Debitel will nach Gerichtsbeschluss Telekom-Angebote für sich nutzen
(dpa-AFX) Der Telekommunikationsanbieter Debitel kann nach einem Gerichtsbeschluss künftig Produkte der Deutschen Telekom für ihre eigenen Angebote nutzen. Das Unternehmen will nicht nur die Ortsnetzleitungen des Branchenprimus mieten, sondern auch ISDN- sowie DSL-Anschlüsse. In den nächsten Tagen erwarte das Unternehmen ein entsprechendes Angebot der Telekom, sagte Debitel-Sprecher Rudi Schmidt am Mittwoch in einem Gespräch mit dpa-AFX.
Auch Telekom-Sprecher Stephan Broszio kündigte an, sein Unternehmen werde dem Wettbewerber Debitel kurzfristig ein Angebot unterbreiten. Über den Inhalt wollte er jedoch noch keine Angaben machen. Debitel will nach einer Einigung mit der Telekom unter anderem ein Produktpaket anbieten, das Festnetz- und Mobilfunkleistungen kombiniert.
Das Münsteraner Oberlandesgericht hatte am 1. Oktober erstmals in Deutschland entschieden, dass die Telekom ihre Produkte einem anderen Anbieter überlassen muss. Die Telekom muss damit eine Entscheidung der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post in Bonn sofort umsetzen.
Das Unternehmen hatte zuvor gegen eine sofortige Umsetzung der Forderung geklagt. Derzeit überprüft das Kölner Verwaltungsgericht eine generelle Klage gegen diesen Bescheid der Regulierungsbehörde. "Wir halten diese Entscheidung für ordnungspolitisch bedenklich" sagte Telekomsprecher Hans Ehnert. Dadurch würden Service-Anbieter, die kein eigenes Netz betreiben, bevorzugt.
Wann über den Fall verhandelt wird, steht noch nicht fest. Entschieden werde er "aller Voraussicht nach aber nicht mehr in diesem Jahr", sagte Gerichtssprecher Berthold Clausing. Experten schätzten, dass sich die Entscheidung vier bis fünf Jahre hinziehen könnte. Gegebenenfalls kann das Unternehmen bis an das Bundesverwaltungsgericht in Berlin ziehen. So lange muss Telekom seine Produkte auf jeden Fall zur Nutzung freigeben.
[Thu, 11.10.2001] - © 2001 de.internet.com
(dpa-AFX) Der Telekommunikationsanbieter Debitel kann nach einem Gerichtsbeschluss künftig Produkte der Deutschen Telekom für ihre eigenen Angebote nutzen. Das Unternehmen will nicht nur die Ortsnetzleitungen des Branchenprimus mieten, sondern auch ISDN- sowie DSL-Anschlüsse. In den nächsten Tagen erwarte das Unternehmen ein entsprechendes Angebot der Telekom, sagte Debitel-Sprecher Rudi Schmidt am Mittwoch in einem Gespräch mit dpa-AFX.
Auch Telekom-Sprecher Stephan Broszio kündigte an, sein Unternehmen werde dem Wettbewerber Debitel kurzfristig ein Angebot unterbreiten. Über den Inhalt wollte er jedoch noch keine Angaben machen. Debitel will nach einer Einigung mit der Telekom unter anderem ein Produktpaket anbieten, das Festnetz- und Mobilfunkleistungen kombiniert.
Das Münsteraner Oberlandesgericht hatte am 1. Oktober erstmals in Deutschland entschieden, dass die Telekom ihre Produkte einem anderen Anbieter überlassen muss. Die Telekom muss damit eine Entscheidung der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post in Bonn sofort umsetzen.
Das Unternehmen hatte zuvor gegen eine sofortige Umsetzung der Forderung geklagt. Derzeit überprüft das Kölner Verwaltungsgericht eine generelle Klage gegen diesen Bescheid der Regulierungsbehörde. "Wir halten diese Entscheidung für ordnungspolitisch bedenklich" sagte Telekomsprecher Hans Ehnert. Dadurch würden Service-Anbieter, die kein eigenes Netz betreiben, bevorzugt.
Wann über den Fall verhandelt wird, steht noch nicht fest. Entschieden werde er "aller Voraussicht nach aber nicht mehr in diesem Jahr", sagte Gerichtssprecher Berthold Clausing. Experten schätzten, dass sich die Entscheidung vier bis fünf Jahre hinziehen könnte. Gegebenenfalls kann das Unternehmen bis an das Bundesverwaltungsgericht in Berlin ziehen. So lange muss Telekom seine Produkte auf jeden Fall zur Nutzung freigeben.
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