Breuer könnte Strafverfahren drohen

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Slater:

Breuer könnte Strafverfahren drohen

 
20.02.03 10:00

Von Nicola de Paoli, Hamburg

Nach dem spektakulären Schadensersatzurteil von Leo Kirch gegen Rolf-E. Breuer ist die Gefahr eines Ermittlungsverfahrens für den Ex-Deutsche-Bank-Chef wieder größer geworden. Auch die Frankfurter Generalstaatsanwaltschaft will sich nun mit dem Urteil beschäftigen.

Die Generalstaatsanwaltschaft prüft derzeit eine Beschwerde, mit der Leo Kirch doch noch die Aufnahme staatsanwaltlicher Ermittlungen durchsetzen will. Neben der Schadensersatzklage hatte Kirch auch Strafanzeige gegen Breuer wegen dessen umstrittenen TV-Interviews gestellt. Die Staatsanwaltschaft Frankfurt hatte Ermittlungen mangels eines Anfangsverdachts jedoch abgelehnt. Dagegen geht Kirch nun mit der Beschwerde bei der Generalstaatsanwaltschaft vor.

Das Urteil werde angefordert, weil das Münchner Gericht sich mit genau denselben Vorwürfen beschäftigt habe, die Kirch auch in der Strafanzeige erhoben habe, sagte eine Behördensprecherin am Mittwoch. Die Anfrage dürfte als Indiz dafür zu werten sein, dass die Generalstaatsanwaltschaft die Beschwerde nicht auf die leichte Schulter nimmt. Zudem hat Kirch die Gutachten zweier renommierter Rechtsprofessoren vorgelegt, die beide zu dem Ergebnis kommen, dass ein Anfangsverdacht doch zu bejahen ist.



© 2003 Financial Times Deutschland
Slater:

Es wird eng für Rolf...

 
20.02.03 10:44
Breuers loses Mundwerk erzürnt Bankiers

Nach seiner Verurteilung wegen seiner Äußerungen zur Kreditwürdigkeit der KirchGruppe gerät Rolf Brauer immer stärker in die Kritik. Der Aufsichtsratschef der Deutschen Bank und Präsident des Bundesverbandes Deutscher Banken habe den Finanzplatz Deutschland beschädigt.
Breuer könnte Strafverfahren drohen 947162
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DDP
GroßbildansichtAnsehen gesunken: Aufsichtsrats-Chef Breuer
Berlin - Indirekt empfahl die Geschäftsführerin der Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre Reinhild Keitel dem Bankenverband, Breuer zum Rücktritt aufzufordern: "Der Verband muss sich überlegen, ob ihm Breuer mehr Nutzen als Schaden bringt."

Am Dienstag hatte das Münchner Landgericht geurteilt, dass die Deutsche Bank dem gescheiterten Medienunternehmer Schadenersatz zahlen muss. Der Ex-Chef der Deutschen Bank hatte öffentlich über die Kreditwürdigkeit der Kirch-Gruppe sinniert. Experten rechnen mit einer möglichen Milliardenforderung Kirchs.

Das Urteil kratze nicht nur am Image der Deutschen Bank. Auch der Finanzplatz Deutschland habe Schaden genommen, sagte Keitel, der "Berliner Zeitung". Mit seiner Äußerung zur Kreditwürdigkeit des Kirch-Konzerns habe Breuer einen schweren Fehler begangen.

Auch Wolfgang Gerke, Börsensachverständiger und Professor für Bankwesen an der Universität Nürnberg, sprach von einem deutlichen Reputationsverlust des Bank-Lobbyisten: "Das ist in Zeiten, in denen man eigentlich überall Vertrauen schaffen muss, besonders problematisch."

Breuer habe seiner Zunft auch keinen Dienst erwiesen, als er das Thema "Bankenkrise" auf die Tagesordnung gesetzt habe. "Eine Krise kann man auch herbeireden", sagte Gerke. Breuer sei der erste gewesen, der öffentlich von einer Bankenkrise in Deutschland gesprochen habe.

Schon zuvor hatte Breuer mit seinen Äußerungen Unmut auf sich gezogen. Vor einigen Wochen erntete er Kritik, nachdem er den Banken vorgeworfen hatte, sie würden die Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank nicht an die Kunden weitergeben.

Vertreter des Bankenverbands sehen Breuers Stellung bislang jedoch nicht gefährdet. Ein Sprecher des Bankenverbandes betonte, an Rücktritt sei nicht zu denken. "Wir sind froh, einen Präsidenten wie Herrn Breuer zu haben."


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