-Bank rechnen in den kommenden Wochen mit einem Anstieg des Dax bis auf 3200 Punkte. Für eine lang anhaltende Rally spricht momentan aber wenig. Die guten Qurtalszahlen, so die DZ Bank, seien zu einem großen Teil auf Kostensenkungen zurückzuführen, nicht aber auf Umsatzzuwächse. "Für weiter steigende Kurse wäre dies aber notwendig." Ähnlich sieht Ziegler die Situation. Es seien zudem kaum Anleger mit langem Atem am Markt, sondern eher kurzfristige Spekulanten. Dass viele Investoren noch immer vorsichtig sind, machte sich auch in den extrem schwachen Umsätzen der vergangenen Woche bemerkbar, die allerdings auch mit dem bevorstehenden Osterfest zusammenhingen.
Die Highlights dieser Woche sind die zahlreichen Quartalszahlen großer Unternehmen. So legen in Deutschland DaimlerChrysler, Siemens und MLP (alle am Donnerstag) Zahlen vor. In den USA präsentierten unter anderen AOL Time Warner, Boeing, AT&T (alle am Mittwoch) und Amazon (Donnerstag) neue Ergebnisse.
An den Bondmärkten tun sich die Strategen mit einer Prognose schwerer als ihre Aktienkollegen. Optimisten und Pessimisten halten sich immer noch die Waage. Laurent Fransolet, Rentenstratege bei JP Morgan in London geht deshalb von einer Seitwärtsbewegung aus. "Zwar haben die Anleihen trotz einer Börsenrally in Europa zugelegt, die Umsätze waren aber sehr gering."
Warten auf das Beige Book
In dieser Woche stehen auch eine Reihe wichtiger Konjunkturdaten an. Vor allem in den USA, wo eine Reihe von Frühindikatoren und das Bruttoinlandsprodukt für das erste Quartal veröffentlicht werden. Im Mittelpunkt des Interesses wird am Mittwoch die Wirtschaftseinschätzung der US-Notenbank Fed (Beige Book) stehen. Sie könnte Hinweise auf die künftige Zinspolitik geben.
Spekulationen über Zinssenkungen halten sich im Markt. "Bis Mitte des Jahres wird die Inflation in der Euro-Zone wahrscheinlich unter zwei Prozent fallen", sagte Guillaume Salomon, Rentenstratege bei UBS Warburg. "Das wird wieder für Zinssenkungsphantasie sorgen, wovon vor allem kurzlaufende Anleihen profitieren werden", sagte Salomon. In der vergangenen Woche stieg die Rendite zweijähriger Bundesanleihen um einen Basispunkt auf 2,56 Prozent, während die Rendite zehnjähriger Papiere um sechs Basispunkte auf 4,15 Prozent gesunken ist.
Die Anleihen in der Euro-Zone zusätzlich gestützt hat der Euro. Er ist in der vergangenen Woche von 1,0752 auf an die 1,09 $ gestiegen. "Der starke Ausbruch über die Marke von 1,0830 $ spricht für weitere Gewinne des Euro", sagte Ray Attrill vom Researchhaus 4Cast. Andererseits könnten Lichtblicke bei den US-Konjunkturdaten schnell wieder für Gewinnmitnahmen sorgen. Dann dürfte der Euro wieder in seiner Spanne zwischen 1,07 und 1,08 $ handeln, sagte Attrill.
Der Aufwärtstrend an den Aktienmärkten geht weiter. Auch in dieser Woche rechnen die Strategen mit steigenden Kursen. Die ungewöhnliche Entwicklung der vergangenen Tage dürfte anhalten: Trotz Aktienhausse steigen auch die Kurse der Anleihen.
"Die Investoren achten bei den Bonds auf die zuletzt schwachen Konjunkturdaten. Außerdem treibt der feste Euro die Bonds an. Am Aktienmarkt werden dagegen die guten Unternehmensergebnisse beachtet", erklärt Laurent Fransolet, Rentenstratege bei JP Morgan die doppelte Rally.
Beflügelten in den vergangenen Tagen überraschend gute Quartalsergebnisse aus den USA die Märkte, so rückt jetzt die deutsche und europäische Berichtssaison langsam in den Vordergrund. Trotz schwacher Fundamentaldaten sind die Experten bei den Gewinnen durchaus hoffnungsvoll. "Die Restrukturierungsmaßnahmen greifen. Das hat man schon bei SAP gesehen", sagte Roland Ziegler, Stratege der ING/BHF-Bank. Der Walldorfer Softwarekonzern übertraf mit seinem am Gründonnerstag verkündeten Quartalsgewinn die Prognose der Analysten.
Allerdings könnten nach den Zuwächsen der vergangenen Woche besonders in Deutschland zum Start des nachösterlichen Handels Gewinnmitnahmen einsetzen. Schließlich hatte der Dax die verkürzte Handelswoche mit 7,5 Prozent im Plus beendet, während der Stoxx 50 2,9 Prozent zulegte. Der Nasdaq Composite stieg um 4,4 Prozent, der Dow Jones-Index dagegen nur 1,4 Prozent. Die US-Kursbarometer starteten am Ostermontag mit leichten Gewinnen in die neue Woche. In den USA wurde im Gegensatz zu Europa gehandelt.
Investoren kehren zurück
Dass der Dax derzeit deutlich besser in Schuss ist als sein großes Pendant in Übersee, erklärt sich zum Teil in den deutlich stärkeren Abschlägen, die der Index in den Monaten zuvor kassiert hatte. "Leerverkäufer haben Werte wie die Allianz lange Zeit nach unten getrieben. Nun müssen sie ihre Aktien wieder zurückgeben und sich daher eindecken", sagte Ziegler. Auch die anstehenden Dividendenzahlungen trieben Investoren in die Dax-Titel.
Georg Elsässer von HSBC Trinkaus & Burckhardt schreibt die starke Entwicklung des deutschen Leitindexes auch der erfolgreichen Kapitalerhöhung der Allianz zu. Der Handel mit Bezugsrechten auf die neuen Aktien des Versicherers war am Mittwoch gestartet. "Sie wurde überaus positiv aufgenommen. Das war nicht zu erwarten", sagte Elsässer. Dies sei auch ein Zeichen dafür, dass sich die Stimmung am Markt aufgehellt habe.
Dax-Anstieg bis 3200 möglich
Sowohl HSBC Trinkaus & Burckhardt als auch die ING BHF-Bank rechnen in den kommenden Wochen mit einem Anstieg des Dax bis auf 3200 Punkte. Für eine lang anhaltende Rally spricht momentan aber wenig. Die guten Qurtalszahlen, so die DZ Bank, seien zu einem großen Teil auf Kostensenkungen zurückzuführen, nicht aber auf Umsatzzuwächse. "Für weiter steigende Kurse wäre dies aber notwendig." Ähnlich sieht Ziegler die Situation. Es seien zudem kaum Anleger mit langem Atem am Markt, sondern eher kurzfristige Spekulanten. Dass viele Investoren noch immer vorsichtig sind, machte sich auch in den extrem schwachen Umsätzen der vergangenen Woche bemerkbar, die allerdings auch mit dem bevorstehenden Osterfest zusammenhingen.
Die Highlights dieser Woche sind die zahlreichen Quartalszahlen großer Unternehmen. So legen in Deutschland DaimlerChrysler, Siemens und MLP (alle am Donnerstag) Zahlen vor. In den USA präsentierten unter anderen AOL Time Warner, Boeing, AT&T (alle am Mittwoch) und Amazon (Donnerstag) neue Ergebnisse.
An den Bondmärkten tun sich die Strategen mit einer Prognose schwerer als ihre Aktienkollegen. Optimisten und Pessimisten halten sich immer noch die Waage. Laurent Fransolet, Rentenstratege bei JP Morgan in London geht deshalb von einer Seitwärtsbewegung aus. "Zwar haben die Anleihen trotz einer Börsenrally in Europa zugelegt, die Umsätze waren aber sehr gering."
Warten auf das Beige Book
In dieser Woche stehen auch eine Reihe wichtiger Konjunkturdaten an. Vor allem in den USA, wo eine Reihe von Frühindikatoren und das Bruttoinlandsprodukt für das erste Quartal veröffentlicht werden. Im Mittelpunkt des Interesses wird am Mittwoch die Wirtschaftseinschätzung der US-Notenbank Fed (Beige Book) stehen. Sie könnte Hinweise auf die künftige Zinspolitik geben.
Spekulationen über Zinssenkungen halten sich im Markt. "Bis Mitte des Jahres wird die Inflation in der Euro-Zone wahrscheinlich unter zwei Prozent fallen", sagte Guillaume Salomon, Rentenstratege bei UBS Warburg. "Das wird wieder für Zinssenkungsphantasie sorgen, wovon vor allem kurzlaufende Anleihen profitieren werden", sagte Salomon. In der vergangenen Woche stieg die Rendite zweijähriger Bundesanleihen um einen Basispunkt auf 2,56 Prozent, während die Rendite zehnjähriger Papiere um sechs Basispunkte auf 4,15 Prozent gesunken ist.
Die Anleihen in der Euro-Zone zusätzlich gestützt hat der Euro. Er ist in der vergangenen Woche von 1,0752 auf an die 1,09 $ gestiegen. "Der starke Ausbruch über die Marke von 1,0830 $ spricht für weitere Gewinne des Euro", sagte Ray Attrill vom Researchhaus 4Cast. Andererseits könnten Lichtblicke bei den US-Konjunkturdaten schnell wieder für Gewinnmitnahmen sorgen. Dann dürfte der Euro wieder in seiner Spanne zwischen 1,07 und 1,08 $ handeln, sagte Attrill.