Derivate: Bei Zertifikaten lohnt ein Preis-Check

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Derivate: Bei Zertifikaten lohnt ein Preis-Check

 
08.03.06 10:51
Derivate: Bei Zertifikaten lohnt ein Preis-Check

Die Debatte um Transparenz und Preisbildung bei Anlagezertifikaten hat sich zugespitzt, nachdem die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) jüngst in ihrem "Schwarzbuch Börse 2005" den Emittenten unfaire Preise und Marktmacht vorgeworfen hat. Mehr zum Hintergrund der SdK-Kritik.

Die Emittenten setzten die Preise von Zertifikaten nach eigenem Ermessen fest - im Unterschied etwa zu Aktien, deren Kurs sich aus dem Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage ergibt. Nun wird niemand bestreiten wollen, dass Privatanleger kaum die Möglichkeit haben, die Preise auf ihre Fairness hin zu überprüfen. Dafür sind die Produkte meist zu komplex und die erforderlichen finanzmathematischen Kenntnisse oft nicht vorhanden. Dennoch ist der Vorwurf in seiner Verallgemeinerung überzogen.

"Es ist ein zum Teil sehr intransparenter Markt. Nicht selten weisen die Produkte bereits von Bank zu Bank Unterschiede auf. Differierende Marktannahmen der Händler führen zusätzlich zu Preisunterschieden", sagt Andreas Blümke, Experte von Ehinger & Armand von Ernst, einem Unternehmen der Julius-Bär-Gruppe. Zudem variierten die Kosten, zu denen die emittierenden Banken die Zertifikate am Markt absichern können.


Harter Konkurrenzkampf der Emittenten


In Deutschland werden derzeit rund 70.000 Produkte gehandelt. Allein die schiere Menge birgt die Gefahr, dass Produkte falsch gepreist werden. Doch das passiert immer seltener. "Wir wickeln pro Woche rund 150.000 Geschäfte ab. Die Anzahl der Mistrades würde ich dabei auf zehn schätzen", sagt Thorsten Aberle, Händler an der Euwax.

Bei Standardprodukten wie Indexzertifikaten ist der Konkurrenzkampf der Emittenten so hart, dass sich überhöhte Preise weitgehend ausschließen, zumal Anleger die Wertentwicklung von Index und Zertifikat leicht vergleichen können. "Bei Indexprodukten sollten Investoren aber prüfen, ob es sich um einen gängigen Index handelt oder ob der Emittent diesen selbst zusammenstellt und unter welchen Bedingungen sie ihn neu sortieren darf. Zudem ist es wichtig zu wissen, ob Dividenden in den Index einfließen", sagt Klaus Roeder, Derivateexperte der Universität Regensburg.

Ähnlich verhält es sich bei Optionsscheinen, auch hier sorgt die Angebotsfülle für eine gewisse Preisfairness. Gerade bei umsatzstarken Werten, für die entsprechende Optionen an der Terminbörse Eurex gehandelt werden, ist das Pricing der Zertifikate relativ transparent. Dennoch kommt es zu Preisverwerfungen, die allerdings in der Natur der Produkte begründet liegen. "Häufig werden Derivate auf Papiere gekauft, die gerade eine Story haben und deshalb sehr stark schwanken. Wenn sich der Basiswert plötzlich nicht mehr bewegt, fällt die Volatilität, und der Preis des Wertpapiers sinkt unter sonst gleich bleibenden Einflussfaktoren, was viele Anleger dann überrascht", sagt Aberle.




Internet liefert Vergleichsinstrumente
Im Internet gibt es mittlerweile verschiedene Seiten, auf denen Anleger die besten Optionsscheine, Discount-, Sprint- oder Bonuszertifikate herausfiltern können. "Man sieht dort sehr schnell, welcher Emittent das für die jeweiligen Bedürfnisse beste Produkt anbietet ", sagt Tobias Kramer, Geschäftsführer des Finanztreff.de-Betreibers Gatrixx. Einzig bei Garantieprodukten lasse sich von einer gewissen Unvergleichbarkeit sprechen. Diese seien mitunter sehr kompliziert konstruiert, was eine standardisierte Aufbereitung für Suchtools so gut wie unmöglich mache.

Gerade bei Derivaten, die sich auf Basiswerte beziehen, die in dieser Form gar nicht oder nur wenig an der Eurex gehandelt werden, kann es zu größeren Preisunterschieden kommen. "Dann muss der Emittent die Berechnung oder Bewertung der erwarteten Schwankungsbreite, der so genannten impliziten Volatilität, selbst vornehmen. In diesen Fällen kann es zu abweichenden Preisen bei unterschiedlichen Emittenten kommen", sagt Aberle.

Theoretisch lassen sich die Einzelteile für bestimmte Derivate an der Terminbörse Eurex zusammenkaufen, doch einfach ist das nicht. "Bonuszertifikate können Privatanleger über die Eurex gar nicht abbilden. Das geht nur über den so genannten OTC-Handel" , sagt Kramer. Außerdem lasse sich pauschal nicht sagen, dass der Handel einzelner Derivatekomponenten über die Eurex billiger sei. Privatanleger hätten dort höhere Gebühren zu entrichten, auch sei die Abwicklung technisch komplizierter. Zudem seien vorgegebene Mindestvolumina einzuhalten und die Spreads teilweise recht happig.




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Hilfe im Internet


Filter Auf speziellen Internetseiten können Anleger Zertifikate anhand unterschiedlicher Kriterien sortieren, um danach geeignete Produkte auszuwählen.


bestdiscount.finanztreff.de
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bestbonus.finanztreff.de
bestsprint.finanztreff.de
bestoutperf.finanztreff.de
zertifikate.onvista.de
optionsscheine.onvista.de


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Quelle: Financial Times Deutschland

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Artikel wurde hier schon veröffentlicht- o. T.

 
08.03.06 11:02
dreamer:

sorry, warst 1.! o. T.

 
08.03.06 11:04
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