Die Cobracrest AG & Co. KGaA, Berlin - Story
von Rechtsanwalt Oliver Priess, Berlin.
"Geld wird nicht verloren, es wechselt nur den Besitzer" (alte Börsenweisheit)
Berlin, den 20. November 2006
Vorab
Sehr geehrte Interessenten, mit diesem Beitrag dokumentieren wir unregelmäßig die Ereignisse um die Cobracrest AG & Co. KGaA, (nachf.: Cobracrest AG) so wie wir sie aus der Presse und durch Mitteilungen von Dritten wahrnehmen. Dies bedingt einen fragmentarischen Charakter des Beitrages. Wir haben uns entschlossen, dies so beizubehalten und nicht einen "Artikel aus einem Guss" umzugestalten - schon aus Zeitgründen. Eine Empfehlung für oder gegen den Kauf von Aktien der Gesellschaft ist damit nicht verbunden. Wir wünschen allen Aktionären mit Ihrem Engagement Erfolg. Auslöser für diese Veröffentlichung war ein Angebot zur Übernahme der Cobracrest AG durch eine Carlyle International Inc., New York, (nachf.: Carlyle) Anfang Januar 2006.
Neu: Veröffentlichungen im Internet: Übernahme der Carlyle durch die Charax Investment LP, Guernsey vor dem Übernahmeangebot?
Im Internet sind Dokumente erschienen, die unsere kritische Einschätzung stützen. Zur Klarstellung aufgrund verschiedener Anfragen: Wir haben keines dieser Dokumente veröffentlicht. Eine eidesstattliche Versicherung bedarf der Originalunterschrift. Daher ist eine Kopie sehr kritisch zu würdigen. Vielleicht soll der Anschein einer eV erweckt werden, ohne sich dem Vorwurf der Abgabe einer falschen eV auszusetzen? Bei alle Aussagen, im zu Vorgängen um CC getroffen werden gilt der Grundsatz: Wem nützt es? Wozu nützt es?
Aber: Wir haben bereits am 8. August 2006 darauf hingewiesen, das C. Ries neuer CEO der Carlyle geworden ist. Dies hat anscheinend bei keiner der Behörde Interesse geweckt. Dies lässt jedoch die Veröffentlichungen in Grundzügen als nahe liegend erscheinen – mehr aber auch nicht! Wären dies richtig, dann ergäbe sich folgendes Bild:
CC teilt mit, dass die CC Ltd. sich mit der Carlyle geeinigt habe, den Übernahmevertrag aufzulösen. Behauptet wird, durch die Auflage des BaFin sei eine Umsetzung des Angebotes praktisch unmöglich gemacht worden. Daher habe Carlyle eine weitere Verlängerung des Angebotes nicht vornehmen wollen (Mitteilung CC v. 30. Juni 2006). Das BaFin, Ref. Wertpapierprospektprüfung, hatte im Untersagungsbescheid vom 23. Juni 2006 aber nur das Angebot von Wertpapieren untersagt, nicht das Barangebot. Hierzu hätte es auch keine Befugnisse gehabt, da es sich nicht um ein Angebot im geregelten Markt handelte. Eine Aufforderung zur Stellungnahme an die Carlyle, über die Adresse der CC, und die CC hatte das Bafin bereits Mitte Mai versandt. Weder CC noch Carlyle haben hierüber informiert (so nun definitiv eine Aussage eines Mitarbeiters des BaFin).
Die CC bzw. CC Ltd. hätte im Interesse der Aktionäre auf der Umsetzung des Barangebotes bestehen müssen. Ob die Carlyle aber in der Lage war, das Übernahmeangebot zu erfüllen? Sie war anscheinend zunächst nicht geschäftlich („inactive“) tätig - fraglich auch, ob sie das werden sollte. Das Angbot der Carlyle wirkte, das ist nachweisbar, auf den Kurs der CC - um Aktien der CC am Markt zu verkaufen?
Die Carlyle soll mit Kauf- und Abtretungsvertrag (equity transaction) von Herrn Ronald von Neefe am 30. Dezember 2005 an die Charax Investment LP, Guernsey, vertreten durch Herrn Charles Ries, verkauft. Kaufpreis soll der geschätzte Reaktivierungsaufwand von 20.000 US - $ (§§ 2 Absatz 1, 3 des angeblichen Kaufvertrages v. 30. Dezember 2005). Die CC soll Herrn von Neefe von allen Schadensersatzansprüche Dritter in einem Hold Harmless Agreement vom 12. Januar 2006 freigestellt haben (- was juristisch im Außenverhältnis nicht funktionieren dürfte). Der Name der „Charax“ könnte sich aus den Buchstaben der Gesellschafter zusammensetzen. Die Charax soll – wir können das nicht prüfen – einem Herrn Axel T. und einem Herrn Charles R. Vollmacht erteilt haben.
Übrigens: Die Charax ist bereits einmal aufgetaucht: Am 26. September 2005 hatte CC gemeldet, ein internationaler Großinvestor, die Charax Ltd., habe aus dem genehmigten Kapital 49,7 Mio €, damit 16,7 % des gesamten Aktienkapitals von 120 Mio. € gezeichnet. Man erwäge einen Segmentwechsel in den geregelten Markt und die Umwandlung in eine „reine AG“. Hierdurch „würden der Einfluss der Aktionäre und die Attraktivität der Aktie gestärkt“.
Der Segmentwechsel hat übrigens nicht stattgefunden, jedenfalls nicht in den geregelten Markt. Interessant wäre nun, ob die Charax noch die 16,7 % hält – vor allem aber: durchgängig gehalten hat. Ein Erwerb von 16,7 % wäre nun ja günstiger möglich. Im Rahmen des CC-Hypes hätte Charax sicher gutes Geld verdienen können. Wir können dazu nichts sagen, aber wir raten: Fragen sie Herrn Charles Ries. – wenn (und auch das wollen wir können wir nicht klären) es sich um Charles R. handelt, kann er vielleicht etwas dazu sagen.
An dieser Stellte wollen wir aus nostalgischen Gründen noch mal daran erinnern: Am 21. Juni 2005 teilte CC mit, der Slogan „Fuel the people habe seine Weltreise begonnen“; man wolle mit 49 Mio. € kurzfristig ein Umsatzvolumen von 1,2 Mrd. € zukaufen, „diese Politik dürfte Garant für einen mittelfristigen Aktienkurs zwischen 16 – 21 € sein“. Für 2005 sei eine vertragliche Mindestabnahmemenge von 60 Mio. Produkteinheiten Clubber vereinbart. Wir können fast nichts bestätigen – aber eins auf jeden Fall: das Kursziel wurde verfehlt.
Und was macht die Clubber Familie, Hoodia, der New Energy Bereich und, nicht zu vergessen, die Inimotion Geschäftsfelder angeht: Fragen Sie CC nach Zahlen. Was machen die Trade – Licence – Agreements? Und was macht die CC- Ltd. in London? Prüfen Sie es nach bei Companies House!