Der Wahnsinn nimmt seinen Lauf ...

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Der Wahnsinn nimmt seinen Lauf ...

 
05.09.00 23:29
Den nachfolgenden Text hatte ich zwar schon gestern geschrieben, aber erst auch nach dem heutigen kleinen Minus weiterhin aktuell.

Langsam sollten sich einige Käufer am NM mal ihre Gedanken machen, wohin der Weg führen soll. Zahlreiche Werte sind noch lange nichts als „günstig“ einzustufen. Gerade die Logistik- und Biotechwerte weisen eine Bewertung auf, daß es einem eiskalt den Rücken runterläuft. Macht sich überhaupt noch jemand Gedanken ob der aktuelle Kurs überhaupt noch in Relation zum Wert der Firma steht ?

Ja, ja im April wollte auch niemand glauben, daß es die I-net einmal schwer treffen könnte. Sobald aber Argumente wie „KGV zählt doch nicht bei Wachstumswerten“ oder „man muß die Marktstellung beachten“ auftauchen, sind dies erste Indizien für einen überkauften Markt, der kurz vor einer rasanten Korrektur steht. Nichts gegen die Perspektiven einer Lion Biotech oder gegen Fusionsphantasien bei Freenet, aber alleine ein KUV bei Lion von über 50 steht in keinem Verhältnis zu einer halbwegs ordentlichen Bewertung.

Gerade die Biotechbranche könnte schon sehr sehr bald von massiven Kurseinbrüchen betroffen sein. Vor allem dann wenn die meisten merken, daß hier meist nur die Phantasie gehandelt wird. Es fehlt nur ein kleiner Anlaß um den Stein ins Rollen zu bringen. Vielleicht wird es ein einflußreicher Analyst sein, der sagt „Biotech ist zu teuer, daher verkaufen“ oder es kommt eine negative Stimme aus der Politik und schon fällt das Kartenhaus zusammen. Beide genannten Möglichkeiten sind nicht unrealistisch – so etwas gab es schon des öfteren. Vielleicht muß auch nur eine kleine unbedeutende Klítsche Konkurs anmelden ? (boo.com läßt grüßen).

Anscheinend haben die wenigsten vernommen, daß letzte Woche die Zinsen in Euroland um 0.25 Punkte angehoben wurden. Anders könnte man sich einen Käuferansturm wohl kaum erklären. Auch ein weiterer Anstieg in diesem Jahr ist nicht ausgeschlossen. Die Verknappung der liquiden Mittel wird erst in den folgenden Monaten wirksam. Behauptungen wie „die Zinserhöhung ist schon in den Preisen enthalten gewesen“ entbehren jeder Grundlage. Erstens hat sich die letzte Zinserhöhung im Vorfeld lediglich in den Anleihen widergespiegelt und zweitens wird immer erst etwas später, das wahre Ausmaß bekannt, nämlich dann wenn die Kurse anfangen zu bröckeln. 1987 stiegen die Kurse auch, obwohl es einige Zinserhöhungen gab.

Nach dem starken Nemax-Anstieg der letzten Tage spitzt sich die Situation weiter dramatisch zu. Die große Mehrheit rechnet mit einer Herbstrally, die bereits gestartet ist und mit neuen Höchstständen zum Jahresende. Aber die Rechnung könnte ohne die EZB gemacht worden sein. Ständig steigende Ölpreise treiben die Preise weiter hoch und die Nachfrage wird durch die jetzt folgende kalte Jahreszeit  weiter vorangetrieben. Wer hoch steigt, kann tief fallen.

In diesem Sinne
Shorty
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Hi Rama !

 
09.09.00 01:06
Ich sehe es halt nicht so wie Du. Ich betrachte die Fakten und komme ganz einfach nur zu einem einzigen Entschluß. Alles andere ist reine Hoffnung. Wenn man die Vergangenheit kennt, kann man die Zukunft erahnen.

Warten wir es einfach ab.

Grüße
Shorty
short-seller:

Hi Jopius !

 
09.09.00 01:45
Schaue Dir mal ein paar Tage weder N.TV noch sonstwas an und mache Dir erneut Gedanken. Vielleicht kommst Du dann zu einem anderen Entschluß.

Grüße
Shorty
jopius:

@shorty ..meist du wirklich

 
09.09.00 01:47
alles glattstellen ?
jopius
short-seller:

Jopius

 
09.09.00 02:06
Ich habe auch nicht alles glatt gestellt. Meine Langfristanlagen (10%) halte ich weiterhin.

Grüße
Shorty
jopius:

tja ...

 
09.09.00 02:26
bei mir sinds mind 50% langfristanlagen (geplant) ..
aber: entweder der Wert entwickelt sich so gut wie gar nicht
oder: fällt und fällt
oder: steigt so schnell - dass eine satte Korrektur erfolgt
     und wieder alles beim "alten" ist.

wie soll ich da eine altersversorgung aufbauen ???

und das noch zu meinem Statement weiter oben:

Das gefährliche Gemisch aus Euro, Öl und Zinsen

Der schwache Euro, der steigende Ölpreis sowie die von Politikern zur Schau gestellte Gleichgültigkeit ob dieser Entwicklung lassen die Börsen weltweit in die roten Zahlen rutschen. Selbst in USA macht man sich inzwischen erste Gedanken darüber, wie ungünstig sich der niedrige Euro-Kurs in den Währungsrechnungen von Coca Cola, Mc Donalds und anderen Multis auswirken wird.

Einen ersten Schritt zurück zu einer optimistischen Grundeinstellung und damit verbunden zu wieder steigenden Kursen könnte aber bereits am Wochenende unternommen werden. Am Sonntag nämlich treffen sich die Vertreter der Eröl-exportierenden Länder in Wien zu ihrer turnusmäßigen Sitzung, um ihre Strategie für die kommenden Wochen festzulegen. Vielleicht setzen die OPEC-Länder das richtige Zeichen und einigen sich auf eine Erhöhung der Fördermengen des schwarzen Goldes, dessen Bedeutung für Wirtschaft und Gesellschaft erst dann so richtig deutlich wird, wenn hohe Preise die Freude am Einkauf  vermiesen.

Bereits heute spekulieren angesehene Analystenhäuser in den USA, dass sich die OPEC zu einem solchen Schritt entschließt -  immerhin haben auch diese Länder viel Geld in die Weltbörsen gesteckt.

Ein weiteres positives Signal für eine Erholung der Märkte kann dann am kommenden Donnerstag die Europäische Zentralbank (EZB) setzen. Allgemein wird erwartet, dass die erst vor zwei Wochen um 25 Basispunkte erhöhten Leitzinsen nicht weiter angehoben werden und Chefbanker Wim Duisenberg nicht die Zinskeule gegen Kanzler Schröder herausholt, der sich insgeheim offenbar über den schwachen Euro freut, weil er die deutschen Exporte beflügelt. Solche Differenzen zwischen Währungshütern und Wirtschaftsmachern können auf die Dauer aber nicht gut für das Finanzklima sein.

euer jopius  
ramazotti:

So, jetzt habe ich ausgeschlafen...

 
09.09.00 09:52
...Ihr postet ja nach 2 Uhr noch... Klar, die Psyche wird u.a. auch hier gemacht. Ich will nicht wissen, wie viele "Gurus" diverser Börsenbriefe sich hier tummeln und Meinungen "machen" - hier bin ich derjenige, der zur absoluten Vorsicht rät! Tips in diesem Board z.B. können - müssen aber nicht - von Gurus sein, die damit ihre Musterdepots puschen wollen.

Ein Bärenfell so überzeugend wie von shortseller aufgebügelt macht schon einen attraktiven Eindruck - und rein fundamental stimme ich dem voll zu. Doch gerade in den letzten Jahren hat sich immer wieder gezeigt, daß eben nicht unbedingt die Geschehnisse aus der Vergangenheit heute noch zutreffen - dann dürfte es nie und nimmer solch hohen Bewertungen geben, es hätte nie dazu kommen dürfen.

Wir stehen ja immer noch am Wendepunkt. Die NEUEN machen nach wie vor das Rennen und werden es weiterhin tun. Wir entwickeln uns technologisch in einem atemberaubenden Tempo weiter, was mittelfrisitg die gesamte Wirtschaft verändern wird. UMTS ist der Anfang - wie lange gibt es überhaupt noch Geld? Wäre es mit den neuen Techniken nicht einfacher, ohne Geld zu bezahlen? Und noch mal zur Entwicklung. Man kommt als normaler Bürger, also Nichteingeweihter, kaum noch nach - und es geht immer schneller.

Dabei geht es eigentlich nur ums Geld - wer neue Techniken entwickelt und teuer die Lizenzen ersteht, hat gigantische Gewinne im Kopf. Kein Mensch macht sowas nur, damit wir per Handy Filme sehen können in Zukunft. Alle wollen Geld verdienen - und die meisten werden es dabei. Früher waren es die Auto- und Chemiegiganten, die selbstredend vom Ölpreis abhängig waren. Heute sind es die Technologiegiganten, die grad mal sauer werden, wenn eine Chipbude abbrennt.

Von daher sehe ich fundamentale Eckdaten, die in der Vergangenheit die Märkte runter zogen, heute lange nicht so dramatisch. Die Märkte werden viel mehr durch die Psyche der Masse bewegt - grad auch bei Zinsveränderungen. Deshalb stehe ich heute voll auf die Technik - denn die zeigt noch halbwegs deutlich, wann die Masse was macht. Und Geld haben die im Durchschnitt weit mehr als noch vor ein paar Jahren. Im Schnitt eine halbe Million Vermögen werden heute vererbt - meist an Familien, denen es durch gute Einkommen eh schon gut geht. Teile des Vermögens liegen oft auf Sparbücher - der moderne Erbe aber holt sich die Kohle und fängt mit einem Teil davon an zu spekulieren - oder besser gesagt: Er will an den NEUEN und deren gigantischen Erfindungen/Entwicklungen partizipieren. Ob der Erbe das direkt oder per Fond macht - ist egal.

Nicht zuletzt: Der aktive Trader hat in Baissezeiten immer noch die Möglichkeit, per ausgewählter Puts an der Korrektur zu partizipieren. Ich persönlich bin dabei aber schon zwei bis dreimal aufs Guschi gefallen - deswegen picke ich lieber edle (Aktien-)Körnchen raus.

Doch wie gesagt - ich glaube nicht an eine nachhaltige Baisse - denn die Korrektur der gigantischen - total überzogenen Kurssteigerungen bis Februar 2000 ist vollzogen, also: Warum soll es jetzt nicht weiter hoch gehen?

Meine Meinung: Wir hatten den letzten Rücksetzer der NASDAQ auf die 4000er Linie (okay, war leicht drunter - eine typische Bärenfalle!) - und jetzt sollte es wieder drehen. Aber es muß ja nicht so kommen - der Markt macht eh, was er will!

Gruß  Ramazotti
jopius:

überall laufen "Bären" rum ......

 
09.09.00 11:35
ANALYSE/BW-Bank sieht wachsende Verunsicherung bei Aktien  
 
Die hohen Rohölpreise und die daraus möglicherweise resultierenden negativen Auswirkungen auf Konjunktur, Inflation und Zinsentwicklung führen nach Einschätzung der Baden-Württembergischen Bank (BW-Bank) an den Aktienmärkten zu wachsender Verunsicherung. Deshalb komme den Ergebnissen der OPEC-Konferenz erhebliche Bedeutung zu. Angesichts dieses Unsicherheitsfaktors und des hohen Kursniveaus einzelner Aktienmärkte in der Nähe ihrer Höchststände müsse mit temporären Rückschlägen und mit einem insgesamt wechselhaften Börsenklima gerechnet werden.


Unter den deutschen und europäischen Aktien favorisiert die Bank derzeit DaimlerChrysler, HypoVereinsbank, Glaxo Wellcome, Jenoptik, SKW Trostberg, Genescan und SZ Testsysteme. +++ Hansgeorg Vogel

vwd/8.9.2000/vo/reh


avantgarde:

@ all Gute Diskussion

 
09.09.00 11:52
Hallo,

ich würde gerne in die bisherige Diskussion einen meines erachtens wichtigen Punkt stärker herausstellen, nämlich den der Psychologie. So richtig und gut auch alle Analysen waren, die ich hier bisher gelesen habe, so wird dieser Punkt doch unterdrückt oder zu selten genannt.

Wie gesagt, über die Richtigkeit eurer Aussagen möchte ich nicht reden, (ich finde die Standpunkte alle interessant)jedoch ist hier doch Grundsätzlich nur die Frage nach Monetaristen oder Keynianer zu klären. Während die einen vorsichtig in die Zukunft blicken, schießen die anderen los, träumen von besseren Zeiten und hoffen auf ein kleines Wunder.

Während wir uns Gedanken über Ölpreise und Inflation machen, vergessen wir, daß Politische und Wirtschaftliche Faktoren alle Annahmen zu Nichte nachen können. So ist eine Baisse in Biotech Werten genauso Möglich wie das Steigen meiner Daimler Aktien auf 200€. Dabei kommt es auf genau 2 Faktoren an: Die bereits genannte Psychologie und die Zeit.

Es ist daher nicht wichtig was passiert, sondern vielmehr wann es passiert und wieviele Menschen dann an diese Nachricht glauben.

Angenommen die Benzinpreise würden am morgigen Sonntag kurzzeitig um 60% fallen, da aber jeder von hohen Kosten ausgeht fährt zufällig niemand an diesem Tag tanken...was würde dann passieren....nichts. Es wäre quasi gar nicht geschehen.

Da ich bekennender Keynianer bin hoffe auch ich auf eine Herbstrallye im Stile 1999 und verbleibe mit

Ationärs-Grüßen

Avant
Expropriateur:

Echt schöner Thread

 
09.09.00 19:02
will auch nicht mehr viel hinzufügen, nur eins. Warum seid Ihr Euch eigentlich so sicher, daß die kurzfristigen Zinsen steigen werden? (Die Zinsen am langen Ende fallen).
Ich bin mir ziemlich sicher, daß ein Greenspan die Zinsen nicht erhöht hätte, wäre er an der Stelle der EZB gewesen. Die Inflationsgefahren werden m.E. maßlos überbewertet. Die EZB ist sich Ihrer Verantwortung hinsichtlich der Konjunktur bewußt. Eine weitere Staffel von kleinen Zinsschritten steht nicht an. Man wird sich den USA dadurch annähern, daß dort die Zinsen auf mittlere Sicht wieder gesenkt (!) werden.
Ein sehr niedriger Euro und ein sehr hoher Ölpreis werden auf mittlere Sicht keinen Bestand haben - dies sind die Hauptfaktoren für die aktuellen, m.E. nicht gravierenden, Inflationstendenzen.

Für Deutschland im speziellen ist auch noch interessant, daß nunmehr offenbar ein Rentenkompromiss gefunden wird. Die Folge wird auf jeden Fall sein, daß jeder gezwungen wird, private Altersvorsorge zu betreiben. Dies wird dem Aktienmarkt neue Liquidität zuführen - selbstverständlich erst auf mittlere Sicht, aber dies ist ein wichtiger Aspekt für den etwas längerfristigen Anleger (zur Frage, ob ein Umschichten in Immobilien sinnvoll wäre).

Gruß
EXPRO    
DarkKnight:

Sorry, wenn ich diesen Threat nochmals aufnehme,

 
05.10.00 16:48
aber wir sind jetzt bei den prognostizierten 5000 Punkten im Nemax50. Für mich heißt das (unter P&F-Gesichtspunkten) kaufen bis ca. 5500, danach gehts wieder abwärts bis 3500. Da ich aber ausgesprochen abergläubisch bin (der 17.10. fällt wie 1987 auf einen Dienstag, und an diesem Tag hat Allah bekanntlich alles Üble erschaffen), zocke ich in den nächsten Wochen nur in einem Börsenspiel (www.wirschaftsradio.de).

Ansonsten habe ich mich sehr über die verlogene Interpretation der Hj.-zahlen von Kinowelt gefreut: auch dies wird zum Jahresende ein Kandidat, wo noch einige ihre Überraschungen erleben werden: Filmrechte werden normalerweise degressiv abgeschrieben, bei 1.057,4 Mio DM aktiviertem Filmvermögen und den tatsächlich geleisteten Abschreibungen sehe ich aus den (m.E bewußt) wenigen Zahlen einen Erklärungsnotstand von fehlenden 150 mio Abschreibungen. Das paßt insgesamt in das Bild, das ich vom Management habe: kurz vor dem Börsengang waren die faktisch pleite, einen Monat später hätte die AOK (das sind immer die ersten) den Konkurs beantragt. Da ich ein bißchen vom Filmgeschäft verstehe (bilanztechnisch gesehen) wage ich eine weitere Bärenprognose (immerhin hat der Finanzvorstand in einem Fernsehinterview selbst einen Finanzierungsbedarf von 500 mio DM eingeräumt, Filme werden eben kurzfristig finanziert, weil sie üblicherweise im ersten Jahre zu mind. 70%, eher 90% abgeschrieben werden): Konkurs binnen Jahresende.
Dixie:

Zudem wird Kinowelt von allen Seiten

 
05.10.00 17:17
empfohlen wie Sauerbier. Sowas ist immer ein ganz schlechtes Zeichen. ;)
Redrock:

Hallo-Darknight!! Erzähl doch mal 'nem Anfänger-

 
05.10.00 20:27
Was hältst du bilanztechnisch von Senator + Constantin???
Ist hier vielleicht ein Einstieg sinnvoll?
Auch die Charttechnik würde mich echt interessieren.
Meiner Meinung nach müssten doch jetzt Einstiegskurse erreicht sein,oder
lieg ich völlig daneben?   Gruss Redrock
DarkKnight:

Hallo Redrock,

 
06.10.00 11:27
erstmal vielen Dank für Dein Vertrauen. Ich habe leider keinen Zugang zu eínem Point&Figure Chart von Constantin (ich arbeite nur noch damit), kennst Du einen.

Bilanztechnisch ist das Ergebnis okay, die Abschreibungen stehen in vernünftiger Relation zum Umsatz, die Erwartungen werden wohl noch übertroffen, von der Finanzierungsseite ist augenblicklich kein Druck da, die latenten Steuerforderungen halte ich für werthaltig, da wohl bereits ab diesem Jahr Gewinne ausgewiesen werden. Hier ist nur zu beachten, daß diese den Gewinn pro Aktie in Höhe des theoretischen Steueranteils in den nächsten drei bis vier Jahren belasten werden.

Gesetzt den Fall, daß die im Hj.-Bericht getroffenen Aussagen richtig sind (Vertriebsaufwendungen konstant pro Film, Einmaleffekte aus der Vollkonsolidierung usw.) wage ich jetzt eine Ergebnisprognose auf Basis der Umsatzschätzung von 144 mio Euro für 2001 auf 1,2 Euro pro Aktie. Bei einem Umsatz von 200 mio Euro käme ich auf ca. 1,8 Euro pro Aktie. Ich halte letzteres für realistisch, da die Kirch-Gruppe hier beteiligt ist und wohl auch den Erfolg der Constantin steuern wird (über Filmverrechnungspreise etc., wie schon bei Pro7 bekannt).

Ob sich auf diesem Niveau das derzeitige KGV rechnet, bleibt Deiner Einschätzung überlassen. Da sich wohl kein explosionsartiges Wachstum in diesem Geschäft abzeichnet, ist für mich persönlich Constantin noch zu teuer.

Grüsse
short-seller:

Nochmal zur Erinerung

 
14.10.00 22:50
Der Anstieg bis mitte September war völlig unlogisch und passte nicht zu dem vorgegebenen Rahmen. Aber letztendlich kam der Absturz dann doch.

Gestern gab es ein großes Plus bei Dow, Nas, etc. Auch dies stand im Widerspruch zur Realität. Die ERzeugerpreise lagen weit über den Erwartungen und werden schon bald wieder Nährboden für eine neue Zinsdiskussion bilden.

Das gestrige Plus war wohl eher psychologisch begründet. Man konnte in der letzten Woche eine richtige Panik vor Freitag dem 13. feststellen, also wurde aus Angst vor einem besonders schlechten Tag verkauft. Als dieser nun ausblieb, setzte ein regelrechter Kaufrausch ein. Allerdings wird schon bald das Erwachen kommen.

Grüße
Shorty
Hans Dampf:

Das hat nun wirklich nichts mit Frt. dem 13.zu tun

 
14.10.00 23:08
Die amerikanischen Märkte setzten schon zu Handelsbeginn am Donnerstag zur Rallye an - bis die Nachrichten aus Nahost kamen.

Entscheidend ist meiner Meinung nach nur die Psychologie. Man kann alle Wirtschaftsdaten positiv oder negativ deuten. Das ist ungefähr wie das Beispiel mit dem Optimisten und dem Pessimisten - für den einen ist das Glas halbvoll für den anderen halbleer.

Freitag wurden die Wirtschaftsdaten mal wieder positiv gedeutet, als Zeichen für ein weiteres starkes Wirtschaftswachstum in den USA - der negative Aspekt (Inflationsgefahr) trat dabei in den Hintergrund. Es hätte genausogut andersherum sein können.

Für mich ein Zeichen, dass der Pessimismus an den Märkten langsam zurückgeht. Fundamentale Daten spielen dabei nur eine untergeordnete Rolle - wie wären sonst solche Übertreibungen möglich, die wir z.B. im Frühjahr gesehen haben.

Gruß Dampf
short-seller:

Hi Hans Dampf,

 
14.10.00 23:21
ich kann beim besten Willen nicht feststellen, daß es schon am Donnerstag raufging. Dow stand knapp über 10 und Nas kurz über 3.

Meine übrigen Gründe warum ich nicht glaube daß es wieder aufwärts geht, habe ich in 2 anderen thread gepostet. Es gibt noch zuviele Indikatoren die auf fallende Kurse hindeuten.

Grüße
Shorty
Hans Dampf:

@Shorty

 
14.10.00 23:37
Ich finde im Augenblick keinnen Intradaychart vom Donnerstag, also musst Du es mir einfach glauben (oder auch nicht).
In der ersten halben Handelsstunde hatte der Nasdaqindex schon über 2% zugelegt, mit ansteigender Tendenz.

Gruß Dampf
Marius:

Hier ist euer Chart

 
15.10.00 14:27
finance.yahoo.com/q?s=^IXIC&d=5d

Erst mal Glückwunsch Shorty. Hast'n guten Richer gehabt.
Nun aber glaube ich das wir einen bereinigten Markt haben. Es sind sicher noch nicht alle schwachen Hände draußen, aber die guten Wirtschaftsdaten in den USA haben eine größere Übertreibung nach unten verhindert. Also ich glaube nicht das wir jetzt übertrieben bilig sind, aber sehr teuer bestimmte auch nicht mehr. Ich glaube einfach, das wir relativ fair bewertete Kurse haben die in den kommenden Monaten den Wirtschaftsdaten volgen werden. Meiner Meinung nach wird der Ölpreis in den nächsten Monaten fallen, was die Inflation in USA einschmälzen lässt. Deswegen werden wir eher sinkende als steigende Zinsen sehen. Die Unternehmensgewinne werden relativ gut sein.
Ich glaube wir haben damit eine gute Konstelation, die durch steigende Kurse
begleitet werden wird.
Soll natürlich nicht heißen das es nicht noch mal ein paar Prozent runter gehen kann. Aber spätestens bei 2800 bis 3000 sollte schluß sein. Dann sind wir da wo wir im Herbst 99 waren.
Aber an einen Chrash glaube ich im Moment nicht. Dafür sind wir schon viel zu viel überverkauft und der US Wirtschaft geht es viel zu gut.  
Diejenigen die Panik bekommen und somit voraussetzungen für einen richtigen Crash sind sind schon draußen. Zumindest die meisten.
Ich denke wir haben jetzt bei vielen Werten Kaufkurse. Vor ein paar Tagen bin ich angefangen mit Teilkäufen und habe eigentlich vor, bis Monatsende zumindest fast eingedeckt zu sein.

Gruß Marius

Shorty, hast Du eigentlich das Buch über W. Buffet schon gelesen ? Es zeigt gut auf, wie man auch relativ unabhängig vom Gesamtmarkt gut mit Aktien verdienen kann.  
short-seller:

Hallo Marius, noch was zum Thema Crash.

 
17.10.00 00:09
ich habe das Buch nocht nicht gelesen, werde es mir aber bald zulegen und Dir dann mal meine Ansichten mitteilen.

Ich glaube daß, die Crashgefahr noch nicht gebannt ist. ... und zwar aus folgenden Gründen:

1. Öl und Dollar weiter hoch
2. Der Anstieg vom letzte Freitag war unverhältnismäßig hoch. Der Beginn einer Hausse findet immer langsam statt - meist ohne daß ihn jemand bemerkt
3. Eine richtig schlechte Stimmung war noch nicht festzustellen.
4. Momentan glaubt kaum noch jemand an einen crash - alle sagen das schlimmste ist überstanden und rechnen mit steigenden Kursen. U.U lassen sich einige zu leichtsinnigen Handlungen hinreißen. Dadurch ist eine Crashgefahr heute viel höher als vor einer Woche, denn nun könnte es einer werden, da niemand damit rechnet.
5. Die weiterhin heftigen Kursauschläge deuten darauf hin, daß ein Großteil der "Zittrigen" noch immer investiert ist.
6. Die Gefahr einer weiteren Zinserhöhung in den USA besteht weiterhin und eine entsprechende Angst kann schnel wieder ausbrechen.
7. Diese Woche stehen noch sehr viele Zahlen in USA an. Ich glaube, daß viele ihre Prognosen nicht erreichen werden.

Grüße
Shorty
Hans Dampf:

@Shorty

 
17.10.00 00:25
Auch auf die Gefahr hin, dass ich nerve, einige Gegenargumente.

1)Saudi-Arabien und andere Ölförderländer haben gestern unterstrichen, den Ölpreis möglichst auf ein Niveau von 22$ stabilisieren zu wollen (durch entsprechende Förderquoten). Auf die Frage, ob öl als Druckmittel im Nahostkonflikt verwendet werden wird ein klares "Nein".
2) Der Anstieg war zwar ungesund hoch, aber angesichts der vorherigen Kursstürze wurdee nicht mal das Minus der letzten Woche ausgeglichen.
3) Zumindest in Deutschland rät z.Z. jeder ab, in Werte des NM bei der derzeitigen Lage einzusteigen.
4) Die Kurse sind schon so weit im Keller, dass ein weiterer dramatischer
Kurssturz weder wahrscheinlich ist, noch von der Bewertung her gerechtfertigt wäre.
5) Heftige Kursbewegungen? Vom Dax über Nemax NASDAQ bis Dow heute alles im Bereich +/- 1%.
Bei Punkt 6 und 7 kann ich Dir zustimmen, zumal die Profibasher in den USA weiterhin die Anleger verunsichern.
Allerdings rechne ich auch mit einigen positiven Ertragsberichten.
Nix für ungut.

Gruß Dampf
Fluffy:

Dampf, mit diesem Posting bestätigst Du Pkt 4.

 
17.10.00 00:30
von Shortys Liste: Es rechnet kaum noch jemand mit einem "Crash". Ich bleibe auch skeptisch, solange die Nasdaq nicht noch einmal unter 3000 geht.

Fluffy
jopius:

keine Entwarnung am Aktienmarkt ...

 
17.10.00 07:38
ich habe mir letzte Nacht die Mühe gemacht eine Vielzahl
von Charts massgeblicher Firmen im DAX und NEMAX zu sichten.
Die Chartbilder schauen in den allermeisten Fällen grausig
aus. Bei vielen Firmen sind die Unterstützungen nach unten
durchbrochen und damit mittel- u. langfristige Aufwärtstrends
ebenfalls. Damit steht weiteren Kursrückschlägen kaum was
im Weg. Hoffen wir, dass der Ölpreis sich nicht noch weiter
überschlägt und im Nahen Osten sich die Lage wieder etwas
beruhigt (glaube zwar kaum dran). Umfeld und viele Charts sehen
meiner Meinung nach gleich schlecht aus. Bin noch pessimistischer
als Mitte letzter Woche.
Jopius
Marius:

Hattet Ihr drei Nachtschicht ??

 
17.10.00 08:41
Also die 8 % vom Freitag waren wohl noch nicht der Anfang von den steigenden Kursen. Eher technisch bedingt. Bin mir auch ziemlich sicher das wir noch wieder die Tiefstände von vor ein paar tagen testen. Aber dann sollte es langsam wieder hochgehen. Alle Optimisten wird der Markt nicht zu pessimisten machen. Aber viele Schwache Hände sind raus. Kaum eine Zeitschrift und kaum ein Fernsehsender der nicht vom "Zerfall" des NM berichtet. Optimisten wird es immer geben, denn schließlich steht jedem Verkauf auch ein Kauf gegenüber. Auch im größten Crash.(Obwohl wir den garnicht hatten)
Der Hauptgrund aber, warum es meiner Ansicht nach keinen Crash geben wird ist der relativ starke aber langandauernde Kursrückgang der den Markt hat überverkauft werden lassen. Das ist nicht die Grundlage für einen Crash. Voraussetzung dafür ist, das auch die letzte Hausfrau mit dem Notgroschen investiert ist und beim Bügeln die Kurse auf N-TV vervolgt. So hatten wir's im Frühjahr.
Fundamental muß man abwarten was kommt. Ich rechne wie gesagt mit fallenden Ölpreisen die dann die Inflation wieder zügeln wird und eine Zinserhöhung unnötig macht. Vieleicht sehen wier sogar fallende Zinsen.
Mein Einkaufszettel ist geschrieben und, naja, ein gleiner Teil liegt schon im Depot. Nun hoffe ich das es auch so kommt.
Ist am 19 Okt. eigentlich Jahrestag ? Vieleicht sehen wier da ja Tiefstände.

Gruß Marius  
Dixie:

Neuer Markt ohne Gnade/Financial Times 17.10.00

2
17.10.00 09:01
Aus der FTD vom 17.10.2000 www.ftd.de/gewinnwarnung
Ausgezockt: Neuer Markt ohne Gnade
Von Tillmann Prüfer, Hamburg
Am sogenannten Wachstums-Segment der Börse reichen inzwischen Lapalien, um Aktienkurse ins Bodenlose stürzen zu lassen.

Diesmal ging die Party ohne ihn ab. "Diesmal hat es andere erwischt", blickt Lyd zufrieden auf das Börsendesaster zurück. Lyd hatte schon kein Geld mehr, dass er verlieren konnte. Anders als etwa Schlitzauge26. Oder auch PeweHoffi.
- von schlitzauge26 : Hi an alle gecrashten!!!!! Wer von Euch sitzt diese Scheisse mit aus. Mein Depot sieht aus wie Dresden nach dem Krieg. :-(

- von PeweHoffi : Schlimmer kann es eh nicht mehr werden! Nicht nur, dass die Börse runtergeht, nein, mein Auto ist mir gestern unterm ARSCH zusammengefallen - Motorschaden! Ich hab die Schnautze voll, gestrichen vooooooooolllllll!!!!!!!!!!


Das Chatforum der Börsenplattform Wallstreet-Online ist Deutschlands bestes Stimmungsbarometer für die Zockergemeinde. Über 200.000 Mitglieder, jeder unter Pseudonym, tauschen dort todsichere Insider-Tipps oder hauen sich ihren Frust um die Ohren und malen mit ihren PC-Tastaturen missmutige Gesichter in ihre Beiträge :-(


Hart ohne Gnade


Davon gibt es derzeit reichlich. Das "Wachstumssegment" der Börse hat sich von einem Markt ohne Grenzen zu einem Markt ohne Gnade gewandelt. Unberechenbar zuckende Kurse, Panikverkäufe, Verzweiflung. Die Anleger haben kein Vertrauen mehr in die Unternehmen, von denen sie erwarten, dass sie sie reich machen. Sogar einst gefeierte Neuer-Markt-Bluechips erleben Blackouts: Der Kurs des Filmrechtehändlers EM.TV halbierte sich innerhalb eines halben Jahres, die Software-Firma Intershop brauchte dafür nur vier Wochen.

- von derbroker : I N T E R S H O P mit 8 Prozent Umsatzwachstum ! E N T S E T Z L I C H ! Ein ganz ganz faules Ei !

- von chrisser : ALLE RAAAAAAAAAAAUUUUUUUUUUUUUUSSSSSSS!!!!!!


Schlechte Unternehmensergebnisse aus den USA und der hohe Ölpreis verunsichern die Anleger. Doch vor allem liegen nach der zermürbenden Talfahrt des Marktes die Nerven blank. Der Neue-Markt-Index Nemax All Share versackte Ende voriger Woche bis unter 4000 Punkte (seine Spitze dieses Jahr: 8500 Punkte). Statt schnellem Reichtum nur Enttäuschung


Lyd, außerhalb von Wallstreet-Online heißt er Mark, war schon mal reich. Noch im Februar war sein Portfolio über 100.000 DM wert, nicht übel für einen BWL-Studenten Ende zwanzig. Damals fachsimpelte er regelmäßig im Wallstreet-Chat, ein Zocker der ersten Stunde sozusagen. Zehn Stunden pro Tag war er online, "bis Börsenschluss, und danach noch Fernsehen gucken, was die Nasdaq macht". Auf dem Höhepunkt seiner Zockerkarriere schmiss ihn seine Freundin raus. Mittlerweile ist sein Depot zusammengebrochen. Für seinen Unterhalt jobbt er als Bühnenarbeiter. Weil er aber noch 50.000 DM Schulden hat, will er weiterzocken. "Ich muss nur den richtige Zeitpunkt abwarten, um wieder einzusteigen."

- von derbroker : wo kann man jetzt sicher einsteigen .... bitte .... hilfe .... danke!


- von Fullscreen : ins flugzeug! es ist eines der sichersten verkehrsmittel der welt :-)


Wann der richtige Zeitpunkt ist, wagt derweil kaum jemand zu sagen - oder ob er überhaupt wieder kommt. "Ich leg’ mich nicht fest, in letzter Zeit hab ich immer schief gelegen", meint ein Analyst.


Kurse knicken ein


Nach Gewinnwarnungen von Apple, Intel, Lucent und Dell waren deren Kurse bis zu 50 Prozent eingebrochen. Das Kurse einknicken, wenn Unternehmen ihre Ziele verfehlen, ist nicht neu. Schon 1997 hatte Intel eine Gewinnwarnung abgeben müssen. Damals sackte der Kurs um sieben Prozent ein und erholte sich wenig später wieder. Nach der jüngsten Gewinnwarnung stürzte der Kurs jedoch um 21 Prozent. Intel verlor auf einen Schlag 91 Mrd. $ an Wert - mehr als Ford und General Motors zusammen an der Börse wert sind.


Diese Einbrüche, die sich in den USA nur auf die Computersparte und deren Zulieferer bezogen, waren nicht überraschend. Der Markt ist gesättigt, schließlich sind die meisten Haushalte und Unternehmen mit PC ausgerüstet. Der Absatz beruht zum größten Teil auf dem Ersatzgeschäft.


Doch am Neuen Markt in Frankfurt führten die schlechten Meldungen aus den USA sogleich zu drakonischen Strafaktionen. Reichte es einem börsennotierten Unternehmen vor wenigen Monaten, eine noch vage Geschäftsidee kundzutun, um Begeisterung an den Märkten auszulösen, genügte bei EM.TV ein Fehler in der Bilanzierung, um den Kurs in den Boden zu nageln.

- von Gama : Bei einem Vorstand der mehr Gehalt im Jahr bekommt als der Chef von Daimler-Benz und dann nicht mal rechnen kann, neeeeeeeiiiiiiinnnn danke!


Die Anleger wollen nicht mehr auf eine ungewisse Zukunft vertrauen. Zuviel Geld ging schon verloren. Zur Jahresmitte gab es 6,3 Millionen Aktionäre in Deutschland. 1,3 Millionen mehr als zu Anfang des Jahres.


Die Hälfte verloren


Wer im März in der Hoffnung, noch auf eine Kursrakete aufzuspringen, in den Neuen Markt investiert hat, hat im Durchschnitt die Hälfte seines Investments verloren. Zu zerschlagenen Hoffnungen kommen schlechte Nachrichten: Auch hiesige Unternehmen wie Allgeier und BinTec konnten nicht die erhofften Umsätze erzielen. Götz Albert, Leiter des Teams Neuer Markt bei Independent Research, erwartet weitere Turbulenzen: "Die Zeit der Gewinnwarnungen ist noch nicht vorbei."


Und längst dräut den Analysten, dass es noch schlimmer kommen könnte. Die Angst vor dem Abschwung geht um. Volker Borghoff, Neuer-Markt-Analyst bei der DG-Bank, meint, man müsse "die Quartalszahlen deutlich beobachten. Die kommenden Wochen werden entscheidend sein." Sollten in den Geschäftsberichten der Hightech-Unternehmen solide Zahlen überwiegen, könne der Markt schnell wieder anziehen.


Pessimismus pur


Sollten aber auch andere Industriezweige wie der Mobilfunk in der nächsten Zeit enttäuschende Ergebnisse liefern, könnte das ein Anzeichen sein, "dass der Aufschwung nicht so steil verläuft wie erhofft". Und wer will schon voll investiert sein, wenn die Wirtschaft auf Tauchkurs geht?

- von scharfeBraut : NeuerMarkt?? Nasdaq?? Aktien?? Nein Danke momentan lieber 1,5 Prozent mit Sparbuch. ist doch wahr oder?

- von nobes : Wenn noch mindestens 500 Mill Leute so denken wie du, dann ist es Zeit zu investieren. Erst wenn sich der letzte seine Griffel verbrannt hat geht es wieder nach oben.

- von scharfeBraut : ach ja, die gleichen Sprüche wie: wenn die Stimmung so schlecht ist bla bla gabs auch vor 2 Monaten. Dann kauft doch. Es ist leider so. Der Markt ist kaputt! Es wird sich nichts ändern.


Es gibt wenig, was den Aktionären Zuversicht geben könnte. Wieland Staub meint sogar: gar nichts. Er ist technischer Analyst in Frankfurt. Als solcher versucht er aus dem Kurvenverlauf des Kurses die Zukunft der Börse zu ergründen. Ein Art wissenschaftliches Aus-der-Hand-lesen. Und die Lebenslinie der deutschen Börsen ist mau: "Der Abwärtstrend von Nemax und Dax hat sich etabliert", sagt er. "Nüchtern gesehen, hatten wir seit langem keine so lang abwärts gerichtete Phase mehr."


Jochen Klusmann, Analyst beim Bankhaus Julius Bär , spricht von einer längst überfälligen Korrektur: "Zu viele haben Hightech gekauft, ohne zu wissen, was sie tun." Die Börse werde immer riskanter für Einzelaktionäre. Aber statt auf Unternehmensanalysen verlassen sich zu viele auf zweifelhafte Empfehlungen oder schlichte "Milchmädchenrechnungen", so Klusmann: "Es ist falsch zu glauben, dass schwache Phasen Kaufphasen seien. Weil eine Aktie runtergeht, muss sie nicht wieder steigen." Entscheidend sei einzig, ob die Firma die Investition wert ist. Und die meisten seien noch immer zu teuer.


Analysten in der Kritik


Schade nur, dass auch die Analysten sich nicht durch Warnungen vor schlechten Unternehmenszahlen hervorgetan haben. "Niemand hat gesagt, man solle nicht EM.TV kaufen," bezichtigt ein Analyst seinen Berufsstand (obgleich er selbst EM.TV noch vor kurzem als "aussichtsreich" gelobt hat). Dass Thomas Haffa sein Geschäft nicht ordentlich bilanziert, ist den Finanzexperten schlicht entgangen.


Wenn der Neue Markt weiter stagniert, drohen der vorschnell gefeierten New Economy harte Zeiten. "Für Internet-Startups ist das eine Katastrophe", meint Axel Mühlhaus,Herausgeber des Frankfurter Börsenbriefes "MainInvestor". "Zuvor gab es die Alternative, an die Börse oder zum Konkursrichter zu gehen", sagt er. "Jetzt ist der Gang an die Börse keine Option mehr."


Analyst Klusmann hofft auf mehr Vorsicht bei den Anlegern, hat aber wenig Hoffnung: "Wahrscheinlich wird das Gewitter vorüberziehen, und alle machen weiter wie zuvor."

- von Bagheraman : Hey Aktionäre! Ich bin jetzt schon ganz hibbelig, wenn ich an die Kursexplosion der nächsten Wochen denke, denn soviel Kaufoptimismus im Board sind das beste Indiz! Es wird steil bergauf gehen!

- von BMW Z8 : Ich bin deiner Meinung. Titel wie INTERSHOP, BROKAT, EM.TV und, und, und werden zu den Gewinnern der nächsten Wochen gehören. Ach was erzähl ich denn eigentlich. Fast der komplette Index wird in die Höhe schiessen: "Kaufen, wenn die Kanonen donnern"


Und Mark, der Lyd? Hat er den Einstieg nicht schon verpasst? Ist nicht der Konkurs-Kandidat Gigabell kurzfristig um über 20 Prozent gestiegen, als bekannt wurde, dass ein Investor für die Zwischenfinanzierung gefunden wurde?


Längst machen wieder todsichere Insider-Tipps zu künftigen Kursexplosionen die Runde: "Teleplan und Mühlbauer", sagt einer, "SZ-Testsysteme", favorisiert ein anderer. Und "Nanotechnologie-Werte" seien auch im kommen. Doch Lyd hat sich schon festgelegt. Er investiert in die Direktbroker Consors und Comdirekt. "Die kommen wieder, ganz bestimmt."



© 2000 Financial Times Deutschland

Dixie:

Zu der Zeit wußten wird gar nicht, wie gut es uns

 
15.12.00 09:39
noch ging. :-(((

Dachten, schlimmer kanns nicht kommen! *lach*
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