Die Aktie der Software AG ist ein Wackelkandidat
30. Oktober 2002 So „unbefriedigend“, wie die Darmstädter Software AG die Marktentwicklung einschätzt, so unbefriedigend fanden die Analysten deren Quartalsergebnisse. Die im MDax notierte Aktie der Software AG wurde zu Handelsbeginn mit einem Kursabschlag von 9,45 Prozent auf 11,21 Euro bestraft und erholte sich dann bis 12:00 Uhr bei niedrigem Handelsvolumen auf 12,24 Euro bei Minus 1,13 Prozent.
Erste Analysten-Reaktionen hatten den Tenor, die Zahlen des Unternehmens seien „durchweg enttäuschend“ ausgefallen. Statt des erwarteten Umsatzes von durchschnittlich 122 Millionen Euro kam die Software AG nur auf 115 Millionen Euro. Auch der Nettogewinn blieb mit 5,6 Millionen Euro hinter den Erwartungen von 6,4 Millionen zurück und halbierte sich zudem im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Keine Ahnung, wie es weitergeht
Der nach SAP zweitgrößte deutsche Softwarehersteller machte die Schwäche auf dem weltweiten IT-Markt, die ausgeprägte Kaufzurückhaltung der Kunden und die volatilen Umsätze bei Softwarelizenzen für das schwache Ergebnis verantwortlich. Damit bleibe die Planungsunsicherheit bei den Lizenzeinnahmen bestehen, eine präzise Umsatzprognose sei „sehr schwierig“. Von dem eingeleiteten Kostensenkungsprogramm erwarte sich der Vorstand aber im vierten Quartal des Geschäftsjahres höhere Gewinnmargen und ein besseres Ergebnis als in den vorherigen Quartalen.
Die Analysten zeigten sich vor allem besorgt, dass zum ersten Mal das Kerngeschäft des Unternehmens von den Umsatzrückgängen betroffen ist. Marc Osigus von der Berenberg Bank meinte, dass das bedenklich sei, da es sich bei dem Produkt Adabas um die Cash Cow des Unternehmens handele.
Die Anleger sind misstrauisch
Diese Neuigkeiten sind schlecht geeignet, um das Misstrauen der Anleger gegen die Software AG zu zerstreuen. Nachdem im März der Finanzvorstand zurückgetreten war - verbunden mit einer heftigen Gewinnwarnung, gab es wilde Gerüchte und einen drastischen Kurssturz. Die Ergebnisse des zweiten Quartals widerlegten zwar die schlimmsten Befürchtungen, ließen aber auch keine Euphorie aufkommen. Zudem zeichneten sich die Probleme mit den Lizenzeinnahmen schon ab.
Jetzt kommen auch noch Übernahmespekulationen hinzu. So stufte M.M. Warburg in einer Studie das Unternehmen als wahrscheinlichen Übernahmekandidaten ein - was nicht einmal negativ zu bewerten ist. Waren doch die Kriterien für die Einstufung gute Fundamentaldaten, ein starker finanzieller Hintergrund und eine deutliche Unterbewertung. Der Vorstandschef der Software AG, Erwin Königs, wies aber Fusions- oder Übernahmepläne als Gerüchte zurück.
Vorstandschef: „Software AG bleibt eigenständig“
„Wenn jemand an uns heran treten würde, müsste geprüft werden, ob eine solche Transaktion Sinn macht. Aus heutiger Sicht kann ich aber sagen, die Software AG ist und bleibt eigenständig“, betonte König am Mittwoch. Als möglicher Interessent für eine Übernahme war der amerikanische Software-Hersteller Peoplesoft gerüchteweise aufgetaucht. Diese Spekulationen waren auch deshalb aufgekommen, weil im April 2003 auch Königs aus dem Amt ausscheiden wird.
Mit einem geschätzten Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2002 von 18 und für 2003 von 11,62 ist die Software-AG-Aktie zwar einigermaßen günstig, aber nicht wirklich ein Schnäppchen. Die anhaltende Unsicherheit über die zukünftige Geschäftsentwicklung dürfte außerdem wenig dazu beitragen, den langfristigen Abwärtstrend zu durchbrechen. Die Aktie hat im vergangenen Jahr 70 Prozent ihres Wertes verloren und eine Trendwende ist nicht in Sicht. Abwarten und beobachten sollte hier also das Motto sein, denn eine Übernahme könnte möglicherweise neue Geschäftsfelder eröffnen und eine interessante Kursentwicklung initiieren.
Im Chart sehen sie die Entwicklung der Aktie der Software AG seit ihrem Börsengang.
30. Oktober 2002 So „unbefriedigend“, wie die Darmstädter Software AG die Marktentwicklung einschätzt, so unbefriedigend fanden die Analysten deren Quartalsergebnisse. Die im MDax notierte Aktie der Software AG wurde zu Handelsbeginn mit einem Kursabschlag von 9,45 Prozent auf 11,21 Euro bestraft und erholte sich dann bis 12:00 Uhr bei niedrigem Handelsvolumen auf 12,24 Euro bei Minus 1,13 Prozent.
Erste Analysten-Reaktionen hatten den Tenor, die Zahlen des Unternehmens seien „durchweg enttäuschend“ ausgefallen. Statt des erwarteten Umsatzes von durchschnittlich 122 Millionen Euro kam die Software AG nur auf 115 Millionen Euro. Auch der Nettogewinn blieb mit 5,6 Millionen Euro hinter den Erwartungen von 6,4 Millionen zurück und halbierte sich zudem im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Keine Ahnung, wie es weitergeht
Der nach SAP zweitgrößte deutsche Softwarehersteller machte die Schwäche auf dem weltweiten IT-Markt, die ausgeprägte Kaufzurückhaltung der Kunden und die volatilen Umsätze bei Softwarelizenzen für das schwache Ergebnis verantwortlich. Damit bleibe die Planungsunsicherheit bei den Lizenzeinnahmen bestehen, eine präzise Umsatzprognose sei „sehr schwierig“. Von dem eingeleiteten Kostensenkungsprogramm erwarte sich der Vorstand aber im vierten Quartal des Geschäftsjahres höhere Gewinnmargen und ein besseres Ergebnis als in den vorherigen Quartalen.
Die Analysten zeigten sich vor allem besorgt, dass zum ersten Mal das Kerngeschäft des Unternehmens von den Umsatzrückgängen betroffen ist. Marc Osigus von der Berenberg Bank meinte, dass das bedenklich sei, da es sich bei dem Produkt Adabas um die Cash Cow des Unternehmens handele.
Die Anleger sind misstrauisch
Diese Neuigkeiten sind schlecht geeignet, um das Misstrauen der Anleger gegen die Software AG zu zerstreuen. Nachdem im März der Finanzvorstand zurückgetreten war - verbunden mit einer heftigen Gewinnwarnung, gab es wilde Gerüchte und einen drastischen Kurssturz. Die Ergebnisse des zweiten Quartals widerlegten zwar die schlimmsten Befürchtungen, ließen aber auch keine Euphorie aufkommen. Zudem zeichneten sich die Probleme mit den Lizenzeinnahmen schon ab.
Jetzt kommen auch noch Übernahmespekulationen hinzu. So stufte M.M. Warburg in einer Studie das Unternehmen als wahrscheinlichen Übernahmekandidaten ein - was nicht einmal negativ zu bewerten ist. Waren doch die Kriterien für die Einstufung gute Fundamentaldaten, ein starker finanzieller Hintergrund und eine deutliche Unterbewertung. Der Vorstandschef der Software AG, Erwin Königs, wies aber Fusions- oder Übernahmepläne als Gerüchte zurück.
Vorstandschef: „Software AG bleibt eigenständig“
„Wenn jemand an uns heran treten würde, müsste geprüft werden, ob eine solche Transaktion Sinn macht. Aus heutiger Sicht kann ich aber sagen, die Software AG ist und bleibt eigenständig“, betonte König am Mittwoch. Als möglicher Interessent für eine Übernahme war der amerikanische Software-Hersteller Peoplesoft gerüchteweise aufgetaucht. Diese Spekulationen waren auch deshalb aufgekommen, weil im April 2003 auch Königs aus dem Amt ausscheiden wird.
Mit einem geschätzten Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2002 von 18 und für 2003 von 11,62 ist die Software-AG-Aktie zwar einigermaßen günstig, aber nicht wirklich ein Schnäppchen. Die anhaltende Unsicherheit über die zukünftige Geschäftsentwicklung dürfte außerdem wenig dazu beitragen, den langfristigen Abwärtstrend zu durchbrechen. Die Aktie hat im vergangenen Jahr 70 Prozent ihres Wertes verloren und eine Trendwende ist nicht in Sicht. Abwarten und beobachten sollte hier also das Motto sein, denn eine Übernahme könnte möglicherweise neue Geschäftsfelder eröffnen und eine interessante Kursentwicklung initiieren.
Im Chart sehen sie die Entwicklung der Aktie der Software AG seit ihrem Börsengang.