19. Aug. 2002 Wo sind all die Bären geblieben? Denn am Montag war an den Börsen so gut wie nichts von der schlechten Stimmung und den damit verbundenen massiven Kursverlusten von Ende Juli und Anfang August zu spüren. Im Gegenteil, die Kurse stiegen einmal mehr rasant.
Ursache für den plötzlich aufblühenden Wirtschaftsoptimismus waren zum einen die US-Frühindikatoren, die mit einem Minus von 0,4 Prozent leicht besser ausgefallen sind, als befürchtet. Gleichzeitig sind die Ertragszahlen der Baumarktkette Lowe's in den USA im vergangenen Quartal mit einem Plus von 42 Prozent auf 467 Millionen Dollar besser herausgekommen, als der Markt das erwartet hatte.
Lowe's als Impuls
So ist es wenig verwunderlich, dass die Aktie 11,20 Prozent auf 40,91 Dollar stieg und andere Werte mit nach oben zog. Home Depot war im frühen Handel mit einem Plus von knapp sechs Prozent der führende Wert im Dow Jones, gab aber im Handelsverlauf einen großen Teil der Kursgewinne wieder ab. Dafür legte JP Morgan Chase 9,45 Prozent auf 27,21 Dollar zu, neben Alcoa (plus 5,41 Prozent), Disney (plus 4,98 Prozent), General Electric (plus 4,25 Prozent), der Citigroup (plus 4,11 Prozent), SBC Communications mit einem Plus von 4,11 Prozent und Microsoft, die genau vier Prozent zulegten.
Die eher negativen Nachrichten des weltgrößten Einzelhandelskonzerns Wal-Mart Stores seien vom Markt weitgehend ignoriert worden, sagten Börsianer. Das Unternehmen hatte unter anderem mitgeteilt, die Sommerhitze habe die Umsätze zu Beginn des neuen Schuljahres im August beeinträchtigt. Wal-Mart-Aktien stiegen um rund 1,7 Prozent auf 54,69 Dollar.
Der Dow Jones verzeichntete insgesamt einen Kursgewinn von 2,42 Prozent auf 8.990,79 Zähler, die Nasdaq legte 2,47 Prozent auf 1.394,68 Zähler zu. Von der positiven Stimmung haben sich natürlich auch die europäischen Märkte anstecken lassen. Bei richtungslosem Handel war die Grundstimmung schon am Morgen positiv, blühte aber dann richtig auf, als die Wall Street fester tendierte. Um 20.00 Uhr ging der Dax mit einem Plus von 4,15 Prozent bei 3,837 Zählern aus dem Handel, der Nemax 50 konnte 3,49 Prozent auf 500,56 Zähler zulegen.
Optimismus könnte täuschen
Im Dax profitieren vom vorherrschenden Aufwind vor allem die Werte, die in jüngster Vergangenheit richtig ausgebombt worden waren. Allen voran die Allianz mit einem Plus von 6,7 Prozent auf 132,89 Euro. Die Hypovereinsbank und Infineon können sogar zehn und 13 Prozent zulegen.
Ob der Optimismus wirklich gerechtfertigt ist, dürfte noch dahingestellt sein. Denn auch wenn die überraschend guten Zahlen von Lowe's so interpretiert werden, als ob die Konsumenten immer noch in Ausgabelaune wären, so könnte das Bild trügen. Denn diese Zahlen kamen vor allem auf Grund von starken Kostensenkungen zu Stande. Und einige Anzeichen deuten darauf hin, dass der Hausbau auf seinem Höhepunkt ist und zumindest stagniert, wenn nicht gar abgleitet. Das würde für den Konsum und damit die Wirtschafts- und Gewinnentwicklung wenig Gutes verheißen.
Unter dem Stimmungswandel haben der Rentenmarkt und der Euro zu leiden. Denn am Rentenmarkt geben die Kurse schon am dritten Tag in Folge nach. Im Handel verlor der Bund-Future 40 Stellen und ging bei 110.30 Prozent in den Feierabend. Der Euro verliert von 98,26 auf 97,60 Cents.
faz.de
Ursache für den plötzlich aufblühenden Wirtschaftsoptimismus waren zum einen die US-Frühindikatoren, die mit einem Minus von 0,4 Prozent leicht besser ausgefallen sind, als befürchtet. Gleichzeitig sind die Ertragszahlen der Baumarktkette Lowe's in den USA im vergangenen Quartal mit einem Plus von 42 Prozent auf 467 Millionen Dollar besser herausgekommen, als der Markt das erwartet hatte.
Lowe's als Impuls
So ist es wenig verwunderlich, dass die Aktie 11,20 Prozent auf 40,91 Dollar stieg und andere Werte mit nach oben zog. Home Depot war im frühen Handel mit einem Plus von knapp sechs Prozent der führende Wert im Dow Jones, gab aber im Handelsverlauf einen großen Teil der Kursgewinne wieder ab. Dafür legte JP Morgan Chase 9,45 Prozent auf 27,21 Dollar zu, neben Alcoa (plus 5,41 Prozent), Disney (plus 4,98 Prozent), General Electric (plus 4,25 Prozent), der Citigroup (plus 4,11 Prozent), SBC Communications mit einem Plus von 4,11 Prozent und Microsoft, die genau vier Prozent zulegten.
Die eher negativen Nachrichten des weltgrößten Einzelhandelskonzerns Wal-Mart Stores seien vom Markt weitgehend ignoriert worden, sagten Börsianer. Das Unternehmen hatte unter anderem mitgeteilt, die Sommerhitze habe die Umsätze zu Beginn des neuen Schuljahres im August beeinträchtigt. Wal-Mart-Aktien stiegen um rund 1,7 Prozent auf 54,69 Dollar.
Der Dow Jones verzeichntete insgesamt einen Kursgewinn von 2,42 Prozent auf 8.990,79 Zähler, die Nasdaq legte 2,47 Prozent auf 1.394,68 Zähler zu. Von der positiven Stimmung haben sich natürlich auch die europäischen Märkte anstecken lassen. Bei richtungslosem Handel war die Grundstimmung schon am Morgen positiv, blühte aber dann richtig auf, als die Wall Street fester tendierte. Um 20.00 Uhr ging der Dax mit einem Plus von 4,15 Prozent bei 3,837 Zählern aus dem Handel, der Nemax 50 konnte 3,49 Prozent auf 500,56 Zähler zulegen.
Optimismus könnte täuschen
Im Dax profitieren vom vorherrschenden Aufwind vor allem die Werte, die in jüngster Vergangenheit richtig ausgebombt worden waren. Allen voran die Allianz mit einem Plus von 6,7 Prozent auf 132,89 Euro. Die Hypovereinsbank und Infineon können sogar zehn und 13 Prozent zulegen.
Ob der Optimismus wirklich gerechtfertigt ist, dürfte noch dahingestellt sein. Denn auch wenn die überraschend guten Zahlen von Lowe's so interpretiert werden, als ob die Konsumenten immer noch in Ausgabelaune wären, so könnte das Bild trügen. Denn diese Zahlen kamen vor allem auf Grund von starken Kostensenkungen zu Stande. Und einige Anzeichen deuten darauf hin, dass der Hausbau auf seinem Höhepunkt ist und zumindest stagniert, wenn nicht gar abgleitet. Das würde für den Konsum und damit die Wirtschafts- und Gewinnentwicklung wenig Gutes verheißen.
Unter dem Stimmungswandel haben der Rentenmarkt und der Euro zu leiden. Denn am Rentenmarkt geben die Kurse schon am dritten Tag in Folge nach. Im Handel verlor der Bund-Future 40 Stellen und ging bei 110.30 Prozent in den Feierabend. Der Euro verliert von 98,26 auf 97,60 Cents.
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