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... hat mobilfunk-verträge als "vertragsvermögenwert" durchgewinkt, https://bericht.telekom.com/...-bilanz/3-vertragsvermoegenswerte.html
war das falsch? "Ein Vertragsvermögenswert ist der Anspruch eines Unternehmens auf Gegenleistung im Austausch für Güter oder Dienstleistungen, die es auf einen Kunden übertragen hat", https://datenbank.nwb.de/Dokument/Anzeigen/635018_107/
der master in spe macht(e) nach mM den fehler, dass er in die falsche schublade greift; z.B. zitiert er IAS 38.69 (c): dort ist ein generelles aktivierungsverbot für finanzierungskosten von werbekampagnen kodifiziert; zur begründung heißt es in IAS 38.69, dass die ausgaben zwar entstünden, um einen künftigen wirtschaftlichen nutzen zu erzielen, gleichwohl werde dabei kein immaterieller vermögenswert erworben oder geschaffen, der angesetzt werden könne
wann aber wird ein immaterieller vermögenswert geschaffen? immer dann, wenn durch vertragsleistungen ein "vertragsvermögenwert" entsteht
nach mM zutreffender ansicht von CLIQ Digital fallen auch die durch vertragsabschluss begründeten abo-belieferungsrechte (s. oben) unter den begriff "vertragsvermögenswert"
... die mehr als 4mio abonnenten hat, sind die kurzfristigen "Vertragsvermögenswerte" mit 415mio (2018) eine der größten positionen der aktivseite; auch "Vertragsanbahnungskosten" und "Vertragserfüllungskosten" sind aktiviert (seite 86 des geschäftsberichts 2018)
boerse-online.de zu den "Favoriten fürs zweite Halbjahr ...": "Kaum eine andere Medientechnologie hat sich in den vergangenen Jahren dynamischer entwickelt als Streaming. Egal ob Video, Audio oder Spiele, immer mehr Unterhaltungsangebote stehen jederzeit und überall digital zur Verfügung. Aber nicht nur die großen Anbieter wie Netflix und Co profitieren von diesem Trend. Auch der kleine Nischenplayer Cliq Digital schneidet sich ein Stück vom Kuchen ab. Das Kerngeschäft ist die Direktvermarktung digitaler Unterhaltungsprodukte über eine eigene Zahlungs- und Vertriebsplattform. Das macht Cliq zu einem wichtigen strategischen Partner für Netzwerke, Content-Eigentümer und Publisher. Der Erfolg zeigt sich in der Bilanz ..." usw., https://www.boerse-online.de/nachrichten/aktien/...risiken-1029358819
nur hat der kleinanleger wenig davon, über die vergangenheit aufgeklärt zu werden; kurschancen ergeben ist meist aus kurskorrekturen - da ist CLIQ Digital keine ausnahme
in der betriebswirtschaftslehre werden folgende merkmale eines skalierbaren geschäftsmodells angeführt:
- geringes anlagevermögen
- geringe fixkosten (im ierhältnis zu den gesamtkosten)
- hoher anteil variabler kosten (bei CLIQ Digital: marketingkosten)
- effektive marketing- und vertriebsaktivitäten (bei CLIQ Digital: eigener/direkter media-einkauf)
- expansion in benachbarte märkte und länder
- prognose des managements v. 02.04.2020 ("ausblick"):
"Mit dem Schwerpunkt auf direkten Media-Einkauf und weiteren Investitionen in Content ist die CLIQ Digital Unternehmensgruppe bestens positioniert ihre Aktivitäten zu skalieren und in den kommenden Jahren weiteres Wachstum zu realisieren"
- vorstand Ben Bos am 08.04.2020 zum anstieg des CLIQ-Faktors:
"So sind wir auf dem Weg zu einem noch besser skalierbaren Geschäftsmodell"
- vorstand Ben Bos v. 14.07.2020 nach dem lockdown: "Wir verfügen über ein gut skalierbares Geschäftsmodell, insofern sind die Umsatzsteigerungen sicherlich maßgeblich für die überdurchschnittliche Ergebnisentwicklung verantwortlich"
analystin Marie-Therese Gruebner wird bei ihren schätzungen des free cashflow 2021 bzw. nach DCF-modell, https://www.dgap.de/dgap/News/corporate/...target-eur/?newsID=1359625, noch einige schippen drauflegen (müssen)
Warburg Research v. 14.07.:
"Basierend auf starken Umsatzzahlen dürften Skaleneffekte zu einem noch stärkeren Ergebnisanstieg führen"
(der analyst hängt sich weit aus dem fenster, wenn er schreibt: "Das Unternehmen entwickelt sich zu einem Wettbewerber von Unternehmen wie Glu und Gameloft ...")
was würde ein "Quantitativer Analyst" (im finanzjargon: "Quant") zur aktie von CLIQ Digital sagen?
die analysten der Quirin Privatbank, der Warburg Research oder der Hauck & Aufhäuser Privatbankiers sind "Quantitative Valuation Analysten"; das ziel ihres research ist die wertbestimmung der aktie
ein echter "Quant" verwendet dagegen keine value-kennziffern, sondern komplexe mathematische und statistische methoden /beobachtungen /modelle; ihm würde z.B. auffallen, dass es bei CLIQ Digital insiderkäufe gab und aktienkurs und börsenumsätze, aber auch die besucherzahlen der einschlägigen aktienforen anstiegen; vielleicht würde ein "Quant" auch versuchen, die seitenabrufe der "produkte" des unternehmens zu messen oder die reichweite des "CLIQ-Faktors" (umsatz zu kosten pro kunde); m.a.w.: ein "Quant" begründet seine anlageempfehlung mit messbaren äußeren daten, nicht mit merkmalen des "inneren" werts einer aktie
während die herkömmlichen bewertungsmaßstäbe bei einer kleinen aktie wie CLIQ Digital intakt sind, ist das bei vielen der weltgrößten (US-)technologiewerten offenbar nicht mehr der fall
wenn nicht mehr der "value" einer aktie, sondern die kursperformance selbst der werttreiber sind, braucht es dann noch die aktienbewertung nach KGV, KBV usw., also eine bewertung nach den traditionellen wertbestimmenden faktoren ("multiples")?
die frage ist ernst gemeint, das zeigt das folgende telefoninterview von Bloomberg News mit einem echtem "Quant", das ich im folgenden wiedergebe: https://www.bloomberg.com/news/articles/...-mystery-not-worth-solving: "Aktienbewertung ein Rätsel, das nicht wert ist, gelöst zu werden?"
Jeff Shen, Senior Quantitative Analyst von BlackRock Inc. und Co-Chief-Information-Officer von BlackRocḱs 106 Milliarden USD verwaltenden "systematisch aktiven Aktienfonds", ist der Meinung, dass sich Investoren nicht mit Fundamentaldaten abgeben sollten, da deren Einfluss auf die Aktienkurse wegen der komplexen Märkte nicht durchschaut werden könne. Märkte würden eine Milliarde verschiedener Variablen einpreisen, von denen die meisten unbekannt seien. Shen schlägt stattdessen vor, mittels alternativer Daten eine Überperformance ("Alpha") zu generieren. Traditionelle Bewertungskennziffern würden nicht länger funktionieren.
Also schlechte Nachrichten für Investoren, die auf ein Comeback der Value-Aktien setzen ?
Nach Ansicht Shens brauchen Geldmanager neue Anlagemethoden, da nicht absehbar ist, ob Wetten auf billige Unternehmen wieder funktionieren werden. In komplexen Märkten sei ein Abgleich der Aktienkurse mit Fundamentaldaten wie Unternehmensgewinnen oder Buchwert im Wesentlichen zwecklos.
Um Fehlsignale der Quant-Strategien auszuschalten, hat Shen einen neuen Vorschlag: Anleger sollten alternative Daten nach Handelssignalen durchsuchen und ihre Besessenheit von Bewertungskennzahlen ablegen.
"Der Markt betrachtet eine Milliarde Dinge, von denen wir nur sehr wenig wissen". "Während das 'philosophische' Gespräch in dem Sinne richtig ist, dass es einige Fundamentaldaten in Bezug auf den Preis einer Aktie geben sollte, ist es für jeden von uns ein Rätsel, wie der Markt unterschiedliche Fundamentaldaten, unterschiedliche Gefühle und unterschiedliche Ströme bewertet."
Die Wall Street möchte wahrscheinlich nicht hören, dass ein Verständnis der Aktienbewertungen praktisch unmöglich ist, insbesondere nicht von einer 16-jährigen Führungskraft des weltweit größten Vermögensverwalters wie Jeff Shen. Die Idee Shens wird jedoch Investoren einleuchten, die eine potenzielle Blase des Technologiesektors und des S&P 500 in Sichtweite ihrer Rekorde für möglich halten, selbst wenn die Coronavirus-Pandemie weiter tobt.
Für systematisch vorgehende Investoren, die z.B. auf eine Erholung billiger Aktien mit historischen Abschlägen setzen, ist die Sache besonders relevant. Denn nach dem größten Wirtschaftseinbruch seit der Weltwirtschaftskrise schießt die Begeisterung für Wachstumsaktien hoch, während die billigsten Aktien mit Rekordabschlägen gegenüber den teuersten gehandelt werden. Wenn ein Unternehmen wie TESLA, INC. mit dem 10.392-fachen der letzten veröffentlichten Quartalsgewinne (Trailing P/E), dem 33-fachen des Buchwerts und dem 11-fachen des Umsatzes gehandelt wird, wo ist dann der Markt, der den "Fair Value" einer Aktie widerspiegelt?
Die gute Nachricht ist, dass Geldmanager sich jetzt einer völlig neuen Welt alternativer Daten zuwenden können, sagt Shen, ein Doktor der Finanzbranche, der durch die Übernahme von Barclays Global Investors im Jahr 2009 zu BlackRock kam.
"Sobald Sie diese (alternativen) Daten gefunden haben, sollten Sie mit ihrer Hilfe nach Möglichkeiten der Outperformance suchen, ohne diese Daten in eine Bewertungsziffer zu übersetzen", sagte er. "Wenn Sie die Daten als Bewertungskennzahl verwenden, wird möglicherweise die Effektivität dieser neuen Datenquelle zerstört."
Die von Shen geführte Einheit macht schon seit Jahren kein Value-orientiertes Research mehr. Aus der Sicht Shens ist der Preis für eine Aktie keine beständige Größe. Er dominiert naturgemäß alle Bewertungskennziffern; das bedeutet, dass Value-Kennzahlen eher das Produkt historischer Renditen sind als dass sie Aussagen über künftige Kursbewegungen zulassen.
Um Portfolios aufzubauen, nutzt Shens Einheit soziale Medien, um die Stimmung der Mitarbeiter der untersuchten Unternehmen zu messen, analysiert Online-Stellenausschreibungen, um festzustellen, welche Unternehmen Mitarbeiter einstellen, und verwendet Algorithmen für maschinelles Lernen, um herauszufinden, wie die unzähligen Variablen in den "Quant"-Modellen miteinander interagieren.
Value-Traditionalisten entgegnen, dass ihre regelbasierte Strategie auf lange Sicht ausgelegt sei und auch nach einem Jahrzehnt der Underperformance den Rückstand wieder aufholen. Selbst unter denjenigen, die Zweifel hegen, besteht Konsens, an dieser Strategie festzuhalten, beispielsweise durch Einbeziehung immaterieller Vermögenswerte in den Buchwert, statt sie vollständig aufzugeben.
Shen stellt fest, dass die traditionellen und Value-repräsentierenden Kennziffern immer noch einen Platz in den Portfolios haben; nur vielleicht nicht in einer Einheit wie seiner, die höhere Gebühren verlangt, wenn sie Überrenditen liefert. Immerhin verfügt BlackRock allein in Amerika über börsengehandelte sogenannte faktorbasierte ETF im Wert von mindestens 300 Milliarden US-Dollar. [Anmerkung: Beliebte Faktoren dieser ETF sind z.B. Kurspotenzial, niedrige Volatilität, Dividendenrendite oder Qualität bzw. vorhersehbare Cashflows]
bei einer periodenlänge von 20 tagen (GD20 unten blaue linie) schmiegt sich die geglättete linie an den kurs an; die reaktionszeit des indikators auf plötzliche richtungsänderungen ist schnell, in volatilen seitwärtsphasen werden häufig fehlsignale produziert
echte "trader" gibt es bei dieser kleinaktie kaum, entweder sind es nach mM "tipferlscheisser" oder anleger mit nervenschiss bei 10
investoren sind bei der aktie gut beraten mit "kaufe billig, verkaufe nie" (Warren Buffett)
https://www.godmode-trader.de/artikel/...fuer-die-aktionaere,8561618#
"Google bzw. Alphabet und Facebook haben vor allem eine Einnahmequelle: Werbung. Dieses Geschäftsmodell ist sehr lukrativ. Alphabet nahm im vergangenen Jahr über 130 Mrd. Dollar an Werbeeinnahmen ein. 2012 waren es nur etwas über 40 Mrd. Das Wachstum ist all die Jahre hoch geblieben. Facebook ist noch nicht ganz so weit. 2019 brachte es das Unternehmen auf 69 Mrd. an Werbeeinnahmen. Zu 2012 ist das gar kein Vergleich. Damals waren es nur knapp 5 Mrd. Facebook konnte schneller wachsen als Google. Das hängt auch damit zusammen, dass Facebooks Marktanteil damals deutlich kleiner war. Seit 2012 hat sich viel getan. Der Marktanteil des Onlinekanals lag damals bei 19 %. Heute sind es 50 %. ... "
CLIQ Digital ist nicht Google bzw. Alphabet oder Facebook, auch wenn CLIQ Digital bei diesen werbeplätze einkauft (mit Reach & Frequency Kampagnen bietet Facebook für werbeanzeigen ein tool, um im gegensatz zu auktionskampagnen einen fixen werbeplatz zu einer fix definierten zeit, in einer definierten zielgruppe und einer fix definierten anzeigenfrequenz, einbuchen zu können)
in der betaversion: https://beta.cliqdigital.com/ (besserer content und übersichtliches angebot)
für "fortgeschrittene":
unten versuche ich eine kalkulation, um die skalierbarkeit des geschäftsmodells anhand einer (realitätsnahen) modellrechnung zu demonstrieren
ergebnis:
mit steigerung der marketingausgaben von 22mio auf 30mio (--> steigerung der kundenzahl von 2,5mio auf 3,4mio) steigt das EBIT um 6,5mio (0,9mio mehr kunden x 7,20 bruttomarge je kunde = 6,5mio)
https://www.godmode-trader.de/artikel/...gehoert-die-zukunft,8585220#
"Im Hinblick auf Plattformen stehen wir erst am Anfang einer aus unserer Sicht langfristig positiven Entwicklung", sagt Frank Schwarz, Fondsmanager des MainFirst Global Equities Fund und des MainFirst Global Equities Unconstrained Fund. ... "Digitale Plattformen erhalten viele Informationen über ihre Kunden und deren Konsumverhalten. Auf dieser Basis können sie ihre Geschäftsstrategien an den Kundenbedürfnissen ausrichten. Die Plattformen wissen sozusagen vorab, was der Käufer wirklich benötigt. ... Das schlägt sich in einer höheren Kundenbindung nieder."
... die sich auch noch mit der bewertung durch ein portal wie Trustpilot befasst, stößt an ihre grenzen; denn Trustpilot selbst ist gegenstand von bewertungen, z.B. https://www.capterra.com.de/software/169618/...onat%20verf%C3%BCgbar. (Trustpilot Kostenübersicht: Trustpilot bietet eine Gratisversion und eine kostenlose Testversion. Die kostenpflichtige Version von Trustpilot ist ab 199,00 $/Monat verfügbar.)
es bewertet jeder jeden, die bewertungen sind käuflich:
https://bewertungen-kaufen24.com/trustpilot-bewertungen-kaufen-blog/
https://fivestar-marketing.net/bewertungen/trustpilot-bewertungen/
https://attag.de/bewertungsmanagement-trustpilot/...AYASAAEgKQnPD_BwE
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