**************************************************
CONSORS WEEKLY NEWSLETTER Nr. 2000/47
Der kostenlose, wöchentliche Newsletter der
Consors Discount-Broker AG Freitag, 24. November 2000
**************************************************
THEMEN DIESER AUSGABE:
1. CONSORS INTERN
2. MARKTANALYSE DEUTSCHER MARKT
3. GEWINNER UND VERLIERER DER WOCHE
4. CONSORS FAVORITEN
5. MUSTERDEPOT
6. NEUER MARKT REPORT
7. NICE*LETTER-EMPFEHLUNG
8. EMPFEHLUNGEN INLAND
9. EMPFEHLUNGEN AUSLAND
10. DISCLAIMER
**************************************************
1. CONSORS INTERN
**************************************************
Aktionshinweis: Technologie-Fonds ohne Ausgabeaufschlag bei Consors
Letzte Chance: Noch bis zum 15.12.2000 bietet Ihnen Consors zehn Fonds
aus den Branchen Internet, Multimedia und Technologie mit einem Son-
der-Discount von 100 % - also ohne Ausgabeaufschlag - an. Nutzen Sie
das Angebot! Weitere Informationen erhalten Sie hier:
<www.consors.de/infoworld/fonds/infocenter/>
**************************************************
2. MARKTANALYSE
**************************************************
Aktienmärkte, 48. Woche vom 27. November bis zum 01. Dezember 2000
Angesichts der gesehenen regelrechten Panikstimmung am Neuen Markt
kann man zwischenzeitlich die für Technologie-, Medien- und Telekommu-
nikationswerte gebräuchliche Abkürzung "TMT" aus unserer Sicht wohl
auch als "Trading mit Tränen" übersetzen. Das gilt sowohl für die
Freudentränen, die diese Sektoren bis ins Früjahr hinein brachten, als
auch für den zwischenzeitlich erbarmungslosen Absturz seit Ende
September.
Die Tagesentwicklung vom Donnerstag und Freitag beim Deutschen Aktien-
index DAX mit einer jeweiligen Tagesperformance von ca. plus 1,5 %
entschädigt die Aktionäre leider nur schwach für den bisherigen
Leidensweg. Die arg gebeutelten TMT-Werte, aber auch andere verfallene
Blue-Chip-Aktien, zählten in der Erholungsbewegung zu den klaren Ge-
winnern. Für eine generelle Trendwende ist es aber wohl noch zu früh.
Wenn wir heute einfach einmal eine vorgezogene "Bilanz" ziehen, dann
hat der DAX seit seinem bisherigen Verlaufs-All-Time-High am 7. März
bei 8136 bislang rund 18 % eingebüßt.
(Alle nachfolgenden Indexstände beziehen sich auf 24. November 2000,
18:14 Uhr MEZ.)
Zuletzt notierte der DAX mit 6680 Punkten im Wochenvergleich um 1,0 %
niedriger. Die Wochenverlaufsextremwerte lagen bei 6794 und 6474.
--- 1. Neuer Markt Deutschland ---
Anfrage an Radio Eriwan: "Was macht ein Neuer Markt-Aktionär, der in
der Nase bohrt?" - Antwort: "Er holt das letzte aus sich heraus, nach-
dem er bei seinen Depotbeständen nichts mehr räumen kann!"
Die Gaben unter dem Weihnachtsbaum dürften in diesem Jahr doch deut-
lich kleiner ausfallen als in den letzten. Es ist zum Haare ausreißen.
Auch diese Woche fiel der Neue Markt auf ein neues Jahrestief bei
2918,62 Punkten. Wenn man sich vorstellt, daß dieses Tief 66 % unter
dem Jahreshoch bei 8546,19 Punkten liegt, wird deutlich, daß wir von
diesem Punkt aus eine Performance von 193 % erzielen müssen, nur um
die alten Höchststände wieder zu sehen. Bei einzelnen Aktien sieht das
Bild noch deutlich schlechter aus. Auch wenn seit Donnerstag zweistel-
lige Prozentzuwächse eher die Regel als die Ausnahme darstellen,
bedarf es noch vieler Tage mit einem positiven Verlauf, um diese hohen
Verluste wieder wett zu machen. Und auch diese Woche war es die Nas-
daq, die uns auf Talfahrt schickte. Von Händlerseite war zu hören, daß
die Anleger am Neuen Markt so gut wie keine eigene Meinung hätten und
sich nur noch an der amerikanischen Wachstumsbörse orientieren. Die
Stimmung war so schlecht, daß es wieder zu Verschiebungen von Börsen-
gängen gekommen ist. Wie auch in der letzten Woche trennen sich vor
allem institutionelle Anleger auf breiter Front von ihren Beständen.
Der nahende Jahreswechsel führt in den Beständen der Investmentfonds
zu Bereinigungen. Schlecht laufende Titel werden noch vor Jahresende
aus dem Bestand verkauft, um diese nicht mit ins neue Jahr nehmen zu
müssen. Dabei schien in der vergangenen Woche der Verkaufskurs keine
Rolle mehr zu spielen. Durch die sich beschleunigende Abwärtsbewegung
nahm die Kaufbereitschaft weiter ab. Laut Händlerangaben war die Zahl
der Orders von Privatanlegern sehr gering. Offensichtlich halten diese
ihre Bestände und hoffen, daß sich die Kurse über kurz oder lang wie-
der erholen. Viele von ihnen dürften sich mittlerweile enttäuscht von
der Börse abgewendet haben.
Zum Glück für den deutschen Markt feierte man diesen Donnerstag in
Amerika das Erntedankfest, weshalb die Börsen dort geschlossen blie-
ben. So kam es nach starken Anfangsverlusten im Tagesverlauf zu einer
Erholung mit panikartigen Käufen. Die Aktien, die noch Tage oder
Stunden zuvor beinahe zu jedem Preis auf den Markt geschmissen wurden,
sammelten vor allem deutsche Investmentfonds wieder ein. Händler
berichteten von Käufen vor allem bei Blue Chips aus dem Nemax 50. Aber
wie geht es weiter? Schauen wir uns dazu die Markttechnik an. Die
Wochenperformance beim Nemax 50 betrug -3,26 %, beim Nemax All Share
-3,86 %. Die Wochenverlaufshoch- und -tiefpunkte lagen beim Nemax 50
bei 3715/3022 und beim Nemax All Share bei 3509/2919. Die von uns ge-
nannten Unterstützungen wurden aufgrund der hohen Abwärtsdynamik ohne
große Gegenwehr nach unten durchbrochen. In solchen Phasen läßt es
sich sehr schwer ableiten, wo die Euphorie der Masse die Kurse hin-
treibt. Der Nemax 50 hat innerhalb von 13 aufeinander folgenden Tagen
mehr als 46 Prozent verloren und dabei zudem noch seinen seit März
dieses Jahres bestehenden Abwärtstrend bei ca. 3730 Punkten nach unten
verlassen. Von daher kann mit einer technischen Gegenreaktion gerech-
net werden. Diese war, wie bereits erwähnt, am Donnerstag eindrucks-
voll zu beobachten. Die Kurse fielen an diesem Tag bei hohen Umsätzen
um mehr als vier Prozent. Im Laufe des Handelstages schaffte es der
Index jedoch, die Verluste wettzumachen, und schloß mit einem Plus von
mehr als acht Prozent. Damit ergab sich die Candlestick-Chartformation
eines "positive engulfing pattern", welcher nach einer Abwärtsbewegung
eine Trendumkehr signalisiert. Da diese Analysemethode jedoch sehr
kurzfristiger Natur ist, kann noch nicht von einer endgültigen Trend-
wende ausgegangen werden.
Der Index führt heute (Freitag) die positive Kursentwicklung des Vor-
tages fort, womit zumindest der kurzfristige Abwärtstrend gebrochen
und die Chance auf eine Erholung bis in den Bereich um 4100 Nemax-50-
Punkte gegeben ist. Geht man davon aus, daß der Euphoriephase vom
Frühjahr eine gleich große Übertreibungsphase nach unten folgt, so
besteht beim Nemax 50 ausgehend vom langfristigen Aufwärtstrend noch
ein Risiko bis ca. 2900 Punkte. Ob dieses ausgereizt wird, hängt nicht
zuletzt von der Nasdaq ab. Die technischen Indikatoren haben begonnen,
aus dem stark überverkauften Bereich nach oben zu drehen, was zumin-
dest für eine Zwischenerholung spricht. Bei den Sektoren kam es zu den
größten Verlusten im Bereich Finanzdienstleister (-9 %) und Medienti-
tel (-6,6 %). Gut halten konnten sich die Technologietitel (-0,25 %)
und der Industriesekor (-0,91 %). Die Wochenschwankungsbreite zwischen
Wochenhoch und -tief lagen bei fast allen Sektoren über 20 %.
Ausblick: Zumindest kurzfristig rechnen wir mit einer technischen Er-
holung. Besonderes Augenmerk sollte wieder auf die Nasdaq gelegt wer-
den. Diese sieht nach wie vor technisch schlecht aus und hat weiteres
Abwärtspotential. Getrieben von Schnäppchenjägern dürften die Kursaus-
schläge einzelner Aktien in der kommenden Woche erheblich sein. Bei
fundamental guten Werten raten wir, Bestände sukzessive aufzubauen und
Positionen zu halten. Unsere Favoriten sind weiterhin Medion, EM. TV,
plenum und Consors.
--- 2. Europäischer Aktienmarkt ---
Dem europäische Aktienmarktbarometer, DJ STOXX 50 Index, halfen insbe-
sondere Kursgewinne bei Versorger- und Energiewerten, die negative Wo-
chenperformance von 0,7 % auf zuletzt 4812 Punkte möglichst gering zu
halten und das Wochentief bei 4653 hinter sich zu lassen. Der Index-
rückgang seit dem bisherigen Verlaufs-All-Time-High am 28. März bei
5219 zeigt sich mit zuletzt rund 8 % fast harmlos. Technisch läuft
noch die Entscheidung über den Fortbestand der seit Februar 2000 zu
beobachteten Seitwärtskonsolidierung zwischen 5160 und 4690. Der STOXX
50 bewegt sich derzeit zum einen innerhalb der etablierten Unterstüt-
zungszone zwischen 4820 und 4690, zum anderen im letzten richtungsent-
scheidenden Drittel eines Dreiecks, das sich aus dem "alten" Aufwärts-
trend vom Oktober 1998 bei derzeit 4780 und dem Abwärtstrend von An-
fang September 2000 bei aktuell 4865 bildet. Die flache 200-Tage-Linie
bei 4935 begrenzt das mögliche Erholungspotential. Einige Marktindika-
toren geben negative Signale.
--- 3. US-Aktienmarkt ---
Zum Ende der verkürzten Handelswoche (Thanksgiving am Donnerstag)
"bedankte" sich der der amerikanische Dow Jones industrial average auf
Wochenbasis betrachtet mit einer negativen Performance von 1,3 % auf
zuletzt 10492 Punkte. Druck machten negative Analystenkommentare,
insbesondere zu US-Technologiewerten. Stabilisierend wirkten dagegen
selektive Käufe in Standardwerten. Die US-Wirtschaft läßt zunehmnend
deutliche Spuren der ersehnten Wachstumsabschwächung erkennen. Der
Streit um die Stimmauszählung im US-Präsidentschaftswahlkampf wirkt
wenig anregend; einziger Trost ist die Erfahrung, daß politische Bör-
sen "kurze Beine" haben. Aus technischer Sicht betrachtet sich der Dow
Jones derzeit seine fallende 200-Tage-Linie bei 10680 von unten und
pendelte zwischen dieser und der Unterstützungszone zwischen 10500 und
10300 hin und her. Das prizipiell mögliche Erholungspotential wird vom
seit Anfang September intakten Abwärtstrend bei derzeit 10860 be-
grenzt. Die im April 1999 begonnene breite Seitwärtsbewegung zwischen
10300 und 11300 ist immer noch intakt. Einige Marktindikatoren liefern
kurzfristig negative Signale, befinden sich allerdings in Extremberei-
chen, aus denen heraus diese schnell nach oben drehen können. Der US-
Aktienmarkt bleibt weiterhin "kriegsentscheidend", auch für andere
wichtige internationale Aktienmärkte. Seit dem bisherigen Verlaufs-
All-Time-High des Dow Jones am 14. Januar bei 11750 ergibt per heute
eine negative Performance von rund 11 %.
--- 4. Nasdaq ---
Das weiterhin offene Ende der Präsidentschaftswahlen in Amerika brach-
te die Nasdaq auch in der vergangenen Woche heftig unter Druck. Die
Wochenperformance fiel dank des heutigen Freitags mit -5,06 % besser
aus, als dies noch am Mittwoch ausgesehen hatte. Zum ersten Mal in
diesem Jahr ist der Index unter die 2800-Punkte-Marke gefallen. Der
Kursverfall vom Hoch am 10.03.00 bis zum neuen Jahrestief bei 2755
betrug 46 %. Die Nachricht von gestiegenen Arbeitslosenzahlen im No-
vember verstärkte die Befürchtungen, daß die US-Konjunktur sich merk-
lich abschwächen könnte. Zudem belastete das Unternehmen Portal Soft-
ware, das zwar Zahlen im Rahmen der Erwartungen lieferte, aber mit ei-
nem nach unten korrigierten Ausblick für Enttäuschung sorgte. Der Wert
büßte im Anschluß 64 % ein. Technisch ist die Nasdaq in einem intakten
Abwärtstrend, dessen Linie derzeit bei 3220 Punkten verläuft. Die
nächste Unterstützung sehen wir im Bereich um die 2680 Punkte. Nach
oben begrenzen der Abwärtstrend und der Widerstand bei 2895 Punkten
den Weg. Entwarnung kann nur gegeben werden, wenn der Abwärtstrend ge-
brochen wird. Wegen der weiteren Unsicherheiten seitens der Fundamen-
taldaten aus Amerika und der angeschlagenen technischen Situation ra-
ten wir weiterhin, Käufe zurückzustellen. Technische Erholungen im
Abwärtstrend stellen keinen Trendwechsel dar.
--- 5. Japanischer Aktienmarkt ---
Der japanische Aktienmarkt wurde neben der stark Nasdaq-abhängigen
Entwicklung zuletzt zusätzlich von Sorgen um Kreditrisiken belastet,
von denen vor allem Banktitel betroffen wurden. Der Nikkei 225 Index
ging mit einem Minus von 1,6 % bei 14315 Punkte aus der Handelswoche.
Die Wochenverlaufsextremwerte lagen bei 14577 und 14172. Seit dem bis-
herigen Drei-Jahres-Hoch am 12. April bei 20833 büßte der Nikkei mit
gut 30 % gewaltig ein. Der seit April intakte Abwärtstrend bei aktuell
14800 zwingt den Nikkei-Index seit August bergabwärts. Die Hoffnungen,
daß der "alte" Aufwärtstrend vom Oktober 1998 (über das Oktober-2000-
Tief gelegt) bei aktuell 14550 hier Einhalt gebieten könnte, zerrinnt,
nachdem der Trend zuletzt nach unten gebrochen wurde. Der weitere Be-
wegungsspielraum des Index wird zum einen bestimmt durch die Unter-
stützungszone zwischen 14600 und 13800, zum anderen durch den seit
Mitte Juli intakten Abwärtstrendkanal zwischen derzeit 16400 und
14450.
--- 6. DAX-Technik ---
Die technische Situation beim DAX bleibt weiterhin "nicht Fisch, nicht
Fleisch". Nach einem kurzen Ausflug zur massiven Unterstützungszone
zwischen 6470 und 6190 schaut sich der Index derzeit wieder mal seine
"Schicksalslinie" bei 6780 von unten an und grübelt darüber nach, ob
er einen neuerlichen Anlauf wagen soll. Der nächste Widerstandsbereich
würde dann "erst" wieder zwischen 7110 und 7290 verlaufen. Den mögli-
chen Bewegungsspielraum markieren ein seit Anfang März intakter Ab-
wärtstrendkanal zwischen aktuell 7065 und 6330 sowie der langfristige
Aufwärtstrendkanal vom Jahreswechsel 1998/1999.
Die Umsatzentwicklung war zunächst in fallende DAX-Notierungen hinein
leicht angestiegen, dünnte sich bei der Indexerholung jedoch aus. Die
Volatilität (Schwankungsintensität) stabilisiert sich auf erhöhtem Ni-
veau. Die Stimmung, gemessen an der Put/Call-Ratio der Aktienoptionen
auf geglätteter Ein-Wochen-Basis, hat kräftig in den "bearishen" Be-
reich gedreht. Dieser Kontraindikator signalisiert damit ein kurzfris-
tiges Erholungspotential.
--- 7. Rentenmarkt und Euro ---
Zusammen mit den internationalen Anleihemärkten warten wir auf die
Analyse des offene US-Wahlergebnisses, das nun endlich am kommenden
Montag (27.11.) verkündet werden soll. Unabhängig davon, wer aus dem
Kopf-an-Kopf-Rennen als neuer US-Präsident hervorgehen wird, mit der
offensichtlichen politischen Pattsituation wird das Regieren nicht
leicht sein.
Beim Wechselkurs des Euro zum US-Dollar gibt es nichts Neues zu ver-
melden. Zuletzt pendelte er um 84 $-Cent. Die makroökonomischen Per-
spektiven, die für eine Höherbewertung des Euro sprechen, setzen sich
erfahrungsgemäß nur langsam durch, dann aber meist mit in der Folge
kräftigen Devisenmarktreaktionen.
Der deutschen Rentenmarkt bleibt auf der Gewinnerstraße. Den unsiche-
ren Perspekiven an den Aktienmärkten steht eine risikolose Rendite von
ca. 5 % gegenüber; das wirkt als zusätzliche Stimmulanz. Der schwächer
als erwartete ifo-Geschäftsklimaindex nimmt zudem etwas Inflations-
druck vom Markt. Die Kapitalmarktzinsen bewegen sich sehr stabil
innerhalb der seit Januar bestehenden freundlichen Grundtendenz. Wir
empfehlen für Investoren am deutschen Rentenmarkt unverändert den
mittel- bis langfristigen Laufzeitenbereich.
--- 8. Fazit - Ausblick - Empfehlung ---
Die momentan durchlebte Aktienmarktlage erinnert nicht nur an die Si-
tuation vom Frühjahr, allerdings mit umgekehrten Vorzeichen. Auch der
bekannte bildliche Unterschied zwischen Optimisten und Pessimisten
drängt sich auf: Die einen sehen das gleiche Glas Wasser halb voll,
die anderen halb leer. Viele Investoren wollen in der aktuellen Phase
geradezu nur noch die Risiken bei einzelnen Werten sehen, die zweifel-
los vorhandenen Chancen sind seltener gefragt. Die sogenannten "schwa-
chen Hände" zitterten und warfen dadurch wahllos Aktienbestände auf
den Markt. Zweifellos ist ein (neuerlicher) Stimmungsumschwung nur
eine Frage der Zeit. Allerdings fehlt hierfür bislang einfach der
"Zündende Funke", der die festgesetzten "bad news" in den Köpfen der
Marktteilnehmer vertreiben kann. Dadurch sind zunächst nicht mehr als
kurze, insbesondere auch technisch bedingte, Erholungsschübe zu erwar-
ten.
Der DAX wird seinem Schicksal in Form der von uns so bezeichneten
technischen Marke bei 6780 so rasch nicht entrinnen. Er bleibt weiter
im bestehenden Abwärtstrend. Der Korridor der Indexbewegung wird sich
bis zum Jahresende zwischen 6250 und 7300 Punkten bewegen. Je nachhal-
tiger ein Über- oder Unterschreiten der "Schicksalsmarke" erfolgt, um
so klarer wird entweder eine Trendwende mit Zielrichtung 7400/7900
eingeläutet oder der intakte Abwärtstrenstrend in Richtung 6300 bestä-
tigt.
Damit wir auch das Positive gemeinsam nicht aus den Augen verlieren,
die Wiederholung des bereits früher an dieser Stelle schon aufgeliste-
ten Argumentariums, zum Beispiel die freundliche Weltwirtschaft, Aus-
sichten auf eine sanfte Landung der US-Konjunktur mit Verlagerungsten-
denzen in Richtung Euroland, eine trotz leichter Abkühlung sehr stabi-
le deutsche Wirtschaftsentwicklung, Reform(-vorhaben), allgemein gute
Gewinnlage bei Unternehmen, stabile Zinssituation und die aufgestaute
Liquidität. Außerdem sind die übertriebenen Aktienkurse vom Frühjahr
Vergangenheit, vor allem an den Wachstumsmärkten Neuer Markt und Nas-
daq. Allenthalben nähern sich die Notierungen den fundamentalen Ge-
winnerwartungen an. Sogar kalendarisch betrachtet gäbe es noch Chancen
für eine Herbstrallye, da die Winterjahreszeit bekanntlich erst ab 21.
Dezember beginnt. Nicht zuletzt geht die "unseelige" Quartalsberichts-
saison langsam zu Ende; die nächste wartet allerdings schon im Früh-
jahr und kommt dann auch noch vielfach mit Jahresergebnissen auf die
Investoren zu.
Anleger können Schwächephasen nutzen, um sukzessive gute Aktien zu
kaufen und vorhandene Bestände durchzuhalten, auch wenn weiteres Rück-
schlagspotential bei den wichtigen Aktienindizes von 10 % bis maximal
20 % nicht ganz auszuschließen ist. Bei attraktiv bewerteten Titeln
etzt schon zuzugreifen, erfordert natürlich Mut, gute Nerven und einen
langfristigen Anlagehorizont. Attraktiv sind Unternehmen, an deren
langfristigen Erfolg man als Investor glaubt und die ein realistisches
Maß zwischen Kurs-Gewinn-Verhältnis und Gewinnwachstum haben.
Zum Abschluß noch ein Spruch von Warren Buffet: "Kaufe nie eine Aktie,
wenn du nicht damit leben kannst, daß sich der Kurs halbiert." In die-
sem Sinne eine erfolgreiche Börsenwoche und stets "halbvolle Gläser"
wünscht Ihnen
Ihr SchmidtBank-Researchteam aus Nürnberg.
Quelle: SchmidtBank Research
Verfasser: Alois Bauer, Mike Otto
**************************************************
3. GEWINNER UND VERLIERER DER WOCHE
**************************************************
Die Gewinner und Verlierer der Börsenwoche
vom 17.11.00 - 24.11.00 [15:05 Uhr]
Wochen-Hits 17.11.00 24.11.00 %
--------------------------------------------------
WizCom Technologies 1,92 3,00 +56,25
Euromed 2,05 3,10 +51,22
Integra 5,65 8,20 +45,13
Parsytec 39,00 52,00 +33,33
Teamwork 2,35 3,05 +29,79
musicmusicmusic 1,37 1,75 +27,74
Teleplan International 28,80 36,00 +25,00
Pankl Racing Systems 30,50 38,00 +24,59
Leica Camera 9,85 12,15 +23,35
Concept! 14,50 17,80 +22,76
Wochen-Flops 17.11.00 24.11.00 %
--------------------------------------------------
Softmatic 7,30 3,35 -54,11
RT-Set 8,30 4,90 -40,96
QSC 4,93 3,40 -31,03
Adphos 44,50 31,00 -30,34
TC Unterhaltungselektronik 12,20 8,50 -30,33
BOV 19,00 13,40 -29,47
Carrier 1 24,30 17,20 -29,22
WEB.DE 14,65 10,70 -26,96
artnet.com 5,30 3,90 -26,42
Spar VZ 2,41 1,80 -25,31
----ANZEIGE--------------------------------------------
++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
C O N S O R S F I N D E R V E R S I C H E R U N G E N
++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
Aktuelles Top-Thema: Jetzt Auto-Versicherungen vergleichen und
umsteigen!
Nur noch 6 Tage ...
... bis zum Stichtag 30.11. Das ist der letzte Termin, an dem die Kfz-
Versicherungen üblicherweise mit einer Frist von einem Monat zum
Jahresende gekündigt werden können.
Jetzt heißt es
* schnell vergleichen,
* auf eine günstigere Versicherung umsteigen und
* schon ab 1. Januar Prämien sparen!
Oder wollen Sie noch ein Jahr zuviel bezahlen?
=> Kfz-Versicherung mit Online-Abschluß und sofortiger vorläufiger
Deckungszusage. Im Consors Finder Versicherungen.
<www.consors.de/marketplace/versicherungsfinder/>
---------------------------------ANZEIGE---------------
**************************************************
4. CONSORS FAVORITEN
**************************************************
Die meistgehandelten Werte bei Consors (17.11.2000 - 23.11.2000)
1. INTERSHOP COMMUNICATIONS AG 622700
2. DEUTSCHE POST AG 555200
3. EM.TV & MERCHANDISING AG 568480
4. D. LOGISTICS AG 510150
5. ACG AG F.CHIPK.INFO.SYS. 500770
6. COMMERCE ONE INC. DEL. 924107
7. DAIMLERCHRYSLER AG 710000
8. SAP AG SYSTEME ANW.PRD.I.D.DV. 716463
9. AIXTRON AG 506620
10. CONSORS DISCOUNT-BROKER AG 542700
**************************************************
5. MUSTERDEPOTS
**************************************************
Platowbriefe
Aktie WKN Stck. Kaufkurs Kurs
--------------------------------------------------
IPC Archtec 525280 600 66,00 58,00
Internationalmedia 548880 1250 40,00 42,00
Condomi 544490 1000 23,50 23,90
Vectron 760860 1600 31,20 31,25
Der Aktionär - Bernd Förtsch
Aktie WKN Stck. Kaufkurs Kurs
--------------------------------------------------
Juniper Networks 923889 80 262,00 155,00
Millenium 900625 400 64,00 64,50
Vertex 882807 400 62,50 75,50
Astropower 912953 450 48,00 36,00
**************************************************
6. NEUER MARKT REPORT
**************************************************
Czerwensky's Neuer Markt Report:
"Salami-Crash" am Neuen Markt: Auch Privatanlegern zittern nun die
Hände
Der Siegeszug der Aktie schien schon gesichert, als der schleichende
Erosionsprozeß an den Börsen die jungen Aktionäre auf den harten Boden
der Realität zurückführte. Viele Anleger dürften von der Börse und
insbesondere vom Neuen Markt zunächst die Nase voll haben. Verständ-
lich angesichts der Kursverluste der vergangenen acht Monate von in
der Spitze 66 % bzw. bei den sogenannten Qualitätstiteln von gar 69 %.
Lange Zeit galten die Privatinvestoren eher als geduldig, in den letz-
ten Wochen scheinen jedoch auch sie "kalte Füße" bekommen zu haben.
Möglicherweise haben auch viele auf Kredit gekauft und sind nun zu
Zwangs-Liquidationen gezwungen. Jedenfalls verzeichnen vor allem am
Neuen Markt investierende Fonds teils massive Mittelabflüsse. Erst
jetzt - bei einem Stand des NEMAX ALL SHARE von knapp über 3000 Punk-
ten - rücken übrigens die "Bullen" der DG Bank unter der Last der auf
sie niederprasselnden Kritik von ihrer Prognose 8000 Punkte im Früh-
jahr 2001 ab und erwarten "nur" noch maximal 6500 Punkte.
Dem amerikanischen "Thanksgiving"-Fest sei Dank, am Ruhetag der Wall-
Street faßten viele Anleger beherzt zu. Da viele Börsianer in Übersee
ein verlängertes Wochenende einlegten, erwartete Deutschland keine
weiteren Hiobsbotschaften von der Nasdaq. Dieser erste fulminante Um-
schwung kam gerade noch rechtzeitig, tauchte der NEMAX ALL SHARE doch
kurzzeitig unter die von Analysten als "worst case" bezeichnete
3000er-Marke ab. Hoffnung, daß die Linie hält, nährt der kräftige
Anstieg am Wochenende um mehr als 10 % auf aktuell 3317 Punkte.
Der weitere Trend: Für Entwarnung ist es indes zu früh, ein nochmali-
ger Test der unteren Widerstandslinie erscheint wahrscheinlich. In Pa-
nik sollten Sie jedoch auf diesem Niveau nicht mehr verfallen, Verkäu-
fe machen kaum mehr Sinn! Der Anleger mit Weitsicht faßt nun erste En-
gagements bei soliden und gut im Markt positionierten Unternehmen ins
Auge. Auf keinen Fall sollten Sie ihr ganzes Pulver auf einmal ver-
schießen, um bei einer erneuten Kursschwäche nachfassen zu können und
einen "cost average"-Effekt zu erzielen. Maximal 25 - 30 % des für die
Aktien-Anlage vorgesehenen Betrages sollten Sie auf aktueller Basis
einsetzen. Anschauen sollten Sie nach den herben Kursverlusten aus dem
NEMAX 50 Medion, D.Logistics, EM.TV, Aixtron, Intershop, Pandatel,
Heyde, Singulus, Quiagen, Trintech, SCM Microsystems oder Teleplan.
Aus der zweiten Reihe der Wachstumstitel erscheinen uns Fortec, Augus-
ta oder Linos aussichtsreich. Freilich wurden viele Unternehmen fast
zu "Penny-Stocks" degradiert und können sich bei einem zumal medial
gefeierten Umschwung vervielfachen. Investments in Buch.de, musicmu-
sicmusic etc. sind mithin hochspekulative Wetten, fundamental bietet
sich ein Einstieg nicht an!
BioTissue: Spin-off der Uni Freiburg will Transplantationsmedizin
revolutionieren
Mehr als drei Millionen Deutsche leiden an offenen Wunden, die mit
herkömmlichen Verfahren nur schwer zu schließen sind. Abhilfe schafft
nun das erste Produkt Bioseed-S der Gewebe-Konstrukteure aus dem
Schwarzwald. In 18 Tagen vermag BioTissue, menschliches Gewebe aus zu-
vor entnommenen körpereigenen Zellen zu züchten. Im Gegensatz zu kör-
perfremden Materialien stößt der Körper diese transplantierten Zellen
nicht ab. Die Anwendungsgebiete beschränken sich indes nicht nur auf
Haut, ebenfalls marktreif ist der autologe Pigmentzellenersatz zur Be-
kämpfung der Weißfleckenkrankheit. In der Entwicklungspipeline befin-
den sich indes Mundschleimhautverpflanzung sowie Knorpel- und Knochen-
ersatz. Langfristig hat Vorstand Dr. Eszter Tanczos auch die Herstel-
lung kompletter Organe im Visier. Nachteil: Die Umsetzung der grandio-
sen Forschungserfolge bis hin zum nachhaltigen kommerziellen Erfolg
verschlingt hohe finanzielle Ressourcen. Zu diesem Zwecke strebt Bio-
Tissue unter Konsortialführung der LBBW an den Neuen Markt (24. -
29.11). Beim Preis von 27 bis 34 Euro wurde zwar der widrigen Marktsi-
tuation deutlich Rechnung getragen, der Börsenwert von bis zu 200
Mill. DM beträgt indes noch immer das Doppelte des Umsatzes 2005.
Gewinne erwarten die Analysten frühestens in vier Jahren. Hierüber muß
sich im Klaren sein, wer in diese revolutionäre Idee investiert. Nicht
endgültig geklärt ist zudem die Kostenübernahme durch die Krankenkas-
sen, derzeit erfolgt eine Einzelfallprüfung. Spekulative und langfris-
tig denkende Anleger sollten das BioTissue-Papier zeichnen.
Tips und Termine
Angesichts des geschilderten Umfeldes haben es auch die Neuemittenten
für den Neuen Markt derzeit sehr schwer. Vor allem die Resonanz der
Institutionellen läßt erheblich zu wünschen übrig. Während ein Teil
der Unternehmen von Beginn der Zeichnungsfrist an mit erheblichen
Preiszugeständnissen lockt, mindern andere die Bookbuilding-Spanne
(Comtrade) erst während der Zeichnungsphase. Eine dritte Gruppe bläst
das IPO (Data Display, Royalty Pharma, ProAlpha) ganz ab. Paragon hin-
gegen setzte seinen Emissionspreis deutlich unter der Bookbuilding-
Spanne fest, ilas verlängerte die Zeichnungsfrist um eine Woche (bis
30. November). Trotzdem erstaunt es, wie viele Unternehmen das Projekt
Börsengang bei diesen Turbulenzen in Angriff nehmen. In der kommenden
Woche geben nun voraussichtlich P&T Technology (28.11.), Paragon (29.
11.), BioTissue und abaXX (beide 1.12.) ihren Einstand auf dem Par-
kett. Zwar winkt der vorbörsliche Handel logischerweise derzeit nicht
mit Zeichnungsgewinnen, bei einer stabilisierten Marktlage sollten die
Unternehmen trotzdem einen zufriedenstellenden Start hinlegen.
Quelle: Czerwensky Intern
CONSORS WEEKLY NEWSLETTER Nr. 2000/47
Der kostenlose, wöchentliche Newsletter der
Consors Discount-Broker AG Freitag, 24. November 2000
**************************************************
THEMEN DIESER AUSGABE:
1. CONSORS INTERN
2. MARKTANALYSE DEUTSCHER MARKT
3. GEWINNER UND VERLIERER DER WOCHE
4. CONSORS FAVORITEN
5. MUSTERDEPOT
6. NEUER MARKT REPORT
7. NICE*LETTER-EMPFEHLUNG
8. EMPFEHLUNGEN INLAND
9. EMPFEHLUNGEN AUSLAND
10. DISCLAIMER
**************************************************
1. CONSORS INTERN
**************************************************
Aktionshinweis: Technologie-Fonds ohne Ausgabeaufschlag bei Consors
Letzte Chance: Noch bis zum 15.12.2000 bietet Ihnen Consors zehn Fonds
aus den Branchen Internet, Multimedia und Technologie mit einem Son-
der-Discount von 100 % - also ohne Ausgabeaufschlag - an. Nutzen Sie
das Angebot! Weitere Informationen erhalten Sie hier:
<www.consors.de/infoworld/fonds/infocenter/>
**************************************************
2. MARKTANALYSE
**************************************************
Aktienmärkte, 48. Woche vom 27. November bis zum 01. Dezember 2000
Angesichts der gesehenen regelrechten Panikstimmung am Neuen Markt
kann man zwischenzeitlich die für Technologie-, Medien- und Telekommu-
nikationswerte gebräuchliche Abkürzung "TMT" aus unserer Sicht wohl
auch als "Trading mit Tränen" übersetzen. Das gilt sowohl für die
Freudentränen, die diese Sektoren bis ins Früjahr hinein brachten, als
auch für den zwischenzeitlich erbarmungslosen Absturz seit Ende
September.
Die Tagesentwicklung vom Donnerstag und Freitag beim Deutschen Aktien-
index DAX mit einer jeweiligen Tagesperformance von ca. plus 1,5 %
entschädigt die Aktionäre leider nur schwach für den bisherigen
Leidensweg. Die arg gebeutelten TMT-Werte, aber auch andere verfallene
Blue-Chip-Aktien, zählten in der Erholungsbewegung zu den klaren Ge-
winnern. Für eine generelle Trendwende ist es aber wohl noch zu früh.
Wenn wir heute einfach einmal eine vorgezogene "Bilanz" ziehen, dann
hat der DAX seit seinem bisherigen Verlaufs-All-Time-High am 7. März
bei 8136 bislang rund 18 % eingebüßt.
(Alle nachfolgenden Indexstände beziehen sich auf 24. November 2000,
18:14 Uhr MEZ.)
Zuletzt notierte der DAX mit 6680 Punkten im Wochenvergleich um 1,0 %
niedriger. Die Wochenverlaufsextremwerte lagen bei 6794 und 6474.
--- 1. Neuer Markt Deutschland ---
Anfrage an Radio Eriwan: "Was macht ein Neuer Markt-Aktionär, der in
der Nase bohrt?" - Antwort: "Er holt das letzte aus sich heraus, nach-
dem er bei seinen Depotbeständen nichts mehr räumen kann!"
Die Gaben unter dem Weihnachtsbaum dürften in diesem Jahr doch deut-
lich kleiner ausfallen als in den letzten. Es ist zum Haare ausreißen.
Auch diese Woche fiel der Neue Markt auf ein neues Jahrestief bei
2918,62 Punkten. Wenn man sich vorstellt, daß dieses Tief 66 % unter
dem Jahreshoch bei 8546,19 Punkten liegt, wird deutlich, daß wir von
diesem Punkt aus eine Performance von 193 % erzielen müssen, nur um
die alten Höchststände wieder zu sehen. Bei einzelnen Aktien sieht das
Bild noch deutlich schlechter aus. Auch wenn seit Donnerstag zweistel-
lige Prozentzuwächse eher die Regel als die Ausnahme darstellen,
bedarf es noch vieler Tage mit einem positiven Verlauf, um diese hohen
Verluste wieder wett zu machen. Und auch diese Woche war es die Nas-
daq, die uns auf Talfahrt schickte. Von Händlerseite war zu hören, daß
die Anleger am Neuen Markt so gut wie keine eigene Meinung hätten und
sich nur noch an der amerikanischen Wachstumsbörse orientieren. Die
Stimmung war so schlecht, daß es wieder zu Verschiebungen von Börsen-
gängen gekommen ist. Wie auch in der letzten Woche trennen sich vor
allem institutionelle Anleger auf breiter Front von ihren Beständen.
Der nahende Jahreswechsel führt in den Beständen der Investmentfonds
zu Bereinigungen. Schlecht laufende Titel werden noch vor Jahresende
aus dem Bestand verkauft, um diese nicht mit ins neue Jahr nehmen zu
müssen. Dabei schien in der vergangenen Woche der Verkaufskurs keine
Rolle mehr zu spielen. Durch die sich beschleunigende Abwärtsbewegung
nahm die Kaufbereitschaft weiter ab. Laut Händlerangaben war die Zahl
der Orders von Privatanlegern sehr gering. Offensichtlich halten diese
ihre Bestände und hoffen, daß sich die Kurse über kurz oder lang wie-
der erholen. Viele von ihnen dürften sich mittlerweile enttäuscht von
der Börse abgewendet haben.
Zum Glück für den deutschen Markt feierte man diesen Donnerstag in
Amerika das Erntedankfest, weshalb die Börsen dort geschlossen blie-
ben. So kam es nach starken Anfangsverlusten im Tagesverlauf zu einer
Erholung mit panikartigen Käufen. Die Aktien, die noch Tage oder
Stunden zuvor beinahe zu jedem Preis auf den Markt geschmissen wurden,
sammelten vor allem deutsche Investmentfonds wieder ein. Händler
berichteten von Käufen vor allem bei Blue Chips aus dem Nemax 50. Aber
wie geht es weiter? Schauen wir uns dazu die Markttechnik an. Die
Wochenperformance beim Nemax 50 betrug -3,26 %, beim Nemax All Share
-3,86 %. Die Wochenverlaufshoch- und -tiefpunkte lagen beim Nemax 50
bei 3715/3022 und beim Nemax All Share bei 3509/2919. Die von uns ge-
nannten Unterstützungen wurden aufgrund der hohen Abwärtsdynamik ohne
große Gegenwehr nach unten durchbrochen. In solchen Phasen läßt es
sich sehr schwer ableiten, wo die Euphorie der Masse die Kurse hin-
treibt. Der Nemax 50 hat innerhalb von 13 aufeinander folgenden Tagen
mehr als 46 Prozent verloren und dabei zudem noch seinen seit März
dieses Jahres bestehenden Abwärtstrend bei ca. 3730 Punkten nach unten
verlassen. Von daher kann mit einer technischen Gegenreaktion gerech-
net werden. Diese war, wie bereits erwähnt, am Donnerstag eindrucks-
voll zu beobachten. Die Kurse fielen an diesem Tag bei hohen Umsätzen
um mehr als vier Prozent. Im Laufe des Handelstages schaffte es der
Index jedoch, die Verluste wettzumachen, und schloß mit einem Plus von
mehr als acht Prozent. Damit ergab sich die Candlestick-Chartformation
eines "positive engulfing pattern", welcher nach einer Abwärtsbewegung
eine Trendumkehr signalisiert. Da diese Analysemethode jedoch sehr
kurzfristiger Natur ist, kann noch nicht von einer endgültigen Trend-
wende ausgegangen werden.
Der Index führt heute (Freitag) die positive Kursentwicklung des Vor-
tages fort, womit zumindest der kurzfristige Abwärtstrend gebrochen
und die Chance auf eine Erholung bis in den Bereich um 4100 Nemax-50-
Punkte gegeben ist. Geht man davon aus, daß der Euphoriephase vom
Frühjahr eine gleich große Übertreibungsphase nach unten folgt, so
besteht beim Nemax 50 ausgehend vom langfristigen Aufwärtstrend noch
ein Risiko bis ca. 2900 Punkte. Ob dieses ausgereizt wird, hängt nicht
zuletzt von der Nasdaq ab. Die technischen Indikatoren haben begonnen,
aus dem stark überverkauften Bereich nach oben zu drehen, was zumin-
dest für eine Zwischenerholung spricht. Bei den Sektoren kam es zu den
größten Verlusten im Bereich Finanzdienstleister (-9 %) und Medienti-
tel (-6,6 %). Gut halten konnten sich die Technologietitel (-0,25 %)
und der Industriesekor (-0,91 %). Die Wochenschwankungsbreite zwischen
Wochenhoch und -tief lagen bei fast allen Sektoren über 20 %.
Ausblick: Zumindest kurzfristig rechnen wir mit einer technischen Er-
holung. Besonderes Augenmerk sollte wieder auf die Nasdaq gelegt wer-
den. Diese sieht nach wie vor technisch schlecht aus und hat weiteres
Abwärtspotential. Getrieben von Schnäppchenjägern dürften die Kursaus-
schläge einzelner Aktien in der kommenden Woche erheblich sein. Bei
fundamental guten Werten raten wir, Bestände sukzessive aufzubauen und
Positionen zu halten. Unsere Favoriten sind weiterhin Medion, EM. TV,
plenum und Consors.
--- 2. Europäischer Aktienmarkt ---
Dem europäische Aktienmarktbarometer, DJ STOXX 50 Index, halfen insbe-
sondere Kursgewinne bei Versorger- und Energiewerten, die negative Wo-
chenperformance von 0,7 % auf zuletzt 4812 Punkte möglichst gering zu
halten und das Wochentief bei 4653 hinter sich zu lassen. Der Index-
rückgang seit dem bisherigen Verlaufs-All-Time-High am 28. März bei
5219 zeigt sich mit zuletzt rund 8 % fast harmlos. Technisch läuft
noch die Entscheidung über den Fortbestand der seit Februar 2000 zu
beobachteten Seitwärtskonsolidierung zwischen 5160 und 4690. Der STOXX
50 bewegt sich derzeit zum einen innerhalb der etablierten Unterstüt-
zungszone zwischen 4820 und 4690, zum anderen im letzten richtungsent-
scheidenden Drittel eines Dreiecks, das sich aus dem "alten" Aufwärts-
trend vom Oktober 1998 bei derzeit 4780 und dem Abwärtstrend von An-
fang September 2000 bei aktuell 4865 bildet. Die flache 200-Tage-Linie
bei 4935 begrenzt das mögliche Erholungspotential. Einige Marktindika-
toren geben negative Signale.
--- 3. US-Aktienmarkt ---
Zum Ende der verkürzten Handelswoche (Thanksgiving am Donnerstag)
"bedankte" sich der der amerikanische Dow Jones industrial average auf
Wochenbasis betrachtet mit einer negativen Performance von 1,3 % auf
zuletzt 10492 Punkte. Druck machten negative Analystenkommentare,
insbesondere zu US-Technologiewerten. Stabilisierend wirkten dagegen
selektive Käufe in Standardwerten. Die US-Wirtschaft läßt zunehmnend
deutliche Spuren der ersehnten Wachstumsabschwächung erkennen. Der
Streit um die Stimmauszählung im US-Präsidentschaftswahlkampf wirkt
wenig anregend; einziger Trost ist die Erfahrung, daß politische Bör-
sen "kurze Beine" haben. Aus technischer Sicht betrachtet sich der Dow
Jones derzeit seine fallende 200-Tage-Linie bei 10680 von unten und
pendelte zwischen dieser und der Unterstützungszone zwischen 10500 und
10300 hin und her. Das prizipiell mögliche Erholungspotential wird vom
seit Anfang September intakten Abwärtstrend bei derzeit 10860 be-
grenzt. Die im April 1999 begonnene breite Seitwärtsbewegung zwischen
10300 und 11300 ist immer noch intakt. Einige Marktindikatoren liefern
kurzfristig negative Signale, befinden sich allerdings in Extremberei-
chen, aus denen heraus diese schnell nach oben drehen können. Der US-
Aktienmarkt bleibt weiterhin "kriegsentscheidend", auch für andere
wichtige internationale Aktienmärkte. Seit dem bisherigen Verlaufs-
All-Time-High des Dow Jones am 14. Januar bei 11750 ergibt per heute
eine negative Performance von rund 11 %.
--- 4. Nasdaq ---
Das weiterhin offene Ende der Präsidentschaftswahlen in Amerika brach-
te die Nasdaq auch in der vergangenen Woche heftig unter Druck. Die
Wochenperformance fiel dank des heutigen Freitags mit -5,06 % besser
aus, als dies noch am Mittwoch ausgesehen hatte. Zum ersten Mal in
diesem Jahr ist der Index unter die 2800-Punkte-Marke gefallen. Der
Kursverfall vom Hoch am 10.03.00 bis zum neuen Jahrestief bei 2755
betrug 46 %. Die Nachricht von gestiegenen Arbeitslosenzahlen im No-
vember verstärkte die Befürchtungen, daß die US-Konjunktur sich merk-
lich abschwächen könnte. Zudem belastete das Unternehmen Portal Soft-
ware, das zwar Zahlen im Rahmen der Erwartungen lieferte, aber mit ei-
nem nach unten korrigierten Ausblick für Enttäuschung sorgte. Der Wert
büßte im Anschluß 64 % ein. Technisch ist die Nasdaq in einem intakten
Abwärtstrend, dessen Linie derzeit bei 3220 Punkten verläuft. Die
nächste Unterstützung sehen wir im Bereich um die 2680 Punkte. Nach
oben begrenzen der Abwärtstrend und der Widerstand bei 2895 Punkten
den Weg. Entwarnung kann nur gegeben werden, wenn der Abwärtstrend ge-
brochen wird. Wegen der weiteren Unsicherheiten seitens der Fundamen-
taldaten aus Amerika und der angeschlagenen technischen Situation ra-
ten wir weiterhin, Käufe zurückzustellen. Technische Erholungen im
Abwärtstrend stellen keinen Trendwechsel dar.
--- 5. Japanischer Aktienmarkt ---
Der japanische Aktienmarkt wurde neben der stark Nasdaq-abhängigen
Entwicklung zuletzt zusätzlich von Sorgen um Kreditrisiken belastet,
von denen vor allem Banktitel betroffen wurden. Der Nikkei 225 Index
ging mit einem Minus von 1,6 % bei 14315 Punkte aus der Handelswoche.
Die Wochenverlaufsextremwerte lagen bei 14577 und 14172. Seit dem bis-
herigen Drei-Jahres-Hoch am 12. April bei 20833 büßte der Nikkei mit
gut 30 % gewaltig ein. Der seit April intakte Abwärtstrend bei aktuell
14800 zwingt den Nikkei-Index seit August bergabwärts. Die Hoffnungen,
daß der "alte" Aufwärtstrend vom Oktober 1998 (über das Oktober-2000-
Tief gelegt) bei aktuell 14550 hier Einhalt gebieten könnte, zerrinnt,
nachdem der Trend zuletzt nach unten gebrochen wurde. Der weitere Be-
wegungsspielraum des Index wird zum einen bestimmt durch die Unter-
stützungszone zwischen 14600 und 13800, zum anderen durch den seit
Mitte Juli intakten Abwärtstrendkanal zwischen derzeit 16400 und
14450.
--- 6. DAX-Technik ---
Die technische Situation beim DAX bleibt weiterhin "nicht Fisch, nicht
Fleisch". Nach einem kurzen Ausflug zur massiven Unterstützungszone
zwischen 6470 und 6190 schaut sich der Index derzeit wieder mal seine
"Schicksalslinie" bei 6780 von unten an und grübelt darüber nach, ob
er einen neuerlichen Anlauf wagen soll. Der nächste Widerstandsbereich
würde dann "erst" wieder zwischen 7110 und 7290 verlaufen. Den mögli-
chen Bewegungsspielraum markieren ein seit Anfang März intakter Ab-
wärtstrendkanal zwischen aktuell 7065 und 6330 sowie der langfristige
Aufwärtstrendkanal vom Jahreswechsel 1998/1999.
Die Umsatzentwicklung war zunächst in fallende DAX-Notierungen hinein
leicht angestiegen, dünnte sich bei der Indexerholung jedoch aus. Die
Volatilität (Schwankungsintensität) stabilisiert sich auf erhöhtem Ni-
veau. Die Stimmung, gemessen an der Put/Call-Ratio der Aktienoptionen
auf geglätteter Ein-Wochen-Basis, hat kräftig in den "bearishen" Be-
reich gedreht. Dieser Kontraindikator signalisiert damit ein kurzfris-
tiges Erholungspotential.
--- 7. Rentenmarkt und Euro ---
Zusammen mit den internationalen Anleihemärkten warten wir auf die
Analyse des offene US-Wahlergebnisses, das nun endlich am kommenden
Montag (27.11.) verkündet werden soll. Unabhängig davon, wer aus dem
Kopf-an-Kopf-Rennen als neuer US-Präsident hervorgehen wird, mit der
offensichtlichen politischen Pattsituation wird das Regieren nicht
leicht sein.
Beim Wechselkurs des Euro zum US-Dollar gibt es nichts Neues zu ver-
melden. Zuletzt pendelte er um 84 $-Cent. Die makroökonomischen Per-
spektiven, die für eine Höherbewertung des Euro sprechen, setzen sich
erfahrungsgemäß nur langsam durch, dann aber meist mit in der Folge
kräftigen Devisenmarktreaktionen.
Der deutschen Rentenmarkt bleibt auf der Gewinnerstraße. Den unsiche-
ren Perspekiven an den Aktienmärkten steht eine risikolose Rendite von
ca. 5 % gegenüber; das wirkt als zusätzliche Stimmulanz. Der schwächer
als erwartete ifo-Geschäftsklimaindex nimmt zudem etwas Inflations-
druck vom Markt. Die Kapitalmarktzinsen bewegen sich sehr stabil
innerhalb der seit Januar bestehenden freundlichen Grundtendenz. Wir
empfehlen für Investoren am deutschen Rentenmarkt unverändert den
mittel- bis langfristigen Laufzeitenbereich.
--- 8. Fazit - Ausblick - Empfehlung ---
Die momentan durchlebte Aktienmarktlage erinnert nicht nur an die Si-
tuation vom Frühjahr, allerdings mit umgekehrten Vorzeichen. Auch der
bekannte bildliche Unterschied zwischen Optimisten und Pessimisten
drängt sich auf: Die einen sehen das gleiche Glas Wasser halb voll,
die anderen halb leer. Viele Investoren wollen in der aktuellen Phase
geradezu nur noch die Risiken bei einzelnen Werten sehen, die zweifel-
los vorhandenen Chancen sind seltener gefragt. Die sogenannten "schwa-
chen Hände" zitterten und warfen dadurch wahllos Aktienbestände auf
den Markt. Zweifellos ist ein (neuerlicher) Stimmungsumschwung nur
eine Frage der Zeit. Allerdings fehlt hierfür bislang einfach der
"Zündende Funke", der die festgesetzten "bad news" in den Köpfen der
Marktteilnehmer vertreiben kann. Dadurch sind zunächst nicht mehr als
kurze, insbesondere auch technisch bedingte, Erholungsschübe zu erwar-
ten.
Der DAX wird seinem Schicksal in Form der von uns so bezeichneten
technischen Marke bei 6780 so rasch nicht entrinnen. Er bleibt weiter
im bestehenden Abwärtstrend. Der Korridor der Indexbewegung wird sich
bis zum Jahresende zwischen 6250 und 7300 Punkten bewegen. Je nachhal-
tiger ein Über- oder Unterschreiten der "Schicksalsmarke" erfolgt, um
so klarer wird entweder eine Trendwende mit Zielrichtung 7400/7900
eingeläutet oder der intakte Abwärtstrenstrend in Richtung 6300 bestä-
tigt.
Damit wir auch das Positive gemeinsam nicht aus den Augen verlieren,
die Wiederholung des bereits früher an dieser Stelle schon aufgeliste-
ten Argumentariums, zum Beispiel die freundliche Weltwirtschaft, Aus-
sichten auf eine sanfte Landung der US-Konjunktur mit Verlagerungsten-
denzen in Richtung Euroland, eine trotz leichter Abkühlung sehr stabi-
le deutsche Wirtschaftsentwicklung, Reform(-vorhaben), allgemein gute
Gewinnlage bei Unternehmen, stabile Zinssituation und die aufgestaute
Liquidität. Außerdem sind die übertriebenen Aktienkurse vom Frühjahr
Vergangenheit, vor allem an den Wachstumsmärkten Neuer Markt und Nas-
daq. Allenthalben nähern sich die Notierungen den fundamentalen Ge-
winnerwartungen an. Sogar kalendarisch betrachtet gäbe es noch Chancen
für eine Herbstrallye, da die Winterjahreszeit bekanntlich erst ab 21.
Dezember beginnt. Nicht zuletzt geht die "unseelige" Quartalsberichts-
saison langsam zu Ende; die nächste wartet allerdings schon im Früh-
jahr und kommt dann auch noch vielfach mit Jahresergebnissen auf die
Investoren zu.
Anleger können Schwächephasen nutzen, um sukzessive gute Aktien zu
kaufen und vorhandene Bestände durchzuhalten, auch wenn weiteres Rück-
schlagspotential bei den wichtigen Aktienindizes von 10 % bis maximal
20 % nicht ganz auszuschließen ist. Bei attraktiv bewerteten Titeln
etzt schon zuzugreifen, erfordert natürlich Mut, gute Nerven und einen
langfristigen Anlagehorizont. Attraktiv sind Unternehmen, an deren
langfristigen Erfolg man als Investor glaubt und die ein realistisches
Maß zwischen Kurs-Gewinn-Verhältnis und Gewinnwachstum haben.
Zum Abschluß noch ein Spruch von Warren Buffet: "Kaufe nie eine Aktie,
wenn du nicht damit leben kannst, daß sich der Kurs halbiert." In die-
sem Sinne eine erfolgreiche Börsenwoche und stets "halbvolle Gläser"
wünscht Ihnen
Ihr SchmidtBank-Researchteam aus Nürnberg.
Quelle: SchmidtBank Research
Verfasser: Alois Bauer, Mike Otto
**************************************************
3. GEWINNER UND VERLIERER DER WOCHE
**************************************************
Die Gewinner und Verlierer der Börsenwoche
vom 17.11.00 - 24.11.00 [15:05 Uhr]
Wochen-Hits 17.11.00 24.11.00 %
--------------------------------------------------
WizCom Technologies 1,92 3,00 +56,25
Euromed 2,05 3,10 +51,22
Integra 5,65 8,20 +45,13
Parsytec 39,00 52,00 +33,33
Teamwork 2,35 3,05 +29,79
musicmusicmusic 1,37 1,75 +27,74
Teleplan International 28,80 36,00 +25,00
Pankl Racing Systems 30,50 38,00 +24,59
Leica Camera 9,85 12,15 +23,35
Concept! 14,50 17,80 +22,76
Wochen-Flops 17.11.00 24.11.00 %
--------------------------------------------------
Softmatic 7,30 3,35 -54,11
RT-Set 8,30 4,90 -40,96
QSC 4,93 3,40 -31,03
Adphos 44,50 31,00 -30,34
TC Unterhaltungselektronik 12,20 8,50 -30,33
BOV 19,00 13,40 -29,47
Carrier 1 24,30 17,20 -29,22
WEB.DE 14,65 10,70 -26,96
artnet.com 5,30 3,90 -26,42
Spar VZ 2,41 1,80 -25,31
----ANZEIGE--------------------------------------------
++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
C O N S O R S F I N D E R V E R S I C H E R U N G E N
++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
Aktuelles Top-Thema: Jetzt Auto-Versicherungen vergleichen und
umsteigen!
Nur noch 6 Tage ...
... bis zum Stichtag 30.11. Das ist der letzte Termin, an dem die Kfz-
Versicherungen üblicherweise mit einer Frist von einem Monat zum
Jahresende gekündigt werden können.
Jetzt heißt es
* schnell vergleichen,
* auf eine günstigere Versicherung umsteigen und
* schon ab 1. Januar Prämien sparen!
Oder wollen Sie noch ein Jahr zuviel bezahlen?
=> Kfz-Versicherung mit Online-Abschluß und sofortiger vorläufiger
Deckungszusage. Im Consors Finder Versicherungen.
<www.consors.de/marketplace/versicherungsfinder/>
---------------------------------ANZEIGE---------------
**************************************************
4. CONSORS FAVORITEN
**************************************************
Die meistgehandelten Werte bei Consors (17.11.2000 - 23.11.2000)
1. INTERSHOP COMMUNICATIONS AG 622700
2. DEUTSCHE POST AG 555200
3. EM.TV & MERCHANDISING AG 568480
4. D. LOGISTICS AG 510150
5. ACG AG F.CHIPK.INFO.SYS. 500770
6. COMMERCE ONE INC. DEL. 924107
7. DAIMLERCHRYSLER AG 710000
8. SAP AG SYSTEME ANW.PRD.I.D.DV. 716463
9. AIXTRON AG 506620
10. CONSORS DISCOUNT-BROKER AG 542700
**************************************************
5. MUSTERDEPOTS
**************************************************
Platowbriefe
Aktie WKN Stck. Kaufkurs Kurs
--------------------------------------------------
IPC Archtec 525280 600 66,00 58,00
Internationalmedia 548880 1250 40,00 42,00
Condomi 544490 1000 23,50 23,90
Vectron 760860 1600 31,20 31,25
Der Aktionär - Bernd Förtsch
Aktie WKN Stck. Kaufkurs Kurs
--------------------------------------------------
Juniper Networks 923889 80 262,00 155,00
Millenium 900625 400 64,00 64,50
Vertex 882807 400 62,50 75,50
Astropower 912953 450 48,00 36,00
**************************************************
6. NEUER MARKT REPORT
**************************************************
Czerwensky's Neuer Markt Report:
"Salami-Crash" am Neuen Markt: Auch Privatanlegern zittern nun die
Hände
Der Siegeszug der Aktie schien schon gesichert, als der schleichende
Erosionsprozeß an den Börsen die jungen Aktionäre auf den harten Boden
der Realität zurückführte. Viele Anleger dürften von der Börse und
insbesondere vom Neuen Markt zunächst die Nase voll haben. Verständ-
lich angesichts der Kursverluste der vergangenen acht Monate von in
der Spitze 66 % bzw. bei den sogenannten Qualitätstiteln von gar 69 %.
Lange Zeit galten die Privatinvestoren eher als geduldig, in den letz-
ten Wochen scheinen jedoch auch sie "kalte Füße" bekommen zu haben.
Möglicherweise haben auch viele auf Kredit gekauft und sind nun zu
Zwangs-Liquidationen gezwungen. Jedenfalls verzeichnen vor allem am
Neuen Markt investierende Fonds teils massive Mittelabflüsse. Erst
jetzt - bei einem Stand des NEMAX ALL SHARE von knapp über 3000 Punk-
ten - rücken übrigens die "Bullen" der DG Bank unter der Last der auf
sie niederprasselnden Kritik von ihrer Prognose 8000 Punkte im Früh-
jahr 2001 ab und erwarten "nur" noch maximal 6500 Punkte.
Dem amerikanischen "Thanksgiving"-Fest sei Dank, am Ruhetag der Wall-
Street faßten viele Anleger beherzt zu. Da viele Börsianer in Übersee
ein verlängertes Wochenende einlegten, erwartete Deutschland keine
weiteren Hiobsbotschaften von der Nasdaq. Dieser erste fulminante Um-
schwung kam gerade noch rechtzeitig, tauchte der NEMAX ALL SHARE doch
kurzzeitig unter die von Analysten als "worst case" bezeichnete
3000er-Marke ab. Hoffnung, daß die Linie hält, nährt der kräftige
Anstieg am Wochenende um mehr als 10 % auf aktuell 3317 Punkte.
Der weitere Trend: Für Entwarnung ist es indes zu früh, ein nochmali-
ger Test der unteren Widerstandslinie erscheint wahrscheinlich. In Pa-
nik sollten Sie jedoch auf diesem Niveau nicht mehr verfallen, Verkäu-
fe machen kaum mehr Sinn! Der Anleger mit Weitsicht faßt nun erste En-
gagements bei soliden und gut im Markt positionierten Unternehmen ins
Auge. Auf keinen Fall sollten Sie ihr ganzes Pulver auf einmal ver-
schießen, um bei einer erneuten Kursschwäche nachfassen zu können und
einen "cost average"-Effekt zu erzielen. Maximal 25 - 30 % des für die
Aktien-Anlage vorgesehenen Betrages sollten Sie auf aktueller Basis
einsetzen. Anschauen sollten Sie nach den herben Kursverlusten aus dem
NEMAX 50 Medion, D.Logistics, EM.TV, Aixtron, Intershop, Pandatel,
Heyde, Singulus, Quiagen, Trintech, SCM Microsystems oder Teleplan.
Aus der zweiten Reihe der Wachstumstitel erscheinen uns Fortec, Augus-
ta oder Linos aussichtsreich. Freilich wurden viele Unternehmen fast
zu "Penny-Stocks" degradiert und können sich bei einem zumal medial
gefeierten Umschwung vervielfachen. Investments in Buch.de, musicmu-
sicmusic etc. sind mithin hochspekulative Wetten, fundamental bietet
sich ein Einstieg nicht an!
BioTissue: Spin-off der Uni Freiburg will Transplantationsmedizin
revolutionieren
Mehr als drei Millionen Deutsche leiden an offenen Wunden, die mit
herkömmlichen Verfahren nur schwer zu schließen sind. Abhilfe schafft
nun das erste Produkt Bioseed-S der Gewebe-Konstrukteure aus dem
Schwarzwald. In 18 Tagen vermag BioTissue, menschliches Gewebe aus zu-
vor entnommenen körpereigenen Zellen zu züchten. Im Gegensatz zu kör-
perfremden Materialien stößt der Körper diese transplantierten Zellen
nicht ab. Die Anwendungsgebiete beschränken sich indes nicht nur auf
Haut, ebenfalls marktreif ist der autologe Pigmentzellenersatz zur Be-
kämpfung der Weißfleckenkrankheit. In der Entwicklungspipeline befin-
den sich indes Mundschleimhautverpflanzung sowie Knorpel- und Knochen-
ersatz. Langfristig hat Vorstand Dr. Eszter Tanczos auch die Herstel-
lung kompletter Organe im Visier. Nachteil: Die Umsetzung der grandio-
sen Forschungserfolge bis hin zum nachhaltigen kommerziellen Erfolg
verschlingt hohe finanzielle Ressourcen. Zu diesem Zwecke strebt Bio-
Tissue unter Konsortialführung der LBBW an den Neuen Markt (24. -
29.11). Beim Preis von 27 bis 34 Euro wurde zwar der widrigen Marktsi-
tuation deutlich Rechnung getragen, der Börsenwert von bis zu 200
Mill. DM beträgt indes noch immer das Doppelte des Umsatzes 2005.
Gewinne erwarten die Analysten frühestens in vier Jahren. Hierüber muß
sich im Klaren sein, wer in diese revolutionäre Idee investiert. Nicht
endgültig geklärt ist zudem die Kostenübernahme durch die Krankenkas-
sen, derzeit erfolgt eine Einzelfallprüfung. Spekulative und langfris-
tig denkende Anleger sollten das BioTissue-Papier zeichnen.
Tips und Termine
Angesichts des geschilderten Umfeldes haben es auch die Neuemittenten
für den Neuen Markt derzeit sehr schwer. Vor allem die Resonanz der
Institutionellen läßt erheblich zu wünschen übrig. Während ein Teil
der Unternehmen von Beginn der Zeichnungsfrist an mit erheblichen
Preiszugeständnissen lockt, mindern andere die Bookbuilding-Spanne
(Comtrade) erst während der Zeichnungsphase. Eine dritte Gruppe bläst
das IPO (Data Display, Royalty Pharma, ProAlpha) ganz ab. Paragon hin-
gegen setzte seinen Emissionspreis deutlich unter der Bookbuilding-
Spanne fest, ilas verlängerte die Zeichnungsfrist um eine Woche (bis
30. November). Trotzdem erstaunt es, wie viele Unternehmen das Projekt
Börsengang bei diesen Turbulenzen in Angriff nehmen. In der kommenden
Woche geben nun voraussichtlich P&T Technology (28.11.), Paragon (29.
11.), BioTissue und abaXX (beide 1.12.) ihren Einstand auf dem Par-
kett. Zwar winkt der vorbörsliche Handel logischerweise derzeit nicht
mit Zeichnungsgewinnen, bei einer stabilisierten Marktlage sollten die
Unternehmen trotzdem einen zufriedenstellenden Start hinlegen.
Quelle: Czerwensky Intern