Dienstag, 2. Dezember 2008
Konjunkturhilfen nötig
Bernanke drängt
In den USA mehren sich die Forderungen nach weiteren Konjunkturhilfen. Notenbank-Chef Ben Bernanke forderte entschiedene Maßnahmen zum Schutz der angeschlagenen US-Wirtschaft. "Unsere nationale Wirtschaftspolitik muss nachdrücklich die substanziellen Risiken für die finanzielle Stabilität und das Wirtschaftswachstum angehen", sagte Bernanke. Finanzminister Henry Paulson kündigte an, die Kreditvergabe mit weiteren Hilfsprogrammen zu fördern.
Bernanke sagte, eine weitere Zinssenkung unter ein Prozent sei "sicherlich möglich". Analysten erwarten, dass die Fed Mitte Dezember die Zinsen auf 0,5 Prozent senken wird. Es seien aber auch unkonventionelle Methoden denkbar, um der Wirtschaft unter die Arme zu greifen, sagte Bernanke. So könnte die Fed Wertpapiere kaufen, die das Finanzministerium ausgibt, um Renditen zu beeinflussen und die Nachfrage zu stimulieren. Die Wirtschaft des Landes stehe weiterhin unter beträchtlichem Druck. Die Aussagen Bernankes beschleunigten am Montag die Talfahrt an der Wall Street: Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 7,7 Prozent im Minus.
Milliarden für erneuerbare Energien
Auch Finanzminister Paulson sieht Bedarf für weitere Hilfen. Man arbeite an weiteren Programmen, um die Kreditvergabe anzukurbeln, sagte Paulson. "Wenn diese Programme zur Anwendung bereit sind, werden wir sie mit dem Kongress und der nächsten Regierung diskutieren." Banken müssten wieder Kredite vergeben, unabhängig davon, ob sie etwas von den 150 Mrd. Dollar erhalten hätten, die in das Finanzsystem gepumpt worden seien, forderte Paulson. Details der Programme nannte er nicht.
Einem Berater der Demokraten im Repräsentantenhaus zufolge wollen die Abgeordneten der Partei im Januar ein Konjunkturpaket über voraussichtlich rund 500 Mrd. Dollar auf den Weg bringen. Das Paket solle die vom künftigen Präsidenten Barack Obama angestrebte Steuersenkung für die Mittelschicht enthalten, erklärte der Berater.
Zudem sollten Milliarden für Infrastrukturprogramme und zur Förderung erneuerbarer Energien ausgegeben werden. Die US-Wirtschaft steckt offiziellen Angaben zufolge bereits seit einem ganzen Jahr in der Rezession. Wie das zuständige "National Bureau of Economic Research" (NBER) erklärte, ging im Dezember 2007 ein rund sechsjähriger Aufschwung der weltgrößten Volkswirtschaft zu Ende
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