"Was gut ist für Deutschland ist nicht unbedingt gut für meine Show"
Video Im Gespräch mit Harald Schmidt, Teil 1
Montag, 16. September 2002
"Kommt im TV besser rüber"
"Dirty Harry" lobt Schröder
Entertainer Harald Schmidt hat sich beeindruckt gezeigt. Der Grund: Bundeskanzler Gerhard Schröder und dessen darstellerisches Talent. Als Schauspieler sei Schröder einfach unübertroffen, sagte Schmidt in einer von n-tv übertragenen Matinee der Wochenzeitung "Die Zeit" in Hamburg.
Für den Ausgang der Bundestagswahl ist nach Ansicht von Schmidt nicht die Politik entscheidend, sondern ihre Darstellung. "Ein guter Kanzlerdarsteller ist wichtiger als ein guter Kanzler", sagte Schmidt, der vor kurzem als "Nachwuchs-Schauspieler des Jahres" ausgezeichnet wurde.
"Schröder kommt im Fernsehen einfach besser rüber. Er ist ein Profi", so Schmidt. Schröders Vorteil gegenüber dem Herausforderer Edmund Stoiber sei nicht zuletzt auch seine wohltönende sonore Stimme. Auch sei er "ein kompakter Knubbel, der sich seit kurzem nicht mehr bewegt". Stoiber sei dagegen zu schmal, ein bisschen zappelig und habe eine höhere Stimme. Außerdem habe er sich mit dem "Arbeitsamt Freising" in die Falle locken lassen.
Der Entertainer rechnet am nächsten Sonntag mit einem Sieg der rot-grünen Koalition. Eine eigene Präferenz gab er aber nicht zu erkennen. "Was gut ist für Deutschland ist nicht unbedingt gut für meine Show." Darin unterscheide er sich von VW.
Bei allen Gemeinsamkeiten zwischen Politik und Theater stellte Schmidt fest: "Das unterscheidet uns von der Politik: Wir halten unser Publikum nicht für blöd."