Gute Zahlen beschert das erste Quartal, die Firmenprognose für 2003 ist angehoben worden. Nach den signifikanten Kursgewinnen ist die Bewertung mit einem Aufschlag gegenüber der Peer Group versehen.
Die Investoren zeigen sich erfreut: Nach Börsenschluss hat der Aktienkurs von Biotech-Branchen-Primus Amgen noch ein bisschen zulegen können, obwohl das Wertpapier ohnehin bereits auf 52-Wochen-Hoch zu finden ist. Die guten Zahlen für das Auftaktquartal und die angehobenen Prognosen sorgen für gute Laune. Hinzu kommt, dass sich die Pläne um den Einsatz von Enbrel zur Behandlung von Psoriasis konkretisieren.
In den ersten drei Monaten hat Amben einen Umsatz von 1,76 Mrd. Dollar erzielt, was signifikant über dem ersten Quartal 2002 ausgefallen ist, in dem die Milliardengrenze knapp übersprungen werden konnte. Die Akquisition von Immunex macht sich hier bemerkbar, ebenso die Zuwächse bei den nicht zugekauften Produkten. Die Medikamenten-Verkäufe belaufen sich auf 1,64 Mrd. Dollar.
Unter dem Strich steht ein Gewinn von 493,3 Mio. Dollar, was 37 Cent je Aktie entspricht. Unter Anpassung der Kosten, die durch die Übernahme von Immunex entstanden sind, kann der Konzern 557,9 Mio. Dollar als Gewinn ausweisen. Mit 42 Cent je Anteilsschein übertrifft Amgen die Prognosen des Marktes.
Ein kleines Stück Vorhang hat der Vorstand bezüglich der Fortschritte bei dem Versuch, Enbrel ins Rennen um den Milliardenmarkt Psoriasis zu schicken, gelüftet: 2003 soll der Zulassungsantrag bei der US-Behörde FDA eingereicht werden. Enbrel, das bislang zur Behandlung von rheumatoider Arthritis eingesetzt wird, wird im Falle einer Zulassung auf scharfe Konkurrenz treffen: Biogen hat mit Amevive bereits ein Psoriasis-Medikament zumindest in den USA auf dem Markt, Genentech schickt sich an, mit Raptiva nachzuziehen.
Für das gesamte Geschäftsjahr rechnet die Führungsetage der Gesellschaft mit einem höheren Gewinnwachstum, als bisher vorhergesagt. Der operative Gewinn soll bei 1,80 bis 1,90 Dollar je Aktie liegen, rund 10 Cent über der bisher ausgegebenen Spanne zwischen 1,70 bis 1,80 Dollar. Der Umsatz soll zwischen 7,7 und 8,2 Mrd. Dollar liegen. Ursprünglich ist Amgen von Einnahmen zwischen 7,3 und 7,8 Mrd. Dollar ausgegangen.
Analysten rechnen für 2003 mit einem Gewinn von 1,76 Dollar je Aktie, die Schätzungen reichen von 1,68 bis 1,82 Dollar. Damit ist Amgen mit dem rund 35fachen des für 2003 erwarteten Gewinnes bewertet, was leicht über dem Durchschnitt der Peer-Group liegt. Das dynamische KGV (PEG) liegt für das kommenden Jahr mittlerweile deutlich über 1, was nach der gängigen Faustregel auf eine Überbewertung hindeutet. Den mittlerweile erreichten Bewertungshöhen stehen allerdings unverkennbare Vorzüge gegenüber, vor allem die erkennbar guten Aussichten der Gesellschaft mit ihren nach wie vor erfolgreichen Medikamenten.
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