Der Euro muß weg
1. Zu unserem Beitrag
Der Euro, die Zwangswährung der EU, die in 11 der 15 Mitgliedsstaaten existiert, ist in ihrem Wert vor zwei Wochen auf unter 90 amerikanische Cents abgesackt. Wie man sich erinnert, war er am 1.1.1999 einmal mit 1,18 Dollar auf den Weg geschickt worden.
Mit dem Erreichen der 90-Cent-Marke wird ein Beitrag von uns fällig; er war in unserem Text über die CDU angekündigt worden. Daß der Beitrag so schnell kommen mußte, hat auch uns unter Zeitdruck gesetzt. Als wir vor wenigen Wochen nämlich den CDU-Beitrag ins Internet setzten, stand der Euro noch bei 95 Cent, und wir hatten nicht gedacht, daß der Termin, sich zu melden, so rasch heranrücken würde. Der Euro fällt also sogar noch schneller, als es manche seiner hartgesottensten Gegner vorhersehen.
2. Die Lage
"Der Euro wird so stabil wie die DM": Dieser noch im Ohr hängende Satz der Politiker der etablierten Parteien hat den gleichen Wahrheitsgehalt wie Walter Ulbrichts "Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu bauen" kurz vor dem August 1961. Tatsache ist, daß der Euro sinkt und sinkt. Mal verweilt er eine Weile bei einem Wert, dann geht es wieder weiter abwärts. Wer Ersparnisse von 10.000 DM hatte, der hat jetzt nur noch einen Wert von etwa 7600 DM. Fast um 25% ist unser Geld in nur 17 Monaten entwertet worden. "Butter-Euro" titelte die Bild-Zeitung.
Eine Geldmenge in einer Währung kann in eine andere Währung getauscht werden. Eine Währung sinkt oder fällt, weil die Händler in sie Vertrauen oder eben kein Vertrauen haben. In den Euro besteht auf den Märkten, wie man sieht und wie auch Euro-Befürworter einräumen, kein Vertrauen. Und Vertrauen in den Euro ist auch nicht berechtigt. Ein kurzer Vergleich: In den USA steht die gesamte Bevölkerung hinter ihrer Währung, dem Dollar, gleichgültig, ob in New York, Kalifornien oder North Dakota. In Japan ist es entsprechend mit dem Yen.
Es klingt merkwürdig, auf solche Sachen hinzuweisen. Aber völlig anders ist die Situation in "Euroland", d. h. den 11 Euro-Staaten: Etwa 200 Millionen der Menschen dort hassen das ihnen aufgezwungene Kunstprodukt wie die Pest; viele haben gegen es demonstriert, Initiativen gegründet usw. Solch eine Währung verdient kein Vertrauen. Sie ist wie ein Haus, bei dem man die Wände an den Seiten vergessen hat, so daß der Wind hindurchzischt.
Besonders stark ist die Ablehnung in Deutschland, wo der Bevölkerung eine Volksabstimmung über das neue Geld konstant verweigert wurde. In den heißen Tagen des Mais 1998, in denen in Brüssel endgültig der Euro beschlossen wurde, erzielte in Sachsen-Anhalt die DVU 16% - das höchste Ergebnis, das je eine rechte Partei bei einer Landtagswahl bekommen hat. Auf ihren Plakaten hatte die in Mitteldeutschland bis dahin weniger bekannte DVU ihren Einsatz für die DM angepriesen und damit voll ins Schwarze getroffen.
Die Europäische Zentralbank, EZB, hat einschließlich fauler Tricks alles Mögliche getan, um den Kurs des Euros zu halten. Ihr Chef Duisenberg hat sogar einen Schlitzohr-des-Jahres-Preis gewonnen. Ansonsten wäre der Euro bisher sogar noch stärker gefallen. Die Leitzinsen wurden schon mehrmals erhöht.
Was das Verhalten der politisch Verantwortlichen angeht, so strotzt es nur so von Inkompetenz. Die Wirtschaft ist in ein enges bürokratisches Korsett gezwungen, was ihr den Wettbewerb mit anderen Teilen der Erde erschwert. Man vergleiche nur einmal die Leichtigkeit in den USA, mit der man als kompetenter Arbeitnehmer eingestellt werden kann oder mit der man als Chef einen faulen Arbeitnehmer entlassen kann, mit den durch Interessengruppen-Geschrei festgezurrten Verhältnissen in Deutschland oder Frankreich. Die Korruption beinhaltet große Wettbewerbsverzerrung.
Zu allem Überfluß haben die EU-Politiker nun auch noch beschlossen, Griechenland in die Währungsunion hineinzulassen, obwohl dies in Anbetracht der Wirtschaftslage in diesem Land eindeutig eine Fehlentscheidung ist.
Vergegenwärtigt man sich all dies, kommt man zu dem Schluß, daß der Euro in Wirklichkeit auch jetzt noch überbewertet ist. Da sogar die eigene Bevölkerung ihn mehrheitlich ablehnt (siehe oben), wäre ein Kurs von vielleicht 40 bis 50 amerikanischen Cent angebracht.
3. Die Lügen und Ausreden sowie ihre Widerlegungen
Die Tatsache, daß der Euro seit seinem Bestehen sinkt, hat natürlich Reaktionen der verantwortlichen Politiker und EZB-Leute nötig gemacht. Diese fielen - in Wort und Tat - ärmlich aus. Sehen wir uns das genauer an.
Wochenlang wurde gelogen, es gäbe gar keine Euro-Schwäche. In Wirklichkeit liege eine Dollar-Stärke vor. Solche Töne sind inzwischen schon leiser geworden, aber man muß trotzdem noch einmal der Öffentlichkeit erklären, warum das nicht stimmt. Keine Uneinigkeit besteht darüber, daß für die verschiedenen Währungen der Welt keine einheitliche Meßlatte besteht, sondern daß sie nur ineinander gemessen werden können, also Dollar in Euro, Euro in Dollar, Euro in Yen usw.
Nehmen wir nun die vier Währungen Dollar, Pfund, Yen und Euro und stellen die Frage: Wer tanzt aus der Reihe? Die Notierungen seit dem 1.1.1999 zeigen, daß Dollar, Pfund und Yen im großen und ganzen konstant zueinander bleiben, daß der Euro aber im Verhältnis zu jedem der drei anderen sinkt. Also existiert eine Euro-Schwäche, und die übrigen Währungen verhalten sich normal. Die Fragestellung erinnert an einen simplen Typ von Fragen, der in Intelligenztests auftaucht: Wer gehört nicht in die Reihe Hund, Hamster, Katze, Klobürste? Der Leser muß selbst erkennen, was der Maßstab ist, nämlich die Tatsache, daß es sich bei dreien von den vieren um Haustiere handelt, beim vierten nicht. Wer sagt, es gäbe eine Dollar-Stärke statt einer Euro-Schwäche, scheitert entweder an solchen Intelligenztest-Fragen oder sagt geradeweg die Unwahrheit (oder hat sich absichtlich immer nur das Dollar-Euro-Verhältnis angesehen, nie die Kurse von Pfund und Yen). Zur Vollständigkeit halber eine Anmerkung zum Schweizer Franken: Er ist nicht günstig zum Vergleich, weil die etablierte Politik der Schweiz recht EU-freundlich handelt und daher der Schweizer Franken vom Euro in Mitleidenschaft gezogen worden ist.
Eine andere häufige Lüge (oder frommer Glauben?): Der Euro sei unterbewertet. Wie oben unter 2. auseinandergesetzt, gibt es keine rationalen Gründe für besonders viel Vertrauen in den Euro. Dewegen ist er keineswegs unterbewertet, sondern allenfalls angemessen bewertet, viel eher aber immer noch stark überbewertet.
Kommen wir jetzt von den Lügen zu den Ausreden. Besonders beliebt ist: Die innere Stabilität einer Währung zählt. Das heißt, es wird zugegeben, daß der Euro sinkt, wird aber so getan, als mache das gar nichts. Aber das ist Unsinn. Auch die DDR hatte eine Währung, die bis zu ihrem Untergang in Inneren stabil war. Genützt hat ihr das nichts, denn der Außenwert zählt eben doch, und der war bei der DDR-Mark aus Pappe. Der Euro zeigt sehr gut, wie totalitäre Züge eines Systems und Außenwert der Währung dieses Systems Hand in Hand gehen. Außerdem ist eine innere Stabilität des Euro gar nicht völlig vorhanden. Wie jeder an der Tankstelle feststellt, kann von gleichbleibenden Benzinpreisen schlicht und einfach nicht die Rede sein. Das liegt eben daran, daß Erdöl auf dem Weltmarkt in Dollar gehandelt wird. Auch sonst macht sich eine leichte Inflation schon bemerkbar. Und: Wenn tatsächlich nur der Innenwert zählen würde, warum wurde dann wochenlang die Euro-Schwäche geleugnet? Warum wurde dann je behauptet, der Euro werde stabil? Solche Aussagen wären doch gar nicht nötig gewesen, wenn es wirklich nur auf den Innenwert ankäme.
Tatsache ist einfach, daß es das Beste ist, wenn Währungen in einem in etwa konstanten Verhältnis zueinander bleiben. Aber, um Mißverständnissen vorzubeugen: Dieses in etwa konstante Verhältnis darf nicht durch Zwangsmaßnahmen erreicht werden. Sonst könnte man gleich, wie der von Wirtschaftspolitik nichts verstehende Lafontaine in seiner Funktion als Wirtschaftsminister allen Ernstes einmal vorgeschlagen hatte, eine Weltwährung einführen. Vielmehr müssen die einzelnen Staaten und Staatenbünde ihre Wirtschafts- und ihre Währungspolitik auf solche Art gestalten, daß der Markt mit in etwa festen Wechselkursen reagiert.
Eine andere Ausrede ist die vom leichteren Export, den der niedrige Euro ermöglicht. Es ist sachlich richtig, daß der niedrige Euro den Export erleichtert. Aber erstens nur den in Nicht-Euro-Länder, also den nach Polen, die USA usw., nicht den nach Frankreich, die Niederlande usw. Zweites gibt es natürlich auch Import nach Deutschland, und der findet nicht nur aus dem Rest von "Euroland" statt. Zulieferteile werden damit teurer. Es ist doch ein bekanntes Kennzeichen der Globalisierung, daß sich Export und Import der Staaten verstärken, nicht nur eines von beidem.
Eine andere dumme Ausrede ist, auch die DM sei einmal sehr niedrig gegenüber dem Dollar gewesen, als sie noch als unabhängige Währung existierte. Es werden Werte von 1,34 u. ä. genannt. Haben Sie schon bemerkt, wo dort der Hase im Pfeffer liegt? Man pickt sich irgendeinen Zeitpunkt der langen und abwechslungsreichen Geschichte der DM willkürlich heraus. Der Euro dagegen fällt, seit es ihn gibt. Die höchsten Werte, die er je hatte, liegen am Anfang seiner Geschichte, die tiefsten, die er je hatte, am Ende seiner Geschichte.
Allgemein ist zu beobachten, daß versucht wird, mit Psychologie den Euro wieder höher zu bekommen. Es gibt Versuche, schönes Wetter zu machen. Aber Devisenkurse sind lediglich unmittelbar Psychologie, mittelbar sind sie auf harte Tatsachen zurückzuführen. Und diese sprechen eben nicht für den Euro.
4. Notwendiges Handeln
Man kann sich vorstellen, daß es psychologisch kaum guttut, sein Geld im Jahr 2002 in ein dahinschmelzendes Monopoly-Geld eintauschen zu müssen. Es ist vergleichbar mit dem Zwangsumtausch, den die Wessis leisten mußten, wenn sie früher die DDR besuchten. Gutes Geld wird gegen schlechtes Geld eingetauscht.
DIE GUTEN, gegründet 1998, haben sich immer gegen die Einführung des Euros eingesetzt. Wäre es nach ihnen gegangen, hätten wir dieses Problem nie bekommen und bräuchten jetzt nicht unter ihm zu leiden. Es müssen jetzt die Varianten von schnellerem Ausstieg oder langsamerem Ausstieg durchgeprüft werden, von alleinigem Ausstieg Deutschlands oder einem solchen im Einvernehmen mit den anderen zehn Staaten. DIE GUTEN befinden sich wie fast immer in ihrer Politik im Einklang mit der großen Mehrheit des deutschen Volkes. Das gibt viel Rückendeckung und Anlaß zu Optimismus.
Auch der größere Rahmen muß beachtet werden. Das kann hier nur kurz angedeutet werden: Die Europapolitik muß insgesamt geändert werden. Die erneute Unabhängigkeit der einzelnen Staaten muß erreicht werden. Ihre demokratischen Strukturen müssen gegenüber den aberwitzigen EU-Strukturen deutlich in den Vordergrund treten. Die EU-Osterweiterung darf nicht stattfinden. Systeme, die Probleme mit der Demokratie haben, dürfen sich nämlich auf keinen Fall ausweiten.
Der Euro ist Symbol und Manifestation der Unfreiheit in der EU. Es ist Zeit, daß er verschwindet.
Schmuggler
1. Zu unserem Beitrag
Der Euro, die Zwangswährung der EU, die in 11 der 15 Mitgliedsstaaten existiert, ist in ihrem Wert vor zwei Wochen auf unter 90 amerikanische Cents abgesackt. Wie man sich erinnert, war er am 1.1.1999 einmal mit 1,18 Dollar auf den Weg geschickt worden.
Mit dem Erreichen der 90-Cent-Marke wird ein Beitrag von uns fällig; er war in unserem Text über die CDU angekündigt worden. Daß der Beitrag so schnell kommen mußte, hat auch uns unter Zeitdruck gesetzt. Als wir vor wenigen Wochen nämlich den CDU-Beitrag ins Internet setzten, stand der Euro noch bei 95 Cent, und wir hatten nicht gedacht, daß der Termin, sich zu melden, so rasch heranrücken würde. Der Euro fällt also sogar noch schneller, als es manche seiner hartgesottensten Gegner vorhersehen.
2. Die Lage
"Der Euro wird so stabil wie die DM": Dieser noch im Ohr hängende Satz der Politiker der etablierten Parteien hat den gleichen Wahrheitsgehalt wie Walter Ulbrichts "Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu bauen" kurz vor dem August 1961. Tatsache ist, daß der Euro sinkt und sinkt. Mal verweilt er eine Weile bei einem Wert, dann geht es wieder weiter abwärts. Wer Ersparnisse von 10.000 DM hatte, der hat jetzt nur noch einen Wert von etwa 7600 DM. Fast um 25% ist unser Geld in nur 17 Monaten entwertet worden. "Butter-Euro" titelte die Bild-Zeitung.
Eine Geldmenge in einer Währung kann in eine andere Währung getauscht werden. Eine Währung sinkt oder fällt, weil die Händler in sie Vertrauen oder eben kein Vertrauen haben. In den Euro besteht auf den Märkten, wie man sieht und wie auch Euro-Befürworter einräumen, kein Vertrauen. Und Vertrauen in den Euro ist auch nicht berechtigt. Ein kurzer Vergleich: In den USA steht die gesamte Bevölkerung hinter ihrer Währung, dem Dollar, gleichgültig, ob in New York, Kalifornien oder North Dakota. In Japan ist es entsprechend mit dem Yen.
Es klingt merkwürdig, auf solche Sachen hinzuweisen. Aber völlig anders ist die Situation in "Euroland", d. h. den 11 Euro-Staaten: Etwa 200 Millionen der Menschen dort hassen das ihnen aufgezwungene Kunstprodukt wie die Pest; viele haben gegen es demonstriert, Initiativen gegründet usw. Solch eine Währung verdient kein Vertrauen. Sie ist wie ein Haus, bei dem man die Wände an den Seiten vergessen hat, so daß der Wind hindurchzischt.
Besonders stark ist die Ablehnung in Deutschland, wo der Bevölkerung eine Volksabstimmung über das neue Geld konstant verweigert wurde. In den heißen Tagen des Mais 1998, in denen in Brüssel endgültig der Euro beschlossen wurde, erzielte in Sachsen-Anhalt die DVU 16% - das höchste Ergebnis, das je eine rechte Partei bei einer Landtagswahl bekommen hat. Auf ihren Plakaten hatte die in Mitteldeutschland bis dahin weniger bekannte DVU ihren Einsatz für die DM angepriesen und damit voll ins Schwarze getroffen.
Die Europäische Zentralbank, EZB, hat einschließlich fauler Tricks alles Mögliche getan, um den Kurs des Euros zu halten. Ihr Chef Duisenberg hat sogar einen Schlitzohr-des-Jahres-Preis gewonnen. Ansonsten wäre der Euro bisher sogar noch stärker gefallen. Die Leitzinsen wurden schon mehrmals erhöht.
Was das Verhalten der politisch Verantwortlichen angeht, so strotzt es nur so von Inkompetenz. Die Wirtschaft ist in ein enges bürokratisches Korsett gezwungen, was ihr den Wettbewerb mit anderen Teilen der Erde erschwert. Man vergleiche nur einmal die Leichtigkeit in den USA, mit der man als kompetenter Arbeitnehmer eingestellt werden kann oder mit der man als Chef einen faulen Arbeitnehmer entlassen kann, mit den durch Interessengruppen-Geschrei festgezurrten Verhältnissen in Deutschland oder Frankreich. Die Korruption beinhaltet große Wettbewerbsverzerrung.
Zu allem Überfluß haben die EU-Politiker nun auch noch beschlossen, Griechenland in die Währungsunion hineinzulassen, obwohl dies in Anbetracht der Wirtschaftslage in diesem Land eindeutig eine Fehlentscheidung ist.
Vergegenwärtigt man sich all dies, kommt man zu dem Schluß, daß der Euro in Wirklichkeit auch jetzt noch überbewertet ist. Da sogar die eigene Bevölkerung ihn mehrheitlich ablehnt (siehe oben), wäre ein Kurs von vielleicht 40 bis 50 amerikanischen Cent angebracht.
3. Die Lügen und Ausreden sowie ihre Widerlegungen
Die Tatsache, daß der Euro seit seinem Bestehen sinkt, hat natürlich Reaktionen der verantwortlichen Politiker und EZB-Leute nötig gemacht. Diese fielen - in Wort und Tat - ärmlich aus. Sehen wir uns das genauer an.
Wochenlang wurde gelogen, es gäbe gar keine Euro-Schwäche. In Wirklichkeit liege eine Dollar-Stärke vor. Solche Töne sind inzwischen schon leiser geworden, aber man muß trotzdem noch einmal der Öffentlichkeit erklären, warum das nicht stimmt. Keine Uneinigkeit besteht darüber, daß für die verschiedenen Währungen der Welt keine einheitliche Meßlatte besteht, sondern daß sie nur ineinander gemessen werden können, also Dollar in Euro, Euro in Dollar, Euro in Yen usw.
Nehmen wir nun die vier Währungen Dollar, Pfund, Yen und Euro und stellen die Frage: Wer tanzt aus der Reihe? Die Notierungen seit dem 1.1.1999 zeigen, daß Dollar, Pfund und Yen im großen und ganzen konstant zueinander bleiben, daß der Euro aber im Verhältnis zu jedem der drei anderen sinkt. Also existiert eine Euro-Schwäche, und die übrigen Währungen verhalten sich normal. Die Fragestellung erinnert an einen simplen Typ von Fragen, der in Intelligenztests auftaucht: Wer gehört nicht in die Reihe Hund, Hamster, Katze, Klobürste? Der Leser muß selbst erkennen, was der Maßstab ist, nämlich die Tatsache, daß es sich bei dreien von den vieren um Haustiere handelt, beim vierten nicht. Wer sagt, es gäbe eine Dollar-Stärke statt einer Euro-Schwäche, scheitert entweder an solchen Intelligenztest-Fragen oder sagt geradeweg die Unwahrheit (oder hat sich absichtlich immer nur das Dollar-Euro-Verhältnis angesehen, nie die Kurse von Pfund und Yen). Zur Vollständigkeit halber eine Anmerkung zum Schweizer Franken: Er ist nicht günstig zum Vergleich, weil die etablierte Politik der Schweiz recht EU-freundlich handelt und daher der Schweizer Franken vom Euro in Mitleidenschaft gezogen worden ist.
Eine andere häufige Lüge (oder frommer Glauben?): Der Euro sei unterbewertet. Wie oben unter 2. auseinandergesetzt, gibt es keine rationalen Gründe für besonders viel Vertrauen in den Euro. Dewegen ist er keineswegs unterbewertet, sondern allenfalls angemessen bewertet, viel eher aber immer noch stark überbewertet.
Kommen wir jetzt von den Lügen zu den Ausreden. Besonders beliebt ist: Die innere Stabilität einer Währung zählt. Das heißt, es wird zugegeben, daß der Euro sinkt, wird aber so getan, als mache das gar nichts. Aber das ist Unsinn. Auch die DDR hatte eine Währung, die bis zu ihrem Untergang in Inneren stabil war. Genützt hat ihr das nichts, denn der Außenwert zählt eben doch, und der war bei der DDR-Mark aus Pappe. Der Euro zeigt sehr gut, wie totalitäre Züge eines Systems und Außenwert der Währung dieses Systems Hand in Hand gehen. Außerdem ist eine innere Stabilität des Euro gar nicht völlig vorhanden. Wie jeder an der Tankstelle feststellt, kann von gleichbleibenden Benzinpreisen schlicht und einfach nicht die Rede sein. Das liegt eben daran, daß Erdöl auf dem Weltmarkt in Dollar gehandelt wird. Auch sonst macht sich eine leichte Inflation schon bemerkbar. Und: Wenn tatsächlich nur der Innenwert zählen würde, warum wurde dann wochenlang die Euro-Schwäche geleugnet? Warum wurde dann je behauptet, der Euro werde stabil? Solche Aussagen wären doch gar nicht nötig gewesen, wenn es wirklich nur auf den Innenwert ankäme.
Tatsache ist einfach, daß es das Beste ist, wenn Währungen in einem in etwa konstanten Verhältnis zueinander bleiben. Aber, um Mißverständnissen vorzubeugen: Dieses in etwa konstante Verhältnis darf nicht durch Zwangsmaßnahmen erreicht werden. Sonst könnte man gleich, wie der von Wirtschaftspolitik nichts verstehende Lafontaine in seiner Funktion als Wirtschaftsminister allen Ernstes einmal vorgeschlagen hatte, eine Weltwährung einführen. Vielmehr müssen die einzelnen Staaten und Staatenbünde ihre Wirtschafts- und ihre Währungspolitik auf solche Art gestalten, daß der Markt mit in etwa festen Wechselkursen reagiert.
Eine andere Ausrede ist die vom leichteren Export, den der niedrige Euro ermöglicht. Es ist sachlich richtig, daß der niedrige Euro den Export erleichtert. Aber erstens nur den in Nicht-Euro-Länder, also den nach Polen, die USA usw., nicht den nach Frankreich, die Niederlande usw. Zweites gibt es natürlich auch Import nach Deutschland, und der findet nicht nur aus dem Rest von "Euroland" statt. Zulieferteile werden damit teurer. Es ist doch ein bekanntes Kennzeichen der Globalisierung, daß sich Export und Import der Staaten verstärken, nicht nur eines von beidem.
Eine andere dumme Ausrede ist, auch die DM sei einmal sehr niedrig gegenüber dem Dollar gewesen, als sie noch als unabhängige Währung existierte. Es werden Werte von 1,34 u. ä. genannt. Haben Sie schon bemerkt, wo dort der Hase im Pfeffer liegt? Man pickt sich irgendeinen Zeitpunkt der langen und abwechslungsreichen Geschichte der DM willkürlich heraus. Der Euro dagegen fällt, seit es ihn gibt. Die höchsten Werte, die er je hatte, liegen am Anfang seiner Geschichte, die tiefsten, die er je hatte, am Ende seiner Geschichte.
Allgemein ist zu beobachten, daß versucht wird, mit Psychologie den Euro wieder höher zu bekommen. Es gibt Versuche, schönes Wetter zu machen. Aber Devisenkurse sind lediglich unmittelbar Psychologie, mittelbar sind sie auf harte Tatsachen zurückzuführen. Und diese sprechen eben nicht für den Euro.
4. Notwendiges Handeln
Man kann sich vorstellen, daß es psychologisch kaum guttut, sein Geld im Jahr 2002 in ein dahinschmelzendes Monopoly-Geld eintauschen zu müssen. Es ist vergleichbar mit dem Zwangsumtausch, den die Wessis leisten mußten, wenn sie früher die DDR besuchten. Gutes Geld wird gegen schlechtes Geld eingetauscht.
DIE GUTEN, gegründet 1998, haben sich immer gegen die Einführung des Euros eingesetzt. Wäre es nach ihnen gegangen, hätten wir dieses Problem nie bekommen und bräuchten jetzt nicht unter ihm zu leiden. Es müssen jetzt die Varianten von schnellerem Ausstieg oder langsamerem Ausstieg durchgeprüft werden, von alleinigem Ausstieg Deutschlands oder einem solchen im Einvernehmen mit den anderen zehn Staaten. DIE GUTEN befinden sich wie fast immer in ihrer Politik im Einklang mit der großen Mehrheit des deutschen Volkes. Das gibt viel Rückendeckung und Anlaß zu Optimismus.
Auch der größere Rahmen muß beachtet werden. Das kann hier nur kurz angedeutet werden: Die Europapolitik muß insgesamt geändert werden. Die erneute Unabhängigkeit der einzelnen Staaten muß erreicht werden. Ihre demokratischen Strukturen müssen gegenüber den aberwitzigen EU-Strukturen deutlich in den Vordergrund treten. Die EU-Osterweiterung darf nicht stattfinden. Systeme, die Probleme mit der Demokratie haben, dürfen sich nämlich auf keinen Fall ausweiten.
Der Euro ist Symbol und Manifestation der Unfreiheit in der EU. Es ist Zeit, daß er verschwindet.
Schmuggler