Das letzte Aufbäumen?

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ariva:

Das letzte Aufbäumen?

 
19.01.07 16:53
In der ersten Analyse wurde eine allgemein als bedenklich
eingestufte Topbildung beschrieben. Auf kurzfristige Sicht waren
allerdings Erholungstendenzen in der Nähe der 5,18er-Marke für möglich
gehalten worden. Bei 5,27 Euro bildete sich ein kleiner lokaler
Doppelboden aus. Von dort aus erholte sich der Kurs bis auf 5,91 Euro
per Tageshoch. Die Einschätzung war also grundsätzlich in Ordnung und
richtig.

Der zweiwöchige Downtrend wurde damit nach oben durchbrochen. Der
viermonatige Uptrend hat dem ersten Abwärtsschwung widerstanden und
gehalten.

Der zyklische Ablauf ergibt als theoretische Erholungsziele noch
ca. 6,03 Euro, ca. 6,30 und maximal ca. 6,38 Euro.
Die beiden letzten Marken liegen im Bereich des Gaps, über das sich das
bedrohlich wirkende Island Top Reversal-Muster definiert. Hinzu kommt
noch eine temporäre Uptrendlinie.

Die laufende Bewegung entspricht also wahrscheinlich dem letzten
Aufbäumen des Kurses, bevor der mittelfristige Downtrend eingeleitet
wird. Nur dann, wenn das obere Trendwende-Muster über eine solche
Bewegung nicht bestätigt wird, ergäben sich neue bullische Perspektiven.
Das bleibt aber im Moment noch abzuwarten. Vorläufig bietet es sich
vorsichtshalber an, vorhandene Longpositionen knapp unterhalb der
5,30er-Marke abzusichern.

Tages-Chart:
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Horst Szentiks (Red Shoes)
http://www.red-shoes.de
Technische Börsenanalyse - High End Charttechnik

feuerblume:

Blue Peal Mining: Spiel mir das Lied vom Tod

 
19.01.07 16:56
Dass technische Handelsstrategien wissenschaftlich nicht anerkannt sind, weil ihr Erfolg nicht validiert werden konnte, habe ich an dieser Stelle bereits ausgeführt. Nähere Ausführungen (nochmals) im Artikel am Ende dieses Postings.

Gleichwohl hat jedoch der User Red Shoes bewiesen, dass bei einer selektiven Auswahl der zu analysierenden Aktien mit einer solcher Strategie eine hohe Trefferquote erzielt die bei konsequentem Handeln (Leerverkäufe) in Gewinne, zumindest aber in entgangene Verluste umgesetzt werden kann.

Auch wenn Horst Szentiks in der ihm eigenen gespreizten Art oft deutlich überzieht, infolgedessen auch häufig abstürzt und er Schwierigkeiten mit Trendwenden allgemein und mit der Diktion im Besondern hat, die häufig zu nahe am LANDSER liegt, muss man ihm, ohne wenn und aber, bescheinigen, dass er bei der originären Auswahl der analysierten Aktien häufig die „richtige Nase“ hat.

Eine Art „Killerinstinkt“ für monoton fallende Lemmingraketen sozusagen. Offenbar beobachtet er sehr genau, bei welcher Aktie sich die unqualifizierten Aktionäre tummeln. Überheizte Dorfjugendliche und Meinungsfolger, die gut zu beeinflussen sind.

Vielleicht ist er gerade deswegen nun auch bei Blue Pearl Mining präsent?

Denn bei dieser Aktie haben wir gewissermaßen ein Paradoxon:

(1) Die technische Analyse der Aktie wird von ihren Aktionären abgelehnt, wenn oder weil sie nicht ihren hohen Erwartungen entspricht. Insbesondere wenn sich eine Aktie angeblich wieder mal zum letzten mal aufbäumt und Red Shoes wieder mal „Das Lied vom Tod“ spielt

(2) Für eine (alternative) fundamentale Analyse besitzen die Aktionäre allerdings weder die notwendigen Daten noch das notwendige Handwerkszeug.

(3) Dennoch soll eine Diskussion über (1) oder (2) unter allen Umständen vermieden werden, weil man substantiierte Erkenntnisse und repressive (fundierte) Diskussionsstrukturen fürchtet, wie der Teufel das Weihwasser.

Eine solcher Befund lässt Schlimmes befürchten, denn ähnliche Erfahrungen wurden insbesondere bei solchen Kursraketen gemacht, die beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre verglühten

Horst Szentiks könnte an dieser Stelle ohne weiteres seinen Thread „Die Gier, die Angst und die Tragödie“ duplizieren. Hier käme allerdings noch das Attribute „Blauäugigkeit“, „blindes Vertrauen“ und „Ignoranz“ dazu.  

Mir drängt sich dabei wieder einmal der Eindruck auf, dass hinter so manchem unbeschwert daher sirrenden „Piraten“ und „Kraftraumhals“ ein professioneller Animateur steckt, der Stimmung und Begeisterung für diesen Wert machen soll und die genannten Meinungsfolger („Lemminge“) zur Stampede treiben soll. Auch das hatten wir schon.

Da von einem „Bashen“ keine Rede sein konnte, geschah die Diskussionsverweigerung und die Verlagerung der Diskussion in einen Thread mit „Gesinnungskontrolle“ offensichtlich frei nach dem Motto (Georg Orwell): „In einer Zeit des Universalbetruges, ist die Wahrheit zu sagen, eine revolutionäre Tat“.

Dass in einem solchermaßen versumpften „Biotop für intellektuelle Kleingärtner“ keine großen Erkenntnisse reifen können und sollen, sondern nur Sumpfpflanzen wuchern, liegt aber auf der Hand.

Ist der Hype zu Ende, der Trend  kaputt und die übliche Börsenprosa nicht mehr ausreichend, um den Wert zu reanimieren, stecken nämlich die ehemaligen Animateure, im allgemeinen als „Pusher“ bekannt, in Basher-IDs und treiben mit Gerüchten, Halbwahrheiten, Lügen, Bildchenposterei und Weltuntergangsszenarien die Aktie in die Tiefe.

Schließlich soll der gewinnbringende Move in beide Richtungen abgeschöpft werden.

Obwohl ich mich bisher nur ganz oberflächlich mit dem Jahresabschluss des Unternehmens und seinen Projekten beschäftigt habe, sind das alles Zeichen, die nichts Gutes erahnen lassen.

Wenn bereits jetzt die Nerven blank liegen und Argumente durch monströs lächerlichen Klamauk (Bildchen und Peter-Pan-Piratengedöhns) substituiert werden, dann frage ich mich, was erst passiert, wenn die großen Jungs (z.B. die Hedgefonds, siehe Artikel am Ende des Beitrages) kräftig schütteln und Basherbanden und „Analysten“ Downtrends im Minutentakt posten, weil der Antieg doch etwas heftig und der Projektentwicklung weit voraus war.

Denn ihren Nasenring tragen einige dieser überheizten Meinungsfolger bereits jetzt in der Hand. Egal, wie gut die Fundamentals einer Aktie sind, eine solche Aktionärsstruktur ist immer ein erheblicher Unsicherheitsfaktor, den man im Auge behalten muss.

Da die genannten Zitterer nicht nur in ökonomischen Dingen uninformiert sind sondern in Wirklichkeit doch an den Charts, die sie vordergründig ablehnen, hängen wie ein Junkie an der Droge und sie zudem massiv mit Stopp-Loss arbeiten, könnte es im worst case durchaus eine „Kettenreaktion“ wie bei De Beira geben, wo ein SL das andere ausgelöst hat und am Ende kaum einer seine Position losgeworden ist.

„Vorwärts Kameraden, der Tod ist halb so schlimm?“

Da Worte allein bekanntlich kein Brett vor dem Kopf zerstören können und selbst Durchhalteparolen a la Leni Riefenstahl in solchen Situationen nichts mehr nützen werden, befürchte ich ernsthaft, dass die erträumten Ferraris, Lamborghinis und all die anderen Spielzeuge der „Franz-Beckenbauer-Klasse“ beim Händler verharren werden und auch „Wüstenrot mit Schnitzbalkon“ nicht sein wird. Manch einer, der sich finanziell ruiniert hat, wird sich mit einem roten Käppi a la „Schobbesaufer“ (User bei WO) begnügen müssen. Denn wo Helden gefragt sind, liegen die Leichensäcke meist schon bereit.

Feuerblume-hanabi@blogspot.com

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Die Erfolgsmessung technischer Handelsansätze, Quelle: FTC.at??

Die Mehrzahl der professionellen Futures- und Währungshändler setzt heute auf Werkzeuge der technischen Analyse. Auch auf den Aktienmärkten wird die Betrachtung von Charts, Formationen und quantitativen Parametern immer populärer. FUTURES hinterfragt, ob der Trend zur Technik einen Irrpfad oder Königsweg darstellt und gibt einen Überblick über den aktuellen Stand der Forschung.??

Eine Glaubensfrage??

Die Butterfly-Formation bezeichnet einen engen Verwandten der Gartley-Formation. Wird dieses Chartmuster rechtzeitig erkannt, so soll es – je nach bullisher oder bearisher Ausprägung - ein Signal für einen Long- oder Short-Trade liefern… So ähnlich wurde vor kurzem ein neuer technischer Indikator in einem deutschen Fachmagazin für Profi-Trader vorgestellt. Mittlerweile gibt es hunderte Chart-Muster, die Vertreter der technischen Analyse lernen, wie Harry Potter seine Zaubersprüche. Der Vergleich kommt nicht ganz von Ungefähr:

Die Verteidiger der reinen Lehre, die Anhänger der klassischen Finanzmarkt-Theorie also, halten die „Chartisten“ für Leute, die in einer rationalen Welt das (nicht vorhandene) magische Element suchen. Deren Deutungsversuche aus grafischen Darstellungen von Kursverläufen seien nichts anderes als moderne Kaffeesatz-Leserei, kindischer Unfug eben.

Oder noch schlimmer: eine paranoide Verirrung, bei der mit letztlich unsinniger Beharrlichkeit Gesetzmäßigkeiten gesucht werden, wo es gar keine gibt. Etwa so wie Russell Crowe in der Hauptrolle des Hollywood Blockbusters „A Beautiful Mind“, der Genie und Wahnsinn des Mathematikers John Nash porträtiert.??

Paul Samuelson, eine der Ikonen der klassischen Finanzmarkttheorie und Wirtschaftsnobelpreisträger von 1970, drückte seine Verachtung für die Chartanalyse nobler, aber nicht weniger klar so aus: „Es gibt keine Möglichkeit, einen erwarteten Profit dadurch zu erzielen, dass man vergangene Veränderungen in zukünftige Preise extrapoliert – weder durch Betrachtung des Charts noch durch irgendwelche anderen esoterischen Hilfsmittel aus Magie oder Mathematik.“ ??

Ein weites Feld??

Charttechnik ist keine Wissenschaft – geschweige denn eine exakte.

Es geht vielmehr darum, aus verschiedenen Merkmalen einer grafischen Darstellung von Kursentwicklungen, jene Bestandteile zu isolieren, die eine Prognose erlauben. Dabei unterscheiden wir zwischen einer Reihe von verschiedenen Zugängen. Die wichtigsten sind:??Quantitative Trendindikatoren??

Der technische Trader versucht damit, die „Störfrequenzen“ aus einem Chart herauszufiltern. Das wird etwa durch gleitende Durchschnitte (Mittelwert-Darstellung einer bestimmten Periode), Widerstandslinien (gerade Verbindung der oberen Extremwerte) oder Unterstützungslinien (gerade Verbindung der Tiefpunkte) dargestellt. Ein Schnittpunkt des tatsächlichen Kurses mit solchen Linien (bzw. geglätteten Kurven) wird als Handelssignal interpretiert. Zusätzlich werden oft Indikatoren wie Veränderungen im Handelsvolumen oder der Volatilität verwendet. Die Mehrzahl Computer gestützter, technischer Handelssysteme beruht auf diesen Techniken.??Muster (Patterns)??

Die Idee der Mustererkennung besteht darin, dass ganz bestimmte Geometrien in Charts immer wieder auftreten und mit signifikanter Häufigkeit eine bestimmte Kursentwicklung erwarten lassen. Die älteste Ausprägung dieser grundsätzlichen Idee ist die Suche nach Chartformationen wie „Kopf-Schulter“, „Wimpel“ oder neuerdings „Double Top“.??Elliott Waves??

Der US-Mathematiker Ralph Nelson Elliott entwickelte in den 1930er und 40er Jahren die nach ihm benannte Theorie der „Elliott Waves“, die auf den Erkenntnissen von Charles Dow aufbaut. Technische Trader, die auf „Elliott Waves“ vertrauen, sind stets auf der Suche nach den fünf beschriebenen Wellen, in denen sich Kurs-Zyklen demnach häufig bewegen: Bei einem steigenden Markt geht es in drei Wellen aufwärts und in zwei abwärts, bei sinkenden Kursen genau umgekehrt. Über die Elliott Wave Theorie sind dicke Bücher geschrieben worden, ihre praktische Umsetzung gilt als sehr aufwändig.???

Nicht Wissenschaft, sondern Technik??

Gefestigte Chartisten – also Profis der Chartanalyse – bleiben bei solchen Aburteilungen in der Regel gelassen. Sie haben keinerlei missionarische Ambitionen. Sie verfolgen auch viel weniger einen wissenschaftlichen, als vielmehr einen rein technischen Ansatz, um ihren Job auf den Märkten besser erfüllen zu können.

Die Chartisten wollen daher auch niemanden überzeugen, sondern beharren lediglich darauf, dass ihre Methode viel zu häufig brauchbare Erfolge produziert, als dass man sie einfach verwerfen könnte. Das bedeutet: Bestimmte technische Eigenschaften eines realen Kursverlaufes sind häufig Vorboten einer bestimmten Entwicklung. Und zwar signifikant häufiger als die reine Zufallsverteilung von 50 %. Behaupten sie jedenfalls.??

„Vater der technischen Analyse“ ist Charles Dow – der Erfinder des gleichnamigen Aktien-Index der US-Industrieschwergewichte. Seine „Dow Theorie“, die er von 1884 an im Wall Street Journal als Artikelserie publizierte, war niemals im Sinn einer wissenschaftlichen Theorie gemeint, die dazu geeignet wäre, zukünftige Preise einzelner Aktien vorherzusehen, sondern vielmehr als eine Art Handwerkszeug für Analysten. Etwa so wie ein Barometer für generelle Markttrends. Was bereits bei der Dow-Theorie auffällt, kennzeichnet bis heute die gesamte Community der technischen Praktiker: Die Idee, dass Kurse Trends ausbilden und in wiederkehrenden Zyklen verlaufen.

Oberflächlich betrachtet handelt es sich dabei keineswegs um einen Widerspruch zur klassischen Finanzmarkttheorie. Die geht davon aus, als dass die Bewegungen der Märkte fundamentalen Grundlagen folgen, welche ebenfalls Zyklen unterworfen sind.??

Die Tücken der Pattern-Erkennung:

Angenommen, zwei Trader analysieren zu zwei verschiedenen Zeitpunkten diesen Chart des Dow Jones. Beide werden wahrscheinlich auf eine fast lupenreine „Flagge im Aufwärtstrend“ tippen und den Durchbruch der Kurve als Kaufsignal werten. Trader A benötigt einen sehr engen Stopp-Loss, um nicht zu verlieren, während Trader B einen schönen Profit einstreichen wird. Traden nach Formationen ist deshalb wesentlich vom Betrachtungshorizont abhängig.??

Einspruch aus der klassischen Theorie: Alles Zufall???

Was allerdings die kurzfristigen Ereignisse auf Märkten betrifft, sind die Vertreter der klassischen Theorien (Effizienzmarkt-Hypothese und Random Walk) gänzlich anderer Auffassung.

Sie meinen (in aller Kürze und Unschärfe), dass Kursveränderungen grundsätzlich nicht prognostizierbar sind, weil sie lediglich durch Veränderungen im Informationsstand der Marktteilnehmer zustande kommen oder überhaupt zufällig (Random Walk) um ein Durchschnittsniveau schwanken, das sich aus vergangenen Informationen und zukünftigen Erwartungen ergibt. Dafür gibt es wunderbar eingängige theoretische Argumente.

Die Theorie hat aber die typische Schwäche aller anderen Gedankengebäude in der Geschichte der Wirtschaftswissenschaften: Sie beansprucht für sich selbst universelle Gültigkeit. So gesehen müssten die klassischen Markt-Theorien heute als widerlegt gelten. Wären Kursbewegungen tatsächlich unvorhersehbar, dürfte es keine funktionierenden Prognosemethoden geben.

Doch die gibt es: Immer neue Modelle beschreiben sogenannte Anomalien – Marktsituationen, die regelmäßig wiederkehren und die mit einer hohen Trefferquote eben doch prognostizierbar sind. Dazu gehören saisonale Anomalien, Chart-Muster, denen häufig – also weit jenseits der Zufallsverteilung – bestimmte Entwicklungen folgen, der wiederkehrende Effekt von Präsidenten-Wahlen in den USA auf Aktienkurse... alles Munition für die Gegner der traditionellen Lehre.??

Die Charttechnik beschäftigt sich nicht mit Ursachen sondern Wirkungen??Profunde Anhänger eines technischen Ansatzes benützen solche Anomalien im Normalfall nicht, um die „Fundis“ in einer wissenschaftlich geführten Debatte bloßzustellen. Sie integrieren sie einfach in ihr mechanistisches Bild der Märkte und freuen sich, wenn sie funktionieren. Wenn das fundamentale Vertreter in den Kanzeln der Finanzwissenschaften irritiert, haben sie schlicht nicht begriffen, worum es ihren vermeintlichen Gegnern geht: Um praktische Anwendbarkeit – und sonst nichts.

Chartisten scheren sich keinen Deut darum, welchen grundlegenden Prinzipien die Welt der Finanzen folgt, sie wollen einfach nur gewinnen. Sie beschäftigen sich eben nicht mit den Ursachen von Kursveränderungen sondern mit deren Auswirkungen auf künftige Marktrichtungen.

Anders ausgedrückt: Charttechniker betrachten die Darstellung vergangener Preisbildungen auf den Märkten – den Chart. Aus diesem Abbild der Geschichte werden Prognosen über die wahrscheinliche nächste Zukunft erstellt. Wohlgemerkt: Es geht um Wahrscheinlichkeiten.

Chartisten, die ihren Job ernst nehmen, sind keine Wahrsager – sie wissen, dass ihre technischen Indikatoren keineswegs immer die richtige Richtung weisen, sondern lediglich öfter als die falsche. Oder noch genereller ausgedrückt: Die Gewinnwahrscheinlichkeit bei Beachtung charttechnischer Indikatoren wird im Rahmen der eigenen Handelslogik höher bewertet als die Auseinandersetzung mit fundamentalen Daten wie Ertragszahlen, Wirtschaftsprognosen oder Zinsentwicklung.?

Wer hat Recht???

Der akademische Streit um die Aussagekraft von technischen Kursanalysen ist noch lange nicht beendet – er befindet sich nach wie vor im Aufwärtstrend, wie eine im Oktober 2004 veröffentlichte Studie der beiden US-Ökonomen Cheol-Ho Park und Scott H. Irwin (Universität Illinois) belegt. Demnach steigt die Zahl wissenschaftlicher Arbeiten über den technischen Handel mit Wertpapieren seit den 1990er Jahren sprunghaft an.

Beschäftigten sich noch zwischen 1960 und 1980 lediglich zwischen 5 und 10 Arbeiten pro Jahr mit diesem Thema, so waren es 2004 schon fast 40. Park und Irwin zählten nicht nur, sie werteten die Ergeb-nisse aus über 130 dieser Studien seit 1961 aus.

Dazu teilten Sie die Datenbasis in zwei historische Zeiträume: Frühe Studien (vor 1980) und moderne Studien (nach 1980).??Während die frühen Studien mangels Qualität der Daten- und Berechnungsmodelle nach Ansicht der Autoren wenig signifikante Anhaltspunkte für die Funktionalität technischer Handelsstrategien lieferten, stießen Park und Irwin in der jüngeren Gruppe auf recht beachtliche Ergebnisse. Insgesamt 92 Studien beschäftigten sich mit technischen Prognoseverfahren verschiedenster Stilrichtungen auf den drei Kapitalmärkten Aktien, Währungen und Futures.

58 Studien zeigten eine Überlegenheit des technischen Verfahrens gegenüber dem Buy-and-hold Ansatz, 24 kamen zum gegenteiligen Ergebnis und 10 Arbeiten schlossen mit gemischten Ergebnissen. Auf jedem der drei behandelten Kapitalmärkte überstieg die Zahl der positiven Studien jene der negativen wenigstens um das Doppelte.

Ist das nun der Beweis, dass technische Ansätze dem traditionellen Buy-and-hold Investor wie Warren Buffet überlegen sind?

Wissenschaftlich betrachtet, nein. Denn die Autoren fanden starke Schwankungen etwa in den Zeiträumen, innerhalb derer bestimmte technische Methoden gut bzw. schlecht funktioniert haben. Auch gibt es Zweifel über die ausreichende Qualität der jeweils verwendeten Daten.

Ein weiteres klassisches Problem bei der Bewertung von historischen Rückrechnungen trat auch in dieser Analyse erneut zu Tage: Inwieweit lässt sich aus historischen Test-Bedingungen ein Schluss über die künftige Qualität einer bestimmten Handelsmethode ziehen???Was taugt der Blick zurück???

Die Autoren stellten fest, dass eine Reihe der getesteten Ansätze ihre guten Ergebnisse anhand historischer Kursdaten lieferten – und zwar in Zeiträumen, in denen die getesteten Methoden vielleicht oder sogar sicher nicht anwendbar gewesen wären (etwa weil entsprechende Computer noch nicht vorhanden waren).

Es stellt sich dabei die Frage, ob diese Ansätze auch tatsächlich erfolgreich gewesen wären, wären sie in der Vergangenheit tatsächlich von einer relevanten Menge an Investoren verwendet worden. Mit anderen Worten: Wie sehr hätten solche Systeme die getesteten Daten – und damit ihr eigenes Testumfeld – verändert?

In einer Anschluss-Arbeit, die Park & Irwin im Mai 2005 vorlegten, gingen sie dieser Frage am Beispiel von Futures-Tradingsystemen nach, die in früheren empirischen Studien anhand historischer Daten vor 1985 getestet worden waren.

Um historische Verzerrungseffekte auszuschließen, testeten sie die Regelsets anhand von aktuellen Kurs-Daten (1985 bis 2004) von 17 verschiedenen Futures-Kontrakten und bereinigten die Ergebnisse außerdem um Transaktionskosten. Ihre Schlussfolgerung in aller Kürze: Die getesteten Systeme waren nicht profitabel.

Park & Irwin bieten drei Gründe für ihre Ergebnisse an: Verzerrungen durch die Datenauswahl der früheren Studien, strukturelle Veränderungen auf den Futures-Märkten nach 1985 und die inhärente selbstzerstörerische Natur von technischen Trading-Strategien.??Indikatoren allein sind wertlos??

Die meisten Praktiker werden weniger erstaunt sein, als theoretische Verfechter der technischen Analyse, was die Ergebnisse dieser Studie betrifft. Und sie werden prompt einen vierten Grund nennen, warum die Testreihe der Studienautoren gescheitert sein könnte: Professionelle technische Futures-Trader wissen nämlich aus eigener Erfahrung, dass es kein wie immer geartetes (technisches oder fundamentales) System geben kann, das in allen Marktphasen auf allen Märkten profitabel ist.

Ein technisches Handelssystem, das lediglich aus technischen Indikatoren für den Ein- und Ausstieg besteht, ist daher wertlos und wird mit hoher Wahrscheinlichkeit Geld verlieren, statt zu verdienen. Erst dynamisches Money-Management und Risikokontrolle machen ein profitables Handelssystem aus.
Ohne diese Komponenten wird jedes noch so ausgefeilte Regelwerk aus technischen Indikatoren scheitern – seien es nun Kursmuster-Erkennungen, gleitende Durchschnitte, stochastische Modelle, Elliot-Wave-Systeme oder Relative Stärke-Indizes.

Weil das so ist, halten die erfolgreichsten Trader diesen Teil ihrer Systematik unter Verschluss – sie sind schließlich ihr wesentliches Betriebsgeheimnis. Diese Tatsache erklärt auch, warum zwei Trader, die sich auf exakt dieselben Sets aus technischen Indikatoren stützen, vollkommen konträre Ergebnisse haben können.??

Selbsterfüllung statt Selbstzerstörung???

Im übrigen ist es umstritten, ob ein besonders ausgefeiltes Indikatoren-Set erfolgreicher angewendet werden kann als ein simples, das alle kennen und das von vielen angewendet wird. Sehen wir es doch einmal von der anderen Seite: Was ist die Chartanalyse eigentlich? Eine reine Betrachtungsweise.

All die vielen Hilfskonstruktionen, Kurvenglättungen und Verbindungslinien beinhalten in Wahrheit keinerlei neue Information. Sie machen lediglich bereits vorhandene Information augenfälliger. Die Interpretation dieser Information ist das einzig Neue.

Und erst wenn eine genügend große Zahl von Handelsteilnehmern zu derselben Interpretation (vielleicht aufgrund völlig anderer „Indikatoren“) gelangt, wird der Kurs in die erhoffte Richtung laufen. So gesehen ist Charttechnik vielleicht nichts anderes als eine sich selbst erfüllende Prophezeiung.

Und wenn dem so ist, wäre es eine irrige Annahme, dass sich Trading-Strategien durch ihre breite Anwendung „selbst zerstören“, wie Park & Irwin schreiben.

Sollten Sie also bei nächster Gelegenheit die neueste Super-Chartformation entdecken, dann machen Sie doch folgendes: Geben Sie ihr einen griffigen Namen, den sich jeder merken kann (etwa: „Long Spider“), und publizieren Sie Ihre Erkenntnisse möglichst breit. Denn ein Indikator, den niemand benutzt, wird auch Ihnen schwerlich Profite bringen.??

Zum Random Walk www.smallinvestors.com/SISCOcharts.htm



Kursmanipulationen - Die bösen Buben der Wall Street?

Von Nele Husmann??

"Naked Short Selling" heißt der neueste Trend, mit dem Hedgefonds an der New Yorker Börse ihre Rendite aufpeppen. Dabei spekulieren sie mit unerlaubten Mitteln auf fallende Kurse. Betroffene Unternehmen kann das in den Ruin treiben.?

An der New York Stock Exchange treiben Hedgefonds ein riskantes Spiel. Die Aktien von Pegasus Wireless sind gehörig unter die Räder gekommen. Seit das Unternehmen aus Fremont in Kalifornien sich im April zu 13 Dollar an der renommierten US-Technologiebörse Nasdaq listen ließ, stürzte der Aktienkurs um sage und schreibe 95 Prozent ab. Dabei hatte es so gut angefangen. Die Aktien wurden in den Index der 2000 größten US-Unternehmen aufgenommen und von guten Adressen wie Goldman Sachs, Vanguard und dem Pensionsfonds der öffentlichen Angestellten Ohios gekauft.??

Dann aber geriet alles außer Kontrolle: Der Aktienkurs, der Ende Mai bei fast 19 Dollar notierte, fiel ins Bodenlose, der Börsenumsatz stieg auf eine Million Stück am Tag - ein hoher Umschlag für eine Firma mit 65 Millionen handelbaren Aktien. Obwohl Pegasus seine Gewinne steigerte und eine spannende Technologie ankündigte, mit der sich Videos drahtlos vom Heim-PC auf TV-Geräte im Haushalt überspielen lassen.??

Was war geschehen? Pegasus war ein Opfer des "Naked Short Sellings", zu Deutsch: der "nackten Leerverkäufe", geworden. Leerverkäufer sind Anleger, die auf fallende Aktienkurse setzen. Sie leihen sich gegen Gebühr Aktien bei einem Broker aus, die sie an der Börse verkaufen. Fällt der Kurs, decken sie sich billiger wieder ein und kassieren den Gewinn.??

Sogenannte "nackte" Leerverkäufer bemühen sich erst gar nicht, die Papiere, die sie verkaufen, zuvor auszuleihen. Laut Börsenaufsicht ist zwar der Broker verpflichtet, vor einem Leerverkauf zu prüfen, ob es genug ausleihbare Aktien gibt, er muss aber nicht kontrollieren, ob der Leerverkäufer diese Aktien auch tatsächlich ausleiht. Wer eine solche nicht existente Aktie kauft, erhält bei der Abwicklung einen Schuldschein. Erst später, wenn der Leerverkäufer sich eingedeckt hat, wird der Schuldschein gegen die Aktie ausgetauscht. ??

Naked Short Selling öffnet der Kursmanipulation Tür und Tor: Weil man beliebig viele Aktien auf den Markt werfen kann, liegt die Versuchung nahe, Kurse bewusst zu drücken. Anonyme Schmierkampagnen per E-Mail tun oft das ihrige dazu. "Diese Leute lügen, betrügen und stehlen", sagt Wes Christian, ein Rechtsanwalt aus Houston, der das ebenfalls betroffene Internetkaufhaus Overstock.com und mehr als ein Dutzend andere betroffene Aktiengesellschaften vertritt. "Dies ist der größte kommerzielle Betrug in der US-Geschichte."??

Nacktes Leerverkaufen ist nicht illegal, es sei denn, eine bewusste Kursmanipulation wäre nachweisbar. Das ist in der Regel problematisch. Betroffen sind oft kleine börsennotierte Unternehmen, die durch den Kursverfall in den Ruin getrieben werden könnten. Notiert der Aktienkurs einmal im Centbereich, haben Kunden und Lieferanten Sorge um das Fortbestehen des Unternehmens und ziehen sich unter Umständen zurück. Aus purer Spekulation wird eine sich selbst erfüllende Prophezeiung.

"An der Wall Street denken viele, dass nackte Leerverkäufer oft als Sündenböcke für Vorstände von schlecht gemanagten Unternehmen herhalten müssen", sagt der Aktienrechtsanwalt Peter Chepucavage. "Die gelten schlicht als Jammerlappen."??Doch Philip Marcum, Chef von Metretek Technologies in Denver, braucht eigentlich keine Entschuldigungen für seine Performance: "Wir sind ein echtes Unternehmen mit echten Anlegern und echtem Umsatz", sagt der 62-Jährige, dessen Firma Zähler für Gaspumpen verkauft.

Bis Ende März hatte der Aktienkurs sich verfünffacht.??Doch am 30. März fielen die Aktien an einem Tag um sieben Prozent, als die Zahl der gehandelten Aktien von durchschnittlich 11 000 auf 169 000 Aktien emporschnellte. "Man kann keinen dafür bestrafen, dass er gegen eine Aktie spekuliert", sagt Marcum.

"Aber auch Leerverkäufer müssen sich an Regeln halten. Ich finde, es müsste sehr ernsthafte Strafen geben, wenn Leute eine Aktie verkaufen, ohne sie auch nur zu leihen."??Die US-amerikanische Börsenaufsicht SEC hat das Problem erkannt, den Maßnahmen aber fehlt die Durchschlagskraft. So sind seit Januar 2005 die Börsen verpflichtet, eine Liste aller Unternehmen zu führen, die mindestens 10 000 nicht gelieferte Aktien oder 0,5 Prozent der handelbaren Papiere an fünf Tagen in Folge aufweisen.??Erscheint eine Aktie auf der Liste, müssen alle neuen Geschäfte binnen zweieinhalb Wochen abgewickelt sein, fordert die SEC.

Als die Vorgabe im Januar 2005 in Kraft trat, ging die Anzahl der nicht gelieferten Aktien kurzzeitig herunter. Dann jedoch schnellte sie wieder hoch - die Datenflut ist kaum in den Griff zu bekommen. Rund 450 Unternehmen lang ist die Liste aller Börsen zusammengenommen.??Selten werden "nackte" Leerverkäufer bei Kursmanipulationen erwischt. Eine der Ausnahmen: der von Edwin Buckey gemanagte, 310 Millionen Dollar schwere Hedgefonds Gryphon Partners. Dem wird Wertpapierbetrug in 35 Fällen vorgeworfen.

Betroffen sind ausschließlich kleine Firmen, deren Kurse leicht zu manipulieren sind: Medis Technology, Generex Biotech, Immune Response oder PhotoMedex gehören dazu. Buckey soll 6,5 Millionen Dollar ergaunert haben und wird vor Gericht gebracht.??Erst im September ist die Hedgefondsmanagerin Hilary Shane in fünf Fällen des Betrugs, des Insiderhandels und "nackter" Leerverkäufe bezichtigt worden. Sie plädierte auf nicht schuldig, zahlte aber im zivilrechtlichen Vergleich 1,4 Millionen Dollar Strafe.

Von 2002 bis 2005 hat die SEC insgesamt nur 24 Millionen Dollar Strafe in fünf Fällen von "nackten" Leerverkäufen kassiert. Zum Vergleich: Allein in 2006 wurden sämtliche Verstöße gegen das Wertpapiergesetz mit Strafen in Höhe von 1,2 Milliarden Dollar geahndet.?

?Jasper Knabb, der Vorstandschef von Pegasus Wireless, griff deshalb zu einer Art Selbstjustiz, als die Nasdaq auf seine Beschwerden hin seiner Meinung nach unzureichend reagierte: Er offerierte seinen Aktionären, die dem Unternehmen während des Kursverfalls treu geblieben waren, eine Sonderdividende. Der Haken: Wer sie kassieren wollte, musste seine Aktie namentlich registrieren lassen. Danach nämlich kann sie nicht mehr an Leerverkäufer ausgeliehen werden. Fordern genügend normale Aktionäre die Registrierung an, sind Broker gezwungen, entliehene Aktien von Leerverkäufern zurückzufordern. Die müssen sich dann durch Käufe am Markt eindecken.??Knabb erreichte sein Ziel zunächst: Der Kurs von Pegasus stieg um satte 30 Prozent auf 7,60 Dollar.

Ob er sein Unternehmen allerdings am Leben erhalten kann, ist noch unklar. Sein neues Videostreaming-Produkt, das vor konkurrierenden Offerten von Apple oder Cisco Systems am Markt sein soll, muss erst mal Abnehmer finden. Der Kurs liegt heute bei 1,50 Dollar. Knabb jedoch gibt sich optimistisch - er hat fünf weitere Produkte in der Pipeline und überdenkt eine Lizenzvereinbarung mit Microsoft. "Wir werden überleben."??

Artikel erschienen am 15.01.2007 Die Welt


Das letzte Aufbäumen? 78109
doden:

Das letzte Aufbäumen???

 
19.01.07 17:03
über 1Mio $/ Tag Gewinn
KGV 2,5
Molybdän bei über 25$/Pfund
Resourcen werden erweitert


Antwort auf obige Frage: Nein!
feuerblume:

P/E

 
19.01.07 18:43
Berechnung?
Denn Story werden in diesen Board zu Genüge erzählt.
Das letzte Aufbäumen? 78143
doden:

P/E Berechnung

 
19.01.07 20:05
Ok, feuerblume, da hast du recht!

Die geplante Produktion 2008 beträgt 27 Millionen Pfund (Thompson Creek und Endako) bei durchschnittlichen Kosten von ca 8US$ / Pfund. Momentan steht Molybdän bei 25US$, ich habe mal mit einem Kurs von 20$ gerechnet (ich gehe eher von steigenden Preisen aus, im Gegensatz zu einigen anderen).

Das macht einen 2008er Gewinn von 324Mio US$, umgerechnet 380 Can$. Bei einer Marktkapitalisierung von grob 900Mio Can$ komme ich auf ein 2008er P/E von 2,4. Das ist schon mal nicht schlecht. Dazu kommt aber noch die Möglichkeit, das Davidson Deposit ab dem Jahre 2008 abbauen zu können. Da käme nochmal etwas dazu, auch wenn sicherlich auch noch Kosten entstehen bis zur Realisierung.

Worauf ich aber ganz besonders setze, ist eine Übernahme zu einem deutlich höheren als dem derzeitigem Preis.

Das alles macht BPM für mich zu einem absoluten Topinvestment!
feuerblume:

guter Anfang

 
19.01.07 20:38
Endlich. So eine GuV-Bewertung, also ein KGV-Verfahren, ist ja zumindest mal ein Anfang in eine substantiierte Diskussion.

Ganz richtig ist eine Unternehmensbewertung auf dieser Basis aber nicht. Das gilt gerade bei Explorern, egal ob sie nun Moly, Gold oder Öl explorieren.

Denn die Zahlungsströme(die einer Unternehmensbewertung zugrunde gelegt werden)liegen weit in der Zukunft. Das hat zwei Konsequenzen, die nicht vernachlässig werden dürfen:

1. nicht die Preise von heute sind entscheidend, sondern die mutmaßliche Preisentwicklung für den Förderzeitraum. Diese Entwicklung hängt natürlich bei Stahl stark von der geschätzten Entwicklung der Weltwirtschaft in diesem Sentiment ab.

2. Eine Abzinsung der Zahlungsströme ist notwendig, weil künftige Zahlungsströme weniger wert sind als aktuelle. Bei 20 Jahren Laufzeit und 10 % DF kommen in der Regel nur 25 % als Zeitwert heraus. Insbesondere der Zeitfaktor der Förderung erklärt auch den relativ günstigen KGV dieser Unternehmen. Als Unternehmen der Ölbranche haben deshalb einen scheinbar günstigen KGV.

3. Auf die restlichen Faktoren, die den DF beeinflussen, muss ich an dieser Stelle nicht eingehen (z.B. politische Risiken im Förderland), da sie hier keine signifikante Rolle spielen.  
feuerblume:

Schreibfehler

 
19.01.07 20:41
Fehler: Alle Unternehmen der Ölbranche (bspw.) haben deshalb eine scheinbar günstige Bewertung vom P/E her.
doden:

Allerdings gebe ich dir zu bedenken,

 
19.01.07 21:10
daß BPM seit der Übernahme von TC kein Explorer mehr ist (jedenfalls nicht in der Hauptsache), sondern Produzent!!! Alleine von Ende Oktober bis Ende Dezember haben sie 3,6 Millionen Pfund Mo produziert und damit 62 Millionen USD Cashflow erzielt!

Der Preis von Moly in der Zukunft ist natürlich ein Unsicherheitsfaktor, klar, aber warum verhängt z.B. China zukünftig einen Ausfuhrzoll auf das Zeug??? Weil sie zuviel davon haben???
Ein KGV von 2,5 oder selbst von 5 ist jedenfalls nicht wirklich angemessen. Ich gehe davon aus, daß ein Übernahmeangebot kommen wird, sobald die Zahlen zum Davidson Deposit in drei Monaten oder so rauskommen.
feuerblume:

Vergleichswerte

 
19.01.07 22:23
Mit dem Explorer habe ich mich da etwas lax ausgedrückt. Vielmehr wollte ich damit sagen, dass KGV-Analysen nur innerhalb des jeweiligen Sentimentes und auch nur da nur beschränkt eine Aussage haben, weil sie dem Zahlungssstrom nicht gerecht werden.

Daher ist es z.B. zu erklären, das HighTechs mit hohen Wachstumsraten (stark wachsende Stücktreiber und damit Zahlungsströme in der Zukunft) hohe KGVs haben

und ressourcenausbeutende Unternehmen (Abzinsungseffekte verringern den Zeitwert der CFs, die Ressource bleibt dagegen konstant) vergleichsweise geringe KGVs haben

Finanzmathematisch richtige Ergebnisse liefert also nur die Substanzwertbetrachtung, welche von Zeitwerten ausgeht. Dazu haben ich in meinen Threads ausführliche Erläuterungen gegeben, die ich nicht noch einmal wiederholen möchte. Können auch ergoogelt werden unter den Stichworten PV, NPV, IRR, POS oder DCF.

Mit anderen Worten auf KGV-Basis kann BPM nur mit Unternehmen der gleichen Branche verglichen werden.
Hast du das schon einmal gemacht? Welchen KGV haben Vergleichsunternehmen?

feuerblume:

Das letzte Aufbäumen - bildlich gesehen

 
19.01.07 23:48
Zu den Möglichkeiten und Grenzen der technischen Analyse habe ich im Anhang zu Nr. 2 einen ausgezeichneten Artikel gepostet, dem nichts hinzuzufügen ist.

Zu Nr. 1 hätte ich anzumerken, dass diesmal keine wilde Mischung zwischen Analyse und Prognose vorlag:

"Die Analyse ermittelt einen Status. Die Prognose ist eine auf dem Status aufgebaute Hypothese. Es ist wichtig, nicht den Schritt vom Status zur Prognose zu wagen, wenn nicht genügend Klarheit über die Dominanz einer Wahrscheinlichkeit gegenüber jeder anderen besteht".

Der Header erscheint mir aber reichlich übertrieben. Denn von einem letzten Aufbäuhmen spricht man erst kurz vor dem Exitus. Klar kann man hier viel Geld verlieren, weil die Psychologie und das Verhalten der Hedgefonds unberechenbar sind. Aber ein letztes Aufbäumen ist das immer noch nicht. Um das mal im Bild deutlich zu machen:

(Verkleinert auf 77%) vergrößern
Das letzte Aufbäumen? 78192
feuerblume:

Selbstzerstörung

 
20.01.07 00:05
Ach etwas habe ich noch vergessen.

Das schlimmste was passieren könnte, wäre wenn man mit einer Technischen Analyse"DURCH DIE BANK" so hohe Trefferquoten erzielen könnte, wie sie Red Shoes für sich proklamiert.

In einem solchen Fall würde sich nämlich immer nur eine Seite des Marktes zustande, weil der weitere Verlauf des Preises sicher oder fast sicher wäre. Wären bspw. fallende Kurse, also Reds Spezialistät, mit hoher Sicherheit zu prognostizieren, könnte man zwar guten Gewissens Leerverkaufsaufträge in den Markt geben. Nur würde sich kein Käufer finden, weil alle anderen ebenfalls von sinkenden Kursen ausgehen würden.

Das ist das was in dem Artikel mit "Selbstzerstörung" beschrieben ist. Es wäre damit auch gleichzeitig eine Selbstzerstörung der Analystentätigkeit. Denn der Handel von Aktien resultiert nun einmal aus gegensätzlichen Einschätzungen.
feuerblume:

Im kollektiven WIR ersaufen?

 
20.01.07 13:16
@Red Shoes

Mir erscheinen mittlerweile die Verhaltensmuster der Aktionäre, die sich in die Postings manifestieren,
noch wichtiger als diejenigen, die man in den Charts sucht.

Das kollektive "WIR-Gefühl", das hier inszeniert wurde und das diese "erstaunliche Fähigkeit oder Neigung zu Selbsttäuschung, Leichtgläubigkeit und Leichtsinn" hervorgerufen hat, konnte wahrscheinlich in dieser Dimension zuletzt beobachtet werden, als die Deutschen den "totalen Krieg" wollten und das Bedrüfnis nach Fahne und Vaterland deutlich größer war als das nach Freiheit und Glück.

Frei nach dem Motto "Warum Gutes tun, wenn das Böse so einträglich ist" dürfte sich hinter so mancher ID ein Mitarbeiter eines promotenden Börsenbriefes verbergen, dessen Aufgabe es ist, Stimmung in den Board zu machen. Sofern er nicht gerade in einer anderen ID steckt, um die Aktie eines Konkurrenzblattes zu bashen.

Seit Hohlvestor,  größter Basher der EnerGulf-Aktie als früherer Betreiber des sog. "Geheimboards" ausgemacht wurde, halte ich nichts mehr für unmöglich.

So gesehen ist das natürlich eine attraktive Aktie um die ganze Bandbreite der Marktpsychologie zu testen und zu dokumentieren. Ich bin gespannt.



 
feuerblume:

Red, du fehlst hier:

 
20.01.07 13:43
Experten warnen vor dem großen Crash


DAX steigt auf den höchsten Stand seit sechs Jahren
Nach vier Wachstumsjahren erwartet die Finanzmärkte nun das fünfte - so lautet die gängige Prognose. Extrem unwahrscheinlich, halten Skeptiker dagegen. Vielmehr stünden die Börsen unmittelbar vor einer neuen Baisse. Die Unruhe wächst. Die Zwerge haben zu tief und zu gierig geschürft. So lautet in J.R.R. Tolkiens Fantasy-Epos "Herr der Ringe" die düstere Erklärung, warum das einstmals goldene Minenreich Moria von Tod und Verderben überzogen wurde und nun schreckliche Fabelwesen, die Balrogs, beherbergt. Ähnlich mystisch und abwegig mögen Beobachtern der Börsenhausse im Januar 2007 moderne Kassandrarufe erscheinen, die Party sei bald vorbei. Doch diese Rufe werden lauter - und die Begründungen werden besser.

DAX legte um 22 Prozent zu
Vier Jahre in Folge sind die Aktienmärkte inzwischen gewachsen, allein der DAX legte im vergangenen Jahr um 22 Prozent zu. Die meisten Analysten sagen für 2007 ein weiteres Plus voraus - auch wenn es wahrscheinlich nicht so deutlich ausfällt wie im Vorjahr. Aber 7000 Punkte, ein neues rundes Ziel, sollten drin sein. Der Aufschwung der deutschen Wirtschaft beginnt gerade erst - und da soll es schon wieder vorbei sein?

Die Antwort lautet ja, wenn man Hans Albrecht glaubt. Der Gründer des Private-Equity-Hauses Nordwind Capital schenkte seinen Geschäftsfreunden zu Weihnachten "The Great Crash: 1929" von John Kenneth Galbraith. Das Buch des unorthodoxen Ökonomen über die Ursachen der Weltwirtschaftskrise sei eine gute Vorbereitung auf das neue Jahr, fand Albrecht. "Wie 1999, bin ich überzeugt, dass sich die Finanzmärkte derzeit in einem Zustand großer irrationaler Übertreibung befinden - um es milde auszudrücken."

"Also ist es eine Blase"
Selbst den Vergleich mit 1929 hält Albrecht für passend. "Die bemerkenswerteste Parallele ist die Liquiditätsblase", sagt der ehemalige Hedgefondsmanager. Das Finanzvermögen in den G8-Ländern wachse um ein Vielfaches schneller als die Produktivität, davon lasse sich nur ein Bruchteil mit der Inflation erklären. "Also ist es eine Blase", folgert Albrecht. Seine Hauptsorge sei, dass ein Ansturm auf Hedgefonds zu einer großen Krise der internationalen Finanzmärkte führt.

"Das Verdoppeln hat ein Ende"
Bisher seien schon mehr als 1,3 Billionen Dollar in Hedgefonds investiert, die wiederum stark fremdfinanziert seien - überschüssiges Kapital werde auf Wetten gesetzt, die nicht eingelöst werden könnten. Immer mehr Anleger sähen bei anderen, dass diese ihre Einlagen in wenigen Jahren verdoppeln und wollten ebensolche Renditen erzielen. Das erinnere an die Geschichte vom König, der auf jedes Feld eines Schachbretts die doppelte Zahl Reiskörner legen wollte. "Das Verdoppeln hat ein Ende", sagt Albrecht.

Leuschel sah die Börsencrashs von 1987 und 2000 voraus
Manche der Mahner und Warner haben ihr feines Gespür für künftige Entwicklungen schon mehrfach unter Beweis gestellt. sind schon lange im Geschäft. Der Vermögensverwalter und ehemalige Direktor der Banque Bruxelles Lambert (heute ING) Roland Leuschel etwa sah die Börsencrashs von 1987 und 2000 rechtzeitig voraus, gefährdete seinen Ruf später aber mit konstanten Warnungen vor neuen Krisen, die nicht eintrafen. Nach eigenen Angaben hat Leuschel Mitte 2006 alle Aktien verkauft - zu früh, weil er damit die Jahresendrally verpasste.

Zusammenbruch der Schwellenländer
Dass der Schweizer Marc Faber von Hongkong aus in seinem "Gloom, Boom & Doom Report" verbreitet, große Schwellenländerbörsen wie die in China, Russland oder Indien würden bald zusammenbrechen, ist ebenfalls keine Überraschung. Der leicht exzentrische Investmentguru sonnt sich seit Jahren in seinem Image als "Dr. Doom", der gegen den Trend wettet und immer dann gewinnt, wenn der Herdentrieb die Lemminge über die Klippe springen lässt.

Selbst Optimisten beginnen zu zweifeln
Doch nun beginnt auf der anderen Seite die große Mehrheit der notorischen Optimisten zu zweifeln. "Inzwischen ist die Volatilität einzelner Aktien schon wieder sehr hoch, und eine Korrektur nach den jüngsten Kursanstiegen ist eigentlich absehbar", sagte Peter Oppenheimer, Europa-Stratege der Investmentbank Goldman Sachs, jüngst auf einer Strategiekonferenz der Bank. Korrektur wohlgemerkt, von einem Crash mochte Oppenheimer nicht sprechen. Langfristig gehe das Börsenwachstum weiter, versprach der Investmentbanker.

Wirtschaftskrise kommt von den USA ausgehend
Dennoch sei das Vertrauen der Anleger in die gute Konjunktur zuletzt zu groß gewesen. Noch im ersten Quartal werde es einen deutlichen Dämpfer geben. So sichern sich die Auguren allmählich für den Fall ab, dass das historisch ungewöhnliche, aber gewünschte fünfte gute Börsenjahr in Folge doch nicht kommt. Die ermutigende Tendenz soll aber bleiben. "Die Hoffnung auf eine sanfte Landung hatten wir in jeder Rezession", meint dazu Claus Vogt, Leiter Research und Vermögensverwaltung der Berliner Effektenbank und Co-Autor eines Buchs mit Leuschel. Dass es 2007, von den USA ausgehend, zu einer neuen Wirtschaftskrise kommt, hält Vogt für beinahe ausgemacht: "Die Wahrscheinlichkeit beziffere ich auf 80 bis 90 Prozent." Sogar den Zeitpunkt kann Vogt eingrenzen, nämlich auf das zweite oder dritte Quartal. Im ersten Quartal spiele das ungewöhnlich milde Wetter noch mit.

US-Immobilienmarkt liefert Grund zur Skepsis
Vogt begründet seine Prognose mit der Zinsstruktur in den USA. Langfristige Anleihen bieten eine niedrigere Rendite als kurzfristige. Das bedeutet, dass die Akteure das kurzfristige Risiko als hoch einschätzen. Laut einer Studie der US-Zentralbank Federal Reserve ist eine inverse Zinsstruktur in der Vergangenheit der sicherste Indikator für eine bevorstehende Rezession gewesen - mit einem Vorlauf von rund einem Jahr. Just Ende 2005 trat das seltene Phänomen erstmals seit 2000 wieder auf.

"Exzesse" im US-Immobilienmarkt
Ein weiterer Grund sei, dass die "Exzesse" im US-Immobilienmarkt sich allmählich auflösten. Und wenn die Realwirtschaft einbreche, so Vogt, kämen auch die Börsen nicht an einer "ordentlichen Baisse" vorbei. Im historischen Durchschnitt habe jede Rezession den Dow Jones um 36 Prozent gedrückt. Seinen Kunden empfehle er, jetzt defensiver vorzugehen, mit Stop-Loss-Orders zu verhindern, dass sie die Abwärtsbewegung voll mitgehen.

Vogt: derzeitige Bewertungen für hoch
Für Vorsicht spreche auch die Aktienbewertung selbst. Im Gegensatz zu den meisten anderen Analysten hält Vogt die derzeitigen Bewertungen für hoch. Wenn man das Kurs-Gewinn-Verhältnis auf Grundlage der tatsächlichen Gewinne der vergangenen zwölf Monate anstelle zukünftig erwarteter Gewinne berechne, liege es für den Standard & Poor 500 derzeit bei 18 - der Vergleichswert vor der Weltwirtschaftskrise 1929 sei 19 gewesen. Nur im Vergleich zu den extremen Ausreißern 1999/2000 erscheine die jetzige Bewertung gering.

Gewinnmargen auf Rekordniveau
Außerdem seien die Gewinnmargen derzeit auf einem Rekordniveau, was für die Zukunft sinkende Gewinne erwarten lasse. Andere klassische Indikatoren wie Kurs-Umsatz-Verhältnis oder Umsatzrendite zeigten eine Überbewertung von 50 Prozent an. Dass nach wie vor nur eine Minderheit von Kursverlusten ausgeht setzt, ficht Vogt nicht an. "Nach vier Jahren Bullenmarkt neigen die Leute dazu, bullish zu sein", ist seine Erklärung.

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