Am 9. Mai wird von BioNTech über Q1 2022 berichtet (in 28 Tagen). Die Zahlen werden deutlich über Q1 2021 liegen (IMHO), da die Ausweitung der Produktionskapazitäten weitgehend erst ab April wirksam wurde (Start Marburg war am 1.4.2021). Dann dürfte auch das weitere Update der Guidance interessant und wegweisend werden. Und bereits 6 Tage vorher berichtet Vertriebspartner Pfizer am 3. Mai 10:00 AM ET mit seiner Impfstoff-Guidance (also in 22 Tagen).
Dann könnte es sich lohnen das DCF-Modell und die anderen Modelle zu aktualisieren und die Marktkapitalisierung 42,02 Mrd.USD mit den Zahlen quartalsweise in einen Abgleich zu bringen. Einen großen Teil dieser MK sehe ich durch die Nettogewinne 2021, 2022 & 2023 bereits gedeckt. Welches Unternehmen auf der Welt hat aussichtsreiche Ansätze, Krebs erfolgreich zu bekämpfen, MS zu heilen sowie TB, HIV, Malaria und noch vieles mehr? Die mRNA-Technologie steht erst am Anfang und nicht am Ende und BioNTech hat eindrucksvoll gezeigt, dass sie mRNA weltweit fachlich und wirtschaftlich anführen können. Die aussichtsreiche Pipeline und auch über 1200 Patente gibt es bei BioNTech nicht mehr sehr lange so günstig zu kaufen IMHO.
Mein wichtigster Berater für das Investment in BioNTech war und bleibt Ugur Sahin mit seinen Statements. Ohne ihn wäre ich nicht bei BioNTech eingestiegen. Man muss bei ihm aber mitdenken und zwischen den Zeilen lesen.
Vertriebspipeline:
(1) Guidance - Der CEO Sahin kennt die bisher bereits vertraglich fest bestellten Mengen Impfstoff für 2022 und 2023 genau und in der Regel tagesaktuell.
(2) Außerdem kennt er auch die laufenden Anfragen, Angebote und Vertragsentwürfe, die sich zusätzlich bereits in der Vertriebspipeline befinden. Diese gehen aber höchstvorsorglich sehr konservativ betrachtet noch nicht in die Guidance ein.
(3) Und als langjähriger echter Startup-Unternehmer muss und wird er darüber hinaus die Erfahrung haben, mit dem noch Unbekannten zu planen, also Umsätze, die der Markt, der Vertrieb und die Partner erst im Laufe der Zeit noch bringen werden. Ohne diese Fähigkeiten der Geschäftsplanung kann man kein Startup erfolgreich gründen.
(4) Die mRNA-Technik ist für mehrere Märkte disruptiv. BioNTech ist weltweit führend und hat die meisten Baukasten-Systeme, um das Immunsystem medizinisch zu nutzen. Die Produktionskapazitäten sind inzwischen hoch und international gut skalierbar (selbst in die 3. Welt via BioNTainer). Für neue Kooperationen stehen sehr viele etablierte Unternehmen im Medizin-Markt längst Schlange, mit viel Potenzial von Auftragsforschung bis zu deren etablierten Marktzugängen.
(5) Nicht ohne Grund wurde die Pipeline jüngst erweitert und die Investitionen für diese Bereiche sehr deutlich erhöht. Es wird viel gebaut, aufgebaut und gutes Personal eingestellt, obwohl die Vorstände eher zur Sparsamkeit neigen würden, wie ihr Privatleben zeigt. Unnötige und unwahrscheinliche Investments würden sie eher vermeiden. Das Management hat offensichtlich gute Gründe an den Erfolg der laufenden Projekte zu glauben.
(6) Der Vorstand kennt aus der Pipeline längst Versatzstücke, Indizien und Teilergebnisse der Forschungs- & Entwicklungsarbeit und hat die Erfahrung, diese fachlich und geschäftlich zu bewerten.
Das gilt seitens der Produkte für bestehende und neue COVID-Impfstoffe (5.1)
und auch neue Herausforderungen wie COVID-Varianten (5.2)
ebenso wie für andere Infektionskrankheiten (5.3)
und eine steigende Zahl von Krebs-Medikationen (5.4).
(7) Der CEO ist nicht nur sehr erfahrener Mediziner (Onkologie), er hat auch besondere Fähigkeiten und wissenschaftliche Qualifikationen in höherer Mathematik und kann damit richtig gut mehrdimensional rechnen und -optimieren. Es hat sich im Vorfeld der Pandemie gezeigt, dass er die besondere Fähigkeit hat Entwicklungen für die Zukunft gut zu modellieren und hochzurechnen und unternehmerische Entscheidungen daraus abzuleiten und entschlossen und erfolgreich mit seinen Teams passgenau umzusetzen.
Das gilt für die Entwicklung neuer Mutationen, die Dauer der Immunität durch Impfstoffe (BNTX zwar viel länger als AZN, aber Auffrischungen bis auf Weiteres nötig) und gilt auch für seine Investitionen in die Pipeline.
Ich bin weiter long und vertraue auf Ugur Sahin. Es kommen fast jede Woche fachlich oder geschäftlich gute Nachrichten (jüngst BNT211 & Pandemiebereitschaftsvertrag). Das gilt nicht nur für Corona und für die Pipeline sondern auch für den Aktienkurs. Wenn der CEO den CFO Jens Holstein formulieren lässt "Mit dem Rückkaufprogramm von BioNTech-Aktien möchten wir unsere Aktionäre an unserer starken Entwicklung im Jahr 2021 teilhaben lassen." ist das für mich ein klares Zeichen, dass er die Aktionäre für bisher unzureichend am Erfolg teilhabend hält und er damit (zwischen den Zeilen) die Aktie für derzeit unterbewertet hält. Natürlich bestimmt der Vorstand idR. nicht ganz direkt den Markt der Aktienkurse. Aber was genau bedeutet ein Rückkaufprogramm, um Aktionäre am Erfolg teilhaben zu lassen?
Quellen:
www.miragenews.com/...therapy-for-solid-tumors-was-761922/#//
www.bmwi.de/Redaktion/DE/...ffversorgung-im-pandemiefall.html
investors.biontech.de/de/press-releases
investors.biontech.de/de/events/...irst-quarter-2022-earnings
investors.pfizer.com/Investors/...T-QUARTER-2022/default.aspx