Deutschen Banken droht nach 2001 weiteres Krisenjahr
Großpleiten belasten Deutsche Bank, HypoVereinsbank & Co.
Die Hiobsbotschaften reißen nicht ab: Die Holzmann-Pleite ist noch frisch in Erinnerung, da muß mit Fairchild-Dornier die nächste Großfirma den Gang zum Insolvenzrichter antreten. Und bei der schwer angeschlagenen Kirch-Gruppe ist ein Konkurs nach wie vor eine realistische Variante. Gestern, Dienstag, wurde in München weiter verhandelt, um einen notwendigen Zwischenkredit für das Kirch-Imperium sicherzustellen. Kirch braucht dringend mindestens 200 Mill. €, um ausstehende Löhne und Gehälter sowie kurzfristige Rechnungen begleichen zu können.
Aufgrund der Großpleiten können sich die deutschen Banken heuer auf ein weiteres Krisenjahr einrichten. Schon 2001 war für die deutsche Geldbranche ein rabenschwarzes Jahr gewesen. Die meisten Institute mußten schwere Ertragseinbrüche hinnehmen, einzelne Häuser schrieben im vierten Quartal 2001 - als Folge des 11. September und der damit verbundenen Einbrüche im Wertpapier- und Provisionsgeschäft sowie der Ausfälle bei Enron und Argentinien - sogar rote Zahlen. Allein die Deutsche Bank mußte mehr als eine Mrd. € für faule Kredite abschreiben, ähnliche massive Vorsorgen waren bei der HypoVereinsbank (Mutter der Bank Austria), der Dresdner Bank, der Commerzbank und den großen Landesbanken erforderlich.
Die schlechten Schuldner und die wackligen Kredite sind dabei zwischen den beiden deutschen Finanzmetropolen Frankfurt und München relativ gleichmäßig aufgeteilt. Beim zusammengebrochenen Holzmann-Konzern waren Deutsche Bank mit 310 Mill. € und Commerzbank mit 158 Mill. € - beide mit Sitz in Frankfurt - die größten Geldgeber.
Bei der Kirch-Gruppe, die mit insgesamt 6,5 Mrd. € bei den Banken in der Kreide steht, haben die bayrischen Großbanken die Nase vorn. Die Bayerische Landesbank ist mit rund 1,9 Mrd. € größter Geldgeber von Kirch, auch die HypoVereinsbank ist bei Kirch mit 500 Mill. € kräftig engagiert.
Nicht immer nobel
Dabei spielten sich zwischen München und Frankfurt Szenen ab, wie man sie bisher in der noblen Bankbranche nicht gewohnt war. Rolf Breuer, der scheidende Chef der Deutschen Bank, schockte zunächst mit extrem negativen Äußerungen über Kirchs Bonität, wobei sein Haus das relativ geringste Kirch-Obligo hatte. Prompt ließen die anderen Institute das von der Deutschen Bank gezimmerte Rettungskonzept für Holzmann - Hauptfinancier Deutsche Bank - platzen.
Beim gestern "abgestürzten" Flugzeugbauer sind wieder die Münchner Großbanken HVB und Bayerische Landesbank mit jeweils dreistelligen Millionenbeträgen die größten Gläubiger.
Eine "Entwarnung" für die Banken ist derzeit nicht in Sicht. Üblicherweise erreichen die Wertberichtigungen für "faule" Kredite erst neun Monate nach dem konjunkturellen Tiefpunkt ihren höchsten Stand. Wenn sich die deutsche Konjunktur heuer spürbar erholt, würden demnach die Banken für 2002 nochmals mehr Kredite abschreiben müssen.
Großpleiten belasten Deutsche Bank, HypoVereinsbank & Co.
Die Hiobsbotschaften reißen nicht ab: Die Holzmann-Pleite ist noch frisch in Erinnerung, da muß mit Fairchild-Dornier die nächste Großfirma den Gang zum Insolvenzrichter antreten. Und bei der schwer angeschlagenen Kirch-Gruppe ist ein Konkurs nach wie vor eine realistische Variante. Gestern, Dienstag, wurde in München weiter verhandelt, um einen notwendigen Zwischenkredit für das Kirch-Imperium sicherzustellen. Kirch braucht dringend mindestens 200 Mill. €, um ausstehende Löhne und Gehälter sowie kurzfristige Rechnungen begleichen zu können.
Aufgrund der Großpleiten können sich die deutschen Banken heuer auf ein weiteres Krisenjahr einrichten. Schon 2001 war für die deutsche Geldbranche ein rabenschwarzes Jahr gewesen. Die meisten Institute mußten schwere Ertragseinbrüche hinnehmen, einzelne Häuser schrieben im vierten Quartal 2001 - als Folge des 11. September und der damit verbundenen Einbrüche im Wertpapier- und Provisionsgeschäft sowie der Ausfälle bei Enron und Argentinien - sogar rote Zahlen. Allein die Deutsche Bank mußte mehr als eine Mrd. € für faule Kredite abschreiben, ähnliche massive Vorsorgen waren bei der HypoVereinsbank (Mutter der Bank Austria), der Dresdner Bank, der Commerzbank und den großen Landesbanken erforderlich.
Die schlechten Schuldner und die wackligen Kredite sind dabei zwischen den beiden deutschen Finanzmetropolen Frankfurt und München relativ gleichmäßig aufgeteilt. Beim zusammengebrochenen Holzmann-Konzern waren Deutsche Bank mit 310 Mill. € und Commerzbank mit 158 Mill. € - beide mit Sitz in Frankfurt - die größten Geldgeber.
Bei der Kirch-Gruppe, die mit insgesamt 6,5 Mrd. € bei den Banken in der Kreide steht, haben die bayrischen Großbanken die Nase vorn. Die Bayerische Landesbank ist mit rund 1,9 Mrd. € größter Geldgeber von Kirch, auch die HypoVereinsbank ist bei Kirch mit 500 Mill. € kräftig engagiert.
Nicht immer nobel
Dabei spielten sich zwischen München und Frankfurt Szenen ab, wie man sie bisher in der noblen Bankbranche nicht gewohnt war. Rolf Breuer, der scheidende Chef der Deutschen Bank, schockte zunächst mit extrem negativen Äußerungen über Kirchs Bonität, wobei sein Haus das relativ geringste Kirch-Obligo hatte. Prompt ließen die anderen Institute das von der Deutschen Bank gezimmerte Rettungskonzept für Holzmann - Hauptfinancier Deutsche Bank - platzen.
Beim gestern "abgestürzten" Flugzeugbauer sind wieder die Münchner Großbanken HVB und Bayerische Landesbank mit jeweils dreistelligen Millionenbeträgen die größten Gläubiger.
Eine "Entwarnung" für die Banken ist derzeit nicht in Sicht. Üblicherweise erreichen die Wertberichtigungen für "faule" Kredite erst neun Monate nach dem konjunkturellen Tiefpunkt ihren höchsten Stand. Wenn sich die deutsche Konjunktur heuer spürbar erholt, würden demnach die Banken für 2002 nochmals mehr Kredite abschreiben müssen.