COMPUTEC MEDIA / Schwaechephasen zum Einstieg nutzen
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Computec Media ist ein im Bereich PC- und Videospiele taetiges
Medienunternehmen, wurde 1989 gegruendet und konnte seitdem in
seiner Entwicklung Zeitschriftenmarken etablieren, die heute das
Kerngeschaeft darstellen. Die wichtigste Zeitschrift ist die seit
1992 erhaeltliche "PC GAMES", die eine fuehrende Position im
Markt fuer PC-Spiele-Magazine innehat. Das Unternehmen ist in
Nuernberg beheimatet und beschaeftigt 144 Mitarbeiter.
Ende 1998 erfolgte im Rahmen des Internet-Hype der Gang an die
Boerse an den Neuen Markt und war ein voller Erfolg. Das sehr
junge Team sah, wie viele andere Teams auch, in der schnellen In-
ternationalisierung die Moeglichkeit zum Aufstieg zur Marktfueh-
rerschaft. So wurden in den USA, Grossbritannien, den skandinavi-
schen Laendern und in Frankreich Tochterfirmen gegruendet oder
Beteiligungen erworben oder Joint Ventures gebildet.
Die hochgesteckten Erwartungen an die Durchdringung der Haushalte
mit PC-Spielen und Video-Konsolen, die man in den Jahren 1999/
2000 hatte und die auf die Folgejahre hochgerechnet wurden, er-
fuellten sich natuerlicht nicht. So misslang der Einstieg in den
USA so gruendlich, dass schon 2000 das Geschaeft mit einem Ver-
lust von etwa 22,5 Mio. Euro aufgegeben werden musste. Bis Ende
2003 sind alle in den Vorjahren begonnenen Internationalisie-
rungsbestrebungen beendet worden, so dass mit dem Geschaeftsjahr
2003/2004 eine Konzentration auf das Stammgeschaeft in Deutsch-
land erfolgte, und da auch wiederum auf die Kernkompetenz Print-
medien.
Zurzeit werden drei PC-Spiele-Magazine mit erfreulich steigender
Umsatztendenz, Video-Spiele-Magazine, die die Marktfuehrer bei
Playstation-2 und Gamecube sind, Jugend-Magazine, DVD-Magazine
und B-2-B-Magazine, die von der Industrie aeusserst positiv ange-
nommen werden, herausgegeben.
Damit ist dem Unternehmen Computec Media der Turnaround in den
letzten, sehr schwierigen Jahren gelungen. Das Unternehmen hat
sich in Deutschland als Marktfuehrer auf diesem speziellen Gebiet
behauptet und ist im Begriff, noch weitere Anteile durch Verbes-
serung bestehender und die Entwicklung neuer Magazine hinzu zu
gewinnen.
Im 1. Quartal des Geschaeftsjahres 2003/2004 konnte ein Umsatz
von 10,3 Mio. Euro (Vj.: 11,2 Mio. Euro, einschliesslich der
engl. Tochter) erzielt werden. Das um den Erloes der verkauften
engl. Tochter bereinigte EBIT betraegt 1,5 Mio. Euro (Vj.: 1,1
Mio. Euro). Da das 1. Quartal das Weihnachtsgeschaeft enthaelt,
ist eine Hochrechnung auf das Gesamtjahr nicht moeglich. Das Un-
ternehmen strebt fuer das laufende Geschaeftsjahr an, das Ergeb-
nis des Vorjahres in Hoehe von 2,3 Mio. Euro zu uebertreffen.
Sollte ein EBIT von 3 Mio. Euro erreicht werden, waere das Unter-
nehmen mit einem KGV von 8 interessant bewertet. Rund 46 % der
ca. 4,77 Mio. Aktien befinden sich in Streubesitz, damit ist eine
ausreichende Fungibilitaet gewaehrleistet. Die Marktkapitalisie-
rung liegt bei etwa 25,5 Mio. Euro.
Die Aktie begann den Boersenauftritt mit 47 Euro, steigerte sich
innerhalb weniger Monate auf 100 Euro, um in der Folgezeit rasch
an Wert zu verlieren. Anfang 2000 erfolgte noch einmal ein An-
stieg bis auf 85 Euro, dem jedoch bis 2001 ein jaeher Absturz bis
auf 1,2 Euro folgte. In den Jahren 2002/2003 vollzog die Aktie,
wenn auch volatil, die Bodenbildung. Seit 08/2003 befindet sich
die Aktie wieder in einem steilen Aufwaertstrend, der bis jetzt,
bei stark gewachsenem Handelsvolumen an der Boerse, auf etwa 5,6
Euro gefuehrt hat. Dieses Entwicklungstempo ist auf Dauer nicht
weiter durchzuhalten und ist sicherlich Ergebnis des nun endguel-
tigen Abschieds vom Auslandsgeschaeft gewesen.
Nach einer kurzen Konsolidierungsphase sollte die Aktie ihren
Aufwaertstrend auf Grund des feststellbaren organischen Wachstums
gemaessigter fortsetzen. Dennoch sollten Anleger auf der Risiko-
seite beachten, dass der Umsatz des Unternehmens zum Teil auch
abhaengig von den Verkaufszahlen der Konsolenhersteller und der
fuer PC-Spiele zustaendigen Software-Schmieden ist. Neue Konsolen
und neue Spiele-Software bedeuten neue Spielgewohnheiten damit
die Notwendigkeit der Unterstuetzung bei Beratung und Umschiffung
der in die Spiele eingebauten Schwierigkeiten durch Tricks und
Tipps in den Spiele-Magazinen.
Bislang hat Computec jedoch bewiesen, in der Lage zu sein, die
zum Teil recht schnelllebigen Trends im Spielemarkt richtig ein-
zuschaetzen und flexibel reagieren zu koennen. Spekulative Anle-
ger koennen Schwaechephasen somit zum langfristig ausgerichteten
Einstieg nutzen. Aus Risikogruenden sollte der Titel als gering
gewichtete, progressive Depotbeimischung betrachtet werden.
COMPUTEC MEDIA AG - WKN:
544100, ISIN:
DE0005441000 Kurs Xetra 15.03.04: 4,90 Euro
52-Wochen-Hoch: 5,55 Euro
52-Wochen-Tief: 2,31 Euro
Empfohlener Stopp-Loss: 4,30 Euro
Unser Anlageurteil: "Long Term Speculative buy"
Auszug aus:
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A K T I E N - Newsletter
6. Jahrgang - Ausgabe 275 (16.03.2004)
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