Wie ein Griff ins Klo liest sich die jüngste "Analyse" nebst Verkaufsempfehlung
der CITIGROUP zu PORSCHE:
" Die Analysten der Citigroup stufen die Vorzugsaktie von Porsche unverändert
mit "sell" ein.
Nach Ansicht der Analysten nähere sich die erfolgreiche Ära für Porsche ihrem
Ende, da das Porsche-System eine Überholung benötige. Die Beteiligung an
Volkswagen sei notwendig gewesen, um die Beziehung langfristig sichern zu
können. Allerdings sei die Zukunft des Unternehmens eng an die Restrukturierung
eines Volumenproduzenten geknüpft.
Volkswagen sei nun für 25% der Marktkapitalisierung von Porsche verantwortlich. Investoren würden ein ganz anderes Unternehmen vorfinden als noch vor dem
Deal. Die Gewinnentwicklung dürfte in 2005/06 ihren Höhepunkt erreichen. In den
kommenden Jahren würden höhere Entwicklungskosten und Währungseffekte das
Gewinnwachstum belasten. Der Panamera als kommender Wachstumstreiber sei
noch fünf Jahre entfernt.
Unter Berücksichtigung eines 20%igen Bewertungsabschlags im Vergleich zur Bruttobewertung der Aktie von 692 EUR ergebe sich ein von 520 auf 540 EUR
erhöhtes Kursziel. Angesichts einer Dividende von 5,30 EUR je Vorzugsaktie
sehe man einen negativen Total Return von 13%.
Vor diesem Hintergrund bleiben die Analysten der Citigroup bei ihrer Empfehlung
die Vorzugsaktie von Porsche zu verkaufen."
Mein Kommentar:
Die Beteiligung an VW wird völlig falsch eingeschätzt. Mit dem Deal hat sich
PORSCHE langfristig Produktionskapazitäten und Synergieeffekte gesichert. Die Restrukturierung von VW ist für PORSCHE in erster Linie unter Asset-Aspekten
von Bedeutung. Unerwähnt bleibt, daß PORSCHE ja gerade mit der Beteiligung einen
wesentlichen Einfluß auf die Restrukturierung gewonnen hat.
Daß VW nun für 25% der Marktkapitalisierung von PORSCHE verantwortlich sein soll,
ist schlichtweg Unfug und falsch. Für die MK ist die Bewertung an der Börse verant-
wrlich - und damit die Aktionäre, und sonst nichts! Interessanterweise ist die
Beteiligung von VW (noch) gar nicht im PORSCHE-Kurs eingepreist - im Gegenteil!
Inwieweit die Gewinnentwicklung nach 2006 abflachen soll, erläutert die CITIGROUP
nicht; sie wird es wohl selbst nicht wissen. Gewiß: der Dollar-EURO-Wechselkurs
wird ein Problem sein. Das war er aber erstens schon immer. Und zweitens gilt das
genauso für jedes andere Exportunternehmen. Insofern ist dises Argument hirnrissig.
Ebenso hirnrissig ist die Behauptung, die Entwicklungskosten würden steigen. Tat-
sache ist, daß sie nach der Markteinführung eines Modells via Deckungsbeitrag
ABNEHMEN!
Wie der 20%ige Bewertungsabschlag zustande kommen soll, wird ebenfalls nicht er-
läutert. Er dürfte wohl am ehesten erwürfelt worden sein.
Fazit:
Diese sogenannte "Analyse" der CITIGROUP ist von A bis Z unseriös und nichts als
ein haarsträubender Blödsinn. Die CITIGROUP kann wohl nur den Zweck damit
verfolgen, die Aktionäre von PORSCHE aufs Glatteis zu führen, um sie zum Verkauf
zu bewegen. Die zweckmäßigste Konsequenz wäre ein Tritt in den Allerwertesten des verantwortlichen "Analysten".
Wie man wieder einmal sieht, wird für Geld offenbar jeder Dreck geschrieben.