Für den deutschen Aktienindex (DAX) ist nach Beurteilung von Uwe Wagner, technischer Analyst der Deutschen Bank AG, eine potenzielle Schiebezone mit den Begrenzungen um 2.615 bis 2.563 auf der Unterseite und einer oberen Begrenzung um 2.750 oder bei knapp 2.800 definiert.
Der Bestand dieser Schiebezone hätte sich in den letzten Tagen etwas gefestigt und derzeit scheine es, dass der Bereich um 2.750 wohl tatsächlich die wahrscheinliche obere Begrenzung darstelle. In der Zone 2.615 / 2.563 wäre der DAX immer wieder auf Nachfrageüberhang getroffen, oberhalb der 2.700 hatte der Experte ein deutliches Austrocknen der Käufe erwartet.
Allgemein könne man derzeit festhalten, dass es innerhalb der definierten Schiebezone der DAX wohl auch weiterhin ein Trading Markt bleibe, der zwischen den Begrenzungsmarken hin und her pendele, mitunter mit deutlichen Bewegungsschüben, wie die beiden letzten Tage einmal mehr eindrucksvoll gezeigt hätten.
Interessant sollte nach Meinung von Uwe Wagner der Index erst bei Über- / Unterschreiten der Schiebezonenbegrenzungen werden. Breche die 2.563 weg, eröffne sich zunächst ein weiteres Abwärtspotenzial in Richtung 2.519, das Jahrestief von 2002, ein Niveau, welches in aller Munde sei. Der Experte geht jedoch davon aus, dass ein möglicher Bruch der 2.563 durchaus mehr Abwärtspotenzial als nur bis 2.500 bereithalte. Unter 2.500 würde keine Unterstützungen mehr hergeleitet, hier sei der Markt quasi nach unten hin offen und es müssten sich hier erst neue Kursgleichgewichte herausbilden.
Auf der Oberseite solle der DAX, bei einer Überwindung der 2.800, auf potenzielle Widerstände bei 2.836 und 2.932 treffen.
Zum aktuellen Zeitpunkt sei der DAX zwar kurzfristig weiterhin neutral zu beurteilen – und dies wird er nach Ansicht des Experten bleiben, solange die Schiebezone ihren Bestand verteidigen kann. Aufgrund der verschobenen Marktteilnehmerstruktur könne man die Unterseite jedoch für „weicher“ als die Widerstände auf der Oberseite halten. Die letzten Tage hätten zwar gezeigt, dass der Markt nach unten hin (unter 2.615 bis 2.563) gut abgesichert scheine, allein gestern wäre dieser Sachverhalt einmal mehr bestätigt worden. Dennoch, nachhaltige Aufnahmebereitschaft von Seiten der institutionellen Marktteilnehmer liege auch auf diesem Niveau nicht vor. Das lasse die Qualität dieser Unterstützungszone etwas bröckeln.
Somit könne man als Fazit festhalten, dass das Risiko auf der Unterseite unverändert hoch sei, auch wenn man noch zuversichtlich im Bezug auf den Bestand der 2.615 / 2.563 sein könne. Eine Schiebezone halte nicht ewig, somit werde ein Bruch einer der beiden Seiten in Kürze erfolgen.