Wenn man auf die Börsenkurse und Rohstoffpreise blickt scheint "die Jahrhundertkrise" überwunden, jedoch hört man jeden Tag von neuen "Bombeneinschlägen" auf der ganzen Welt, a la amerikanischer immobilienmarkt, PIIGS, Eurountergang und und und.
Daher denke ich 2011 wird auf jeden Fall wieder ein spannendes Jahr an der Börse, in dem sich auch die Zukunft Europas entscheiden könnte.
Ein ganz wichtiger Punkt für mich ist, dass das Vertrauen an die Börse und die Märkte wieder zurückkommen muss.
Im größten Fokus steht für mich z.Zt. ganz klar die "Euro Krise" und danach auch schon Amerika (Immobilien, QE, Dollar,...).
Wissenschaftler, Banker und das Volk auf der Straße streiten sich immer noch, ob uns eine Inflation (Boom der Goldgurus...) oder eine der schlimmsten Deflationen überhaupt bevorstehen könnte.
Ich denke, dass das Problem in Europa gar nicht mal so unlösbar ist, wie es auf dem ersten Blick erscheint, man muss nur einmal nach Amerika oder Japan und auf deren Verschuldung etc. schauen.
Ich sehe allerdings das größte Problem in der Politik, die hierauf eine Antwort finden MUSS. Allerdings wird dies meiner Meinung nach höchst delikat werden, da bei tiefgreifenden Veränderungen in Europa jedes europäische Land
seine Zustimmung geben muss (siehe Lissabon).
Entweder wird also immer nur der kleinste gemeinsame Nenner gefunden (bei der Dummheit mancher Politiker in Europa könnte dies auch ein Vorteil sein ;) und jedes Land wird durch kurzfristige Rettungsmaßnahmen gestützt, was das Problem niicht an der Wurzel packt, sondern nur auf ein paar Jahre ,bis zum engültigen Bankrott, vertagen wird.
Man könnte sich allerdings auch auf eine europäische Lösung die sog. "blue bonds"(european bonds, developed by think tank www.bruegel.org) einigen. In diesem Fall könnten alle europäischen Länder ihre Schulden in einem Pool zusammen legen. Dies hätte zur Folge, das ein neuer gigantischer Anleihen Markt kreirt würde und schwächere Länder wie Spanien, Griechenland etc. weniger Zinsen bezahlen müßten, aber stärkere wohl auch ein bißchen mehr (Transferunion oder Solidarität).
Der Vorschlag von der "Denkfabrik BRUEGEL" besagt, dass z.B. jedes Land 60 % seiner Schulden in diesen Euro-Bond outsourcen könnte, jedes Land würde also gleich viel Zinsen bezahlen, für alles über 60 % wäre jedes Land dann selber verantwortlich (der Markt würde hierfür wohl mehr Zinsen verlangen).
Meiner Meinung nach hätte diese "verrückte Idee" nur dann eine Chance, wenn sich "schwache" Länder a la Griechenland auch auf tiefgreifende Reformen in Ihrer Arbeits, Steuer-, und Sozialpolitik einlassen würden. Da die Leute aber schon heute auf der Straße sind denke ich, dass diese Idee am Ende auch zum Scheitern verurteilt ist.
Falls dieser Bond erfolgreich wäre könnte er eine echte Alternative zu amerikanischen Treasuries sein und der Wegbereiter für den Euro als Weltwährung werden, allerdings könnte es auch der totale Bankrott für die EU werden.
Wenn es zu einer solchen Einigung kommen würde, dürfte das der stärkste EURO Rettungsschirm überhaupt sein und Amerikanische Bundesstaaten, England, Amerika und Japan könnten die nächsten sein, die Refinanzierungsprobleme bekommen und deren Spreads steigen werden.
In diesem Sinne guten Rutsch ins neue Börsenjahr !
xx77xx