Eigentlich sollten sich Bewerber um den Job reißen, immerhin > Deutsche Bank <
Was ist nur aus der DB geworden ?
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.... an das Szenario bei Adidias im Sommer 2015: Seit Ende 2013 kannte die Aktie damals nur einen Weg (nach unten) und diese unlösbaren Proleme im Russland-Geschäft sowie die stetig schrumpfende Golfsparte in den USA, die nur noch rote Zahlen verursachte, waren selbst bei Kursen von knapp über 50,00 noch ein Grund, Kursziele von 30,00 auszurufen. Der anschließende Kursverlauf auf Kurse von über 200,00 hat alle Schreihälse von damals verstummen lassen. Ganz ähnlich verhielt es sich in den USA mit Alibaba, wo beispielsweise "Analysten" von Barron's bei $58 noch eine Kurshalbierung auf unter $30 sahen, unmittelbar bevor der Kurs wie an der Leine gezogen auf über $200 ging.
Ich bin damals bei beiden Werten fast zu den Tiefstpreisen eingestiegen, denn irgendwann muss man einfach einsehen (oder besser: verstehen), dass die Zahlen in den Büchern einfach nicht mehr zu den Kursen passen. In beiden Fällen wurden zuletzt alle möglichen mehr oder (hauptsächlich) weniger relevanten "Neuiggkeiten" aus den Unternehmen zu "negativen Schlagzeilen" umformuliert, vermutlich um den stetig negativen "News-Flow" nicht abreißen zu lassen. In beiden Fällen bin ich mit Optionsscheinen (Laufzeiten zwischen 6 und 9 Monaten) eingestiegen und habe diese Entscheidungen nie wirklich bereut. Bei Alibaba habe ich dann noch geglaubt, mit Yahoo! (damals noch eigenständig) das vermeintlich bessere Vehikel zu nutzen, was rückblickend betrachtet ein Fehler war. Und dennoch haben mir die Kursverdoppelungen geholfen, mit der Zeit auch (zusätzlich) Aktien dieser Unternehmen zu erwerben. Seit 2014 has sich das soweit ganz gut ausgezahlt und nach der verpassten Chance, im Herbst 2016 mit unter 10,00 bei der Deutschen Bank einzusteigen (weil ich mich damals noch - wegen der Übernahmegerüchte - für die Commerzbank entschieden habe), bin ich für den aktuellen Rücksetzer doch sehr dankbar ...
Die Deutsche Bank hat sicherlich ihre Probleme, aber wenn man sich die Ausgangslage für die Zukunft anschaut, haben wir ein KBV, das weit und breit bei keinem anderen Unternehmen dieser Größenordnung zu finden ist. Die aktuelle Ertragslage ist zwar eine einzige Katastrophe, aber darum wurde sich (bisher) auch nachweislich nicht gekümmert und mit dem neuen CEO soll sich das jetzt (angeblich) ändern. Das ist, verglichen mit der eher vorsichtigen Unternehmenskommunikation der letzten 3 Jahre, ein relativ neu entdeckter Ansatz. Das gilt ebenso für das Bekenntnis, künftig dem Shareholder Value wieder mehr Augenmerk zu schenken und die Renditen zu steigern. So etwas veröffentlicht man nicht, wenn man nicht weiß, wie das gelingen soll. Für mich ist aber das dauerhafte und immer stärkere werdende Bashing seitens der Medien und auch der Analysten der Grund, weshalb ich vor etwa 1 Monat hier eingestiegen bin. Ich erwarte keine kurzfrisitgen Wunder, aber was genau soll denn mögliche Kurse von unter 10,00 eigentlich noch rechtfertigen, wenn Du schon jetzt für 1,00 einen reelen Gegenwert von deutlich über 2,00 erhältst?
Ich bin gespannt, ob ich hier (auch) richtig liegen werde. Bei 10,82 werde ich ich noch einmal 25% meines aktuellen "Investments" nachlegen und sollte der Kurs wirklich noch unter die 10,00 gehen, dann noch einmal (weitere) 75% meines aktuellen "Investments". Wenn der Deutschen Bank tatsächlich das gleiche Schicksal blüht wie seinerzeit Lehman Brothers, dann haben wir hier alle ganz andere Probleme als nur den Verlust unserer "Investitionen" in die Deutsche Bank ...
... Blick nach vorne richten und die Vergangenheit hinter sich lassen möchte, sollte man Dr. Achleitner von verschiedenen Seiten nahelegen, sein Amt besser heute als morgen zur Verfügung zu stellen. Allein um das Image der Bank nicht noch weiter zu beschädigen und dem Neuanfang auch im Aufsichtsrat ein neues Gesicht zu geben, sollte das eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein.
Wenn sie für Dr. Achleitner keinen Nachfolger finden, stelle ich mich gerne zur Verfügung. Ich sehe mit Anzug und Schlips zwar nicht gerade vertrauenswürdig aus, aber was dabei herauskommt, wenn man das tut aber nicht viel zu bieten hat, kann man am Kursverlauf der Deutschen Bank ablesen. Außerdem könnten sich meine AR-Kollegen darauf einstellen, dass wir uns wöchentlich 2-3x treffen, bis der Karren aus dem Dreck gefahren wurde. Die Boni werden gestrichen und durch Aktienoptionen bei hoch gesteckten Zielerwartungen ersetzt. Wer die Ziele für "unerreichbar" hält, hat a) keinen Bonus verdient und ist somit b) für die Bank nicht wirklich wertvoll. Ein freiwilliges Ausscheiden dieser Leute würde obendrein Abfindungskosten einsparen helfen. Wenn man anführt, dass dadruch auch wichtige Persönlichkeiten die Bank verlassen, weil sie nach hier und da Beziehungen unterhalten, dann müsste man deren Tun im Nachhinein auch unter Compliance-Gesichtspunkten überprüfen und ggf. verfolgen und ahnden. Ich finde für einen überbezahlten Top-Manager sicherlich 2-3 aufstrebende junge Leute und einen "alten Hasen", die zusammen nur einen Bruchteil der Kosten verursachen und mehr Ertrag einbringen. Es wird Zeit, der Deutschen Bank wieder mehr Seriosität zu verleihen. Das ging damals verloren, als Dr. Breuer öffentlich seinem eigenen Kunden (Leo Kirch) den Garaus machte, und setzte sich fort mit den Zockern, die zusammen mit "Mr. 25% Eigenkapitalrendite" Einzug in das einst seriöse Bankhaus fanden. Damit wurde die Integrität und alles das, wofür die Deutsche Bank vor vielen Jahren einmal stand, endgültig begraben.
Herr Dr. Achleitner steht für eine Unternehmenskultur, die die Bank nun endgültig wieder hinter sich lassen möchte. Es wäre nur konsequent, wenn die Bank dann auch Dr. Achleitner a.s.a.p. zum Teil ihrer (dunklen) Geschichte macht.
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Banken | Karlchen_V | 18.12.23 16:26 |