Ein interessanter Artikel für die jenigen die Langfristig denken und auch handeln.
Von Uli Berger
Das Sozialversicherungs-System stößt an seine Grenzen. Die Beiträge der Krankenkassen steigen immer höher, gleichzeitig werden die Leistungen drastisch gekürzt. Vorbei sind die Zeiten, in denen AOK & Co. alles zahlten, immer öfter muss der Patient das Portemonnaie zücken. Die Politiker demonstrieren mal wieder Unfähigkeit - eine Sanierung der Krankenkassen ist in weite Ferne gerückt.
Lamentieren Sie nicht, sondern profitieren Sie von der Krise im Gesundheitswesen. Kaufen Sie Generika - nicht nur, wenn Sie krank sind. Bei Generika handelt es sich um nachgemachte beziehungsweise imitierte Medikamente, deren Patentschutz abgelaufen ist. Die enhaltenen Wirkstoffe sind nahezu identisch. Ein Pharma-Unternehmen, das sich auf diesen zukunftsträchtigen Markt spezialisiert hat, ist die Stada Arzneimittel AG.
Die Gesellschaft aus Bad Vilbel verzichtet auf die riskante Grundlagenforschung und konzentriert sich auf Herstellung und Vertrieb von Generika. Und das im MDax gelistete Unternehmen ist dabei sehr erfolgreich.
Die Pharma-Gesellschaft erwirtschaftete in den abgelaufenen neun Monaten einen Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) von 120 Millionen Mark - eine Steigerung zum Vorjahr um mehr als 50 Prozent. Auch der Jahresüberschuss stieg - ohne Berücksichtigung von Sondererträgen - mehr als 40 Prozent auf knapp 41 Millionen Mark oder 2,26 Mark (1,16 Euro) je Aktie. Das kräftige Gewinnwachstum rührt in erster Linie aus der gesteigerten Profitabilität, denn der Umsatz stieg auf Jahresbasis lediglich 15 Prozent auf 790 Millionen Mark. Im Geschäftsjahr 2001 will Stada erstmals die Milliardengrenze beim Umsatz durchbrechen. Die Chancen dafür sind hervorragend.
Von der Krise profitieren
Weichen für weiteres Wachstum gestellt?
Doch in Bad Vilbel legt man jetzt nicht die Füße hoch, das Firmenmanagement schmiedet bereits an der Internationalisierung der Gesellschaft. Anfang November wagte Stada den Sprung über den großen Teich. Der Pharma-Konzern kaufte den Generika-Anbieter Mova Laboratories mit Firmensitz in New Jersey. Auf diese Weise soll nun der größte nationale Generikamarkt der Welt, die USA, erobert werden.
Bedenkenträger werden jetzt auf die New Economy zeigen, die sich auch mit ihren Amerikageschäften in den Ruin manövrierte. Sicherlich: Ein Eintritt in einen neuen Markt - vor allem in den schwierigen US-Markt - stellt immer ein Risiko dar, doch in diesem Falle stehen die Zeichen gut für einen Erfolg. Stada backt nämlich erst einmal kleine Brötchen in den Vereinigten Staaten. Über den Kaufpreis wird zwar geschwiegen, bei Mova Laboratories handelt es sich aber um keinen Giganten. Die US-Gesellschaft generiert im Geschäftsjahr 2001 aller Voraussicht nach einen Umsatz von 26 Millionen US-Dollar. Und Mova scheint zu Stada zu passen, beide Firmen bieten preisgünstige Produkte an mit schlankem Marketing und Vertrieb. Mit Mova kann Stada quasi in den US-Markt reinschnuppern.
Kaufsignal
Eigentlich klingt das alles viel zu gut, um wahr zu sein - gerade in der derzeitigen Wirtschaftsflaute. Doch es kommt noch besser. Auch der Chart der Stada-Aktie lässt die Herzen der Börsianer höher schlagen. Das Papier hatte schon länger mit der 32-Euro-Marke gekämpft, bis es am 16. November die Chartmarke deutlich übersprang - wobei gleichzeitig die Umsätze bei der Aktie explodierten. Ein Kaufsignal wie aus dem Lehrbuch.
Greifen Sie beherzt auf dem aktuellen Kursniveau zu - warten Sie nicht auf einen Rückschlag. Als Absicherung sollten Sie einen Stop-Loss unter die 31-Euro-Marke setzen. Mein Tipp: 30,80 - keine runde Zahl.