1. Covestro lebte nunmal 2-3 Jahre von einer Sonderkonjunktur. Es muss also gar keine Rezession kommen, um die Gewinne auch so zumindest mal 20-30% einbrechen zu lassen. Allerdings würde man bei dieser Größenordnung aktuell sicherlich unterbewertet sein. Nur kann man höhere Gewinneinbrüche auch nicht ausschließen.
2. Dividende und ARP zusammen funktionieren nur, wenn entweder der Gewinn maximal 20% einbricht, oder wenn man das ARP auf Pump (sprich Krediten) finanziert, was ich nicht als sinnvoll erachte. Ich glaube ohnehin, der Vorstand meinte seine Aussagen zum ARP erstmal nur theoretisch, also sich die übliche HV-Genehmigung holt, aber man es umsetzt, hängt sicher davon ab, wie profitabel man sich dann Mitte 2019 einschätzt, also welche operativen Cashflows man erwarten kann.
3. Was den vergleich mit der Griechenlandkrise angeht, mag das hinsichtlich Psychologie vergleichbar sein, und auch was das Ausmaß der Marktkorrektur von 20-25% betrifft. Aber man darf nicht vergessen, dass wir damals erst zwei Jahre Aufschwung und viel, viel günstigere Bewertungen an den Börsen hatten. Die Margen waren auch geringer, gerade auch bei Covestro. Jetzt haben wir 9 Jahre Hausse gehabt, höhere Bewertungen, Krisen in Schwellenländern, erste kleine Dellen auch in Europa und China. Zudem kann schlechte Stimmung auch Auswirkungen auf die Volkswirtschaft haben, sozusagen als selbst erfüllende Prophezeiung.
Aber wie gesagt, auf dem jetzigen Kursniveau ist sicherlich viel Negatives eingepreist. Ich würde in einer weiteren Marktkorrektur zwar 35-36 € (die Hochs von Ende 2015) nicht ausschließen, aber vorläufig denk ich auch, dass wir aktuell eine Bodenbildung sehen, von der aus sich der Kurs zumindest mal über die 50 € Marke bewegen könnte.