I. IWATCH ABSTRACT:
Liebe Boersenfreunde,
Mangels positiver Katalysatoren rutscht die Boerse immer weiter ab. Kurzatmige Erholungsrallyes haben nicht die Nachhaltigkeit, um der Boerse zu einer Trendwende zu verhelfen. Lesen Sie heute, wohin die Fahrt gehen kann.
Viel Spass bei der Lektuere wuenscht
Stephan Heibel
II. RUECKBLICK: SCHWACHER DOLLAR UND KONJUNKTUR DRUECKEN
Der Dollar zeigt sich schwach. Da half auch ein Statement der Bushadministration hinsichtlich der Unterstuetzung des starken Dollarkurses nichts. Der Dollar wird zunehmend gemieden, inzwischen ist der Kurs bei 0,94 Euro angelangt.
Ein schwacher Dollar mag zwar der exportorientierten US-Wirtschaft helfen. Auslaendisches Kapital wird jedoch dadurch nicht angezogen. Und das fehlt zunehmend auch an den Boersen. Hier gab es in der abgelaufenen Woche nur eine Richtung: bergab! Der Nasdaq hat es erwartungsgemaess nicht geschafft, ueber 1.750 zu springen und damit eine Trendwende einzulaeuten. Vielmehr bestaetigte sich meine Befuerchtung, dass bereits der Freitag vor dem verlaengerten Wochenende zum Glattstellen der Positionen genutzt wurde und zu fallenden Kursen fuehrte.
Nach dem Memorial Day Feiertag am vergangenen Montag begannen die Boersen dann am Dienstag im Plus. Dies war jedoch nur ein Ausgleich der starken Verluste vom Freitag. Denn schon bald sorgte die Sorge um das Krisengebiet Indien / Pakistan fuer weitere Kursverluste. Der schwache Dollar als auch das nur verhaltene Konsumentenvertrauen drueckten auf die Stimmung. Vor diesem Hintergrund wurden dann Befuerchtungen laut, dass die Dow-Schwergewichte Intel(INTC) und Home Depot (HD) ihre Ertragsaussichten wohl nach unten korrigieren wuerden.
Alles im allem fehlen die positiven Faktoren, die wieder fuer Optimismus an der Boerse sorgen koennten. Fuehren Sie sich vor Augen, dass wir noch gar nicht so lange die letzte Quartalsberichtssaison hinter uns haben und dort waren die Ergebnisse recht durchwachsen. Positive Ergebnisse konnten kaum fuer steigende Kurse sorgen. Negative und verhaltene Ausblicke sorgten hingegen umgehend fuer neue Rueckschlaege.
Und stets erreicht das von mir bereits seit Februar empfohlene Gold neue Hoechstkurse. Es scheint demzufolge nicht so, als wuerden die Marktteilnehmer mit einem baldigen Ende des Blutbads rechnen.
In der vergangenen Woche haben die Brokerhaeuser und ihre Analysten sich haeufiger zu Wort gemeldet. Es sehe schlecht aus fuer die IT-Branche, denn die Investitionsfreudigkeit springe noch immer nicht an und werde auch im zweiten Halbjahr 2002 hinter den Erwartungen zurueck bleiben.
Aktien wie Applied Materials (AMAT) oder Novellus (NVLS) leiden unter diese Vorhersage. Komischerweise hat sich Microsoft (MSFT) in diesem Umfeld gut behaupten koennen. Trotz anhaltender Unsicherheiten hinsichtlich des schwebenden Aufbruchverfahrens konnte die Aktie sich dem Abwaertssog entziehen, legte sogar ein wenig zu. Wie kommt es zu einer solchen Reaktion?
Nun, ich habe keine andere Erklaerung dafuer gefunden, als dass immer mehr Boersianer dem Technologiesektor den Ruecken kehren. Aber so ganz moechten sie sich offensichtlich dennoch nicht aus diesem Bereich verabschieden. Zumindest eine Merkposition in einem vermeintlichen Bluechip dieser Branche moechte man behalten. Und da ist der Riese Microsoft wohl ein beliebter Kandidat.
Ohne positive Meldungen und trotz der noch immer hohen Bewertung kaufen Fonds Microsoft. Sollte dies mangels Alternative geschehen? Es macht mir fast den Eindruck. Fraglich ist jedoch, ob Microsoft tatsaechlich der sichere Hafen ist, fuer den es gehalten wird. Ich erwarte fuer Microsoft auf absehbare Zeit keine Trendwende. Die Bewertung, KUV 02e von 10 (!), KGV 03e von 27 laesst Mister Softee nicht wie ein Schnaeppchen aussehen.
Vielmehr wird sich das Unternehmen auf einstellige Wachstumsraten und schrumpfende Profitmargen einstellen muessen. Und vor diesem Hintergrund ist kaum Platz fuer Kurssteigerungen.
III. AUSBLICK: KEINE BESSERUNG OHNE POSITIVE MELDUNGEN
Auch in der kommenden Woche fehlen die potentiellen positiven Meldungen, die fuer einen neuen Optimismus an den Boersen sorgen koennten. Die gestern Nachmittag begonnene Rallye koennte sich an dem heutigen Tag fortsetzen, sollte jedoch, sofern keine ueberaus positiven Ueberraschungen vermeldet werden, den Nasdaq kaum ueber 1.650 Punkte fuehren.
Auch am heutigen Freitag sollten wir gegen Ende des Handelstags wieder einmal beobachten koennen, dass die Boersianer lieber mit einem leeren Depot ins Wochenende gehen, als ueber das Wochenende zu bangen. So duerfte im Verlauf dieses Tages die Rallye auslaufen. Eine nachhaltige Rallye benoetigt einfach mehr, als nur eine voruebergehend ueberverkaufte Boerse und Gewinnmitnahmen von Leerverkaeufern. Bislang haben wir jedoch nichts anderes sehen koennen.
Heute ist der letzte Handelstag des Monats. Es koennte somit noch ein wenig zum sogenannten Window-Dressing kommen: Portfolios werden um die Graupen bereinigt, dies fuehrt zu uebertriebenen Kursverlusten in diesen Aktien. Auf der anderen Seite werden gut performte Aktienpositionen vergroessert, dies wiederum fuehrt zu steigenden Kursen in einigen wenigen nachgefragten Aktien.
Bei alledem gibt es nur ein schwaches Handelsvolumen, so dass sogar Kursmanipulationen mit relativ wenig Kapital erzielt werden koennen.
In der naechsten Woche erwarte ich dann zumindest einen erneuten Test des Mai-Tiefs bei 1.560 Punkten. Der Dow Jones koennte nochmals kurzfristig ein wenig unter 9.800 Punkte rutschen.
Liebe Boersenfreunde,
Mangels positiver Katalysatoren rutscht die Boerse immer weiter ab. Kurzatmige Erholungsrallyes haben nicht die Nachhaltigkeit, um der Boerse zu einer Trendwende zu verhelfen. Lesen Sie heute, wohin die Fahrt gehen kann.
Viel Spass bei der Lektuere wuenscht
Stephan Heibel
II. RUECKBLICK: SCHWACHER DOLLAR UND KONJUNKTUR DRUECKEN
Der Dollar zeigt sich schwach. Da half auch ein Statement der Bushadministration hinsichtlich der Unterstuetzung des starken Dollarkurses nichts. Der Dollar wird zunehmend gemieden, inzwischen ist der Kurs bei 0,94 Euro angelangt.
Ein schwacher Dollar mag zwar der exportorientierten US-Wirtschaft helfen. Auslaendisches Kapital wird jedoch dadurch nicht angezogen. Und das fehlt zunehmend auch an den Boersen. Hier gab es in der abgelaufenen Woche nur eine Richtung: bergab! Der Nasdaq hat es erwartungsgemaess nicht geschafft, ueber 1.750 zu springen und damit eine Trendwende einzulaeuten. Vielmehr bestaetigte sich meine Befuerchtung, dass bereits der Freitag vor dem verlaengerten Wochenende zum Glattstellen der Positionen genutzt wurde und zu fallenden Kursen fuehrte.
Nach dem Memorial Day Feiertag am vergangenen Montag begannen die Boersen dann am Dienstag im Plus. Dies war jedoch nur ein Ausgleich der starken Verluste vom Freitag. Denn schon bald sorgte die Sorge um das Krisengebiet Indien / Pakistan fuer weitere Kursverluste. Der schwache Dollar als auch das nur verhaltene Konsumentenvertrauen drueckten auf die Stimmung. Vor diesem Hintergrund wurden dann Befuerchtungen laut, dass die Dow-Schwergewichte Intel(INTC) und Home Depot (HD) ihre Ertragsaussichten wohl nach unten korrigieren wuerden.
Alles im allem fehlen die positiven Faktoren, die wieder fuer Optimismus an der Boerse sorgen koennten. Fuehren Sie sich vor Augen, dass wir noch gar nicht so lange die letzte Quartalsberichtssaison hinter uns haben und dort waren die Ergebnisse recht durchwachsen. Positive Ergebnisse konnten kaum fuer steigende Kurse sorgen. Negative und verhaltene Ausblicke sorgten hingegen umgehend fuer neue Rueckschlaege.
Und stets erreicht das von mir bereits seit Februar empfohlene Gold neue Hoechstkurse. Es scheint demzufolge nicht so, als wuerden die Marktteilnehmer mit einem baldigen Ende des Blutbads rechnen.
In der vergangenen Woche haben die Brokerhaeuser und ihre Analysten sich haeufiger zu Wort gemeldet. Es sehe schlecht aus fuer die IT-Branche, denn die Investitionsfreudigkeit springe noch immer nicht an und werde auch im zweiten Halbjahr 2002 hinter den Erwartungen zurueck bleiben.
Aktien wie Applied Materials (AMAT) oder Novellus (NVLS) leiden unter diese Vorhersage. Komischerweise hat sich Microsoft (MSFT) in diesem Umfeld gut behaupten koennen. Trotz anhaltender Unsicherheiten hinsichtlich des schwebenden Aufbruchverfahrens konnte die Aktie sich dem Abwaertssog entziehen, legte sogar ein wenig zu. Wie kommt es zu einer solchen Reaktion?
Nun, ich habe keine andere Erklaerung dafuer gefunden, als dass immer mehr Boersianer dem Technologiesektor den Ruecken kehren. Aber so ganz moechten sie sich offensichtlich dennoch nicht aus diesem Bereich verabschieden. Zumindest eine Merkposition in einem vermeintlichen Bluechip dieser Branche moechte man behalten. Und da ist der Riese Microsoft wohl ein beliebter Kandidat.
Ohne positive Meldungen und trotz der noch immer hohen Bewertung kaufen Fonds Microsoft. Sollte dies mangels Alternative geschehen? Es macht mir fast den Eindruck. Fraglich ist jedoch, ob Microsoft tatsaechlich der sichere Hafen ist, fuer den es gehalten wird. Ich erwarte fuer Microsoft auf absehbare Zeit keine Trendwende. Die Bewertung, KUV 02e von 10 (!), KGV 03e von 27 laesst Mister Softee nicht wie ein Schnaeppchen aussehen.
Vielmehr wird sich das Unternehmen auf einstellige Wachstumsraten und schrumpfende Profitmargen einstellen muessen. Und vor diesem Hintergrund ist kaum Platz fuer Kurssteigerungen.
III. AUSBLICK: KEINE BESSERUNG OHNE POSITIVE MELDUNGEN
Auch in der kommenden Woche fehlen die potentiellen positiven Meldungen, die fuer einen neuen Optimismus an den Boersen sorgen koennten. Die gestern Nachmittag begonnene Rallye koennte sich an dem heutigen Tag fortsetzen, sollte jedoch, sofern keine ueberaus positiven Ueberraschungen vermeldet werden, den Nasdaq kaum ueber 1.650 Punkte fuehren.
Auch am heutigen Freitag sollten wir gegen Ende des Handelstags wieder einmal beobachten koennen, dass die Boersianer lieber mit einem leeren Depot ins Wochenende gehen, als ueber das Wochenende zu bangen. So duerfte im Verlauf dieses Tages die Rallye auslaufen. Eine nachhaltige Rallye benoetigt einfach mehr, als nur eine voruebergehend ueberverkaufte Boerse und Gewinnmitnahmen von Leerverkaeufern. Bislang haben wir jedoch nichts anderes sehen koennen.
Heute ist der letzte Handelstag des Monats. Es koennte somit noch ein wenig zum sogenannten Window-Dressing kommen: Portfolios werden um die Graupen bereinigt, dies fuehrt zu uebertriebenen Kursverlusten in diesen Aktien. Auf der anderen Seite werden gut performte Aktienpositionen vergroessert, dies wiederum fuehrt zu steigenden Kursen in einigen wenigen nachgefragten Aktien.
Bei alledem gibt es nur ein schwaches Handelsvolumen, so dass sogar Kursmanipulationen mit relativ wenig Kapital erzielt werden koennen.
In der naechsten Woche erwarte ich dann zumindest einen erneuten Test des Mai-Tiefs bei 1.560 Punkten. Der Dow Jones koennte nochmals kurzfristig ein wenig unter 9.800 Punkte rutschen.
