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Ich hatte vor ein paar Tagen geschrieben, dass ich denke, der Atomkonflikt mit dem Iran werde unterschätzt. Heute nun hat ein israelischer Minister gesagt, dass ein Krieg mit dem Iran kaum noch vermeidbar sei und dabei auch auf die USA verwiesen. Welche Folgen eine solche Auseinandersetzung haben wird, kann man sich denken – die Stimmung in der arabischen Welt dürfte auf den Siedepunkt geraten, auch wenn mit dem Wort „Krieg“ hier zunächst „nur“ ein Bombardement der iranischen Atomlagen gemeint war.
Natürlich wird eine solche Auseinandersetzung wohl kaum noch vor den US-Kongresswahlen im November stattfinden. Aber, wir müssen an den Börsen mit dieser Gefahr leben. Auch mit der Gefahr, dass es dann zu einer Eskalation in der Region kommen wird, die aufgrund der sowieso schon hochgeschaukelten Emotionen nicht auszuschließen ist.
In diesem Fall kann es sein, dass der Ölpreis überreagiert und an die 80 oder sogar 100 Dollar Marke läuft, auch wenn er sich im Moment sehr schwach zeigt und totz dieser Meldung immer noch unter 70 Dollar notiert. Kurzfristig würde ein solcher Ölpreisanstieg natürlich die Märkte belasten – mittelfristig könnte ein solcher Anstieg dann als letzter „Spike“ angesehen werden, der das endgültige Ende des Öl-Aufwärtstrends anzeigt. Das würde natürlich auch von der weiteren politischen Entwicklung im Nahen und Mittleren Osten abhängen.
Ansonsten ist es zurzeit schwer, börsenrelevante Neuigkeiten zu finden. Deswegen möchte ich Ihnen einmal einen höchst interessanten Chart zeigen, den Chart von De Beira Goldfields.
Ein Chart, der in zwei Monaten von 0,92 € auf 14 Euro anstieg – ein Plus von knapp 1500 %, nur um dann zum Schluss wieder auf 0,92 € zu fallen, ebenfalls in zwei Monaten – entspricht einem Verlust von 93,43 %.
Mir geht es hierbei nicht darum, jemanden zu verunglimpfen. Ich kenne die Hintergründe nicht! Ich weiß nicht, wer, was, aus welchen Gründen empfohlen hat. Manchmal werden auch Börsenbriefschreiber und Journalisten selber Opfer von anderen Adressen, die ganz bewusst Gerüchte streuen. Das kann besonders solchen Akteuren passieren, die ihre Informationen aus einer Vielzahl von Quellen beziehen. Manchmal kommt es auch zu Kaskaden Effekten: Eine gute Aktie mit einer guten Story wird von immer mehr Börsenbriefen und Journalisten entdeckt. Man schreibt sich sozusagen gegenseitig bullish. All das ist möglich und auch schon vorgekommen!
Ich kann also auch in diesem Fall nur dazu raten, nicht allzu schnell Menschen vorzuverurteilen. Ich mag generell keine Vorverurteilungen. Hier soll die BaFin entscheiden, wer sich inwieweit schuldig gemacht hat.
Viel wichtiger als Schuldzuweisungen und den Ruf nach dem Gesetzt ist es, aufzuklären. Denn dann kann so etwas gar nicht erst passieren. Es geht darum, diesen Chart zu studieren, um herauszufinden, wie man sich vor solchen Fällen schützen kann. Denn eins ist sicher, ohne die Herde von Anlegern, die blind vor Gier einer solchen Anlage folgen und zu immer höheren Kursen einsteigen, kann so ein Hype nicht funktionieren. Es gehören schließlich immer zwei Seiten dazu – die Pusher und diejenigen, die sich gierig pushen lassen! Auch das sollte man nie vergessen.
Nicht, dass Sie mich falsch verstehen. Ich bin durchaus dafür, dass Akteure, die mit dem Vorsatz gehandelt haben, sich zu bereichern, - die bewusst falsche Informationen gestreut haben, bestraft werden! Das steht außer Frage!
Doch nun zu dem Charts. De Beira in den USA:

und der gleiche Chart von der Frankfurter Börse:

Bis zum Mai ist kein Umsatz zu erkennen, die Aktie ist so tot wie der Chicagoer Friedhof. Dann kommt plötzlich Umsatz in diese Aktie. Schauen Sie sich dazu den US-Chart an. Hier kommt es ab Mai zu Umsätzen, ohne das sich der Kurs bewegt. Das ist ein Zeichen dafür, dass sich jemand vorsichtig mit Aktien eindeckt und zwar so gefühlvoll, dass er nicht die eigenen Kaufkurse nach oben drückt. Schließlich will man möglichst preiswert möglichst viele Stücke einsammeln.
Dann, ab dem 6.6.2006 kommt es unter zunehmenden Umsätzen zu steigenden Kursen – zu stark steigenden Kursen. Offenbar wird die Aktie nun von empfohlen, bzw. entdeckt.
Wenn Sie also die Empfehlung einer marktengen Aktien lesen, schauen Sie sich den Chart an.
Seien Sie also vorsichtig! Schauen Sie sich genau an, was eine Aktie macht. Versuchen Sie immer zu verstehen, warum eine Aktie sich wie verhält. Und laufen Sie nicht blind den Marktschreiern hinterher. Besonders nicht solchen, die schon einschlägig bekannt sind.
Zudem sollte man grundsätzlich Aktien als längerfristige Investition meiden, die in den Händen von zu vielem unerfahrenen Aktienbesitzern sind (also Aktien, die durch die Medienlandschaft geprügelt wurden). Auch hierzu ist De Beira ein Paradebeispiel:
Witzig ist, dass offenbar der Aktiensplitt bei De Beira diese Verkaufswelle ausgelöst hat. Dazu der Vorstandvorsitzender Klaus Eckhof von De Beira Goldfields: „Der Kursabsturz kann nur mit der Verwirrung durch den ab heute rechtskräftigen Aktiensplit erklärbar sein, vor allem angesichts der ausnahmslos positiven Nachrichten, die wir bisher bekannt geben konnten.“
Witzig ist das aus folgendem Grund: Im Prinzip bezeugt Eckhof damit, dass er davon ausgeht, dass sehr viele unerfahrene Aktionäre seine Aktien halten. Wer den lang angekündigten Aktiensplitt nicht mitgekriegt hat und aus diesem Grunde panikartig verkauft, dem kann man nur Unerfahrenheit vorwerfen.
Schaut man sich den weiteren Kursverfall an, muss man jedoch zu dem Schluss kommen, dass noch andere Gründe für den Kursverfall mitverantwortlich war – eventuell das Fehlen von Börsenbriefen, die diesen Wert empfehlen.
Viele Grüße
Ihr
Jochen Steffens
Gruß Moya
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