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Der USA Bären-Thread


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centy01:

@musicus

 
05.10.08 16:24
wenn du m Beirat sitzt, dann begründe doch mal kurz deine Einschätzung zum Totlverlust.
Wäre nett, Wissen ist ja bekanntlich Macht!
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Malko07:

centy01, glaubst Du wirklich,

4
05.10.08 16:28
dass das Sparbuch sicher ist? Auch wenn unsere Oberhausmeisterin Merkel eine generelle Sicherungserklärung für Sichteinlagen von Privatpersonen (so vershehe ich den Begriff "Sparer") über das Fernsehen erklärt, hat das rechtlich noch keinen Hintergrund. Wir leben doch nicht in einer Bananenrepublik in Mittelamerika, oder etwa doch? Ich dachte bis jetzt immer, Gesetze müssten im Bundestag beschlossen werden. Das sollte die Hausmeisterin schon wissen. Oder ist sie die oberste Verblödungstante? Am Ende geht es dann so aus wie mit den Lehman-Zertifikaten!
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centy01:

ich geh mal davon aus...

 
05.10.08 16:40
dass die meisten ihr Sparbuch bei ihrer deutschen Hausbank haben und die sind alle dem Einlagensicherungsfond angeschlossen.
Der sichert alle Einlagen bis zur Höhe des haftenden Eigenkapitals der jeweiligen Bank, damit sollten doch mindestens 90% der deutschen Sparer abgesichert sein.
Wer jetzt natürlich vom schlimmsten Fall ausgeht und erwartet das alle Banken Pleite gehn, sollte sich von seinem letzten Geld nen 90 Tage Vorrat an Lebensmitteln anlegen.
Danach fangen wir wieder an wie 1948!!
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centy01:

Ich glaube keine Krise ist so schlimm,

 
05.10.08 16:43
dass nicht noch immer einge Banken versuchen, aus den rauchenden Trümmern einige wertsachen zu bergen.

Des einen Leid, des anderen Freud!!
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Kicky:

Höhe der Einlagensicherung völlig unbefriedigend

5
05.10.08 16:45
Wien/Brüssel (3.10.08): Die österreichische Arbeiter Kammer (AK) fordert die Erhöhung der Sicherung von Spareinlagen. Es geht um 24 Millionen Sparbücher mit rund 187 Milliarden Sparguthaben. Es würde 650 Jahre brauchen, um im Konkursfalle alle 24 Millionen Sparbücher zu bedienen.(in Österreich alleine)

Hintergrund ist, dass derzeit die Einlagensicherung für Sparguthaben auf Konten, Sparbüchern oder als Bausparvertrag bei Bausparkassen 20.000 Euro pro Person und Bankinstitut beträgt. Es dürfte aber offensichtlich Unsicherheiten geben hinsichtlich der Absicherung dieser 20.000 Euro. Experten befürchten, dass eine plötzliche Fälligkeit von den Banken nicht bedient werden kann wie schon auf Glocalist Daily News berichtet.
Zahlreiche Anfragen in der AK Konsumentenberatung zeigen eine deutliche Verunsicherung - die KonsumentInnen teilen ihre Sparguthaben - aus ihrer Sicht vernünftig - auf mehrere Institute auf.

Damit KonsumentInnen wieder mehr Vertrauen bekommen, fordert die AK eine Verdoppelung der Einlagensicherung. Denn ein Splitten oder Auflösen von bestehenden Sparbüchern kann auch Kosten nach sich ziehen, gibt die AK zu Bedenken. Außerdem gilt: je höher die Einlage, desto besser üblicherweise der Sparzins.

Gesamt gibt es rund 24 Millionen Sparbücher. Laut Geldvermögensstatistik der Nationalbank (erstes Quartal 2008) haben sie rund 186,6 Milliarden Euro auf Sparbüchern und Girokonten (Sicht-, Termin- und Spareinlagen).

Die Einlagensicherung von Banken ist durch eine EU-Richtlinie und
das österreichische Bankwesengesetz geregelt. EU-weit ist die

Einlagensicherung mindestens 20.000 Euro. Bei einem Konkurs der Bank erhalten die Konsumenten die gesetzlich garantierte Auszahlung ihres Guthabens auf Antrag und innerhalb von drei Monaten bis zum Höchstbetrag von 20.000 Euro, so die AK zusammenfassend.


Also, 24 Millionen Anträge lauern auf die Banken.Nimmt man eine durchschnittliche Bearbeitungsdauer von nur fünf Minute an - was weltrekordverdächtig wäre -, dann würde es umgerechnet in Arbeitsjahren (also Werktage mit 8 Stunden) rund 650 Jahre dauern, um alle Anträge zu bearbeiten oder zumindest 7.800 Arbeitskräfte, um diese 650 Jahre auf ein Monat zu reduzieren.

da sollen sie mal nicht wundern ,wenn morgen der grosse Run einsetzt!
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Anti Lemming:

Die Merkel hat Physik studiert

4
05.10.08 16:50
und kennt sich mit parabolischen Fallkurven im Prinzip bestens aus.

Die offene Frage bleibt, wie hoch man die als kurzfristigen Auftrieb wirkende Luftreibung ansetzen soll.

In Sachen Luft ist Bernanke vermutlich der bessere Experte.

Unklar ist weiterhin, ob Berlin die BremsFALSCHirme reibungslos zünden kann.
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Kicky:

darüber hinaus

4
05.10.08 16:51
www.banktip.de/rubrik2/20055/2/Hoehe-der-Einlagensicherung.html

......Die Höhe der Einlagensicherung beim entsprechenden Fonds des Bundesverbandes Deutscher Banken richtet sich nach der Höhe des haftenden Eigenkapitals der jeweiligen Bank. Dreißig Prozent dieser Summe garantiert ein Institut jedem Anleger im Schadensfall, wenn es dem Einlagensicherungsfonds angehört.

Die Sicherungsgrenze ist demnach beim BDB nicht für alle Institute gleich hoch, da das haftende Eigenkapital von Bank zu Bank unterschiedlich ist und sich auch von Jahr zu Jahr verändern kann. Eine Pflicht der Banken, ihre Kunden über Veränderungen bei der Höhe der Sicherungsgrenze zu unterrichten, gibt es nicht (Ausnahme: Die Sicherungsgrenze liegt unter den Einlagen eines Kunden. Er muss dann informiert werden).

Da es nach dem Gesetz über das Kreditwesen (KWG) jedoch ein vorgeschriebenes Mindesteigenkapital gibt, ist es eher unwahrscheinlich, dass die Sicherungsgrenze in einen für Normal-Anleger kritischen Bereich fällt  gggg.   Für Kreditinstitute, die das Geschäft mit Einlagen betreiben, beträgt das Mindesteigenkapital 5 Mio. Euro, so dass die minimale Sicherungsgrenze beim Einlagensicherungsfonds des BDB bei 1,5 Mio. Euro pro Anleger liegt. ????Real sind die Sicherungsgrenzen bei den Kreditinstituten jedoch derzeit weitaus höher und bewegen sich meist im zwei- bis dreistelligen Millionenbereich pro Anleger. Und soviel dürfte der durchschnittliche Privatanleger wohl kaum auf seinem Sparbuch oder Tagesgeldkonto gebunkert haben.......
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metropolis:

kicky

5
05.10.08 16:52
Vollkommen richtig, eine dt. Großbank darf nicht zusammenbrechen. Dann wäre der Einlagensicherungsfonds das Papier nicht wert auf das er gedruckt ist. Egal wie hoch die Sicherung theoretisch ist, eine Erhöhung ist daher sinnlos und nützt nur den Kunden kleiner Banken.

Ich persönlich schichte auch etwas um: Von meiner Hausbank, Comdirect, in Richtung Bundeswertpapierverwaltung. Ist aber nur zur Nervenberuhigung. Sollte mein Broker consors pleite gehen wäre das auch wesentlich schlimmer für mich, da ich dort mehr Bargeld auf der hohen Kante habe als bei der coba. Zusätzlich überlege ich ob ich nicht noch ein Konto bei der Sparkasse um die Ecke eröffne. Könnte vielleicht nicht schaden...    
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musicus1:

at centry, nix für die öffentlichkeit.....

 
05.10.08 16:54
Antworten
Malko07:

centy01, empfehle

9
05.10.08 16:55
das Lesen der Vertragsbedingungen des Einlagensicherungsfonds Deutscher Privatbanken. Da steht z. B. dass die Banken zusätzlichen Nachforderungen genüge leisten können aber nicht müssen. Das Vermögen, inzwischen aufgebraucht (Lehman), hätte nicht mal für eine Popelbank wie die Citibank Deutschland gereicht. Wie soll es jetzt z.B. für eine Commerzbank reichen, auch wenn es keine andere Bank treffen sollte? Eine typische Versicherung, die nie in Anspruch genommen werden darf!

Deshalb sind die Aussagen der Kanzlerin Volksverblödung, solange nicht die notwendigen Gesetze beschlossen sind. Es gibt bis jetzt kein derartiges Gesetzesvorhaben.  
Antworten
centy01:

@metro

 
05.10.08 16:58
bei CC mach ich mir im Moment die wenigsten Sorgen, die Mutter BNP hat immer noch ein AA+ rating, können nicht viele Banken für sich in Anspruch nehmen und bisher gab es nicht den geringsten Hinweis das sie von der Krise betroffen sind.
Wollen wir weiter hoffen!!!
Antworten
metropolis:

Richtig centy

 
05.10.08 17:00
Die BNP scheint nicht im Feuer zu stehen. Bei der Coba sieht es aber nicht so gut aus, da hab ich nicht das beste Gefühl. Andererseits ist die Coba mit Sicherheit "too big too fail", daher ziehe ich nicht alle Sichteinlagen ab.
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Malko07:

centy01, bis vor kurzem

3
05.10.08 17:07
war das Rating von HRX besser. Wenn alles zu spät ist, dann wird auch das Rating reduziert.

#30308: Manche Banken sind zu groß zu fallen und zu fett gerettet zu werden. Natürlich wird eine Coba nicht einfach verschwinden. Bei der Rettung wird allerdings viel Blut fließen.  
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Kostolanya:

Short-Dax von DB

6
05.10.08 17:07
Hi Anti,

habe zwar keinen Short-Dax von der DB - aber wenn ich den hätte, so hätte ich ein ausgesprochen schlechtes Bauchgefühl bezüglich Emittent.

Hier eine DB-Geschichte nur so zur Info:

Gestern rief mich eine Freundin an, die Ende 2004 über die DB ein Mietshaus finanziert hat. Die DB wollte eine Sicherheitsleistung über 35.000,-- Euro für 5 Jahre von der Mutter der Freundin. Damit war die Mutter auch einverstanden. Dazu sei gesagt, dass sowohl meine Freundin als auch ihre Mutter höchst konservativ anlegen - sprich keine Aktien, Fonds, Renten - quasi nur Spareinlagen. Mit diesen Dingen kannten sie sich damals auch überhaupt nicht aus.

Im Rahmen des ganzen Medienhypes zur Finanzkrise und unsicher geworden, hat meine Freundin sich gestern noch mal den Schriftverkehr bezüglich der Sicherheitsvereinbarung mit der Mutter angesehen. Da ist ihr erst einmal kurz schlecht geworden.

In einem Schreiben der DB teilte diese ihr mit, dass für den Kredit die 35.000,-- Euro in einen Renteneinzeltitel investiert und als "Sicherheit" zu Gunsten des Kredits verpfändet würden. Der "Anlagehorizont" für diese "Anlage" würde 5 Jahre betragen. Als Vorschlag machte die DB folgendes Angebot:

35.000,-- Euro Anlage in eine 2,6% "Deutsche Bank AG INHABERSCHULDVERSCHREIBUNG!!! mit einem Kurswert von blablabla....

Also das finde ich schon ausgesprochen hinterhältig. Der Bank war ja bekannt, dass meine Freundin und ihre Mutter null Ahnung hatten. Diese sind ja nur davon ausgegangen, dass hier ein Sicherheitsbetrag möglichst sicher angelegt wird, nicht jedoch in Rententitel, die ja nun auch heftige Kursschwankungen haben können und ebenso wenig in Inhaberschuldverschreibungen, die ja eben dieses Emittenten-Risiko mit sich tragen und weder durch den privaten Einlagensicherungsfonds noch gesetzlich geschützt sind. Darüber wurde in persönlichen Gesprächen auch niemals gesprochen, da es hier nicht darum ging, 35.000,-- Euro gewinnbringend anzulegen, sondern lediglich darum, der Bank die vorgenannte Summe als Sicherheit zu hinterlegen.

Dann, im letzten Abschnitt des DB-Briefes stand noch, dass unter der Voraussetzung der ordnungsgemäßen Bedienung unseres Kredits und bei "gleichbleibender Bonität" und "Einkommensverhältnisse" der Kreditnehmerin, würden sie dann die Sicherheit zum 31.12.2009 freigeben.

Also gut - ordnungsgemäße Bedienung ist schon Voraussetzung - aber alles andere liegt ja völlig einseitig im Ermessensspielraum der Bank.

Na, ja, aber nach dem ersten Schock fand sich dann noch ein zweiter Brief von er Mutter an die Bank, in dem sie der Bank mitteilte, dass die DB wie vereinbart anliegend den Sparbriefzeichungsschein (von einer anderen Bank) über 35.000,-- zur Absicherung erhalten würde.

Nun ist sie dahingehend etwas beruhigter, da es keinen schriftlichen Auftrag an die DB gegeben hat, dieses Geld in Renteneinzeltitel anzulegen und der Brief der DB sich wohl nur als forsches Angebot herausstellt.

Montag wird sie aber wohl fleißig mit den Banken telefonieren, was jetzt genau Sache ist.

Jedenfalls finde ich persönlich diese Vorgehensmethode der DB ungeheuerlich. Denke, solche Geschichten werden noch viele pö a pö an die Öffentlichkeit durchdringen.

Euch allen noch einen schönen Sonntag
Kosto




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metropolis:

Werner kauft 50k HRX

6
05.10.08 17:13
zu 3,67. Jetzt

HYPO REAL ESTATE HOLDING AG 2.50 3.00  -4.45 -61.81% 17:07 +

Da würde ich an seiner Stelle gleich mal verbilligen! ;-)

Aber im Ernst: Die Zeit läuft langsam ab für die Kiste. Ich persönlich wette ja, dass die morgen früh um 6 mit ner Lösung kommen. Ansonsten kann sich der Dax die Radieschen von unten ansehen, das wissen auch die Jungs von der DeuBa usw.

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Malko07:

Eine Lösung muss praktisch stehen

9
05.10.08 17:19
bevor die Börse in Tokio eröffnet. Wir reden hier nicht über ein SDAX-Unternehmen.  
Antworten
centy01:

Malko

 
05.10.08 17:20
passieren kann alles, aber ob Panik ein guter Ratgeber ist wage ich zu bezweifeln.
Unsere Zivilisation wird sich nicht infolge der Krise in Luft auflösen!
wenn ihr wollt holt doch euer Geld von den Banken, es wird euch nicht retten.
wenn das Finanzsystem bade geht, dann auch das jetzige Geld!
Antworten
NavigatorC:

warum bis morgen watren

6
05.10.08 17:28
jetzt das gemetzel live bei L&S
www.ls-d.de/Direkt-zum-TradeCenter.9.0.html
HYPO REAL EST. 3.55 -50.69  17:27:38
COMMERZBANK 11.50 -14.50  17:26:32
POSTBANK 28.87 -7.85  17:25:52

navigatorc
Antworten
Anti Lemming:

Die Gefahr ist vor allem die Kettenreaktion

5
05.10.08 17:31
nach einer HRE-Pleite. Bei einem Bank-Run würde weitere unterkapitalisierte Institute zusammenbrechen. Es ist wie ein Lauffeuer...
Antworten
Katjuschov:

Zu 30294

 
05.10.08 17:33
+++ Lehman-Pleute durch JP Morgan beschleunigt +++



Mit solchen Spielchen hat JP Morgan schon 1913 "gute Ernte" eingefahren.

Wie man sieht ist JP Morgan eine sehr "traditionsreiche" Bank.
Antworten
Malko07:

centy01, ich sprach nicht vom

12
05.10.08 17:35
Untergang, sondern von der Pleite einer einzelnen Bank. Und wenn auf diesem Gebiet alles in Ordnung wäre, müsste die Bundesregierung, die anfänglich über Irland gelästert hatte, nicht hektisch nachlegen:

Die Bundesregierung hat darüber hinaus erstmals eine Komplettgarantie für private Spareinlagen in Aussicht gestellt. „Wir sagen den Sparerinnen und Sparern, dass ihre Einlagen sicher sind“, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel am Sonntag in Berlin. Diese Zusage bedeutet, dass über die bisherigen Sicherungssysteme hinaus eine Staatsgarantie für private Spareinlagen in ganz Deutschland greifen soll, präzisierte anschließend der Sprecher des Finanzministers.
www.faz.net Merkel verspricht Rettung


Die mangelnde Garantie führte zu massiven Geldabflüssen von den Privatbanken zu den Sparkassen und zu den Genossenschaftsbanken und drohte und droht den Privatbanken die letzte Luft abzuschnüren. Anstatt ihrer Überheblichkeit zu frönen, hätten sie schon vergangene Woche gesetzlich reagieren müssen. 17 Milliarden würde den Einlagesicherungsfonds nur eine Pleite vin HRX kosten. Er wäre also mehrfach hinüber. Die Brüder in Berlin haben einfach vom Geldmarkt null Ahnung. Und das ist verdammt gefährlich und wird den Steuerzahlern viel Geld kosten.
Antworten
NavigatorC:

Staatsgarantie

5
05.10.08 17:38
Bund plant Komplettschutz für Spareinlagen
(13) 5. Oktober 2008, 16:42 Uhr
Die Bundesregierung stellt angesichts der verschärften Bankenkrise erstmals eine komplette Garantie für private Spareinlagen in Aussicht. Die deutschen Sparer sollen demnach nicht einen Euro ihrer Guthaben verlieren müssen, wie Kanzlerin Angela Merkel und Finanzminister Peer Steinbrück betonen.

www.welt.de/wirtschaft/article2533246/...uer-Spareinlagen.html

navigatorc
Antworten
NavigatorC:

#30316. Eine Lösung muss praktisch stehen ...

4
05.10.08 17:51
dürfte für den weiter fortgang unerheblich sein

Oct 5, 2008 11:18 | Updated Oct 5, 2008 15:59
Stocks plunge during hard day of trading at Tel Aviv Exchange
Just days after US President George Bush signed into law a far-reaching $700-billion bill to bail out the tottering US financial industry, the Tel Aviv Stock Exchange remained shaky, registering sharp losses on Sunday.

By noon, the TA-25 Index had already dropped 6.00 percent to 796.37 points and the TA-100 Index fell by 6.13%, to 714.26 points.

The Tel-Tech Index dropped by 8.27% and the Real Estate Index dropped by 9.37 percent.
www.jpost.com/servlet/...PArticle%2FShowFull&cid=1222017460012

navigatorc
Antworten
Malko07:

Alles muss raus

4
05.10.08 18:25

Lob der Verschwendung

Alles  muss raus!

Von Peter Richter

Der USA Bären-Thread 4794796

Man muss sich verschwenden, sonst kommt man zu nichts: Szene aus dem Theaterstück „Im Dickicht der Städte”

05. Oktober 2008 Washington hat nun also doch noch die Erlaubnis, die Welt zu retten, und vielleicht wird jetzt alles wieder gut. Aber trotzdem: die vom Wirtschaftsteil können mich allmählich mal. Der Stapel mit den Zeitungsausschnitten war bis zur Sofalehne hoch gewachsen: „Geld anlegen, aber hoppla!“, „Rendite, aber richtig!“ und: „Kampf dem deutschen Vorsorgemuffel!“ Immer mit Ausrufezeichen. Immer Alarm. Und wer keine Aktien im Depot hat, der hat auch nicht alle Tassen im Schrank.

Zuletzt hieß es dann aber, noch mehr Tassen fehlten denen, die jetzt immer noch Aktien haben - und auf das Geld innerhalb der nächsten fünfzig Jahre angewiesen sind. Das Geld, um das es geht, darf einem nicht wichtig sein, man muss sich leisten können, darauf zu verzichten. Da habe ich den ganzen Haufen dann endlich mal weggeschmissen. Das Resultat war ein Gefühl tiefer Erleichterung.

Das Geld will weg, von Anfang an

Den Inhalt kann ich inzwischen auch aus dem Stegreif zusammenfassen: Wer für sein Geld Sicherheit will, ist ein Trottel, denn er wird es, schon durch die Inflation, langsam, aber sicher verlieren. Wer sich auf Risiken einlässt und sein Geld verliert, hat Pech. Wer sich darüber beschwert, ist wiederum ein Trottel, denn er hat das System nicht verstanden. Wer sich über das System beschwert, muss sogar aufpassen, dass er - neueste Diskursmode: Links ist das neue Rechts! - nicht in eine Ecke gestellt wird, in die er nie wollte. Wer annimmt, dass das Geld, das er sich durch harte Arbeit redlich verdient zu haben glaubt, nun endlich und für immer ihm gehört, hängt gefährlichen Gedanken an und hat noch nicht begriffen, dass die Haupteigenschaft des Geldes nun einmal darin besteht, weg zu sein, und zwar von Anfang an.

Ich persönlich darf für mich sagen: Ich habe das begriffen. Ich gehörte nicht zu denen, die in den Sparkassen Nord- und Ostdeutschlands in Panik auf die Geldautomaten eingeschlagen haben, nur weil dort diesen Donnerstagmorgen ein paar Stunden lang mal nichts rauskam. Ich zähle auch nicht zu den Rentnern, die ihre Konten leer räumen und als Bargeld in den Strumpf stopfen, und ich fang' jetzt erst recht nicht an, Goldbarren mit mir herumzuschleppen (ich verachte Hip-Hop). Aber eins ist ganz klar: Die Finanzkrise hat Deutschland erreicht. Alle drehen komplett durch. Und mein Gefühl dabei ist Ohnmacht, also tiefe Ruhe. Selten war ich so froh, dass ich kein Vermögen habe: Dann kann ich es jetzt auch nicht verlieren. Am besten schützt man Geld nämlich vor der Inflation, indem man es vorher ausgibt - nicht wahr, liebe Wirtschaftsfachleute? Ich bin der Krise inzwischen richtig dankbar: Sie setzt einen ganzen Lebensstil ins Recht.

Vorsorge dich nicht, lebe!

Bis vor kurzem gab es Menschen, die mich dafür tadelten und zur Vorsorge ermahnten. Nun ist Vorsorge aber gerade unter Männern ein heikles Wort. Es verweist einen entweder an den Vermögensberater oder zum Urologen, und in dem einen wie dem anderen Fall beschreibt es den tastenden Erstkontakt mit dem Tode. Auf jeden Fall weiß man, dass man sich nicht mehr als jung zu betrachten braucht, sobald es zum ersten Mal fällt. Es war ein befremdender Moment, als mich einer, den ich für einen Ausbund von Jugend und Unvernunft gehalten hatte, bei einer Party beiseitenahm, um ein paar ernste Worte über „Alterssicherung“ zu reden: „Sagt nicht Heidegger, die Vorsorge ist ein Existential des Daseins?“, fragte er, denn er dachte: Der ist vom Feuilleton, dem muss man so kommen. Und ich antwortete: „Sagt hingegen nicht Dale Carnegie: ,Vorsorge dich nicht, lebe!'?“

Ich bin dann auch einmal zu einem Vermögensberater gegangen, war aber voller Zweifel: Schon dass ich hingehen musste, dass er es nicht nötig hatte, zu mir zu kommen: Gutes Zeichen? Oder schlechter Service? Kein Marmorbüro am Ku'damm, sondern Einliegerbüro im Vorstadteigenheim: Sprach das für oder gegen seine Seriosität? Und war Seriosität überhaupt das, was man in diesem Fall wollen sollte - oder einen SLK-Fahrer mit Falco-Frisur? Fragen über Fragen. Keine davon konnte Herr B. beantworten. Er trug ein derart stark gemustertes Hemd, dass ich ihn nicht anschauen mochte. Auf dem Schreibtisch standen Bilder der vielköpfigen Familie, für die er SORGTE. Die Mineralwassermarke zeigte an, dass er SPARTE. Ein Risikoprofil wurde erstellt. „Wo sehen Sie sich in zehn Jahren?“ („Da, wo man Leute, die so etwas fragen, feuern kann.“) Er konnte nichts dafür, ich mochte ihn nicht - ihn und das, was er tat.

Geteilte Ratlosigkeit

„Investieren Sie in Wasser!“

„Sie meinen das, worum nicht nur Peter Scholl-Latour zufolge die Kriege der Zukunft geführt werden?“

„Kernkraft!“

„Zu gefährlich.“

„Windkraft?“

„Zu hässlich.“

„Immobilienfonds!“

„Dann lieber Abrissunternehmen!“

„Wenigstens aber Wohneigentum!“

„Zahlt man seine Miete nicht auch, um sich von so was freizukaufen?“

Ratlos saßen wir beieinander. Auf dem Tisch Finanzmarktbroschüren: Musterfamilien in Musterhäusern. Ich kenne wenig Deprimierenderes.

Der moralische Imperativ der Stunde

Als neulich ein Brief kam, dass der Herr B. für die Finanzberatungsgesellschaft leider nicht mehr tätig sei, fühlte ich mich ein bisschen schuldig. Aber das Geld, von dem ich dachte, dass ich es vielleicht zu unermesslichen Reichtümern mehren könnte, wollte dann ohnehin das Finanzamt haben, und wenn ich den Gang der Dinge richtig interpretiere, fließt es der privaten Wirtschaft nun von dort aus zu. Weg ist weg, mir doch egal, auf welche Weise. Bedauerlich war nur, dass ich es nicht rechtzeitig durchgebracht hatte. Was ich jetzt nämlich noch lieber hätte als kein Geld, wären ordentliche Schulden.

Moralisch scheint mir diese Haltung übrigens schon deswegen vollkommen gerechtfertigt, weil Moral ja auch als die Lehre definiert ist, die man aus einer Geschichte zu ziehen hat. Und die Moral der Geschichten, die mir die vom Wirtschaftsteil jetzt dauernd erzählen, und mit anderen Worten der moralische Imperativ der Stunde, lautet eindeutig: Verschwendung.

Alles ist so, wie es sein muss

Endlich fühle ich mich verstanden, denn hierin darf ich gewisse Vorleistungen für mich beanspruchen. George Best ist für mich nicht nur als Fußballspieler ein Idol. Das Erschaudern angesichts alter Kontoauszüge nenne ich Ruinromantik. Ich habe beeindruckende Summen durchgebracht. Verfahren und verfeiert. Und viel ärgerlicher als den Preisanstieg beim Benzin fand ich diesen Sommer den beim Champagner. Denn wer bei seinem Auto mehr Wert auf Sicherheit legt als auf die Felgen, dem sollte man, fand ich immer, ohnehin den Führerschein wegnehmen.

Lange hatte ich das selber für ein bisschen spätpubertär und krawallromantisch gehalten. Dieser Tage muss ich aber lernen: Das gute alte „I hope I die, before I get old“ ist gar nicht Rock 'n' Roll, sondern VWL. Es ist erbarmungslos vernünftig. Denn wenn bislang etwas aus der Bankenkrise zu lernen war, dann Folgendes: Niemand hat die Schuld. Das System hat keine Schuld. Die individuell Beteiligten haben keine Schuld. Es gibt keine Schuld. Alles ist so, wie es sein muss.

Was macht eigentlich eine Bank?

Und trotzdem spielt, wie gesagt, Moral eine wichtige Rolle. Meistens versteckt sie sich allerdings in dem Begriff des „Moral Hazard“, der jetzt wieder so häufig fällt: Gemeint ist, dass Versicherungsschutz das Verhalten ändert. Jeder weiß, dass Radfahrer mit Helm rechthaberischer und damit lebensmüder unterwegs sind als solche ohne. Krankenversicherte werden häufiger krank. Und Wirtschaftspolitiker befürchten eben, dass Banken, die sich darauf verlassen, dass am Ende der Staat einspringt, von vornherein mehr riskieren. Was der Begriff ausdrücklich nicht abdeckt, ist allerdings das, was die Leute im Allgemeinen als die Sauerei daran beklagen: dass die Banken jetzt überhaupt nach dem Staat rufen. Als ob es nicht die Aufgabe einer Bank wäre, sich nach Geld umzuschauen.

In dieser Empörung Richtung oben spiegelt sich aber auch nur das, was die beschimpften Banker und Wirtschaftspolitiker ihrerseits jahrelang den Hartz-IV-Empfängern vorgeworfen haben: dass sie unsolidarisch seien und Missbrauch trieben. Es hat die Gemüter erregt, wie viele Selbständige sich damals arm gerechnet haben, um Arbeitslosengeld II zu bekommen; und als Zumutung wurde empfunden, dass die Arbeitslosen dagegen aufbegehrten, zunächst einmal ihr Erspartes verzehren zu müssen. Aber wie kann man das bitte allen Ernstes verurteilen, wenn das System, für das diese Menschen wieder qualifiziert werden sollen, auch sonst komplett darauf ausgerichtet ist, das Erkennen und Ausbeuten von Lücken und Bereicherungsmöglichkeiten zu belohnen?

Siegfried Broß, Richter am Bundesverfassungsgericht, sah schon 2004 im Arbeitslosengeld II eine „Verletzung des Sozialstaatsprinzips“, zudem mache der Staat hier das kaputt, was er selber gefördert habe: „Er bestraft diejenigen, die ihren Pflichten nachgekommen sind, und belohnt diejenigen, die beispielsweise nichts für ihr Alter zurückgelegt haben.“

Ähnlich beleidigt maulen jetzt die, die es an den Börsen nicht krachen lassen haben, aber trotzdem mit in die Krise gerissen werden. Schön doof, wer da nicht wenigstens vorher seinen Spaß hatte.

Rausch der Krise

Solange die sogenannten Wirtschaftsexperten in der Sache auch nichts Verlässlicheres zu sagen wissen als ein Horoskop - nämlich: es kommt, wie es kommt, und was auch immer es dann ist: Es hat so kommen müssen -, so lange sehe ich mich berechtigt, meine eigenen Konsequenzen aus der Lage zu ziehen, und zwar: Raushauen, was noch da ist. Ausgeben. Verjubeln. Schon, um überhaupt mal wieder zu jubeln. Auch die Apokalyptiker mit ihren Katastrophenbeschwörungen nutzen die Gelegenheit letztlich nur für ihre Art von Party: Die Krise ist ein Rauschzustand.

Es sind dies ja die Tage, in denen man wieder Georges Bataille zur Hand nimmt, den alten Frauenversteher. Und kaum ein Buch passt ja wohl so dermaßen wie die Faust auf das Auge der Zeit wie „Die Aufhebung der Ökonomie“, welches die „missgünstige Sorge“ der Väter geißelt und „unproduktive Verausgabung“ fordert: „Luxus, Trauerzeremonien, Kriege, Kulte, die Errichtung von Prachtbauten, Spiele, Theater, Künste, die perverse (d. h. von der Genitalität losgelöste) Sexualität“ - also im Grunde genommen alles, wofür auch wir hier im Feuilleton uns zuständig fühlen.

Die Kunst bekommt von der Krise nichts mit

Natürlich ist das alles immer ein bisschen Hermann Hesse für Zweitsemester. Aber es macht wesentlich bessere Laune. Blumen schenkt man, weil sie viel kosten und schnell welken; künstliche Diamanten tun es nicht, die Klunker müssen echt sein und sinnlos teuer: Das ist das, was auch ein Mario Barth schon mitbekommen, wenn auch noch nicht verstanden hat. Poesie als „Schöpfung aus Vernichtung“, das feierliche Verschleudern von Werten, um das Gegenüber zu noch irrsinnigerem Irrsinn zu treiben, die Wertezerstörungsorgie, der Potlatsch: Damit landet man automatisch auf dem Gebiet der bildenden Kunst, und das ist im Moment vielleicht nicht ganz zufällig das Einzige, wo der Laden noch einigermaßen läuft.

Soeben trudeln wieder euphorische Erfolgsmeldungen von der Art Fair in Köln ein. Man muss jetzt mal abwarten, was in zwei Wochen die Frieze Art in London bringt. Manche Galeristen sagen, mittelständische Ware werde es wohl schwerer haben in der nächsten Zeit. Aber ganz oben, wo der Wahnsinn tobt, da werden wohl auch weiterhin so viele Millionen in ein paar Quadratmeter Leinwand oder Blech gestopft werden, dass Bataille einen Cancan tanzen müsste in seinem Grab.

Nie wieder sparen

Das Bild hier oben habe ich übrigens ausgesucht, weil da im Prinzip alles drinsteckt, worüber wir hier reden. Es heißt „Endstation Sehnsucht“ und stammt von Herbert Volkmann, der aus dem Obsthandel ein Vermögen hatte und es an den Rausch verlor, darüber entpuppte er sich als Maler, und zwar als einer der besten, die in Berlin einen Pinsel halten können. Die abgebildete Stimmung kennt man von Börsenkursen: Hier hätte man eindeutig früher einsteigen müssen, jetzt ist der Zug abgefahren. Es zeigt einen Künstler und einen Galeristen, deren Präsenz in den Medien für viele Kritiker den Tatbestand der Inflation gut illustriert. Es ist ungefähr zu der Zeit entstanden, als der abgebildete Künstler dieser Zeitung gegenüber angab, sein Lieblingslied sei „Verschwende deine Jugend“ von DAF, denn: „Man muss sich verschwenden, sonst kommt man zu nichts.“

Diese Haltung hat sich, wenn man es mal so ökonomistisch ausdrücken darf, bislang ausgezahlt. Fatal wäre jetzt eine Konsumflaute, steht in den Wirtschaftsteilen. Ich tue weiterhin gern, was ich kann. Nur wenn mir jemals wieder irgendwer mit dem Wort „Sparen“ kommt, dann wird mein Gesichtsausdruck dem des langhaarigeren der beiden Männer auf dem Bild nicht unähnlich sein.

 www.faz.net

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wawidu:

Bundestagsdebatte

3
05.10.08 18:25
Zusagen der Regierung für Maßnahmen in der im Raum stehenden Größenordnung bedürfen auf jeden Fall der Zustimmung des Bundestages. Auf die diesbezügliche Debatte bin ich sehr gespannt. Ich habe unseren hiesigen CDU- und SPD-Abgeordneten jedenfalls schon mal eine nette Mail geschickt.
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    Daytrading 14.05.2024 ARIVA.DE   14.05.24 00:02

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