BUSH: Ausgepeitscht mit dem Rostgürtel

Beiträge: 20
Zugriffe: 840 / Heute: 1
Happy End:

BUSH: Ausgepeitscht mit dem Rostgürtel

 
09.03.02 13:24
Mit den Zöllen auf Stahlimporte hat Bush alles falsch gemacht. Die Welt ist empört, die eigene Industrie leidet, und der Präsident hat jede Glaubwürdigkeit verloren.
 
Diese Woche hat George Bush seine Hemmungen endgültig verloren und die geliebten Stahlarbeiter unter Artenschutz gestellt. Die Wähler im amerikanischen "Rostgürtel" von West Virginia bis Ohio haben ihm schließlich die Wahl zum Präsidenten gerettet. Immer wieder gerne badet er in der Menge der harten Burschen und spart nicht mit markigen Worten: "Stahl ist eine Frage der nationalen Sicherheit", sagte er beispielsweise im August vor eine jubelnden Menge von Kumpels.
Mit den Zöllen von 8 bis 30 Prozent auf ausländisches Stahl hat er nun sein absurdes Wahlversprechen eingelöst und allen Freihändler mitten ins Gesicht geschlagen.

Aber noch nicht einmal das Ziel, den Amerikanern etwas Gutes zu tun hat der Cowboy im Amt des Präsidenten erreicht. "Der Anstieg der Stahlimporte ist eine erheblicher Schaden für unsere heimische Industrie", beschied er lapidar in seiner Pressemitteilung. Das ist gleich zweimal falsch: Erstens sinken die amerikanischen Stahlimporte seit 1998, und zweitens sind Stahlimporte für die US-Wirtschaft nicht schädlich. Amerika ist nämlich vor allem ein großer Stahlverbraucher und damit auf günstige Stahllieferungen angewiesen.

Bushs undurchdachter Peitschenhieb nutzt wenigen und schadet vielen. Nur rund 200.000 Arbeiter arbeiten in den maroden Stahlfirmen des "Rostgürtels", rund zwölf Millionen sind dagegen in den Industrien beschäftigt, die Stahl verarbeiten. John Jensen, Chef eines Interessenverbandes der amerikanischen Stahlabnehmer, warnte vor dem Verlust von rund 74.500 Arbeitsplätzen. Die Schutzzölle würden dagegen nur etwa 10.000 Stahlarbeitern den Job retten. Und sogar die teuer Geretteten selbst werden unter den Folgen der Zölle leiden, da sie als Verbraucher mehr für die Produkte zahlen müssen, in denen ihr überteuerter Stahl verarbeitet wird.

Wie andere Wirtschaftszweige unter den Importbeschränkungen leiden, hat Gary La Grange, Chef des Hafens von New Orleans, ausgerechnet. Demnach bringen die Stahlimporte rund 38.800 Hafenarbeiter in Lohn und Brot. Pro tausend Tonnen weniger würden rund tausend Jobs verloren gehen. Nicht minder verheerend wirken sich höhere Stahlpreise auf die Zulieferer der Autoindustrie aus, wo jetzt schon buchstäblich jede Schraube umgedreht wird. "Diese Leute töten, um bei einem Auto noch einen Dollar zu sparen, und das wird die Kosten weit mehr als einen Dollar erhöhen", sagte Robert Crandall, Experte der unabhängigen Brookings Institution.

Cowboy Bush ist es offenbar ziemlich egal, dass er mit den Stahlzöllen der eigenen Industrie ins Knie schießt. Und es stört ihn wohl auch nicht, dass er damit jede Glaubwürdigkeit verloren hat.

"Freier Welthandel ist nicht nur eine wirtschaftliche, sondern auch eine moralische Pflicht", tönte Bush noch bei seinem Amtsantritt. Die Moral hatten aber vor allem andere Länder aufzubringen. Dem chinesischen Ministerpräsidenten Jiang Zemin bedeutete er beispielsweise, dass China nur ja keine Handelsbarriere für genmanipuliertes Soja aufbauen dürfte. Sein Finanzminister Paul O'Neill maßregelte vor aller Öffentlichkeit seinen japanischen Amtskollegen Masajuro Shiokawa für dessen Wechselkurspolitik mit den Worten "Protektionistische Politik funktioniert nie". Und der Handelsbeauftragte der amerikanischen Regierung, Robert Zoellick, dozierte noch vor ein paar Wochen: "Zölle sind nicht anderes als Steuern, die Leuten mit kleinen und mittleren Einkommen schaden."

So,als wollten die drei nun den Wettlauf um den Gipfel der Unglaubwürdigkeit gewinnen, drehen sie den Stahlkumpels zuliebe alle Aussagen ins Gegenteil. Die Stahlarbeiter sollen durch die Zölle ein "faires Wettbewerbsumfeld bekommen", lässt der Präsident in seiner Pressemeldung mitteilen. Wahrscheinlich ähnlich fair wie die europäischen Bauern, deren Kühe man für all die Subventionsmilliarden genauso gut einmal um die Erde fliegen könnte.

Die Aktion des Präsidenten sei "eine Hilfe für die Stahlarbeiter und ihre Familien", sagt sein Handelsvertreter Zoellick dann auf einer Pressekonferenz. Wahrscheinlich genauso hilfreich wie die deutschen Kohlesubventionen, wegen derer sich immer noch junge Deutsche für den ach so zukunftsträchtigen Bergmanns-Beruf entscheiden.

Finanzminister O'Neill hofft neuerdings, dass die Stahlzölle "keine weiteren Effekte für diejenigen haben, die nicht im Stahlsektor arbeiten". Die drastische Verteuerung von Rohstoffen hat ja auch noch nie einen Effekt für irgendwen gehabt, natürlich nicht. O'Neill sollte vielleicht einmal nach Taiwan fahren und versuchen, dort Reiswein zu kaufen. Da er keine Mutter mit einem Neugeborenen ist, wird er es schwer haben, denn Reiswein ist in Taiwan nach verzweifelten Hamsterkäufen rationiert. Das alkoholische Getränk, das vor allem zum Kochen verwendet wird, soll nämlich um 500 Prozent teurer werden. Schuld daran ist unter anderem die amerikanischer Handelspolitik: EU und USA zwangen die taiwanesische Regierung, Reiswein wie eine hochprozentige Spirituose zu behandeln und nicht wie Soja-Sauce. Als das Vorhaben bekannt wurde, leerten sich schlagartig die Reiswein-Regale in den Geschäften. Merke, O'Neill: Für dumme Handelspolitik gibt es immer eine Quittung.

Man kann nur hoffen, dass Bush sein Rostgürtel-Peitschenhieb gehörig um die Ohren fliegt. Genug Anzeichen dafür gibt es: Die EU hat schon vor der Welthandelsorganisation geklagt, China, Japan und mehrere asiatische Länder wollen sich anschließen. Stahlexporteur Russland wird sein Importverbot für amerikanisches Hühnerfleisch nun wohl nicht mehr so schnell lockern. Die russische Zeitung "Istwestja" spricht schon von einem "Handelskrieg um Hühner und Stahl". Auch im Anti-Terror-Krieg dürfte es Bush in Zukunft weit schwerer haben. Wichtige Verbündete wie Moldawien und Mazedonien hängen von Stahlexporten ab und werden durch Bushs Zölle an den Rand des Ruins gedrängt. Vielleicht zeigt die weltweite Empörung sogar dem amerikanischen Präsidenten, dass Globalisierung vor allem eines verlangt: den Ausgleich von Interessen, bedächtig und nicht mit der Peitsche.

spiegel.de
ecki:

Der hat sich halt um den Verstand gesoffen. o.T.

 
09.03.02 13:52
Happy End:

*lol* so ist es....

 
09.03.02 13:55
Schnorrer:

Sehe ich anders. Hitler wollte auch autark werden.

 
09.03.02 13:56
Koste es was es wolle.

Würg.
n1608:

Georgie Boys Schutzzöllen kann man auch etwas pos.

 
09.03.02 15:01
abgewinnen. so wie sich so ziemlich alle nationen hinter den usa nach dem 11. sep. versammelt haben, bilden sie nun eine front gegen diese mittelalterliche protektionspolitik. d.h. dieser "schuss ins knie der us-wirtschaft" schafft neue spiel- und verhandlungsräume für andere wirtschaftsnationen. der schwarze peter protektionistischer handelspolitik wird nicht mehr so leicht, wie in der vergangenheit, von den usa anderen nationen zuzuschieben zu sein. bin auf die reaktionen aus usa gespannt, wenn eine reihe von nationen den usa es mit gleicher münze heimzahlen - seien es nun hähnchen oder software.
Joshua_XP:

ich bin davon überzeugt, das die Brezel in Wahrhei

 
09.03.02 15:52
eine schon längst fällige Watschn eines wirklich mächtigen Mannes war, ich denke mal, dass Bush nur ein dummer Sklave ist. Der Hammpelmann zuvor war sein Vater, der Obernazi und Kriegshetzer. Dass Bush Presi ist, hat er nur den dunklen Mächten dieser Erde zu verdanken, denn USA brauchte mal wieder einen Dummen Buben, den man aufdoktrieren kann was man möchte, er tut alles. Ich würde ihm übrigens auch mal gerne das Jochbein brechen, so zB mit einem Wagenheber.





BUSH: Ausgepeitscht mit dem Rostgürtel 603377www.eu.microsoft.com/germany/library/webparts/upload/803/WinXP" style="max-width:560px" >






Schnorrer:

So wie Barschel die Watschn für Kohl war?

 
09.03.02 15:56
Diese Welt ist böse. Durch und durch.
Joshua_XP:

über Barschel weiß ich wenig bis null

 
09.03.02 16:28


Aber die Welt ist irgendwie ein Scheisshaufen, jeder macht doch was er will, nur wenige lassen sich als moralisch trainieren und befolgen die Befehle von den Bösen Buben...fuck, was für eine Welt ist das hier, jedenfalls keine gute und eine andere gibt es nicht. Haben die Prinzen recht? Man muss ei´n Schwein sein? oder reicht es ein Bill Gates zu sein?
BUSH: Ausgepeitscht mit dem Rostgürtel 603389www.eu.microsoft.com/germany/library/webparts/upload/803/WinXP" style="max-width:560px" >






ecki:

US-Liste mit potenziellen Nukelarzielen

 
09.03.02 16:31
Zeitung veröffentlicht US-Liste mit potenziellen Nukelarzielen  
Washington, 09. Mär (Reuters) - US-Präsident George W. Bush hat nach Informationen der "Los Angeles Times" das Verteidigungsministerium angewiesen, Notfallpläne für den Einsatz von Kernwaffen gegen mindestens sieben Länder zu erarbeiten. Die Zeitung berichtete am Samstag, Bush wolle zudem Mini-Kernwaffen für bestimmte Gefechtslagen entwickeln lassen.

Die potenziellen Kernwaffen-Ziele seien die Volksrepublik China, Russland, Irak, Nordkorea, Iran, Libyen und Syrien, meldete die "Los Angeles Times" unter Berufung auf einen Geheimbericht des Verteidigungsministeriums, des Pentagons, an den Kongress mit Datum 8. Januar. Der Einsatz solle an drei Bedingungen geknüpft sein: Angriffziele können mit herkömmlichen Waffen nicht bekämpft werden, die USA wurden mit atomaren, biologischen oder chemischen Waffen angegriffen oder es entwickelt sich "eine überraschende militärische Lage".

Die Zeitung weiter: "Der Bericht besagt, das Pentagon müsse darauf vorbereitet sein, Kernwaffen in einem arabisch- israelischen Konflikt, in einem Krieg zwischen China und Taiwan oder bei einem Angriff Nordkoreas auf den Süden einzusetzen. Sie werden möglicherweise auch bei einem Angriff Iraks auf Israel oder einen anderen Nachbarn nötig sein."

Das Verteidigungsministerium nahm zu dem Zeitungsbericht nicht Stellung.

Fachleute sagten der Zeitung, es sei zwar bekannt gewesen, dass es detaillierte Pläne für einen Kernwaffeneinstz gegen Russland gebe. Mit dem jetzt bekannt gewordenen Bericht werde aber erstmals "eine amtliche Liste potenzieller Zielstaaten" publik. "Das ist Dynamit", sagte der Kernwaffenexperte Joseph Cirincione von der Carnegie-Stiftung für den Weltfrieden in Washington. "Ich kann mir vorstellen, was diese Länder in der UNO sagen werden."

Andere Experten sagten der Zeitung, die Anweisung zur Entwicklung kleiner Kernwaffen könnte ein Hinweis sein, dass die USA unter Präsident Bush sich nicht mehr strikt an das alte Tabu gebunden fühlten, Kernwaffen nur als letztes Mittel einzusetzen.

Dieser Aussage aus dem Abrüstungslager hielten konservative Verteidigungsexperten entgegen, die USA müssten auf alle Eventualitäten vorbereit sein. Mini-Kernwaffen entfalten nach ihrer Meinung eine abschreckende Wirkung, weil kleine Staaten oder Terroristen der Meinung sein könnten, die USA würden keine ihrer großen Kernwaffen gegen sie einsetzen.

Jack Spencer, ein Experte für Verteidigungspolitik an der Heritage-Stiftung in Washington, sagte der "Los Angeles Times", der Inhalt des Berichtes mit dem Titel "Nuclear Posture Review" überrasche ihn nicht. Dargestellt werde lediglich "die richtige Art und Weise, eine Nuklearpolitik für die Welt nach dem kalten Krieg zu entwickeln".

kjf
Reuters
Schnorrer:

Barschel: jetzt weißt Du alles, falls interessiert

 
09.03.02 16:35
Durch das Buch Geheimakte Mossad (München: BertelsmannVerlag 1994) von Viktor Ostrovsky kam endlich Licht in eine der spektakulärsten politischen Affären der letzten Jahre: Uwe Barschel, Ex-Ministerpräsident von Schleswig-Holstein wurde vom israelischen Geheimdienst MOSSAD ermordet! Ostrovsky selber war mit dem Fall Barschel betraut. Akribisch schildert er, wie der Mord vorbereitet und schließlich durchgeführt wurde. Sieben Jahre durfte an dem angeblichen Selbstmord von Barschel niemand zweifeln, bis das Ostrovsky-Enthüllungsbuch auf den Markt kam.

Blamierter Gutachter
Von Anfang an regten sich geheime Zweifel an der Bonner Vertuschungspropaganda hinsichtlich der Version eines Selbstmordes. Barschels Tod blieb jedoch lange Zeit ein Tabu. Ein Schweizer Gutachten wurde überdies unterdrückt und durfte nicht an die Öffentlichkeit gelangen. Der mit dem Fall betraute Kieler Oberstaatsanwalt Wick ging noch einen Schritt weiter. Er ließ ein Gegengutachten in München erstellen, das nur so von Unwahrheiten strotzte. Allen Ernstes behauptete der Münchner Gutachter, daß Gewalteinwirkungen an Barschels Körper nicht feststellbar gewesen seien. Später konfrontierte ihn RTL-Explosiv mit Aufnahmen von Barschels Kopfpartien ohne, daß der Experte zunächst wußte, um wessen Kopf es sich dabei handelte! Unvoreingenommen erklärte derselbe Gutachter, daß die abgebildeten Flecken auf den Fotos auf äußere Zeichen von schweren Schlageinwirkungen deuteten.

Aktion Hannibal

Barschel wurde also umgebracht. Aber welches Motiv hatten seine Mörder? Nachdem Ostrovskys Publikation Ende 1994 auf den Markt gekommen war, setzte eine merkwürdige Hektik ein. Der ExMOSSAD-Agent, der damals Verbindungen zwischen dem MOSSAD und dem dänischen Geheimdienst unterhielt, hatte von seiner Organisation Einzelheiten über den Mord am schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten, der unter dem Decknamen Aktion Hannibal lief, erfahren. Das zu Schleswig-Holstein benachbarte Dänemark gehörte ebenfalls zum Operationsgebiet in der Sache Barschel.

Tote reden nicht
Das Tatmotiv: Barschel wußte alles über den geheimen Waffenhandel zwischen Israel und dem Iran, wobei Kiel und Kopenhagen als heimliche Schleusen fungierten. In Norddeutschland bildete der MOSSAD 20 iranische Kampfpiloten auf zwei Sportflughäfen aus. Als Barschel davon erfuhr, versuchte er die widerrechtlichen Aktivitäten zu stoppen, worauf der MOSSAD mit Hilfe des Bundesnachrichtendienstes eine Schmutzkübelkampagne gegen ihn startete, die mehrgleisig verlief. Barschels Pressereferent Reiner Pfeiffer - vom MOSSAD nur der Whistler genannt - wurde mit einer Prostituierten erpreßt. Dem Verfassungsschutz wurde die gefälschte Information zugespielt, daß Barschels Bruder in Wirklichkeit ein Strohmann im internationalen Waffenhandel sei (Anm. d. Red.: Für Fälschungen von Dokumenten ist niemand besser als der MOSSAD geeignet: vergleiche parallele Fälle wie die gefälschten Papiere von Waldheim oder der gefälschte Ausweis von Demjanjuk. Im weiteren Verlauf wurde ein Sexskandal gegen den SPD-Vorsitzenden Björn Engholm inszeniert und Barschel unterschoben. Am 2. Oktober 1987 trat Barschel unter dem Druck der Medien von seinem Amt zurück. Nur zehn Tage später hätte er vor einem Untersuchungsausschuß aussagen sollen. Dazu kam es aber nicht mehr: Barschel wollte reinen Tisch machen und alle auffliegen lassen. Der MOSSAD-Agent Ran rief Barschel an seinem Urlaubsort auf den Kanarischen Inseln an und lockte ihn mit angeblich heißen Informationen nach Genf in die neutrale Schweiz. Aus Brüssel traf zeitgleich eine Gruppe (Kidon) von 7-9 MOSSAD-Mördern in Genf ein.

Rezeptur für einen MOSSAD-Mord
Ran kam im Zimmer 317 des Nobelhotels Beau Rivage mit Barschel zusammen. Er hatte Käse mitgebracht und bestellte dazu Wein aufs Zimmer. Dann bot er Barschel eine Stange Geld an, wenn er vor dem Untersuchungsausschuß schwiege. Barschel ging auf dieses schmutzige Spiel nicht ein. Damit hatte er allerdings sein Todesurteil unterschrieben. Im Wein war ein starkes Schlafmittel, das seine vollständige Wirkung noch nicht entfaltet hatte. Die MOSSADKiller schlugen Barschel zunächst brutal zusammen, führten ihm mit einem Gummischlauch Tabletten ein und erhöhten mit Fieberzäpfchen seine Körpertemperatur. Danach schmissen sie ihn in eine Badewanne mit Eiswürfeln, was eine Herzattacke mit Todesfolge zeitigte. Ostrowsky nennt auf den S. 291ff seines Buches noch ein anderes Motiv für das Verbrechen an Barschel: Es gab im Mossad und in der israelischen Regierung zunehmende Unzufriedenheit über das Verhalten von Kanzler Kohl, der direkten israelischen Warnungen bezüglich seiner Beziehungen zum österreichischen Präsidenten Kurt Waldheim (der durch vom Mossad gefälschte Dokumente als NaziKriegsverbrecher international geächtet werden sollte, weil er gegen den Krieg Israels im Libanon war und die israelischen Gewaltverbrechen in Palästina kritisierte) trotzte ... Kohl wischte die israelischen Drohungen als Nonsens beiseite und verursachte damit Wutausbrüche in israelischen Geheimdienstkreisen ... Barschels Beseitigung würde gleichzeitig ein Schlag für Helmut Kohl sein, der gerade die Wahl gewonnen hatte und sich deshalb nun noch unangenehmer aufführen würde als in der Vergangenheit.

Karneval: Der MOSSAD tritt als Stasi auf!
Noch im Oktober 1994 konnte man der BILD-Zeitung, aber auch der FAZ entnehmen, daß die Enthüllungen Ostrovskys ernst zu nehmen seien. Die FAZ (28.9.1994) über den Autor: In seinen anderen Büchern hat Ostrovsky jedenfalls gezeigt, daß er über vielerlei gut informiert ist.Von da an war die Lüge vom Selbstmord Barschels nicht mehr länger zu halten. Am 22.12.1994 brachten einige regionale Zeitungen die dpaMeldung, daß Barschel durch den israelischen Geheimdienst Mossad liquidiert worden sei. Dies war aber das letzte Mal, daß der MOSSAD mit Namen genannt wurde. Seitdem wurde als neue Losung ausgegeben, daß Mielkes Staatssicherheitsdienst darin verwickelt sei.

Schmutzigste Affäre der Republik
Der Verfassungsschutz, der nach Ostrovsky blindlings mit dem MOSSAD zusammenarbeitet (besser dem MOSSAD unterstellt ist) hat nach Darstellung der Lübecker Staatsanwaltschaft Akten zum Todesfall Barschel ersatzlos vernichtet. Der leitende Oberstaatsanwalt Heinrich Willeb sagte, das wisse er vom Bundesamt für Verfassungsschutz unmittelbar.(Hamburger Abendblatt, 4.1.1995). Die FAZ (22.12.1994) urteilte: Das Schmierenstück ist die schmutzigste und schlimmste Affäre der Republik - nicht allein auf Landes sondern Bundesebene.
mod:

Noch eine sehr gute Quelle:

 
09.03.02 17:10
Andreas von Bülow:
(Ex-Staatssekretär, SPD, Rechtsanwalt)

Im Namen des Staates

Taschenbuch - 636 Seiten - Piper, Mchn.
Erscheinungsdatum: 2000
ISBN: 3492230504

Preis: EUR 12,90

www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3492230504/...2-6572253-7531222

Rezensentin/Rezensent: (mail@rudolphspaner.com) aus Berlin
Eigentlich hätte dieses Buch noch mehr Sterne verdient als nur 5! Jeweils einen extra für die gute Recherche, Dokumentation, Anmerkungen, Umfang und den trotz aller Brisanz weitestgehend sachlichen Stil. Für den Mut dieses Thema so umfassend und offen darzustellen, verdient der Autor besonderen Respekt und ebenso der Piper Verlag für den Mut so ein Buch zu veröffentlichen! Viele andere Autoren driften beim Thema Geheimdienste leider oft in dubiose Weltverschwörungstheorien und Untergangsszenarien ab. Von Bülow dagegen bleibt sachlich, hält sich an die belegbaren Fakten und kombiniert und interpretiert sie richtig. Und was dabei zutagegefördrt wird ist erschreckend genug. Genau das richtige Buch für alle, die sich gerade ihrer bequemen Politikverdrossenheit hingeben wollten.

Rezensentin/Rezensent: aus Hannover
Nachdem ich zuerst das Buch "Geheimakte Mossad" gelesen habe, interessierte mich dieses Thema der Geheimdienste und nach einiger Suche holte ich mir nun dieses Buch.

Leider jedoch sind meiner Meinung nach viel zu viele Themen angesprochen worden. Zahlreiche Aktionen der Geheimdienste werden unter einem Oberbegriff beschrieben, das Zustandekommen und die Konsequenzen werden nur kurz erwähnt.  





 
mod:

Trust no one!

 
09.03.02 17:18
Der Hammer, erschreckend!, 13. Oktober 2000

Rezensentin/Rezensent: aus Gelsenkirchen

Das Buch ist wirklich der Hammer. Da geht der Autor her und breitet vor dem Leser das komplette Wirken der Geheimdienste aus, hervorragend dokumentiert, absolut logisch und nie übertrieben paranoid. Zahlreiche Verschwörungen, Attentate, Kriege usw. werden gezielt auf Anknüpfungspunkte zu den Geheimdiensten untersucht, und es gibt wirklich immer was zu finden.

Ob es der (Selbst-)Mord Barschels, das Attentat auf den Papst oder der internationale Drogenhandel ist, die Geheimdienste scheinen nun wirklich überall ihre Finger drin zu haben, und v. Bülow gelingt es, die verworrenen und kompliziertesten Vorgänge auseinanderzunehmen und zu analysieren. Hat mich echt schockiert, was alles durch einfache Schlußfolgerung ermittelt werden kann, wie skrupellos die Geheimdienste teilweise handeln. Fazit: Trust no one!

Happy End:

Showdown im nächsten Jahr

 
10.03.02 00:48
Bush-Attacke auf die weltweite Stahlindustrie: Die Kunden müssen blechen
 
BUSH: Ausgepeitscht mit dem Rostgürtel 603491
Von einem überschwemmten US-Stahlmarkt kann keine Rede sein

Berlin mf - Der Ärger begann 1817. Damals wies der Brite David Ricardo in seinen "Principles of Political Economy and Taxation" messerscharf und für alle Zeiten nach, dass Freihandel gut ist, und zwar für alle Länder, die an ihm teilnehmen. Seither sind Politiker in aller Welt immer im Rechtfertigungszwang, wenn sie sich trotz der Erkenntnis der Ökonomen zu Schrankenwärtern des Freihandels machen.

Das trifft auch für US-Präsident George W. Bush zu, der in dieser Woche seinen Entschluss bekannt gab, vom 20. März an einen Zoll von 30 Prozent auf eine Reihe von importierten Stahlprodukten zu erheben, sowie sie die US-Landesgrenzen passieren. Bush will der amerikanischen Stahlindustrie "Gelegenheit geben, sich an die Flut importierten Stahls anzupassen", sagt er. In 120 Tagen will Bush seine Entscheidung noch einmal überprüfen.

Dabei gibt es wenig, was die US-Hersteller tun können, um mit billigerem importierten Stahl fertig zu werden, außer dem, was sie bereits tun: die Stahlwerke schließen. Nach Expertenansicht gibt es überhaupt nur ein amerikanisches Stahlunternehmen, dass im freien Wettbewerb überleben kann, die Firma Nucor Steel in Crawfordsville im Bundesstaat Indiana. Die hat sich vor über zehn Jahren auf so genannte Mini-Stahlwerke spezialisiert, die Stahl nicht aus Eisenerz, sondern aus dem Schrott von Autos herstellt, dem uramerikanischen Rohstoff. Damit hält Nucor locker im Wettbewerb mit. Der Rest macht Pleite.

Oder ist jedenfalls akut gefährdet. Seit dem Amtsantritt von Präsident Bush im Jahr 2000 mussten über 20 Stahlunternehmen Gläubigerschutz nach Paragraf elf des amerikanischen Konkursrechts beanspruchen. Jüngstes Beispiel ist die National Steel Corporation in Mishawaka, Illinois. Einige der fallierten Unternehmen werden inzwischen offiziell liquidiert, darunter das Unternehmen LTV in Cleveland, Ohio.

Das LTV-Beispiel zeigt auch ein grundsätzliches Problem der amerikanischen Stahlindustrie und der sozialen Sicherungssysteme jenseits des Atlantiks. Da die Belegschaft der Branche in den vergangenen 50 Jahren - im Einklang mit dem weltweiten Wandel der Produktionsstrukturen - drastisch geschrumpft ist, die Stahlwerke aber auch für die Krankenversicherung ihrer Pensionäre sorgen müssen, kommt es zu einer gefährlichen Lücke. Im LTV-Fall mussten 7500 Beschäftigte die Medizin für 50.000 Pensionäre bezahlen. Das kann nicht gut gehen.

Einfuhrzölle auf Stahl freilich werden das Problem nicht lösen. Das erwartet auch der US-Präsident Bush nicht. Ihm geht es um die Wahlen zum amerikanischen Kongress in diesem Jahr und um die Mehrheit für seine Republikanische Partei. Besonders kritisch ist für Bush die Lage in den Stahl-Staaten Ohio, Pennsylvania und West Virginia. Durch blinde Bestandsgarantien für alte Stahlwerke hofft der Präsident, Wähler zu gewinnen. Das Verfahren ist im Allgemeinen erfolgreich und wird nicht nur in den USA praktiziert.

Der Schaden für die Volkswirtschaft ist beträchtlich. Den 160.000 Beschäftigen der Stahlindustrie stehen zwölf Millionen gegenüber, die in der Stahl verarbeitenden Industrie arbeiten. Für jeden Stahlarbeiter, der seinen Job behält, werden schätzungsweise acht entlassen, die in Branchen arbeiten, die von den Preiserhöhungen betroffen sind.

Zu den Opfern zählt etwa die Autoindustrie. Die ThyssenKrupp AG will nun ihre Stahlkunden in den USA, mit denen langfristige Lieferabkommen bestehen, an den Zöllen beteiligen. Großes Geschrei wegen der Zölle aber macht Thyssen nicht. Lediglich ein bis zwei Prozent vom Umsatz sind von der Bush-Attacke betroffen.

Gefahr droht später. Die Stahlhersteller aus Asien und Osteuropa werden sich aller Wahrscheinlichkeit nach verstärkt auf den westeuropäischen Markt stürzen und mit billigem Stahl bedrohen. Das ist gut für die Stahlverbraucher, schlecht aber für die europäischen Hersteller. Das gilt auch für die Neugründung Arcelor, in der die Stahlhersteller Usinor aus Frankreich, Arbed aus Luxemburg und Aceralia aus Spanien zusammengefasst wurden und das im Februar mit eigenen Aktien an die Börsen von Paris, Brüssel und Madrid gegangen ist. Das Unternehmen ist nun zwar der größte Stahlhersteller der Welt, aber weit davon entfernt, nur hoch produktive Anlagen zu betreiben: "Da gibt es noch manche maroden Buden im wallonischen Becken", weiß ein Insider belgischer Verhältnisse.

Gegen die amerikanischen Strafzölle wird die Europäische Kommission ein Verfahren bei der Welthandelsorganisation WTO in Genf einleiteten. Rechtsprofessor Claus-Dieter Ehlermann, bis vor zwei Monaten noch Vorsitzender des Revisionsgerichts der WTO, ist sicher: "Die Prüfungen solcher Fälle sind sehr streng." Die Amerikaner müssten schon sehr gute Argumente haben, um ihre Zölle rechtfertigen zu können.

Sie haben allerdings auch Zeit, darüber nachzudenken. Zur Verhandlung und zum Showdown in Genf wird es voraussichtlich erst im Sommer 2003 kommen.
erzengel:

Und wie sieht das jetzt mit dem Enron-Manager aus?

 
10.03.02 01:19
War das auch kein Selbstmord? - Hmm?
Erzi
Happy End:

Europäische Stahlindustrie fordert Schutzzölle

 
10.03.02 22:34
Die Schutzzölle der USA auf Stahlimporte haben nach Rechnung der europäischen Stahlbranche gravierende negative Folgen für Anbieter aus der EU. Mehr als zehn Mio. Tonnen Stahl aus Drittländern würden in die Kategorie fallen, die US-Präsident George W. Bush mit dem höchsten Satz von 30 Prozent belegen will.

Ein Großteil davon stamme von Lieferanten aus der EU, heißt es in einer Studie des europäischen Eisen- und Stahlverbandes Eurofer. Der Verband will die Studie nach Informationen der Financial Times Deutschland am Montag der EU-Kommission zukommen lassen.

Auch die deutsche Stahlindustrie erhöht ihren Druck auf die Politik. In einem Schreiben an Wirtschaftsminister Werner Müller warnt die Wirtschaftsvereinigung Stahl, dass mehr als eine Mio. Tonnen deutscher Stahlexporte von den Zöllen direkt betroffen seien. "Jetzt ist entschiedene, schnelle Aktion an unseren Grenzen nötig", sagte Dietrich Ameling, Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl, der FTD. Die EU müsse ihrerseits Schutzzölle auf Stahlimporte verhängen. Nur so könne verhindert werden, dass Nicht-EU-Länder ihre Exporte aus den USA in die EU umleiteten.

Falls dies nicht erreichbar sei, fordert die Stahlvereinigung Zollkontingente: Diese würden Drittstaaten eine Importmenge zollfrei oder unter einem niedrigeren Zoll zugestehen; darüber hinaus gehende Mengen müssten höher verzollt werden. Um die Politik zu überzeugen, müsse die Industrie mit einer Stimme sprechen. Dabei hängen alle Augen an Thyssen-Krupp. Dessen Vorstand Ulrich Middelmann hat den Ärger der Branche auf sich gezogen, weil er erklärt hatte, die Stahltochter des Konzerns liefere jährlich nur knapp zwei Prozent des Stahlumsatzes in die USA und erwarte von den Schutzzöllen keine wesentlichen Ertragseinbußen.

Die Verbände drängen Thyssen-Krupp, "das klarzustellen und der Bundesregierung zu sagen, dass sie sehr wohl betroffen sind". Bei den rund 1 Mio. Tonnen deutscher Exporte, die direkt betroffen sind, handelt es sich um Guss- und Walzstähle, auf die in den USA künftig 30 Prozent Schutzzoll gelten sollen. Weitere 100 000 Tonnen deutsche Exporte in die USA fallen unter die Kategorien, für die künftig 15 Prozent Schutzzoll erhoben werden sollen.
positiver:

Sollen die USA nur machen, das Ende der Globali

 
10.03.02 22:49
sierung kommt ja schneller, als ich dachte.
Egozentriker:

schnorrer

 
10.03.02 22:54
Wenigstens bin ich nicht der Einzige, der offensichtliche Parallelen zum "dritten Reich" entdeckt.
TK-ONE:

Global gesehen

 
10.03.02 22:57
ist Bush der bedenklichste Faktor den es momentan gibt.

Nicht Bin Laden, Sadam Hussein, Sharron oder Arafat.
Die müssen nur herhalten um von seiner persönlichen Unfähigkeit und Gefährlichkeit abzulenken.

Bedenklich und gefährlich sind auch die, die ihm noch vor kurzem mangels Weitblick uneingeschränkte Solidarität zugesichert haben.
Mit Namen Schröder und Fischer.
PRAWDA:

ja, ja TK-ONE

 
11.03.02 04:48
Bin Laden, Sadam Hussein, Sharron oder Arafat

sind gute Menschen

so wie

z.B. Hitler, Stalin

Tick´s noch richtig?
spucky:

Greenspan attacks Bush

 
12.03.02 09:26
www.guardian.co.uk/bush/story/0,7369,663948,00.html

<-- Zurück zum Thema Stahl -->
Es gibt keine neuen Beiträge.


Börsen-Forum - Gesamtforum - Antwort einfügen - zum ersten Beitrag springen
--button_text--