BÖRSE am NACHMITTAG

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BÖRSE am NACHMITTAG

 
11.12.01 14:51

Warten auf den "Magier" Greenspan


Der Ausblick von Nokia sorgt für einen Stimmungsumschwung bei Technologietiteln. Die US-Futures stützen den positiven Trend.

Frankfurt am Main – Der weltgrößte Handy-Hersteller Nokia geht von einem guten Weihnachtsgeschäft aus und hat damit Börsianern bereits ein kleines Weihnachtspräsent bereitet. Die Umsatz- und Gewinnentwicklung im vierten Quartal liege im Plan, teilte der finnische Mobilfunkriese am Dienstag mit. Man rechne außerdem mit einer Steigerung im Handy-Absatz um 25 Prozent gegenüber dem Vorquartal.

Technologietitel profitierten von dieser optimistischen Einschätzung: Der Dax hielt sich am frühen Nachmittag mit 0,4 Prozent ins Plus und notierte wieder deutlich über 5100 Zählern. Der Nemax 50 drehte ebenfalls in den grünen Bereich: Die US-Futures weisen knapp zwei Stunden vor Handelsbeginn auf eine behauptete Eröffnung der Wall Street hin. Die entscheidenden Impulse dürfte heute Abend jedoch erst die US-Notenbank mit ihrer Zinsentscheidung geben.

Trendwende bei Techtiteln

"Die Zahlen von Nokia waren gut und Nokia hat seine Prognose nach oben angepasst", sagte ein Händler. Davon profitierte besonders der Bauelemente-Hersteller Epcos  , der eng mit dem Handy-Markt verbunden ist und seine Produkte auch an Nokia liefert. Die Epcos Aktie blieb mit einem Plus von 3,6 Prozent auf 59,22 Euro Spitzenreiter im Dax.

Auch Siemens  (plus 2,7 Prozent auf 72 Euro) und die Deutsche Telekom  (plus 1,2 Prozent auf 19,75 Euro) zogen am Mittag deutlich an. Der Softwarehersteller SAP  drehte ebenfalls um ein Prozent ins Plus. Sogar die Aktien von Infineon  , zu Handelsbeginn Schlusslicht mit einem Minus von rund vier Prozent, notierten zuletzt 0,6 Prozent fester und eroberten die 26-Euro-Marke zurück.

Defensive Werte weiterhin gefragt

Neben MAN  und ThyssenKrupp  gehörten auch die Versorgerwerte Eon  und RWE  zu den Gewinnern im Dax. Der Maschinenbau- und Nutzfahrzeugekonzern MAN schließt einen Verkauf des weltgrößten Hütten- und Walzwerksbauer SMS Demag nicht aus. Den Wert von SMS bezifferte Vorstandschef Rudolf Rupprecht auf 1,5 bis 2 Milliarden Mark. Dieser sei aber derzeit nicht zu realisieren.

Volkswagen kündigt Absatzrekord an

Der Automobilkonzern Volkswagen  reduzierte nach starkem Beginn sein Plus am Mittag auf 0,2 Prozent und 50,85 Euro. Volkswagen hat heute seine Gläserne Manufaktur für Luxuslimousinen in Dresden eröffnet. Der Konzern hat vorab einen neuen Absatzrekord für dieses Jahr in Aussicht gestellt. Der Anteil an weltweit verkauften Fahrzeugen könne außerdem von 12 auf 12,5 Prozent steigen, sagte Vertriebschef Robert Büchelhofer der "Braunschweiger Zeitung".

Analysten-Kommentar belastet DaimlerChrysler

Die Commerzbank und DaimlerChrysler gehörten am Dienstag zu den Verlierern im Dax. EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti will heute nach Medienberichten gegen vier deutsche Banken ein Bußgeld wegen Preisabsprachen im Sortengeschäft verhängen. Im Visier sind die Commerzbank  , die Dresdner Bank, die HypoVereinsbank  und die Deutsche Verkehrsbank, die mit einer Strafe von insgesamt rund 100 Millionen Euro belegt werden sollen. Händler führten die Verluste bei DaimlerChrysler  auf negative Analystenkommentaren zurück. Die niederländische Bank ABN Amro hatte den Titel von "Reduce" auf "Sell" heruntergestuft.

Thiel Logistik: Großaktionär steigt aus

Der Logistiker Thiel Logistik  verlor 2,4 Prozent auf 22,44 Euro, nachdem der Mehrheitsaktionär Lorenzo AG bis zu fünf Millionen seiner 22,8 Millionen Aktien verkauft hat. Nach Unternehmensangaben steigt damit der Streubesitzes auf über 50 Prozent des Kapitals. Heyde  verbilligten sich um 7,1 Prozent auf 1,44 Euro, denn auch im vierten Quartal wird der Softwareberater noch keine schwarzen Zahlen ausweisen. Entgegen bisheriger Prognose kündigte Vorstandschef Dirk Wittenborg für das Gesamtjahr bei 125 Millionen Euro Umsatz einen Verlust vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen zwischen 44 und 47 Millionen Euro an.

Um weitere 21,43 Prozent ging es für den im Nemax All Share notierten Musiksoftware-Anbieter eJay auf 0,33 Euro abwärts, nachdem das Unternehmen am Montag die Eröffnung des Insolvenzverfahrens beantragt hat.

Zinssenkung eingepreist

Die Börsianer warten auf die Entscheidung der Fed: Die elfte Leitzinssenkung der Fed in diesem Jahr ist bereits in den Kursen eingepreist. Die Marktteilnehmer erwarten, dass die Fed heute um 20.15 Uhr MEZ eine Leitzinssenkung um 25 Basispunkte bekannt geben wird. Entscheidend für den weiteren Verlauf sei die Einschätzung Alan Greenspans, wie schnell die US-Wirtschaft sich wieder erholen wird, sagten Händler. Bisher ist der wirtschaftliche Aufschwung ausgeblieben, obwohl die Leitzinsen inzwischen auf dem niedrigsten Niveau seit 30 Jahren notieren.

Euro kaum verändert

Die asiatische Leitbörse in Tokio hat am Dienstag in Folge der schwachen Wall Street erneut schwach geschlossen. Der Nikkei-Index für 225 führende Werte verlor nach der erneut negativen Vorgabe der Wall Street 97,10 Punkte oder rund 0,9 Prozent auf 10 473 Punkte. Der Euro notierte zum Dollar kaum verändert mit 0,891 Dollar nach 0,890 Dollar am Vortag.

Gruß
Happy End
hjw2:

Balda rührt sich auch... o.T.

 
11.12.01 14:52
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