Bush im Umfragetief

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Slater:

Bush im Umfragetief

 
22.01.03 14:23
"Warum sollen wir den Irak angreifen?"

Die Popularität des US-Präsidenten unter den Amerikanern verfällt in dramatischem Tempo: Noch nie seit den Terror-Attacken war George W. Bush so unbeliebt. Sieben von zehn Amerikanern fordern erheblich mehr Zeit für die Inspekteure.
Bush im Umfragetief 914854
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REUTERS
GroßbildansichtUS-Präsident Bush: "Wie viel Zeit brauchen wir noch?"
Washington - Die Popularität des amerikanischen Präsidenten sinkt rasch. Grund sind vor allem die Unzufriedenheit mit der Wirtschaftspolitik und wachsende Zweifel an der Notwendigkeit eines Angriffs auf den Irak. Sieben von zehn US-Amerikanern würden den Uno-Waffeninspektoren erheblich mehr Zeit geben, ihre Waffenkontrollen im Irak durchzuführen. Das ergab eine Studie der "Washington Post" und des "Fernsehsenders ABC".

Selbst das als Bush-freundlich bekannte "Wall Street Journal" zeigt sich irritiert und moniert, dass der Präsident bislang keine klaren Argumente für einen Irak-Angriff vorbringen konnte. Die Regierung habe die die wesentliche Frage nicht ausreichend beantwortet, kritisiert der Journal-Kolumnist Gerald Seib: "Warum sollen wir den Irak überhaupt angreifen?" Zum letzten Mal habe Bush dieses Thema in seiner Rede vor den Vereinten Nationen am 12. September 2002 erörtert. Weder im Inland noch im Ausland sei anschließend effektiv um Unterstützung geworben worden.

Gespannt erwartet die amerikanische Öffentlichkeit Bushs für nächste Woche anberaumte Rede zur Lage der Nation. Erwartet wird, dass der Präsident sich vor allem mit zwei Themenkomplexen beschäftigen wird. Zum einen wird er versuchen, wieder mehr Unterstützung für seine Angriffspläne auf den Irak zu gewinnen. Zum anderen muss der Präsident die Nation davon überzeugen, dass er den Wohlstand längerfristig wieder herstellen kann. Seit neun Jahren war das Vertrauen der Amerikaner in ihre Wirtschaft nicht mehr so gering.

  
Bush im Umfragetief 914854IN SPIEGEL ONLINE
 
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Laut der Umfrage ist die Unterstützung für Bush auf ein Niveau herabgesunken wie vor den Anschlägen vom 11. September 2001. Nur noch 59 Prozent der Amerikaner sind rundum mit ihrem Präsidenten zufrieden. Bushs Berater rechnen damit, dass diese Zahl allerdings wieder steigen wird, sobald es zu einer Auseinandersetzung mit dem Irak kommt. Vorteilhaft für Bush ist, dass 71 Prozent der Befragten seine Arbeit gegen den Terrorismus wertschätzen. Mit der Wirtschafts- und Außenpolitik ihres Präsidenten sind indes deutlich weniger zufrieden. Nur ein Viertel der Amerikaner beschreibt die Wirtschaft als "exzellent" oder "gut", im vergangene Dezember waren es immerhin zehn Prozent mehr.

Besonders unbeliebt hat sich der Präsident durch sein neustes Heilmittel für die stagnierende Wirtschaft gemacht. Die 670 Milliarden Dollar Steuerkürzung ist laut "Washington Post" nur auf "lauwarme" Unterstützung gestoßen. Die meisten Amerikaner sind nämlich davon überzeugt, dass diese Pläne nur den Wohlhabenden zugute kommen. Mehr als zwei Drittel der Befragten sprachen sich dafür aus, stattdessen höhere Ausgaben für Bildung und Gesundheitspolitik vorzunehmen.

Warum eigentlich Krieg?

Hinsichtlich seiner Irak-Politik hat Bush zwar auch an Zuspruch verloren, die Unterstützung für sein Vorgehen ist aber immer noch verhältnismäßig hoch. 57 Prozent der Amerikaner würden eine militärische Aktion der USA nach wie vor befürworten, im Vormonat waren es allerdings noch 62 Prozent. 50 Prozent der Befragten unterstützen Bushs Verhalten in der Irak-Krise, im Dezember waren es noch 58 Prozent.

Zum Vergleich: Vor der Afghanistan-Offensive waren über 90 Prozent der Amerikaner strikt für eine Militäraktion. Diese massenhafte Unterstützung lässt sich nach Meinung von Experten aber darauf zurückführen, dass es sich zuvor um einen direkten Angriff auf amerikanischem Boden gehandelt habe. Deshalb sollte man die jetzige Situation lieber mit dem Golfkrieg von 1991 vergleichen. Damals befürworteten gerade mal 45 Prozent der Amerikaner einen militärischen Einsatz. Während des Krieges stieg diese Quote allerdings erheblich.

Laut Umfrage sind viele Amerikaner mittlerweile skeptisch gegenüber den Gründen, die Bush anführt, um einen Angriff auf den Irak zu rechtfertigen. 85 Prozent äußerten das Bedürfnis nach "mehr Beweisen", und forderten, dass die Vereinigten Staaten ihre eigenen Erkenntnisse veröffentlichen sollten, falls die Uno-Inspektoren kein stichhaltiges Datenmaterial über irakische Massenvernichtungswaffen finden würden. Der Präsident selbst äußerte sich gestern frustriert über die Inspektionen: "Wie viel Zeit brauchen wir, um klar zu sehen, dass der Irak nicht abrüstet?"

Dennoch sind die Zweifel an Bushs Irak-Politik weit verbreitet, besonders unter den jüngeren US-Bürgern. Innerhalb eines knappen Monats ist die Unterstützung für Bushs Irak-Politik unter den 18- bis 30-Jährigen um 16 Punkte auf 42 Prozent gesunken. Nur bei den Senioren ist er so beliebt wie eh und je.

Bush-Kritiker verweisen auch auf die schlechten Umfrage-Werte im Ausland und bemängeln eine fehlende diplomatische Offensive. In der Türkei etwa, einem Land, dessen Militärbasen für die Kriegspläne der USA von großer Bedeutung sind, haben sich neusten Umfragen zufolge zwischen 80 und 90 Prozent der Bürger gegen einen Irak-Krieg ausgesprochen. In Großbritannien, dem eifrigsten Alliierten Amerikas, fanden Meinungsforscher letzte Woche heraus, dass 58 Prozent der Bevölkerung der Ansicht waren, dass Saddam Hussein schlicht und einfach nicht gefährlich genug sei, um einen Angriff zu rechtfertigen.


Reinyboy:

Bush sägt sich den Ast auf dem er sitzt früher

 
22.01.03 15:01
oder später selbst ab.

Wartet nur, wenn die ersten Särge nach USA kommen.


Vermutlich wird Bush der große Verlierer eines Irak-Krieges sein.



Grüße        Reiny







BRAD PIT:

@Reinyboy

 
22.01.03 15:06
Bush wird auf jeden Fall der größte Verlierer in den Geschichtsbüchern werden.

Man wird mehr über seine Anekdoten sprechen, als über seine Politik.
Seine Politik kann man nämlich mit 2 Worten beschreiben, aber seine Anekdoten stellen Heinrich Lübke eindeutig in den Schatten.
Reinyboy:

Hihihihi

 
22.01.03 15:49
Seh ich ähnlich




Grüße        Reiny
TD714788:

Was interessiert das Bush

 
22.01.03 15:57
Umfragen sind für GWB doch total zweitrangig. Er weiß doch schon, wie man das macht: Ohne Mehrheit die Wahl gewinnen.

Außerdem laufen dann halt in allen Staaten die Tricks ab, die bei der letzten Wahl in Florida liefen. Die Gouverneure der einzelnen Staaten werden sich schon von GE, GM, Haliburton, Alcoa, Boeing etc. bezahlen lassen.

Grüsse,
Tyler Durdan

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