Ein Zeitungsbericht sorgt für Aufregung: Das BKA soll vor der verheerenden Explosion Hinweise auf einen Anschlag auf Deutsche in Tunesien gehabt haben. Das Bundeskriminalamt sei gewarnt gewesen, dass Extremisten planten, in dem nordafrikanischen Urlaubsland Touristen zu töten, berichtete die „Bild"-Zeitung am Mittwoch. Das Blatt beruft sich auf Informationen aus Sicherheitskreisen.
Das Bundesinnenministerium dementierte den Bericht energisch. Die Meldung sei „völliger Unsinn“ und „frei erfunden“, sagte ein Sprecher des Ministeriums. Kein Wort „dieser Unterstellungen“ sei wahr.
Der innenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Wolfgang Bosbach, sagte dem Blatt: „Wir verlangen unverzüglich Aufklärung darüber, ob eine Warnung des Bundeskriminalamtes vor einem Anschlag auf deutsche Touristen ignoriert wurde.“
Bei der Explosion eines Tanklastwagens vor der La-Ghriba-Synagoge auf Djerba waren am vergangenen Donnerstag mindestens 15 Menschen getötet worden, darunter zehn Deutsche. Drei deutsche Opfer schwebten am Mittwoch weiterhin in Lebensgefahr. Es handelt sich um zwei Frauen im Alter von 22 und 39 Jahren und einen 40-jährigen Mann.
Spur führt zu El Kaida
Mehrere Indizien sprechen dafür, dass das Terrornetzwerk El Kaida hinter dem Anschlag auf Djerba steckt. Zu der Tat habe sich eine Gruppe bekannt, die zum Netzwerk des Terroristenführers Osama bin Laden gehört, hatten am Dienstag mehrere arabische Zeitungen berichtet, denen ein entsprechendes Bekennerschreiben zugespielt worden war.
Die Zeitung „El-Hajat“ meldete, die Erklärung der „Islamischen Armee für die Befreiung der heiligen Stätten“ sei auf einem Briefpapier der Terrororganisation bin Ladens geschrieben und an ihre Redaktion in Pakistan gefaxt worden.
In dem Brief, der bei „El-Quds El-Arabi“ in London einging, wurde als Täter „Nizar Ben Mohammed Nawwar Saif el Islam, der Tunesier“ genannt. Weiter hieß es, „diese Operation ist eine Antwort auf die israelischen Verbrechen gegen die Söhne des palästinensischen Volkes im Westjordanland und im Gazastreifen“.
Verdächtiger wieder frei
Der vermeintliche Kontaktmann des mutmaßlichen Attentäters von Djerba, der am Montag im Ruhrgebiet festgenommen worden war, kam wieder auf freien Fuß. Bei der Vernehmung des Mannes habe sich kein dringender Tatverdacht ergeben, teilte die Bundesanwaltschaft am Dienstagabend in Karlsruhe mit. Nach einem Bericht des Hamburger Magazins „Stern“ wurde die Kontaktperson dem Umfeld der Terrororganisation El Kaida zugerechnet.
Die Bundesanwaltschaft war nach eigenen Angaben einem Hinweis nachgegangen, dass der mutmaßliche Verantwortliche für die Explosion auf der tunesischen Ferieninsel vor der Detonation telefonischen Kontakt mit dem Verhafteten gehabt habe. Die Fahnder hätten daraufhin im Auftrag von Generalbundesanwalt Kay Nehm fünf Objekte in Duisburg, Mülheim und Haan bei Düsseldorf durchsucht.
Lastwagenfahrer identifiziert
Die tunesischen Behörden identifizierten am Dienstag den Fahrer des vor der Synagoge explodierten Tanklastwagens. Er habe mit seiner Familie in der französischen Stadt Lyon gewohnt, hieß es in einem Kommunique der Regierung in Tunis. Die Identität des Mannes wurde jedoch nicht bekannt gegeben. Die Explosion stehe möglicherweise in Zusammenhang mit den jüngsten Anschlägen auf jüdische Einrichtungen in Frankreich, hieß es.
Tunis ändert Linie
Nachdem sie lange auf der Unfalltheorie beharrt hat und mögliche Spuren an der Synagoge beseitigen ließ, hält die tunesische Regierung nun doch einen Anschlag als Ursache der Explosion auf Djerba für möglich. Staatspräsident Zine el Abidine Ben Ali soll die Regierungen in Berlin und Paris informiert haben, dass die Explosion des Tanklastwagens ein Attentat gewesen sein könnte, wie die Tageszeitung „Libération“ am Dienstag berichtete.
Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) hatte zuvor die Aufklärungsarbeit der tunesischen Behörden kritisiert, die den Unglücksort umgehend von Spuren gesäubert hatten. Die raschen Instandsetzungsarbeiten an der Synagoge müssten „mit Fug und Recht natürlich mit einem großen Fragezeichen versehen“ werden.
Touristen mit Steinen beworfen
In Tunesien hatte es offenbar schon vor der Explosion auf Djerba Überfälle auf Touristen gegeben. In dem Küstenort Mahdia hätten Demonstranten bereits eine Woche vor dem Vorfall auf Djerba ein Dutzend Deutsche in einem Bus angegriffen und mit Steinen beworfen, sagte eine 52-jährige Urlauberin am Montag der Nachrichtenagentur dpa. Die Touristen hätten sich nur mit Mühe in eine Polizeistation retten können.
„Zunächst haben wir noch gedacht, die Leute winken uns freundlich zu“, erinnerte sich die Psychotherapeutin an den Vorfall am 3. April. Doch plötzlich habe der Reisebus in einer Demonstration von Hunderten Menschen gestanden: „Der Bus wurde mit Steinen beworfen, alle Scheiben gingen zu Bruch. Die Demonstranten riefen 'Arafat' und 'Bin Laden'.“
Quelle: Focus.de
Das Bundesinnenministerium dementierte den Bericht energisch. Die Meldung sei „völliger Unsinn“ und „frei erfunden“, sagte ein Sprecher des Ministeriums. Kein Wort „dieser Unterstellungen“ sei wahr.
Der innenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Wolfgang Bosbach, sagte dem Blatt: „Wir verlangen unverzüglich Aufklärung darüber, ob eine Warnung des Bundeskriminalamtes vor einem Anschlag auf deutsche Touristen ignoriert wurde.“
Bei der Explosion eines Tanklastwagens vor der La-Ghriba-Synagoge auf Djerba waren am vergangenen Donnerstag mindestens 15 Menschen getötet worden, darunter zehn Deutsche. Drei deutsche Opfer schwebten am Mittwoch weiterhin in Lebensgefahr. Es handelt sich um zwei Frauen im Alter von 22 und 39 Jahren und einen 40-jährigen Mann.
Spur führt zu El Kaida
Mehrere Indizien sprechen dafür, dass das Terrornetzwerk El Kaida hinter dem Anschlag auf Djerba steckt. Zu der Tat habe sich eine Gruppe bekannt, die zum Netzwerk des Terroristenführers Osama bin Laden gehört, hatten am Dienstag mehrere arabische Zeitungen berichtet, denen ein entsprechendes Bekennerschreiben zugespielt worden war.
Die Zeitung „El-Hajat“ meldete, die Erklärung der „Islamischen Armee für die Befreiung der heiligen Stätten“ sei auf einem Briefpapier der Terrororganisation bin Ladens geschrieben und an ihre Redaktion in Pakistan gefaxt worden.
In dem Brief, der bei „El-Quds El-Arabi“ in London einging, wurde als Täter „Nizar Ben Mohammed Nawwar Saif el Islam, der Tunesier“ genannt. Weiter hieß es, „diese Operation ist eine Antwort auf die israelischen Verbrechen gegen die Söhne des palästinensischen Volkes im Westjordanland und im Gazastreifen“.
Verdächtiger wieder frei
Der vermeintliche Kontaktmann des mutmaßlichen Attentäters von Djerba, der am Montag im Ruhrgebiet festgenommen worden war, kam wieder auf freien Fuß. Bei der Vernehmung des Mannes habe sich kein dringender Tatverdacht ergeben, teilte die Bundesanwaltschaft am Dienstagabend in Karlsruhe mit. Nach einem Bericht des Hamburger Magazins „Stern“ wurde die Kontaktperson dem Umfeld der Terrororganisation El Kaida zugerechnet.
Die Bundesanwaltschaft war nach eigenen Angaben einem Hinweis nachgegangen, dass der mutmaßliche Verantwortliche für die Explosion auf der tunesischen Ferieninsel vor der Detonation telefonischen Kontakt mit dem Verhafteten gehabt habe. Die Fahnder hätten daraufhin im Auftrag von Generalbundesanwalt Kay Nehm fünf Objekte in Duisburg, Mülheim und Haan bei Düsseldorf durchsucht.
Lastwagenfahrer identifiziert
Die tunesischen Behörden identifizierten am Dienstag den Fahrer des vor der Synagoge explodierten Tanklastwagens. Er habe mit seiner Familie in der französischen Stadt Lyon gewohnt, hieß es in einem Kommunique der Regierung in Tunis. Die Identität des Mannes wurde jedoch nicht bekannt gegeben. Die Explosion stehe möglicherweise in Zusammenhang mit den jüngsten Anschlägen auf jüdische Einrichtungen in Frankreich, hieß es.
Tunis ändert Linie
Nachdem sie lange auf der Unfalltheorie beharrt hat und mögliche Spuren an der Synagoge beseitigen ließ, hält die tunesische Regierung nun doch einen Anschlag als Ursache der Explosion auf Djerba für möglich. Staatspräsident Zine el Abidine Ben Ali soll die Regierungen in Berlin und Paris informiert haben, dass die Explosion des Tanklastwagens ein Attentat gewesen sein könnte, wie die Tageszeitung „Libération“ am Dienstag berichtete.
Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) hatte zuvor die Aufklärungsarbeit der tunesischen Behörden kritisiert, die den Unglücksort umgehend von Spuren gesäubert hatten. Die raschen Instandsetzungsarbeiten an der Synagoge müssten „mit Fug und Recht natürlich mit einem großen Fragezeichen versehen“ werden.
Touristen mit Steinen beworfen
In Tunesien hatte es offenbar schon vor der Explosion auf Djerba Überfälle auf Touristen gegeben. In dem Küstenort Mahdia hätten Demonstranten bereits eine Woche vor dem Vorfall auf Djerba ein Dutzend Deutsche in einem Bus angegriffen und mit Steinen beworfen, sagte eine 52-jährige Urlauberin am Montag der Nachrichtenagentur dpa. Die Touristen hätten sich nur mit Mühe in eine Polizeistation retten können.
„Zunächst haben wir noch gedacht, die Leute winken uns freundlich zu“, erinnerte sich die Psychotherapeutin an den Vorfall am 3. April. Doch plötzlich habe der Reisebus in einer Demonstration von Hunderten Menschen gestanden: „Der Bus wurde mit Steinen beworfen, alle Scheiben gingen zu Bruch. Die Demonstranten riefen 'Arafat' und 'Bin Laden'.“
Quelle: Focus.de