Mit dem Heilbronner Systemhaus Bechtle betritt ein waschechtes Schwergewicht das Frankfurter Parkett. Der Neuer-Markt-Aspirant zählt mit einem geplanten 2000er Umsatz von einer Milliarde Mark zu den führenden konzernunabhängigen EDV-Dienstleistern Deutschlands.
Die 1983 gegründete Gesellschaft erwirtschaftet rund 70 Prozent ihres Umsatzes mit der Installation von Computernetzwerken und der Beschaffung der nötigen Soft- und Hardware. Zur Kundschaft zählen unter anderem Audi, Consors und die Versicherungsgruppe Deutscher Ring.
Die flächendeckend operierenden 19 Bechtle-Systemhäuser bieten daneben Beratung, Schulung und IT-Services an. Allein in den vergangenen drei Jahren wurden sieben Systemhäuser erfolgreich in die Unternehmensgruppe eingegliedert. Die Kundschaft im IT-Bereich umfasste Anfang 1999 rund 8.100 Kunden.
Das zweite Standbein der Gesellschaft ist das E-Commerce-Geschäft: Unter Spezialisten gilt der IT-Online-Shop des Systemhauses zusammen mit amazon.com und dell.com als einer der Besten. Das in sieben Sprachen verfügbare Angebot umfasst rund 17.000 IT-Produkte. Nach Unternehmensangaben gehen bereits 34 Prozent der Aufträge per Internet ein. Die Zahl der gewerblichen E-Commerce-Kunden liegt bei 18.000.
Geschäftszahlen
Im vergangenen Geschäftsjahr 1999 hat Bechtle seinen Umsatz von 200 Millionen auf 395 Millionen Euro knapp verdoppelt. Im laufenden Jahr will das Unternehmen ohne weitere Zukäufe die magische Grenze von 1 Milliarde Mark (511 Millionen Euro) nehmen. Für das Geschäftsjahr 2001 sind Umsätze von 716 Millionen Euro geplant.
Der Vorsteuer-Gewinn stieg 1999 von 8,7 Millionen Euro auf 17,8 Millionen Euro. Im laufenden Geschäftsjahr 2000 will der Konzern 28,6 Millionen Euro als Gewinn verbuchen. Daraus ergeben sich bescheidene Vorsteuer-Gewinnspannen von 4,6 (1999) und 5,6 Prozent (2000).
Ausblick
Den Mittelzufluss aus dem Börsengang will Bechtle für den Ausbau seines europäischen E-Commerce-Geschäftes verwenden. Bis zum Jahr 2005 sollen sich in 12 bis 15 Ländern eigene IT-Technik-Shops etabliert haben.
Auch das Systemhaus-Geschäft soll weiter ausgebaut werden. Dafür sind Übernahmen von kleineren Anbietern in deutschsprachigen Ländern geplant. Bis zum Jahr 2004 soll die Zahl der Niederlassungen von 33 auf 60 erhöht werden. www.instock.de/neuemissionen/index_1.shtml