Bonn – Pünktlich zur Osterreisewelle das gleiche Spiel wie jedes Jahr: Die Benzinpreise sind Spitze, wurden durchschnittlich um vier Cent pro Liter erhöht. Konnte man letzte Woche noch für 99 Cent den Liter Normal-Sprit tanken, waren gestern schon bis zu 1,03 Euro fällig. Hochgerechnet auf eine Tankfüllung, sind das gut und gern 3,20 (!) Euro mehr.
Der ADAC ist stinksauer. Sprecher Peter Hemschick: „Die Ölmultis nutzen mal wieder die Reisewelle, um sich die Taschen voll zu machen.“ In zwölf Bundesländern wurden die Spritpreise vor den Feiertagen auf Jahreshöchststand getrieben.
Auch ADAC-Vizepräsident Erhard Oehm sieht in den Mineralölkonzernen die Schuldigen: „Die haben eine steigende Nachfrage zu den Ferienterminen fest einkalkuliert.“ Außerdem sei die Bundesregierung mit schuld. Schließlich habe die Ökosteuer den Benzinpreis auch um 14 Cent verteuert, so Oehm weiter. Er fordert: „Die Regierung muss auf eine weitere Erhöhung zum 1. Januar 2003 verzichten.“
Die Mineralölkonzerne haben (natürlich) eine kluge Entschuldigung parat: „Die Unsicherheit über einen Militärschlag der USA gegen den Irak treibt derzeit die Rohölpreise in die Höhe“, hieß es vom Verband in Hamburg.
Davon weiß der Automobilclub von Deutschland (AvD) aber nichts. Sprecher Jochen Hövekenmeier: „Die Preispolitik vor den diesjährigen Osterferien ist eine Unverschämtheit und durch nichts zu begründen.“
Wie auch immer, die Bonner müssen die Konsequenzen tragen und tiefer in die Tasche greifen. Doch auch die Tankstellenpächter haben jetzt kein leichtes Los, schließlich geben sie nur ihre Mehrkosten an den Endverbraucher weiter. Karl-Friedrich Lihra vom Bundesverband Tankstellen und Gewerbliche Autowäsche (BTG) bestätigt: „Der Benzin-Absatz ist leicht rückläufig.“
Doch EXPRESS lässt Sie nicht hängen: Wir haben 50 Tankstellen in und um Bonn für Sie unter die Lupe genommen und die günstigste rausgesucht. Es ist die Jet-Tankstelle in der Rochusstraße. Hier kostet der Liter Normal noch 99 Cent.