Der Traum von den eigenen vier Wänden endet für etliche Bausparer momentan in ernüchternder Realität: Ihre vermeintlich günstigen Vorausdarlehen von der Bausparkasse kommen meist teurer zu stehen als jeder normale Hypothekenkredit.
Grund ist das derzeitige Zinstief. "Bei vorfinanzierten Verträgen kann das Minusgeschäft bis zu 25 Prozent ausmachen", berichtet Arno Gottschalk, Finanzfachmann der Verbraucherzentrale Bremen. Nach seinen Erfahrungen werden Häuslebauer oft falsch beraten und über die tatsächlichen Kosten dieser Darlehenskonstruktion im Dunkeln gelassen.
Wer sich auf eine Finanzierung einließ, bei der ein Bausparvertrag mit einem Darlehen ohne laufende Tilgung vorfinanziert wird, hat jetzt allen Grund zum Ärgern. Er wird in den meisten Fällen nicht drum herum kommen, auf die zuteilungsreife Bausparsumme zu verzichten. Und das bedeutet, dass er jahrelang aufs falsche Pferd setzte: Was beim Abschluss günstig klang, entpuppt sich schließlich nur noch als schlecht verzinster Sparvertrag.
"Wir müssen vielen Leuten zum Verzicht raten"
"Wir müssen vielen Leuten zum Verzicht raten, weil Annuitätendarlehen einfach billiger zu kriegen sind", berichtet auch Beate Weiser, Finanzberaterin der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. Im "Stammland" des Bausparens häufen sich die Anfragen enttäuschter Kunden. "Bei uns hat so gut wie jeder einen Vertrag, da ist das Problem vermutlich noch weiter verbreitet als im Norden", meint Weiser.
Gottschalk rät bei Neuabschluss dazu, die attraktiv klingenden Angebote der Bausparkassen und Banken auf keinen Fall ungeprüft zu akzeptieren. Die vorgerechneten, auf den ersten Blick niedrigen Effektivzinsen täuschten über die wahren Kosten hinweg. Aussagekräftig sei allein der Gesamteffektivzins. "Penibles, unabhängiges Gegenrechnen ist ein Muss", betont auch Beate Weiser.
Rechenbeispiel:
Folgendes Rechenbeispiel soll das verdeutlichen: Nahm ein Sparer 1993 ein Darlehen über 50.000 Euro mit einem Zins von nominal 7,8 Prozent auf und zahlte - statt zu tilgen - in einen Bausparvertrag monatlich 153 Euro ein, dann verfügt er heute über ein Bausparguthaben von rund 20.000 Euro bei einem Sparzins von 2,5 Prozent. Seine Restschuld nach zehn Jahren beläuft sich also auf 30.000 Euro, wie Gottschalk weiter vorrechnet.
Hätte er von Anfang an einen Bankkredit mit laufender Tilgung gewählt, beliefe sich seine Restschuld nur noch auf 22.300 Euro - bei gleichem Nominalzins und gleicher monatlicher Belastung. Der Umweg über das Bausparen brachte dem Häuslebauer einen finanziellen Nachteil von rund 7.700 Euro.
"Klares Verlustgeschäft für den Sparer"
Gottschalk rät von der Kombination aus Sparen und Kredit daher ab. "Solche Konstruktionen sind in den allermeisten Fällen ein klares Verlustgeschäft für den Sparer", erklärt er. Auch wenn Kassen und Banken argumentierten, dass nur dieser Mix das Risiko höherer Anschlusszinsen vermeiden könne.
Klare Belege für diese "Angstargumente", wie Beate Weiser sie nennt, blieben die Verkäufer in aller Regel aber schuldig. "Den Kunden wird nie vorgerechnet, wie hoch denn die Zinsen steigen müssten, damit sich die Vorfinanzierung im Vergleich zu einem normalen Hypothekendarlehen lohnt", kritisiert auch Gottschalk.
Und da könnten enttäuschte Sparer ansetzen: Nach geltender Rechtsprechung müssen Kreditinstitute nicht nur über mögliche Vorteile, sondern auch über Nachteile angebotener Finanzierungsmodelle aufklären. Wer sich falsch beraten fühle, solle sich notfalls juristisch zur Wehr setzen, erläutert Gottschalk.
Grund ist das derzeitige Zinstief. "Bei vorfinanzierten Verträgen kann das Minusgeschäft bis zu 25 Prozent ausmachen", berichtet Arno Gottschalk, Finanzfachmann der Verbraucherzentrale Bremen. Nach seinen Erfahrungen werden Häuslebauer oft falsch beraten und über die tatsächlichen Kosten dieser Darlehenskonstruktion im Dunkeln gelassen.
Wer sich auf eine Finanzierung einließ, bei der ein Bausparvertrag mit einem Darlehen ohne laufende Tilgung vorfinanziert wird, hat jetzt allen Grund zum Ärgern. Er wird in den meisten Fällen nicht drum herum kommen, auf die zuteilungsreife Bausparsumme zu verzichten. Und das bedeutet, dass er jahrelang aufs falsche Pferd setzte: Was beim Abschluss günstig klang, entpuppt sich schließlich nur noch als schlecht verzinster Sparvertrag.
"Wir müssen vielen Leuten zum Verzicht raten"
"Wir müssen vielen Leuten zum Verzicht raten, weil Annuitätendarlehen einfach billiger zu kriegen sind", berichtet auch Beate Weiser, Finanzberaterin der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. Im "Stammland" des Bausparens häufen sich die Anfragen enttäuschter Kunden. "Bei uns hat so gut wie jeder einen Vertrag, da ist das Problem vermutlich noch weiter verbreitet als im Norden", meint Weiser.
Gottschalk rät bei Neuabschluss dazu, die attraktiv klingenden Angebote der Bausparkassen und Banken auf keinen Fall ungeprüft zu akzeptieren. Die vorgerechneten, auf den ersten Blick niedrigen Effektivzinsen täuschten über die wahren Kosten hinweg. Aussagekräftig sei allein der Gesamteffektivzins. "Penibles, unabhängiges Gegenrechnen ist ein Muss", betont auch Beate Weiser.
Rechenbeispiel:
Folgendes Rechenbeispiel soll das verdeutlichen: Nahm ein Sparer 1993 ein Darlehen über 50.000 Euro mit einem Zins von nominal 7,8 Prozent auf und zahlte - statt zu tilgen - in einen Bausparvertrag monatlich 153 Euro ein, dann verfügt er heute über ein Bausparguthaben von rund 20.000 Euro bei einem Sparzins von 2,5 Prozent. Seine Restschuld nach zehn Jahren beläuft sich also auf 30.000 Euro, wie Gottschalk weiter vorrechnet.
Hätte er von Anfang an einen Bankkredit mit laufender Tilgung gewählt, beliefe sich seine Restschuld nur noch auf 22.300 Euro - bei gleichem Nominalzins und gleicher monatlicher Belastung. Der Umweg über das Bausparen brachte dem Häuslebauer einen finanziellen Nachteil von rund 7.700 Euro.
"Klares Verlustgeschäft für den Sparer"
Gottschalk rät von der Kombination aus Sparen und Kredit daher ab. "Solche Konstruktionen sind in den allermeisten Fällen ein klares Verlustgeschäft für den Sparer", erklärt er. Auch wenn Kassen und Banken argumentierten, dass nur dieser Mix das Risiko höherer Anschlusszinsen vermeiden könne.
Klare Belege für diese "Angstargumente", wie Beate Weiser sie nennt, blieben die Verkäufer in aller Regel aber schuldig. "Den Kunden wird nie vorgerechnet, wie hoch denn die Zinsen steigen müssten, damit sich die Vorfinanzierung im Vergleich zu einem normalen Hypothekendarlehen lohnt", kritisiert auch Gottschalk.
Und da könnten enttäuschte Sparer ansetzen: Nach geltender Rechtsprechung müssen Kreditinstitute nicht nur über mögliche Vorteile, sondern auch über Nachteile angebotener Finanzierungsmodelle aufklären. Wer sich falsch beraten fühle, solle sich notfalls juristisch zur Wehr setzen, erläutert Gottschalk.