Experten rechnen mit Atempause bei Dax-Rallye
Prognosetest von ZEW und WELT lässt schwächeres drittes Quartal erwarten - Zinsen sollen weiter sinken
Berlin - Sollten die Bankexperten Recht behalten, könnten die Anleger ihre Aktienpositionen jetzt eigentlich einfrieren und unbesorgt für drei Monate in den Sommerurlaub fahren. Denn Ende September wird der Dax im Schnitt ihrer Prognosen bei 3135 Punkten notieren - eine Veränderung von nur wenigen Zählern gegenüber dem aktuellen Stand. Dies ergab eine Umfrage des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Zusammenarbeit mit der WELT unter 14 führenden deutschen Banken und Sparkassen. Tatsächlich aber verbergen sich hinter diesem langweilig scheinenden Durchschnittswert Szenarien, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Denn während ein Geldhaus den Leitindex in den nächsten drei Monaten bis auf 3600 Punkte steigen sieht, rechnet ein anderes mit einem drastischen Einbruch auf nur noch 2300 Zähler.
Dauerhafte Aktien-Abstinenz muss aber dennoch kein Anleger üben. Denn für das vierte Quartal erwarten die befragten Experten wieder durchweg steigende Notierungen. Selbst das skeptische Geldhaus sieht den Dax am Jahresende dann bei 2600 Zählern. Die Optimisten geben gar ein Kursziel von 3800 Punkten für den Jahreswechsel vor. Im Durchschnitt wird immerhin ein Wert von gut 3400 Dax-Zählern erwartet. Dies wäre ein weiteres Plus von rund sechs Prozent. Beim Euro-Stoxx wird ein Anstieg um knapp zehn Prozent für realistisch gehalten. Diese Perspektive ist umso erfreulicher, als die Geldhäuser im vergangenen Quartal - erstmals im Verlauf des im Frühjahr 2001 gestarteten Prognosetests - auch die Entwicklung am Aktienmarkt relativ zuverlässig vorher gesagt haben. So lagen die Bankgesellschaft Berlin, die DZ Bank, die Deka-Bank und die Dresdner Bank mit ihrer Prognose von 2300 Punkten von den Stoxx-50 nur um 95 Zähler neben dem tatsächlichen Wert von Ende Juni. Beim Dax schaffte die Weberbank mit ihrer Vorhersage von 3270 Zählern sogar fast eine Punktlandung.
Auch bei den kurzfristigen Zinsen erwiesen sich die Schätzungen der Banken und Sparkassen als recht treffsicher. Hier erwarten die Experten in den kommenden sechs Monaten einen weiteren Rückgang. Im Schnitt wird für ein Dezember ein Wert von 1,85 Prozent prognostiziert - fast 30 Basispunkte weniger als Ende Juni. Bei den längerfristigen Zinsen rechnen die Geldhäuser dagegen mit einer bevorstehenden Wende. Zwar geht der Konsens der Vorhersagen bis Ende September von einem weiteren Abschlag um fast 20 Basispunkte auf dann 3,64 Prozent aus. Doch bis Jahresende wird dieser Wert nach Einschätzung der Analysten und Strategen dann wieder auf 3,8 Prozent anziehen.
Deutlich verändert hat sich das Stimmungsbild dem Dollar gegenüber. Waren vor einem Vierteljahr die meisten der Befragten noch der Meinung, dass die Aufwertung des Euros bald ein Ende haben werde, so rechnet die Mehrheit nun in den nächsten drei Monaten mit einem weiteren Anstieg auf knapp 1,20 Dollar. Für das vierte Quartal wird dann allerdings eine leichte Abschwächung erwartet. tex.
Prognosetest von ZEW und WELT lässt schwächeres drittes Quartal erwarten - Zinsen sollen weiter sinken
Berlin - Sollten die Bankexperten Recht behalten, könnten die Anleger ihre Aktienpositionen jetzt eigentlich einfrieren und unbesorgt für drei Monate in den Sommerurlaub fahren. Denn Ende September wird der Dax im Schnitt ihrer Prognosen bei 3135 Punkten notieren - eine Veränderung von nur wenigen Zählern gegenüber dem aktuellen Stand. Dies ergab eine Umfrage des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Zusammenarbeit mit der WELT unter 14 führenden deutschen Banken und Sparkassen. Tatsächlich aber verbergen sich hinter diesem langweilig scheinenden Durchschnittswert Szenarien, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Denn während ein Geldhaus den Leitindex in den nächsten drei Monaten bis auf 3600 Punkte steigen sieht, rechnet ein anderes mit einem drastischen Einbruch auf nur noch 2300 Zähler.
Dauerhafte Aktien-Abstinenz muss aber dennoch kein Anleger üben. Denn für das vierte Quartal erwarten die befragten Experten wieder durchweg steigende Notierungen. Selbst das skeptische Geldhaus sieht den Dax am Jahresende dann bei 2600 Zählern. Die Optimisten geben gar ein Kursziel von 3800 Punkten für den Jahreswechsel vor. Im Durchschnitt wird immerhin ein Wert von gut 3400 Dax-Zählern erwartet. Dies wäre ein weiteres Plus von rund sechs Prozent. Beim Euro-Stoxx wird ein Anstieg um knapp zehn Prozent für realistisch gehalten. Diese Perspektive ist umso erfreulicher, als die Geldhäuser im vergangenen Quartal - erstmals im Verlauf des im Frühjahr 2001 gestarteten Prognosetests - auch die Entwicklung am Aktienmarkt relativ zuverlässig vorher gesagt haben. So lagen die Bankgesellschaft Berlin, die DZ Bank, die Deka-Bank und die Dresdner Bank mit ihrer Prognose von 2300 Punkten von den Stoxx-50 nur um 95 Zähler neben dem tatsächlichen Wert von Ende Juni. Beim Dax schaffte die Weberbank mit ihrer Vorhersage von 3270 Zählern sogar fast eine Punktlandung.
Auch bei den kurzfristigen Zinsen erwiesen sich die Schätzungen der Banken und Sparkassen als recht treffsicher. Hier erwarten die Experten in den kommenden sechs Monaten einen weiteren Rückgang. Im Schnitt wird für ein Dezember ein Wert von 1,85 Prozent prognostiziert - fast 30 Basispunkte weniger als Ende Juni. Bei den längerfristigen Zinsen rechnen die Geldhäuser dagegen mit einer bevorstehenden Wende. Zwar geht der Konsens der Vorhersagen bis Ende September von einem weiteren Abschlag um fast 20 Basispunkte auf dann 3,64 Prozent aus. Doch bis Jahresende wird dieser Wert nach Einschätzung der Analysten und Strategen dann wieder auf 3,8 Prozent anziehen.
Deutlich verändert hat sich das Stimmungsbild dem Dollar gegenüber. Waren vor einem Vierteljahr die meisten der Befragten noch der Meinung, dass die Aufwertung des Euros bald ein Ende haben werde, so rechnet die Mehrheit nun in den nächsten drei Monaten mit einem weiteren Anstieg auf knapp 1,20 Dollar. Für das vierte Quartal wird dann allerdings eine leichte Abschwächung erwartet. tex.