Blackstone-Pläne zur Übernahme der Telekom dementiertBlackstone-Sprecher John Ford sagte, seinem Unternehmen genüge der im April erworbene Anteil von 4,5 Prozent an der Telekom, um dort eine Schlüsselrolle zu spielen.<!-- If a picture exists for the article display it here -->
Berlin - Wirbel um die Telekom: Angebliche Pläne des US-Finanzinvestors Blackstone für eine Übernahme der Deutschen Telekom haben am Freitag für Aufregung gesorgt und der Telekom-Aktie zeitweise einen Kursanstieg beschert. Blackstone dementierte allerdings umgehend einen Bericht der „Wirtschaftswoche“, Blackstone-Chef Stephen Schwarzman wolle bis Jahresende rund 60 Milliarden Euro bei angelsächsischen Investoren einsammeln, um im Frühjahr 2007 den T-Aktionären ein Übernahmeangebot zu unterbreiten. Blackstone-Sprecher John Ford sagte dem „Manager-Magazin“, seinem Unternehmen genüge der im April erworbene Anteil von 4,5 Prozent an der Telekom, um dort eine Schlüsselrolle zu spielen. Fragen nach der ferneren Zukunft sind „hypothetisch und derzeit von keinerlei Relevanz“. Die Investmentidee von Blackstone bei der Telekom „beruht auf diesem 4,5-Prozent-Anteil und möglicherweise einem Sitz im Aufsichtsrat“. Die Bundesregierung hält derzeit noch 14,6 Prozent an der Telekom, die staatseigene Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) 16,6 Prozent. Gut 69 Prozent sind im Streubesitz. Regierungssprecher Thomas Steg und das Bundesfinanzministerium erklärten in Berlin, ein Übernahmeplan seitens Blackstone sei ihnen nicht bekannt. Eine KfW-Sprecherin sagte, die Bank habe keine Kenntnis und im übrigen kommentiere man Marktgerüchte nicht. Telekom-Sprecher Andreas Leigers sagte, das Unternehmen gebe zu dem Thema keinen Kommentar ab. Der Aktienkurs der Telekom stieg am Freitagmittag kurzzeitig um 1,6 Prozent, sackte im weiteren Verlauf aber wieder unter den Vortageskurs ab. Nach Darstellung der „Wirtschaftswoche“ hatten Finanzexperten schon bei dem Kauf des 4,5-Prozent-Pakets im April Zweifel, daß sich der von Ex-Telekom-Chef Ron Sommer beratene Schwarzman mit der Minderheitsbeteiligung zufrieden geben werde. Zudem plane Bundesfinanzminister Peer Steinbrück zur Haushaltssanierung weitere Aktienverkäufe. Ohne den Schutz des Staates wäre die Deutsche Telekom mit einem Börsenwert von 53 Milliarden Euro schon heute ein heißer und begehrter Übernahmekandidat, schrieb die „Wirtschaftswoche“. Das „Manager-Magazin“ dagegen schätzt die Telekom zu diesem Preis als relativ teuer ein. WELT.de | ||||