Das wird teuer für Volvo

Brandkatastrophe im Montblanc-Tunnel

Volvo wegen fahrlässiger Tötung verklagt

HB BERLIN. Der schwedische Autohersteller Volvo muss sich mit 13 weiteren Beklagten wegen der Brandkatastrophe im Montblanc-Tunnel vor Gericht verantworten. Alle Anklagen lauten auf fahrlässige Tötung. Das verlautete aus französischen Justizkreisen, wie die Nachrichtenagentur AP in der Nacht zum Sonntag meldete.

Der Meldung zufolge haben die französischen Ermittlungsbehörden bei Volvo-Lastwagen des Typs FH12 zwei Mängel gefunden. Dieser Typ war an dem Unfall im Montblanc-Tunnel beteiligt. Unter den 14 Beklagten sind auch der Fahrer des Lastwagens sowie die französischen und italienischen Tunnel-Betreiber. Der Prozesstermin steht noch nicht fest.

Bei dem Tunnelbrand am 24. März 1999 kamen 39 Menschen ums Leben. Ein Volvo-Lastwagen geriet damals in Brand. Die Flammen breiteten sich rasch auf andere Fahrzeuge aus. Die Feuerwehr konnte erst nach Tagen zum Brandherd vordringen.


HANDELSBLATT, Samstag, 25. Oktober 2003, 23:14 Uhr

14 Anklagen nach Brandkatastrophe im Montblanc-Tunnel mit 39 Toten

Grenoble (dpa) - Über viereinhalb Jahre nach der Brandkatastrophe im Montblanc-Tunnel mit 39 Toten hat die französische Justiz 14 Anklagen wegen fahrlässiger Tötung erhoben. Der belgische Fahrer des Lastwagens, der im Tunnel in Brand geraten war, wird vor Gericht gestellt. Auch der schwedische Fahrzeughersteller Volvo und die französischen und italienischen Tunnel-Betreiber müssen sich verantworten. Das Brandinferno am 24. März 1999 war vermutlich durch eine achtlos weggeworfene Zigarettenkippe ausgelöst worden.