Interessant, wie wenig Resonanz die schrittweise konsequente Umsetzung der Basel II Kriterien bisher an den Finanzmärkten auslöst. Dabei sind die Folgen gravierend:
Das von den Banken begebbare Kreditvolumen wird angesichts extrem niedriger Eigenkapitalausstattungen von um die 2% wohl erheblich zusammenschrumpfen. Für die größeren börsennotierten Unternehmen heißt das bis 2006: Neue Kapitalquellen erschließen, z.B. durch Unternehmensanleihen, Kapitalerhöhungen, Kombi-Produkte, Verschuldung im Ausland ... . Den kleineren AGs bleibt im wesentlichen nur der Weg über Kapitalerhöhungen. Am härtesten wird es aber wohl den Mittelstand treffen, der keine der genannten Quellen erschließen kann. Wir werden also gerade hier einen gigantischen "Investitionsstreik" zu sehen bekommen. Die Verhöhnung, die Unternehmen sollen sich halt raten lassen und für die "gesunden" Unternehmen käme ja unter dem Strich sogar eine Verbesserung heraus, können sich die Verantwortlichen ruhig sparen. Gesund oder nicht - nur ab einem bestimmten Mindestbedarf an Fremdkapital (hier reden wir von 8-stelligen Summen und mehr) lohnen sich die Kosten, die bei solch einer Aktion anfallen. Wir werden also bei stagnierender Investitionstätigkeit steigende Zinsen und sinkende Kurse bei den Papieren der Unternehmen sehen.
Wieso stemmen sich die Banken eigentlich nicht gegen diese Restriktionen ? - Ganz einfach: In ihrer Misere kommt ihnen Basel II sehr gelegen. Dahinter können sie noch eine ganze Weile gut verstecken, daß es eigentlich an den noch zu begrabenden Leichen in ihrem Keller liegt, daß die Versorgung der Wirtschaft mit Kapital demnächst deutlich dünner wird. Im Übrigen werden die Banken immer genug Geschäftsvolumen aufrechterhalten können: Die übelsten aller Schuldner, nämlich die EU-Staaten selbst, haben natürlich nicht vergessen, sich in den Basel II Kriterien einfach per Definitionem wie AAA-Schuldner behandeln zu lassen. Dafür gibts immer Kredit. Anders formuliert: Die Regierungen sichern sich ihren immer weiter ausufernden Fremdkapitabedarf auf Kosten der mittelständischen Wirtschaft, die in der Vergangenheit immer die zuverlässigsten Schuldner stellte.
Welche Folgerungen ziehen wir nun für unsere Geldanlagen in Renten: Bis 2006 wird wohl die Zinsschere zwischen öffentlichen und privaten Wertpapieren immer weiter aufgehen. Bei den zu erwartenden insgesamt nicht allzu rosigen Aussichten bietet sich für Mutige eine Stradle-Strategie an: Private Anleihen shorten, öffentliche kaufen.
Wers weniger prikelnd möchte, kann heute wahrscheinlich schon mutig in langlaufenden öffentlichen Anleihen parken, um noch halbwegs auf einen Zinssatz zu kommen, und am Ende der Strecke zu günstigen Kursen die Pferde wechseln.
Eine Illusion sollten wir für immer begraben: JEDE Geldanlage ist nur so sicher wie das Kapital durch eine funktionierende Volkswirtschaft gedeckt ist und nicht verschleudert wird. Zu "mündelsicheren" Anleihen des Staates habe ich heute kaum mehr Vertrauen als zu irgendwelchen Anleihen privater Unternehmen, bei denen ich im Gegensatz zum Staat in die Bilanzen schauen kann und da sogar noch Substanz vorfinde.
Das von den Banken begebbare Kreditvolumen wird angesichts extrem niedriger Eigenkapitalausstattungen von um die 2% wohl erheblich zusammenschrumpfen. Für die größeren börsennotierten Unternehmen heißt das bis 2006: Neue Kapitalquellen erschließen, z.B. durch Unternehmensanleihen, Kapitalerhöhungen, Kombi-Produkte, Verschuldung im Ausland ... . Den kleineren AGs bleibt im wesentlichen nur der Weg über Kapitalerhöhungen. Am härtesten wird es aber wohl den Mittelstand treffen, der keine der genannten Quellen erschließen kann. Wir werden also gerade hier einen gigantischen "Investitionsstreik" zu sehen bekommen. Die Verhöhnung, die Unternehmen sollen sich halt raten lassen und für die "gesunden" Unternehmen käme ja unter dem Strich sogar eine Verbesserung heraus, können sich die Verantwortlichen ruhig sparen. Gesund oder nicht - nur ab einem bestimmten Mindestbedarf an Fremdkapital (hier reden wir von 8-stelligen Summen und mehr) lohnen sich die Kosten, die bei solch einer Aktion anfallen. Wir werden also bei stagnierender Investitionstätigkeit steigende Zinsen und sinkende Kurse bei den Papieren der Unternehmen sehen.
Wieso stemmen sich die Banken eigentlich nicht gegen diese Restriktionen ? - Ganz einfach: In ihrer Misere kommt ihnen Basel II sehr gelegen. Dahinter können sie noch eine ganze Weile gut verstecken, daß es eigentlich an den noch zu begrabenden Leichen in ihrem Keller liegt, daß die Versorgung der Wirtschaft mit Kapital demnächst deutlich dünner wird. Im Übrigen werden die Banken immer genug Geschäftsvolumen aufrechterhalten können: Die übelsten aller Schuldner, nämlich die EU-Staaten selbst, haben natürlich nicht vergessen, sich in den Basel II Kriterien einfach per Definitionem wie AAA-Schuldner behandeln zu lassen. Dafür gibts immer Kredit. Anders formuliert: Die Regierungen sichern sich ihren immer weiter ausufernden Fremdkapitabedarf auf Kosten der mittelständischen Wirtschaft, die in der Vergangenheit immer die zuverlässigsten Schuldner stellte.
Welche Folgerungen ziehen wir nun für unsere Geldanlagen in Renten: Bis 2006 wird wohl die Zinsschere zwischen öffentlichen und privaten Wertpapieren immer weiter aufgehen. Bei den zu erwartenden insgesamt nicht allzu rosigen Aussichten bietet sich für Mutige eine Stradle-Strategie an: Private Anleihen shorten, öffentliche kaufen.
Wers weniger prikelnd möchte, kann heute wahrscheinlich schon mutig in langlaufenden öffentlichen Anleihen parken, um noch halbwegs auf einen Zinssatz zu kommen, und am Ende der Strecke zu günstigen Kursen die Pferde wechseln.
Eine Illusion sollten wir für immer begraben: JEDE Geldanlage ist nur so sicher wie das Kapital durch eine funktionierende Volkswirtschaft gedeckt ist und nicht verschleudert wird. Zu "mündelsicheren" Anleihen des Staates habe ich heute kaum mehr Vertrauen als zu irgendwelchen Anleihen privater Unternehmen, bei denen ich im Gegensatz zum Staat in die Bilanzen schauen kann und da sogar noch Substanz vorfinde.