BÖRSENAUSBLICK: Tokio feiert neue Mitsubishi-Führung
Trotz guter Konjunkturdaten halten sich Anleger vor Ostern zurück. Linde gibt einen Ausblick auf 2002, am Neuen Markt präsentiert Senator rote Zahlen, während Thiel Logistik neue Aufträge verspricht.In Tokio hat DaimlerChrysler für einen Kurssprung bei Mitsubishi gesorgt.
Frankfurt am Main - Anleger suchen derzeit eher das Haar in der Suppe. Der deutliche Anstieg des US-Verbrauchervertrauens löste bei einigen Börsianern trotz gegenteiliger Beteuerungen von Währungshütern erneut die Angst aus, die Fed könne die Zinsen früher als erwartet erhöhen. Das Plus an den US-Börsen fiel daraufhin trotz der guten Wirtschaftsdaten recht bescheiden aus: Im späten Handel reduzierte der Dow Jones seine Gewinne weiter und schloss nur noch 0,7 Prozent fester, während der Nasdaq Composite mit einem Zuwachs von 0,6 Prozent im späten Handel unverändert blieb.
Der Dax war gestern dank der positiven Konjunkturdaten - außer dem Verbrauchervertrauen ist auch der deutsche ifo-Geschäftsklimaindex deutlich gestiegen - mit einem Plus von 1,4 Prozent aus dem Handel gegangen. Er dürfte zum Auftakt am Mittwoch aber wieder leicht nachgeben, sagten Händler. Der Nemax 50 schloss gestern 0,5 Prozent schwächer bei 1023 Punkten.
Heute erläutert der Wiesbadener Industriegas-Hersteller Linde seine Jahresbilanz. Trotz eines schwächeren Ergebnisses im Jahr 2001 hält der Konzern an seiner Dividende von 1,13 Euro fest. Analysten erwarten für das Jahr 2002 einen positiven Ausblick.
DaimlerChrysler: Deutsch-japanische Freundschaft
Der Autobauer DaimlerChrysler hatte am Dienstag gegen den Trend bei Automobiltiteln mehr als zwei Prozent zugelegt. Nach japanischen Zeitungsberichten prüft der japanische Automobilkonzern Mitsubishi Motors, sein Lkw- und Bus-Geschäft in ein Joint Venture mit DaimlerChrysler An dem Gemeinschaftsunternehmen könnte DaimlerChrysler, das bereits mit 37 Prozent an Mitsubishi beteiligt ist, 30 Prozent übernehmen, hieß es am Mittwoch.
Die Aktien von Mitsubishi sind am Mittwoch außerdem stark gestiegen, nachdem der Aufsichtsrat den DaimlerChrysler-Manager Rolf Eckrodt an die Spitze des viergrößten japanischen Autobauers gewählt hat. Mitsubishi gewannen in Tokio rund elf Prozent.
Techtitel behauptet
Die guten Konjunkturdaten am Nachmittag hatten gestern den Technologietiteln in die Gewinnzone verholfen. Ob Infineon , die Deutsche Telekom und Epcos ihre deutlichen Gewinne heute halten können, ist angesichts der schwächelnden Nasdaq jedoch fraglich. Die Telekom-Tochter T-Mobile will mit deutlichen Preissenkungen ihre Kunden zur Nutzung der neuen Mobilfunk-Übertragungstechnik GPRS bewegen. In den Monaten April und Mai müsse nur noch der monatliche GPRS-Grundpreis gezahlt werden.
Die Aktie der Lufthansa war gestern stark unter Druck geraten. Die Commerzbank hält die Aktie für deutlich überbewertet und hat die Aktie herabgestuft. Dagegen kletterte die RWE-Aktie nach Vorlage der Zahlen um 1,8 Prozent auf
43,30 Euro. Der Versorger lag mit seinen Zahlen für das Rumpfgeschäftsjahr 2001 im Rahmen der Erwartungen.
Neuer Markt: Consors und Senator mit Zahlen
Heute legen der Online-Broker ConSors und der Medienkonzern Senator Zahlen vor. Senator Entertainment erwartet nach roten Zahlen für 2001 für das laufende Geschäftsjahr ein positives Ergebnis. Das Ebit ist im Jahr 2001 auf 5,7 Mio Euro gegenüber 18,1 Millionen Euro im Vorjahr gesunken, das Jahresergebnis lag 2001 bei minus 4,2 Millionen Euro. Grund ist die Beteiligung an der defizitären CinemaxX AG. Der DVD-Anlagenbauer Singulus hat 2001 sinkende Umsätze in allen Bereichen hinnehmen müssen. Insgesamt sei der Umsatz im abgelaufenen Jahr auf 225,5 Millionen Euro von 375,7 Millionen Euro im Jahr zuvor gefallen.
Der Logistik-Dienstleister Thiel Logistik steht dagegen vor dem Abschluss von Neuverträgen mit einem Volumen von mehreren Milliarden Euro. Derzeit werde konkret mit vier Kunden verhandelt, deren Logistik zu übernehmen, sagte der Unternehmenslenker Günter Thiel der "Financial Times Deutschland".
Guter Start für Windanlagenbauer REPower
Die Aktien des norddeutschen Windkraftanlagenherstellers Repower Systems schlossen am ersten Handelstag mit 44 Euro deutlich oberhalb der Erstnotiz, die bei 42 Euro gelegen hatte. Repower ist nach einer achtmonatigen Durststrecke der erste Kandidat, der den Gang an den Neuen Markt geschafft hat.
Mobilcom stürzte ab
Die Aktie des Büdelsdorfer Mobilfunkbetreibers MobilCom verlor am Dienstag bei hohen Umsätzen 9,67 Prozent auf 13,55 Euro und war Schlusslicht im Nemax 50. Am Morgen hatte das Unternehmen mitgeteilt, Konzernchef Gerhard Schmid werde seine Anteile an eine Gruppe von Finanzdienstleistern verkaufen. Spekulative Anleger seien daraufhin ausgestiegen, "weil sie sich darüber im Klaren sind, dass France Telecom MobilCom in nächster Zukunft nicht konsolidieren wird", sagte ein Händler. Viele hätten darauf gesetzt, dass es zu einem Pflichtangebot an die freien Aktionäre kommen wird. "In den nächsten ein bis zwei Jahren wird das nicht passieren", sagte der Händler.
Tokio fester
Die Aktienbörse in Tokio hat am Mittwoch fest geschlossen. Der Nikkei-Index für 225 führende Aktienwerte verbesserte sich deutlich um 115,76 Punkte oder 1,03 Prozent und ging mit 11.323 Punkten aus dem Handel. Die Börse in Hongkong baute am Nachmittag ihr Plus sogar auf 1,3 Prozent aus.
Der Euro notierte am Morgen mit 0,8758 Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte am Dienstag den Referenzkurs bei 0,8737 Dollar festgesetzt. Es gelinge dem Euro nicht, den Widerstand bei 0,88 US-Dollar zu brechen, hieß es. Der leide gegenwärtig unter neuen Inflationsängsten, die hervorgerufen würden durch die Ölteuerung und die mit der Euro-Einführung beobachteten Preissteigerungen.
spiegel.de
Trotz guter Konjunkturdaten halten sich Anleger vor Ostern zurück. Linde gibt einen Ausblick auf 2002, am Neuen Markt präsentiert Senator rote Zahlen, während Thiel Logistik neue Aufträge verspricht.In Tokio hat DaimlerChrysler für einen Kurssprung bei Mitsubishi gesorgt.
Frankfurt am Main - Anleger suchen derzeit eher das Haar in der Suppe. Der deutliche Anstieg des US-Verbrauchervertrauens löste bei einigen Börsianern trotz gegenteiliger Beteuerungen von Währungshütern erneut die Angst aus, die Fed könne die Zinsen früher als erwartet erhöhen. Das Plus an den US-Börsen fiel daraufhin trotz der guten Wirtschaftsdaten recht bescheiden aus: Im späten Handel reduzierte der Dow Jones seine Gewinne weiter und schloss nur noch 0,7 Prozent fester, während der Nasdaq Composite mit einem Zuwachs von 0,6 Prozent im späten Handel unverändert blieb.
Der Dax war gestern dank der positiven Konjunkturdaten - außer dem Verbrauchervertrauen ist auch der deutsche ifo-Geschäftsklimaindex deutlich gestiegen - mit einem Plus von 1,4 Prozent aus dem Handel gegangen. Er dürfte zum Auftakt am Mittwoch aber wieder leicht nachgeben, sagten Händler. Der Nemax 50 schloss gestern 0,5 Prozent schwächer bei 1023 Punkten.
Heute erläutert der Wiesbadener Industriegas-Hersteller Linde seine Jahresbilanz. Trotz eines schwächeren Ergebnisses im Jahr 2001 hält der Konzern an seiner Dividende von 1,13 Euro fest. Analysten erwarten für das Jahr 2002 einen positiven Ausblick.
DaimlerChrysler: Deutsch-japanische Freundschaft
Der Autobauer DaimlerChrysler hatte am Dienstag gegen den Trend bei Automobiltiteln mehr als zwei Prozent zugelegt. Nach japanischen Zeitungsberichten prüft der japanische Automobilkonzern Mitsubishi Motors, sein Lkw- und Bus-Geschäft in ein Joint Venture mit DaimlerChrysler An dem Gemeinschaftsunternehmen könnte DaimlerChrysler, das bereits mit 37 Prozent an Mitsubishi beteiligt ist, 30 Prozent übernehmen, hieß es am Mittwoch.
Die Aktien von Mitsubishi sind am Mittwoch außerdem stark gestiegen, nachdem der Aufsichtsrat den DaimlerChrysler-Manager Rolf Eckrodt an die Spitze des viergrößten japanischen Autobauers gewählt hat. Mitsubishi gewannen in Tokio rund elf Prozent.
Techtitel behauptet
Die guten Konjunkturdaten am Nachmittag hatten gestern den Technologietiteln in die Gewinnzone verholfen. Ob Infineon , die Deutsche Telekom und Epcos ihre deutlichen Gewinne heute halten können, ist angesichts der schwächelnden Nasdaq jedoch fraglich. Die Telekom-Tochter T-Mobile will mit deutlichen Preissenkungen ihre Kunden zur Nutzung der neuen Mobilfunk-Übertragungstechnik GPRS bewegen. In den Monaten April und Mai müsse nur noch der monatliche GPRS-Grundpreis gezahlt werden.
Die Aktie der Lufthansa war gestern stark unter Druck geraten. Die Commerzbank hält die Aktie für deutlich überbewertet und hat die Aktie herabgestuft. Dagegen kletterte die RWE-Aktie nach Vorlage der Zahlen um 1,8 Prozent auf
43,30 Euro. Der Versorger lag mit seinen Zahlen für das Rumpfgeschäftsjahr 2001 im Rahmen der Erwartungen.
Neuer Markt: Consors und Senator mit Zahlen
Heute legen der Online-Broker ConSors und der Medienkonzern Senator Zahlen vor. Senator Entertainment erwartet nach roten Zahlen für 2001 für das laufende Geschäftsjahr ein positives Ergebnis. Das Ebit ist im Jahr 2001 auf 5,7 Mio Euro gegenüber 18,1 Millionen Euro im Vorjahr gesunken, das Jahresergebnis lag 2001 bei minus 4,2 Millionen Euro. Grund ist die Beteiligung an der defizitären CinemaxX AG. Der DVD-Anlagenbauer Singulus hat 2001 sinkende Umsätze in allen Bereichen hinnehmen müssen. Insgesamt sei der Umsatz im abgelaufenen Jahr auf 225,5 Millionen Euro von 375,7 Millionen Euro im Jahr zuvor gefallen.
Der Logistik-Dienstleister Thiel Logistik steht dagegen vor dem Abschluss von Neuverträgen mit einem Volumen von mehreren Milliarden Euro. Derzeit werde konkret mit vier Kunden verhandelt, deren Logistik zu übernehmen, sagte der Unternehmenslenker Günter Thiel der "Financial Times Deutschland".
Guter Start für Windanlagenbauer REPower
Die Aktien des norddeutschen Windkraftanlagenherstellers Repower Systems schlossen am ersten Handelstag mit 44 Euro deutlich oberhalb der Erstnotiz, die bei 42 Euro gelegen hatte. Repower ist nach einer achtmonatigen Durststrecke der erste Kandidat, der den Gang an den Neuen Markt geschafft hat.
Mobilcom stürzte ab
Die Aktie des Büdelsdorfer Mobilfunkbetreibers MobilCom verlor am Dienstag bei hohen Umsätzen 9,67 Prozent auf 13,55 Euro und war Schlusslicht im Nemax 50. Am Morgen hatte das Unternehmen mitgeteilt, Konzernchef Gerhard Schmid werde seine Anteile an eine Gruppe von Finanzdienstleistern verkaufen. Spekulative Anleger seien daraufhin ausgestiegen, "weil sie sich darüber im Klaren sind, dass France Telecom MobilCom in nächster Zukunft nicht konsolidieren wird", sagte ein Händler. Viele hätten darauf gesetzt, dass es zu einem Pflichtangebot an die freien Aktionäre kommen wird. "In den nächsten ein bis zwei Jahren wird das nicht passieren", sagte der Händler.
Tokio fester
Die Aktienbörse in Tokio hat am Mittwoch fest geschlossen. Der Nikkei-Index für 225 führende Aktienwerte verbesserte sich deutlich um 115,76 Punkte oder 1,03 Prozent und ging mit 11.323 Punkten aus dem Handel. Die Börse in Hongkong baute am Nachmittag ihr Plus sogar auf 1,3 Prozent aus.
Der Euro notierte am Morgen mit 0,8758 Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte am Dienstag den Referenzkurs bei 0,8737 Dollar festgesetzt. Es gelinge dem Euro nicht, den Widerstand bei 0,88 US-Dollar zu brechen, hieß es. Der leide gegenwärtig unter neuen Inflationsängsten, die hervorgerufen würden durch die Ölteuerung und die mit der Euro-Einführung beobachteten Preissteigerungen.
spiegel.de