User ist, aber meiner ist relativ banal.
Cegedim ist und wird sicher keine klassische Wachstumsaktie. Dafür ist man vielleicht auch zu sehr auf den französischen markt beschränkt, was ich mittlerweile aber ganz gut finde, weil man sich ja die 10 Jahre zuvor im internationalen Geschäft mehrmals verhoben hat.
Man kann aber in Frankreich und UK ganz simpel auch 6-8% p.a. wachsen, einfach mit dem Markt oder leicht stärker. Setze ich dann voraus, dass die Sonderabschreibungen der Vorjahre abgesehen von kleineren Anpassungen (impairment etc) nicht mehr anfallen, und die Anlaufinvestitionen fruchten, so dass man in dem Bereich keine Verluste mehr macht, dann hat man hier 2023 ein Unternehmen mit 600 Mio Umsatz und 47-50 Mio Vorsteuergewinn.
Der Case für mich ist also überpropotionales Geiwnnwachstum bei Veränderung der Wahrnehmung durch den Finanzmarkt, und dadurch überproportionale Wertaufholung zu halbwegs vergleichbaren Unternehmen. Derzeit wird Cegedim halt zurecht wie eine elend lange Umstrukturierungsstory gepreist, die einfach kein Ende finden will. Ich glaube, dass sich diese Story verändern wird, sobald Corona im großen und ganzen Geschichte ist, weil Cegdim ja schon Ende 2018 und im gesamten jahr 2019 deutlich Fortschritte gezeigt hat, aber nur noch durch die Pulse-Sonderabschreibung und danach direkt Corona negativ beeinflusst war. Wenn der Markt hoffentlich im 2.Halbjahr 2021 die Fortschritte wieder erkennen kann, wird er Cegedim vielleicht mit anderen Augen betrachten. Scansoft spricht neudeutsch immer von einem veränderten Narrativ. Das ist zusammengefasst auch mein Kalkül. Aus einer Umstrukturierungsstory mit zahnlosem Management , der man zurecht keine höhere Bewertung zuspricht, wird dann ein gesunder, cashflow starker Gesundheitsdienstleister/Softwarewert, für den ein KGV von zumindest 20 gezahlt wird. Und da ich 2022 mit einem EPS von 2,3-2,4 € und 2023 von 2,8-2,9 € rechne, ergeben sich Kursziele von 46 bis 58 € auf Sicht von 18 bzw. 30 Monate. Allerdings hatte ich diese Story und diese Kursziele auch schon vor 18 Monaten mehrfach kommuniziert. Kann man drüber streiten, ob meine/unsere Analysen einfach schlecht sind, oder ob Corona uns halt einen Strich durch die Rechnung machte.
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